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Autor Thema: Angehörige.. und nun?

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S
Angehörige.. und nun?
OP: 06.01.2024 22:47:12
Hallo zusammen... Nach 10 Jahren Beziehung ist es nun raus... nach 10 Jahren? Wie dumm kann man sein? Oder wollte man es einfach nicht wahr haben?
Wie oft habe ich gesagt dass ich mich trenne wenn er dauernd vor seinem PC sitzt. Wie oft hat er kein Geld.. um alles muss ich mich kümmern.. jeder Cent wird 2x umgedreht... aber mein tresor hat ein Loch.. Ich arbeite nebenbei zuhause- immer wieder fehlt Kohle... 2 kleine Kinder, für alles stehe ich gerade..für ihn ist alles egal... und auf einmal erwähnt er nebenbei ja ich bin spielsüchtig, aber das hab ich im griff... warum war ich nur so dumm... warum...
Und nun? Was mach ich denn jetzt.. Ich bin total überfordert... unser Problem hat einen Namen, mit dem ich nicht klar komm. Verstehe nicht was ich nicht gesehen habe. Blicke ich zurück, kommt mir das kotzen für das was ich nicht sehen konnte...Wünschte es gibt eine Lösung.
Sry bin einfach grad fertig mit der Welt
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Re: Angehörige.. und nun?
#1: 07.01.2024 00:12:14
Hallo Stoepsel01,

cooler Name by the way :-)

Dumm, was oder wer ist denn dumm?!
Die Frage und auch die Antwort bringt Dich nicht weiter....

Ich verstehe Dein Hinterfragen, das ist auch gut so! Er hat ein von Dir beschriebenes Problem, doch Du bist da! Das ist sehr gut,doch bleibt  das Problem erstmal stehen.... aber nicht ganz: erzähl etwas mehr von Dir/Euch! Schön,dass Du hier bist und dich erst einmal auskotzen kannst und auch solltest! Lass deinen Gedanken allen Freiraum! Du wirst einige Einblicke zu gebenener Zeit erhalten...
Dumm bist Du bestimmt nicht, sondern nur hoffend und hoffend kann, manchmal, dumm laufen....

Bleib hier und lies

Viele Grüße

MiLu


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.....continued.....
 

a
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Re: Angehörige.. und nun?
#2: 08.01.2024 11:48:46
Moin Stoepsel01,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum, gut dass du geschrieben hast!

Spielsucht in einer Beziehung wirkt sich immer toxisch auf diese aus, im schlimmsten Fall wird der Partner Co-Abhängig. Es gibt aus meiner Sicht hier immer nur 2 Lösungen - entweder es erfolgt eine Trennung vom spielsüchtigen Partner oder dieser bringt seine Krankheit zum Stillstand. Das bedeutet, er bleibt dem Spielen fern (abstinent oder trocken). Dafür muss er Hilfe annehmen und sein Leben grundsätzlich ändern. Der Weg der Abstinenz ist steinig und nicht einfach zu gehen - aber alternativlos, um eine reales Leben führen zu können. Grundvoraussetzung ist allerdings die Einstellung und die Akzeptanz der Sucht des Süchtigen. Solang dein Partner mit Phrasen wie "ich habe aber alles im Griff" um sich wirkt, ist er noch nicht bereit für diesen Weg.
Suche das Gespräch mit ihm und informiere dich vorab über das Thema Spielsucht, es ist mitunter sehr komplex und nicht immer griffig, z.B bei einer Suchtberatung oder SHG von Angeörigen oder eben hier im Forum.
Wichtig ist und bleibt: du bist machtlos gegenüber seiner Sucht, d.h. du kannst sie nicht für ihn zum Stillstand bringen, das kann nur er selbst. Du kannst und musst allerdings Entscheidungen über dein Leben und das deiner Kinder treffen, ein Leben mit einem nassen Spieler führt unweigerlich in den Abgrund.
Auf gehts, dein Leben wartet!
Grüße, aT
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Sag "JA" zum Leben!
 

A
Re: Angehörige.. und nun?
#3: 11.01.2024 09:05:41
Moin Stoepsel,

auch von mir ein herzliches Hallo.

