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Ich bin verantwortlich

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Taro:
Moin moin,

was für ein schöner Beitrag Jacky. Geld ist bei weitem nicht das wichtigste und doch gebe ich dafür oft viel zu viel Aufmerksamkeit. Ich liebe meine Frau und doch bekommen wir immer wieder Streit weil Sie auch nach 16 Jahren noch immer nicht die Zahnpastertube aufrollt. Oder andere Themen auf einem mit der Tube vergleichbaren Niveau. Letztlich muss ich hinterher immer wieder darüber lachen das ich kurz vor dem Auszug erst bemerke das es nur um eine Zahnpastertube geht und Sie sie schon immer so ausgedrückt hat. Und das verückteste, seit 30 Jahren kommt in der ein oder anderen Form das Thema Zahnpsta immer wieder auf den Tisch in der SHG. Wie einfältig ich doch bin.

Ich glaube Petrus war gerade beim Netze knüpfen als Jesus Ihn aufforderte Ihn zu folgen und er folgte. Er fragte nicht nach finanzieller Sicherheit. Würde ich das auch tun? Puh, Gebe ich soviel das ich in finanzielle Not komme? Nein.
Genau das ist etwas was ich mir öfters anschaue und ich bin tatsächlich ziemlich feige. Ich bin mir sicher, es wäre gut meine Netze Netze sein zu lassen und den für mich richtigen Weg zu gehen.

Als ich aufhörte mit dem Spielen, versprach ich mir nicht mehr wegzulaufen. Das bedeutet das ich Menschen die mir lieb und wichtig sind eben nicht mehr Wechsel. Weder wegen einer Zahnpastertube, noch wegen persönlicher Angriffe. Mein Problem zu meiner Spielerzeit, als ich gerne weggelaufen bin war ja genau, egal wo ich auch immer hingelaufen bin ICH war trotzdem dabei. Das größte Problem in Konflikten bin ja geraden bei mir lieben Menschen immer ich und nicht mein Gegenüber.

Vieles meines Handeln ist so widersprüchlich, ich kann es sehen und doch kann ich es nur ganz langsam ändern. Dafür besuche ich die SHG und auch einen Bibelkreis um mich immer ein Stück mehr zu trauen.

Taro

Andre12:
Moin,
na, ja zum Thema Geld .... es ist schwierig für mich, mich darüber zu äußern, versuche mal meine Gedanken dazu zu schreiben : ja,  Geld ist nicht alles : Freundschaft , Liebe , Halt , Erfahrungen kann ich nicht mit Geld bezahlen , oder ernsthaft bekommen . Doch ist es wichtig für mich es zu haben : ich kann meine Miete bezahlen , ich kann mich und meine Tochter ernähren , ich kann ich selbst sein, muss mich nicht anpassen und jdm mehr Aufmerksamkeit schenken weil er mehr Geld hat oder weil er Geld hat , ich kann mich selbst versorgen , brauche keinen anbetteln ( unseren sozialen Staat oder wen auch immer ) es gibt mir Freiheit , befreit mich einerseits von gesellschaftlichen Zwängen und anderseits eben genau nicht. Erst wenn ich Geld habe, kann ich mich  auf die wichtigen Dinge konzentrieren und mich entwickeln . Ich denke die Wertschätzung des Geldes zu erlernen , war für mich sehr wichtig , zu wissen ein Millionär ist nicht automatisch glücklich ,aber  zu sehen
das ein gewisser Grad an Geld zu haben , mich das erst erkennen lies...

Lg André

Fred:

--- Zitat von: Jacky1 am 30.03.2021 01:18:14 ---im Grunde verliert Geld an Gewicht wenn man genug davon hat und die Konzentration kann sich dann auf wesentlichere Dinge richten.
--- Ende Zitat ---

Ich kenne beide Seiten und kann dem nur zustimmen.

Die Zeiten in denen wir nachrechnen mussten, ob wir uns Lachs oder Nordseekrabben leisten können, sind lange vorbei.
Die Erinnerung daran verblasst zusehends.
Das Gefühl, dass sich der gesamte Alltag darum dreht, wie man den Monat über die Runden kommt, allerdings nicht.

Daher bin ich dankbar in der Komfortsituation zu sein, dass ich darüber nicht mehr nachdenken muss.
Und wenn man es nicht mehr muss, widmet man sich in der Tat völlig anderen DIngen im Leben.

