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TR 5.0

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Olli:
Nein, es war eine schöne Zeit!

Wo wären wir denn heute, wenn sie nicht gewesen wäre?

Jacky1:
Hallo,

Was Sigmar Gabriel 2014 initial über eine Bundesrechtsverordnung langsam in die Wege leitete, findet sich nun offiziell ab morgigen Sonntag in der neuen technischen Richtlinie (TR 5.0) wieder.

"Der maximale Verlust für den Spieler pro Stunde wird von 80? auf 60? gesenkt,
parallel der Gewinn (Brutto) für den Betreiber, auf längere Sicht gesehen :), im Schnitt von 33? auf 20? gesenkt.
Der Buchungstakt beträgt 5 Sekunden je 20 Cent.

Inklusiv der 2 Euro "Erstbuchung" wäre es theoretisch möglich in einer Stunde ca. 146 ? zu buchen (Einzuzahlen).
Wovon aber nur maximal 60 ? und eben "auf längere Sicht gesehen" ein 20 ? Brutto Gewinn für den Betreiber (expl. 20? Verlust für den Spieler) vorgesehen wäre.

Unumstritten,dass wohl 1000 Std Spielzeit eines Automaten eine "längere Sicht" wäre.
Würde der effektive Verlust für den Spieler in dieser Zeit 20 000 ? bedeuten.
Bei einem durchschnittlichen Tagesaufenthalt von ca. 3 Std, wäre diese Summe ca. in einem Jahr verspielt.
Und es würde keine Rolle spielen ob der Spieler mit 5 Cent oder 2 ? Einsatz zu Gange wäre.
Dar die Regulation über Pausenzeiten oder Buchungssperren automatisch erfolgt.

Wieder verlorene Zugewinne werden hierbei nicht als Verlust des Spielers zugeordnet.
Allerdings durch eine 5 minütige Zwangspause, verbunden mit der Nullstellung aller Zähler und zwar immer nach konstant 3 stündiger Spielzeit, wird das Geld aus dem Speicher ausbezahlt.
Über die nun erneute Buchungszeit bei Einwurf verzögert es sich sicherlich, doch an dem "gesetzlich" vorgeschriebenen Gewinn (Betreiber) -
Verlust (Spieler) ändert es nichts.

So kann man mit Sicherheit davon ausgehen, einem stetigen Gast kostet es mindestens 20 ? p. Std, an einem Automaten. 
Kurzfristig gesehen selbstverständlich auch mehr oder weniger.

Damit lässt es sich gut kalkulieren, auch für einen Spieler.

Und nur bei seltenen und kürzeren Perioden vor einem Automaten, könnte man nun von einem "Glücksspiel" ausgehen.
Aber doch nicht bei einer andauernden Periode.
Denn das "Glück" könnte man dann ja leicht berechnen, so wie ich es nun aufzeigte.
Mit dem Faktor des unabdingbaren und aus Berlin abgesegneten Verlustes, von 20 ? p. Std/p. Automat für den dauernden Spieler.

Reine Logik und aus eigener Erfahrung kann ich nur noch abschließend anfügen.
Mit Logik kann der aktive Spielsüchtige eh nichts anfangen.
Über die neue Richtlinie wird er sich wohl nur kurz ärgern.
Und die Rekrutierung von pathologischen Spielern, wird über komplexere Buchungs-Pausenzeiten- nur etwas "sanfter" vollzogen.
Nur 10 ? Schrittweise einzahlen zu können, hingegen.... :) :)

TR 5.0


Liebe Grüße 

Fred:

--- Zitat von: Jacky1 am 10.11.2018 21:31:09 ---"Der maximale Verlust für den Spieler pro Stunde wird von 80? auf 60? gesenkt,

Unumstritten,dass wohl 1000 Std Spielzeit eines Automaten eine "längere Sicht" wäre.
Würde der effektive Verlust für den Spieler in dieser Zeit 20 000 ? bedeuten.

--- Ende Zitat ---

1000 * 60 = 60.000 Verlust für den Kranken
1000 * 20 = 20.000 Profit für den Betreiber

Ungeachtet der Richtigkeit der Werte rein mathematisch betrachtet.

Und für die Nichtspieler ... kein Spieler wird sich mit einem Automaten begnügen, das wäre zu "langweilig" und man müsste zu viel nachdenken.

Also 60.000 mal ( sagen wir 3 Kisten ) = 180.000 .. mal 10 Jahre ... 1.800.000 ...
Bei 30 Jahren entsprechend mehr. ( Sofern diese Geldmenge verfügbar wäre )

Normaler Durchschnitt ist aber, dass ein Spieler am Monatsanfang 1-5 Tage spielen geht und dann keine Geldmittel mehr "übrig" hat.

