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Stolz?

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medea888:
Hallo an alle da draußen,

in meiner vorletzten Therapiesitzung ging es darum darüber nachzudenken, was das Fazit von zwei Jahren Therapie ist.... da fing ich an damit zu sagen, dass es ja lustiger weise wenig um die Spielsucht in den Sitzungen ging, sondern um vieles was dahinter steckte... daraufhin fragte meine Therapeutin mich, wie denn meine Meinung jetzt zu Spielsucht und dem Weg sei... und offenbar war meine Antwort für sie erstaunlich, denn Sie fragte mich dann " Sind Sie stolz darauf spielfrei zu sein?"
Ich konnte die Frage so nicht beantworten, daraufhin sagte Sie, es wäre schon wichtig, dass ich das auch als Leistung anerkenne, denn klar, ist es für eine Menschen der nicht spielsüchtig ist normal nicht zu spielen, für einen Spielsüchtigen ist es jedoch ein große Leistung nicht zu spielen, und ich wüsste doch selbst, wie wenige es wirklich schaffen...
hmm, das hat mich zum Nachdenken gebracht. Ich kann in meinem Job unglaublich stolz auf meine Leistungen auftreten und bin auch täglich stolz darauf, einen guten Job zu machen, ich bin auch stolz darauf dass ich glaube ein recht guter Mensch zu sein und kein völliger Egoist... ich kann auch auf mein Joggen von 3 Km stolz sein....
aber bin ich stolz nicht zu Spielen?? wenn ich ganz ehrlich bin NEIN. Das Gefühl kommt da nicht auf.
Vielleicht bin ich eher stolz auf den Weg den ich gegangen bin und dass ich für mich dadurch soviel gewonnen habe...
aber stolz darauf nicht gespielt zu haben bin ich nicht....
Wie geht es anderen hier damit??
LG
Medea

Andre12:
Moin,

ich bin auf alles was die Spielsucht betrifft "nicht" stolz . Auch nicht darauf, dass ich nicht mehr spiele.
Einfach aus dem Grund , weil sie immer bleibt.

Ich bin aber froh, dass ich den Weg in die Abstinenz gegangen bin. Mit allem was da zu gehört. Vor allen freue ich mich über die Konsequenzen meiner Abstinenz.

Lieben Gruß

André

Fred:
Ich bin sehr stolz darauf meine Sucht / Krankheit erfolgreich zum Stillstand gebracht zu haben.
Das ist für einen Suchtmenschen eine sehr große Leistung.
"Nicht zu spielen" ist nur ein Resultat daraus und nichts, was besonderer Erwähnung verdient, weil es eben einfach "normal" ist.

Zudem habe ich nachfolgend eine ganze Menge erreicht.
Darauf bin ich auch stolz !

amTiefpunkt:
Sehr schönes Thema!
Stolz, dass ich nicht mehr spiele bin ich tatsächlich nicht - jedoch auf alles andere, was nur daraus entstehen konnte, dass ich nicht mehr spiele, sehr wohl!
Geiles Leben ohne spielen, wirklich!!!

Haut rein,
aT

Jacky1:
Hallo,

ich mache es mir nun wahrscheinlich unnötig schwer damit.
Ein unglaublich kontroverses Adjektiv und wohl wenige zu finden welche sich bei gut oder schlecht so die Waage halten.
" Du kannst stolz auf Dich sein, alles so geschafft zu haben."
" Ich bin so stolz auf mich, diesen Weg auch gegangen zu sein."

Dies ist ja mit Freude, Selbstvertrauen und positiver Selbstbestätigung, Respekt verbunden.

" Und nun bist Du wohl auch noch stolz darauf."
" Ich bin stolz so zu sein wie ich bin."

Hier wäre doch es doch abwertend bzw. als überheblich, arrogant oder anmaßend zu empfinden.

Nun gerade wollte ich irgendein Zitat noch anfügen, weil ich aber nicht fähig bin eines ansprechenden Philosophen suchte ich eines in einer Sammlung von Zitaten darüber. Ich habe aber keines gefunden, was ich für mich nicht irgendwo als negativ ansehen würde.
Ich freue mich aber über eine von mir erbrachte Leistung, es stärkt ja auch mein Selbstvertrauen und ich zehre gerne davon.
Doch dies bedeutet ja gerade auch stolz zu sein!
Aber selbst hierbei ist etwas Übermut usw. dabei in meinem Empfinden.

Vielleicht läge es aber auch dran, dass ich in meinem Leben es eher immer als bewusst kränkende Nichtwürdigung erfahren habe.
Spürbare Missgunst oder Häme die ich empfangen musste.
Mir wurde ja auch schon einige male im Forum geschrieben, "ich könnte stolz auf mich sein".
Dies aber war dann absolut nur aus einer Wertschätzung heraus.

So bin ich ja auch stolz auf jeden von Euch, dass Ihr hier verweilt und wie ihr mit allem so umgeht.
Das ich Euch kennen darf und ihr mit mir zusammen schreibt, also stolz Euch kennen zu dürfen.

...ich mache mich jetzt doch nur verrückt damit.  :)
Könnte ewig hin und her schreiben, so empfinde ich ja auch.....es ist ja auch als Stolz zu nennen.
Möchte es halt nicht und schreibe dann lieber von Freude oder sowas.

Oben habe ich es ja als abwertendes Beispiel angeführt...
Und weil ich halt nicht so gesund bin in meinem Kopf, aber dennoch etwas akzep./ respektiert werde hier bei Euch.
Dadurch nun ja froh bin ( stolz) ...so zu sein wie ich bin.



Liebe Grüße
 

 

 




 

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