Dies sind Erfahrungen, die viele Menschen nicht erleben können. Ein finanziell mehr oder weniger entspanntes Dasein.
Daher wäre ich für ein pauschales Grundeinkommen, aber das ist ein anderes Thema.

---

Dieses "Geld ist nicht alles"-Mantra will ich allerdings nicht so unterschreiben.
In dieser (westlichen) Welt in der wir aufgewachsen sind ist Geld einfach unabdingbar.
Das gesamte soziale Leben ist darauf ausgerichtet Geld zu haben.
Hat jemand dies nicht, ist er auch gleichzeitig von unserem ach so tollen sozialen Leben ausgeschlossen. Zumindest in weiten Teilen.

Meine Frau stammt ja aus einem anderen Kulturkreis. Die Menschlichkeit, die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt ist dort sowas von anders als bei uns, dass ich es nicht einmal versuche zu beschreiben.
Da wird einem (leider) so krass vor Augen geführt, wie abgefuckt abhängig vom Geld wir im "tollen Westen" unsere Zeit verbringen (oder gar verschwenden ?)

Es wäre schon schön, wenn "wir" dem Geld nicht mehr diese Wertigkeit geben würden
Aber ich hätte nicht mal eine Idee wie man das anpassen könnte

medea888:
Moin,

Also ich habe sowohl in meiner Familie als auch in meinem Beruf erfahren können, dass auch zuviel Geld den Menschen negativ verändert. Ich reagiere schon immer auf Geiz und Gier extrem ungehalten und halte mich selbst für einen großzügigen Menschen. Ich denke Geld sollte einfach keinen zu großen Stellenwert einnehmen, dennoch ist es so, dass bei Armen und bei Reichen Menschen Geld immer mehr Mittelpunkt hat.
Für mich stand Geld in meiner aktiven Zocker Zeit Geld im Mittelpunkt, aber nicht das Geld selbst, sondern die Beschaffung des Suchtmittels und das Verstecken des Mangels war Mittelpunkt.
Heute, wo ich die Geldsorgen hinter mir habe achte ich gar nicht mehr darauf, ich schaue kaum auf mein Konto und habe immer wenig Bargeld bei mir. Im Grunde müsste ich mich längst darum kümmern, wie ich Geld anlegen sollte, aber das Kümmern um Geld erscheint mir Zeitverschwendung, wie absurd hat sich doch noch bis vor 1,4 Jahren alles darum gedreht...

Ich merke dennoch, dass etwas zu besitzen mir immer weniger wichtig wird, ich brauche keine neuen Klamotten oder Handys oder einen neuen Fernseher. Zu wissen, dass ich alles ohne Probleme kaufen könnte beruhigt mich dennoch unterschwellig.
Aber ich bin froh, dass Liebe, Freundschaft, Kultur, Musik, Natur nun Mittelpunkt meines Lebens sein können.
Und Fred muss ich zustimmen, ich wünschte unser Land wäre nicht so stark Geld geprägt und andere Werte würden wieder mehr im Mittelpunkt stehen.
Allen einen ruhigen schönen Karfreitag
Eure Medea

Taro:
Moin moin,

vielen Dank für eure Beiträge. Vor vielen Jahren fragte ich einen Freund nach einem gemeinsamen Abend, er antwortete, er hätte gerade kein "Actionpapier". Ist es so? Kein Geld kein Action? Mein Kopf will es mir erzählen, meine Erfahrung sagt mir aber genau das Gegenteil. Meine besten Urlaube waren die mit fast kein Geld. Zelten auf Fehmarn ganz ohne Geld, nur einen Becher dabei usw,. Zur Zeit sind Kulturelle Veranstaltungen kaum möglich, richtiges Leben ist aber immer das äquivalent zur Bezahl Veranstaltung. Klettergarten gegen Bezahlung oder im Wald alleine in die Bäume. Es gibt soviele Beispiele, ich habe es nur noch immer so im Kopf das ich für Action Papier auf der Bank brauche.
Selbst mit Harz IV kann man gut leben, wenn man es denn nicht für alk und Zigaretten verwendet.
Nichts desto trotz fühlt es sich gut an immer ausreichend Geld zu haben. Ich habe da sogar einen ausgesprochenen hau weg. Wenn es mehr wird dann wird das automatisch zum neuen Standard als mindestreserve. Ich habe gerade heute meine Frau gefragt was Sie meint wieviel Geld wir haben, Geldanlage ist meine Aufgabe. Sie hat mächtig daneben gelegen, es interessiert Sie einfach nicht. Das könnte mir nie passieren.

Taro

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