Also der "kleine" Spieler ... vielleicht 5 * 2 Stunden, damit es nicht auffällt. Ocder 10 * 1 Stunde nach der Arbeit. Oder jeden Samstag 1-2 Stunden, wenn seine Eva ihn im Baumarkt wähnt. Oder oder oder ...
Er spielt wie vorgeschrieben "nur" an einem Gerät.
10 * 60 = 600,- Euro. Das dürfte wohl das Monatsbudget eines Normalverdienenden Spielers sein.

Wenn jetzt jemand sagt .. es gibt ja auch Gewinne ... klar ... da die Gewinne keiner Regulation unterliegen kannst du die praktisch wieder in Sekunden oder Minuten wegspielen. So wie ich es immer machte.

Bleiben wir dabei .. Papa "Hein" fehlen nun jeden Monat 600 Euro von seinem Nettogehalt.
Und dabei spielt er "NUR" ein paar Tage für eine kurze Weile an einem einzigen Gerät.

Eine Teufelsspirale die nur nach unten führt.

Sucht lässt sich nicht regulieren ...

Die einzige Sucht, die naturgemäß "reguliert" werden muss, ist die
Fett·sucht
/ˈfɛtzʊxt,Féttsucht/
Substantiv, feminin [die]Medizin
    übermäßige Vermehrung oder Bildung von Fettgewebe; krankhafte Fettleibigkeit; Adipositas (b)

Man kann ja nicht auf Nahrung verzichten.

Und jetzt wisst ihr auch noch gleich, warum es so schwer ist abzunehmen.

Den Ansatz dieses Gewerbe regulieren zu wollen, halte ich für falsch.
Eine Regulierung müsste immer das gesicherte Überleben des Betreibers berücksichtigen.
Profit können diese Kisten nur abwerfen, wenn es Menschen wie mich gibt, die bereit sind dort langfristig ihr Geld zu versenken.

Darum ist mir TR5 und Nachfolger ziemlich egal und ich mache da auch niemandem einen Vorwurf.
Ich selbst war einst mit einem Spielhallenbetreiber gut befreundet.

Anstatt mich mit meinen "vermeintlichen" Feinden: Automatenbetreibern, Gesetzen, Politikern etc. zu beschäftigen,
beschäftige ich mich lieber mit MIR, mit MEINEM Problem, MEINER Sucht.

Das Suchtverhalten ist in mir verankert. Dies weiß ich und achte in allem was ich tue darauf, wie ich es tue.

Niemand außer mir ist dafür verantwortlich.

Und weil ich das für mich akzeptieren konnte / durfte und mich darauf eingestellt habe ..
ja darum muss ich nicht mehr spielen und nicht mehr rauchen und werde eines Tages auch nicht mehr so fett sein :)

Verwantwortung übernehmen. Für mich selbst ! Das ist mein Motto geworden !


Kleiner Nebeneffekt, seit ich mir "salopp" gesagt für alles selbst die Schuld gebe, habe ich die Möglichkeit auch alles selbst zu ändern und bin nicht darauf angewiesen zu warten oder zuzusehen, dass sich "etwas" ändert oder mit irgendeinem ominösen "Schicksal" zu hadern.

Ich habs getan .. und wenn es falsch war, kann ich es ändern :)

Jacky1:
Hallo Fred,

es gibt von meiner Seite aus nichts zu kritisieren an Deinem Beitrag und er beschreibt ja unser aller "Leitfaden" , jeder Betroffene kann etwas ändern.
So werde ich folgend nur anfügen.

Jedes Lebensmittel ist gekennzeichnet, Fettanteil,Kohlenhydrate,Zucker,Brennwerte....
Zusätzlich bei alkoholischen Getränken der Alkoholanteil ausgewiesen.
Zigarettenpackungen sind mit Warnhinweisen und sogar mit einer Tel. Nr. der BZgA versehen.
Auch beim Glücksspiel sogar präventive Maßnahmen zu erkennen.
Der Straßenverkehr übersät mit Schildern die warnen, manchmal sogar selbst gemalte Schilder mit Kindern darauf.
Jeder Apotheker macht den Kunden auf eventuelle Nebenwirkungen, beim Kauf eines Medikamentes aufmerksam.
.....rutsch nicht aus, fahr vorsichtig, gib obacht, verbrenne Dich nicht, falle nicht runter, verliere nichts, pass auf....

Wir beide wussten doch einst vor den Gefahren beim Spielen.
Auch wenn "anno dazumal", ohne große Warnschilder  :).
Ignoriert und sich an etwas anderes geklammert, immer weiter und weiter. 
Ein doch recht langer Prozess bis ein aktives Umdenken stattfand.

'Wir haben es einfach nur zugelassen.
Mechanismen drehten sich im Kreis, Spielsucht.