Ich hoffe Du hast den ersten Schock überwunden ?
Ich kenne Deine Reaktion als Angehörige nur zu gut, war ich es doch selbst, der meine Partnerinnen zur selbigen zwang.
Ich als Spieler bin ein Meister der Manipulation. Für alles eine Begründung, jahrelang konnte ich plausibel erklären , warum ich mal wieder kein Geld habe, irgendwann ging nix mehr , also nächste Dame, gleiches Spiel.
Ich schreib Dir das, damit Du siehst , dass Du weder dumm bist, noch an iwas Schuld hast. Auch Selbstvorwürfe sind unangebracht.
Du bist enttäuscht, wütend und verletzt und so solltest Du das auch einsortieren. Es ist nicht verwerflich an was zu glauben, wider besseren Wissen und Vermutungen.

Nun ,da es raus ist und Du Dich mit Deinem Argwohn und  Misstrauen bestätigst siehst , ist es wichtig für Dich/ Euch die richtigen Entscheidungen zu treffen. Handel nicht überstürzt , lasse Dir dafür Zeit. Dann aber setzte ihn darüber in Kenntnis , wie Du Dir alles weitere vorstellen kannst oder eben nicht. Sei dabei konsequent.

Berichte gerne mehr, obwohl Du nicht den Eindruck machst, nicht zu wissen , was zu tun ist, auch wenn Du Dich verständlicherweise im ersten Moment überfordert fühlst.

Lieben Gruß
André

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S
Re: Angehörige.. und nun?
#4: 07.02.2024 10:50:00
Hallo zusammen,

Inzwischen habe ich den ersten Schock überwunden und mich einigermaßen sortieren können.
Ich wäre bereit gewesen ihn durch die Spielsuchtbefreiiung, so nenn ich das jetzt mal, zu begleiten. Jeder hat eine Chance verdient, zudem ist er der Vater meiner Kinder.
Allerdings trudelten Rechnungen vom Finanzamt rein - er hat einen sehr gut laufenden Youtubekanal. Ich wollte die Kontoführung erstmal übernehmen und alles regulieren. Und jetzt kommt die nächste Hiobsbotschaft. Sein Youtubekanal läuft nicht mehr,da Google neue Richtlinien hat und er dadurch kein Geld mehr verdient. Was mit dem Geld davor passiert ist, liegt ja auf der Hand. Jetzt hat er einen schönen Schuldenberg im mittleren 5 stelligen Bereich. Eine Handlung ist seitdem nicht geschehen.
Nun bin ich halt wirklich noch nicht an dem Punkt angekommen wohin mein Weg geht.
Mit den Kindern Adios oder beistehen und abkotzen....
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A
Re: Angehörige.. und nun?
#5: 07.02.2024 14:14:07
Moin,

ich kann mich ja nur auf das beziehen was Du selbst schreibst.

1. Du stehst alleine  für alles gerade.
2. Du wärst bereit gewesen, ihn zu           unterstützen.
3. Es kommen neue Schulden dazu.
4. Einnahmequelle weg
5. Handlungen von ihm, Fehlanzeige


In wie weit ihr gesprochen habt oder sonstige Hinweise von uns  umgesetzt habt, weiß ich nicht.


In sofern , wenn Du nur die 5 Punkte betrachtest, was genau war Deine Frage?

Es geht langfristig doch nur weiter, wenn er aufhört zu spielen und Dinge ändert, oder ?

Daher hast Du im hier und jetzt keine Wahl.

Eine räumliche Trennung oder wie auch immer, muss ja nicht automatisch das Ende für immer sein.
Doch so kann es ja nicht weitergehen, auch Du hast Verantwortung für Deine Kinder.
Es würde sich für Dich persönlich ja gar nix ändern, wenn ich das richtig verstanden habe.

Du müsstest eventuell Deine Organisation ändern, hinsichtlich Deiner /Eurer Kinder.

Alles  andere wird sich dann zeigen.
Das ganze hat auch so gar nix mit im Stich lassen zu tun, ich würde es als Selbstschutz betrachten. Die Angehörigen bekommen immer zu hören, du kannst für ihn nicht spielfrei werden ,  nur unterstützen und pass auf nicht Co Abhängig zu werden , wollen und tun muss er selbst.