Selber Schuld.
Weißt Du, wir begegneten dem Spiel, irgendwo.
Ein blinkender Automat, Sonderspiele, klimperndes Glück.
Der hing da einfach an der Wand, voller Geld, ein paar Sonnen und es gehörte uns.
Die Verführung war zweifellos da und sie entstand ja nicht alleinig in unserer Phantasie.
Etwas wurden wir ja schon "angefixt", soweit es eben der Gesetzgeber zuließ.
Diese Kisten schafften es immer mal wieder, uns bei der Stange zu halten.
Fing es nicht an mit einer grundlegenden Naivität ?
Die letztendlich nur genährt wurde, mit damals primitiven, doch effektiven elektronischen Programmen ? 
Das Suchtgedächtnis braucht schon eine gewisse periodische Motivation.... für 30 Jahre.
Dahinter steckt pures gewinnbringendes Kalkül der Betreiber.   

Es wäre durchaus legitim, auch Ihnen eine Schuld zu geben.
Während andere Ihr Geld auf das Sparbüchlein gutschrieben, zu einem überschaubaren  :) Zinssatz.
Sie vermehrten es nahezu ohne Risiko, man wies sie ja darauf hin, wie viel Erspartes sie in 30 Jahren hätten.
Der Zugewinn betrug 1 oder 2,3,4 %.
Nicht das die "Bankenwelt" nun besser wäre, als die Herrscher der Spielautomaten.
Und sogar sparen kann in einen pathologischen Geiz ausarten.
Doch Banken legen es nicht darauf an, Menschen in ein Krankheitsbild zu locken.

Ich könnte leicht einige gesetzliche Paragraphen verlinken, welche die Gesundheit des Bürgers gewährleisten sollten.
Und richtig, werbende Veranstalter von Glücksspielen weißen auch darauf hin, dass sie etwas betreiben an dem jemand erkranken könnte.
Der Krawattenträger hinter der Glasscheibe einer Bank, muss dies nicht.  :)

So kann man schon erkennen, wer sein Geld verdient mit Versprechungen, ja nur zu Unterhalten.
Mit eben der "Auszahlungsquote" von mindestens 20 ? Verlust in der Stunde, über eine längere Sicht.    

Was auch immer dahinter steckt, die unzähligen Gründe und Wahrnehmungen eines spielsüchtigen Menschen.
Er hat sich verführen lassen und sich dann immer selbst neu verführt.
Espelkamps Maschinerie leistete gute Arbeit und ebnete gerne diesen Weg.

In Gedanken an die dicken, die abgemagerten, die rauchenden, trinkenden, ritzenden, spritzenden, schnupfenden... und spielenden Menschen.
Wenn ihr wisst etwas dagegen tun zu können, egal wie schwer es auch sein sollte und Ihr macht es nicht.
So macht auch Ihr Euch schuldig.
Gerade Suchterkrankungen quälen den eigenen Geist...ich weiß dies schon.
Meist reichen Worte und Erkenntnis leider nicht aus, aber auch ganz unten und gerade dort gibt es Chancen.
   

Der kleine Sparer mit seinem Sparkassenbüchlein hingegen, ist frei zusprechen.  :)
Aber er sollte immer obacht geben, manche "Dealer" verstecken sich hinter einem elektronischen Kasten.
Und Ihre Sparbücher sind brechend voll und auch hypothetisch angenommene  500 Millionen ? wohltätige "Familienhilfe", würden nichts wieder gut machen.

Mit Geld ist nicht alles gut zu machen, wissen die es denn nicht ?
Das System ist in der Evolution verankert, da können alle warnen so oft sie auch wollen.
Jeder Einzelne ist ein Teil davon, "wir" können "nur" versuchen zusammenhalten.   
Zu tragen und stützen, uns die Hände zu reichen.


"An die Schuld glauben immer nur die Opfer."
Zitat: Peter Rudl

Liebe Grüße   
             
 

   
     
   

     

       




     

Jacky1:
Hallo,

Fazit:

Maßnahmen wie Spielpausen, Definitionen der Tasten , Spielerkarte, eingeschränkter Verlust pro Sunde ........usw.
Tragen sicherlich dazu bei, dass ein "Zeitlimit" etwas eingeschränkt wird.
Dem gelegentlichen Vorzeigespieler nach Espelkamp wird es wohl kaum berühren, denn sein Vergnügen ist ja eh "kontrolliert".
Er verspielt sein Limit und um so länger sein zweifelhaftes Vergnügen geht umso besser.

Dieser Schutz (Spielerschutz) scheint eigentlich nur auf den pathologischen/problematischen Spieler ausgelegt zu sein.
Dass es jenem bewusster wird und er nicht Haus und Hof in einer Woche verspielen kann.
Reglementierung der Süchtigen! 

Süchtige Spieler müssen nun wohl noch länger in den Hallen verweilen!
Das Geld verlieren sie eh, geht halt nur länger.

So wäre ein vernünftiges bundesweites Sperrsystem wohl angebrachter gewesen, statt an den Kisten neu zu schrauben.
Zweifelhaft in wieweit es damit vermieden wird neue Spieler zu rekrutieren.

TR5.0

Liebe Grüße
 


 
 

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