Unterstützen kannst auch , wenn ihn aufm Pott setzt und er mal seine eigene Wege gehen muss, denn das muss er jetzt hinsichtlich seine Suchtaufarbeitung sowieso.

Meine Meinung

André
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Re: Angehörige.. und nun?
#6: 07.02.2024 21:40:51
Hallo Stoepsel01,

nun schreibe ich dir doch auch einmal und weil ich eh konform mit Andre´s Ansichten/Beiträgen hier bin, kann ich mein gewohnt
geschriebenes Terrain mal etwas verlassen.
Nach deinem ersten Schock und ja auch verständlich, als du in deinem Partner vertraut hast, der sonst sicherlich allen positiven Eigenschaften entsprochen hat. Dennoch seine Spielsucht verheimlichte / schützte und euch damit in dieses Schuldengrab führte.

Eine Beziehung oder Ehe ist kein Wirtschaftsunternehmen, es wird nicht nach deren Umsätzen oder Verlusten geführt.
Im Idealfall eine harmonische Verbindung die gemeinsam und zukunftsorientiert harmoniert in allen Lebenslagen.
So aber war es wohl nie (nicht immer...keine Ahnung), er hat alleinig nur den Schein bewahrt.
Inwiefern jemand es ihm ankreiden könnte, in diesem Verhalten dass ja durchaus einer schwerwiegenden psychischen Erkrankung unterliegt.
Darum geht es mir nun gar nicht, war ja selbst so einer und weiß schon die Antwort darauf...keine Sorge.

Du aber Stoepsel01 bist nun ja nicht mehr unwissend und warum sollte sich plötzlich alles ändern ?
Und ich sehe es absolut nur aus deiner Sicht, was er sonst denkt ist mir im Grunde egal.
Ich kenne ihn ja nicht und selbst wenn du berichten würdest, er würde sich nun ändern wollen...für dich, euch ...was auch immer.
Warum sollte ich es dann auch glauben wollen ?

Dies ist das Leben mit einem spielsüchtigen Menschen an seiner Seite.
Beherrscht einerseits von Hoffnungen und andererseits von Verheimlichen , Lügen und Spielen.
Alles andere sowas von spekulativ und mit einem guten Ausgang so selten, dass ich sicherlich zu einer Minderheit gehöre.
Völlig unwichtig wie lange noch gespielt wird..1 oder 10 Jahre, wird schon einmal aufhören irgendwie.

Du bist verantwortlich für dich und eure Kinder, er kann dies nachweislich nicht soweit erfüllen wie es euch allen gut tun würde .
Nochmals zu einem Wirtschaftsunternehmen im Vergleich, dort wäre eine trennende Entscheidung eh gesetzt.
Das dies für dich um längen schwerer fällt, ist absolut gut zu verstehen / nachzuvollziehen.
Wobei Liebe, Gewohnheit und Verbundenheit, an spürbaren Makeln eh zunehmend schwinden kann.
Wenn er also nun nicht doch noch den absoluten Wahnsinnsgewinn macht, oder eine Perspektive findet durch einen guten Job
das finanzielle Loch zu stopfen. So ganz nebenbei  :) alles ..absolut alles daran setzt um sein Suchtverhalten zu ändern/beenden.
Seit ihr wirtschaftlich verloren gemeinsam und du mit einem aktiven pathologischen Spieler zusammen.

Und dies mit der zweiten Chance, zählt aber auch für dich...nicht vergessen dabei.
Dich trifft absolut keine Schuld, wurdest hintergangen und belogen.
Es kann durchaus noch gutgehen mit euch beiden...bin kein Buchmacher und wüsste eh keine reelle Quote dazu.
Was macht er..gibt es da irgendetwas was auch mal berechtigt einen Grund zum Zusammenbleiben hätte ?
Abgesehen seiner Vaterschaft und event. emotionaler Zuneigung.

Kopf hoch und liebe Grüße
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« Letzte Änderung: 08.02.2024 23:10:12 von Jacky1 »
 
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