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Ich muss damit leben

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Cosmos1988:
Hallo Zusammen
Möchte euch meine Situation und meine Einschätzungen zur Sucht schildern. In den letzten Wochen und Monaten hab ich sehr sehr häufig gezockt, Sportwetten....es ist unfassbar. Immer wieder hatte ich massiv Glück im Unglück, daher sind die Verluste abgesehen von der Zeit klein. Es sind einfach gewisse Dinge die ich mir nicht erklären kann. Meistens war es so dass ich mal gewonnen mal verloren hatte und dann kam der Tag X an dem ich nur Pech hatte und alles verloren hatte...ok dann hatte ich den Salat. Das erstaunliche war dann aber dass ich die Folgetage dann plötzlich Glück hatte und die Leute auf die ich gesetzt hatte plötzlich sehr gut spielten...dieses Phänomen wiederholte sich immer wieder, aber es gab wie heute auch die Tage an denen ich das Gefühl hatteb dass die Leute genau dann schlecht spielten wenn ich auf sie setzte...
ich weiss dass es eigentlich nichts aussergewöhnliches ist, aber es ist doch häufig so dass die Phase nach einem grossen Verlust die absolut gefährlichste ist, weil man dann häufig völlig unüberlegt und mit hohen Einsätzen irgendwas spielt und häufig dann die Schuld noch vergrössert...egal schlussendlich verliert man sowieso und die Frage ist nur wieviel...

Die Spielsucht generell in einem Satz beschrieben, finde ich das Motto von Chris genial: Don't fuck with the devil!

Letzthin kam ein Film der z.T. auf wahren Begebenheiten beruht, Conjuring - die Heimsuchung , ich bin sehr froh dass ich den Film gesehen habe, irgendwie hat er mir die Augen geöffnet...es ging um ein verfluchtes Haus, Besessenheit von bösen Geistern...
Ich hab mir schon vor dem Film gedacht dass es was mit Dämonen auf sich haben könnte, aber jetzt fügt sich für mich irgendwie eins ins andere...ich bin überzeugt, Spielsüchtige sind von Dämonen besessen. Deshalb sind sie wie fremdgesteuert, deshalb diese Ohnmacht, deshalb ist es so schwer davon loszukommen...man verliert sich selber...alle Interessen...diese Dämonen wollen nur das man verliert...sie wollen den eigenen Ruin...sie treiben einem in den Wahnsinn! ich habe immer wieder das Gefühl dass da andere Kräfte im Spiel sind, keine guten Kräfte, und das all die vergangenen Jahre...manchmal spür ich das auch wenn ich alleine im Haus bin...
Ich denke auch z.B. Drogensüchtige sind von Dämonen befallen, oder geldgierige Manager...es mag zwar irre klingen, aber ich denke vom Gefühl her dass es so ist...wisst ihr ich habe keine andere Erklärung für mein Verhalten...manchmal steiger ich mich aus dem Nichts in den Wahnsinn und stürze ab ohne Grund auch an eigentlich guten Tagen...es ist wie eine fremde Macht die die Kontrolle über mach übernimmt...es treibt mich wirklich in den Wahnsinn...schier endlose Selbstgespräche und pure Verzweiflung wechseln sich ab mit Phasen der Vernunft die selten auch auftreten...aber das Boshafte, das Destruktive ist viel stärker....deshalb die wiederholten Abstürze....

was haltet ihr von dieser These? Mit der Überschrift meine ich dass ich mit dem Spieltrieb leben muss, weil er schon als Kind da war, aber ich muss mich von dunklen Energien lösen können, nur so wird das was mit der langfristigen Abstinenz...vllt bin ich auch verrückt aber mein Weltbild hat sich in den letzten Jahren immer wieder verändert..und da ich mich durch die Spielsucht immer wieder an den Rand des Abgrunds gebracht habe, sinnlos, hinterfrage ich jetzt so quasi alles...

Crazy Chris:
Hallo Cosmos,

zunächst mal, schön dass du auch hier bist.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deinen Thread zu sehen.

Variante 1 wäre zu sagen, dass das Thema Dämonen, Besessenheit, usw. in einigen Kulturkreisen auf dieser Welt vollkommen normal ist und dort auch dementsprechende Bedeutung zugewiesen wird.

Variante 2 wäre zu sagen, dass in unserer westlichen Kultur du vermutlich an magischem Denken leidest und du als suchtkranker Mensch eine Therapie benötigst.

Wie wäre es mit Variante 3? Zu sagen, Ich bilde mir ein Besessen zu sein um keine Verantwortung für mich selbst übernehmen zu müssen.

Denk mal drüber nach.

P.S. Schön, dass dir mein Motto gefällt, es ist aber sinnbildlich gemeint und nicht wortwörtlich!

Olli:
... Der Chris ...  :o


... der hat es ja faustdick hinter den Ohren ...  ;D

MiLu:
Hey Cosmos,

"Ich muss damit leben" - so der Titel deines Beitrags.

Wenn es nicht die dämonische Besessenheit ist - wie würdest du diesen Satz erklären?

Ich für meinen Teil glaube folgendes:

"Der Mensch ist sich selbst der größte Feind"

Dies ist schlimm, jedoch anders betrachtet führte dies zur Evolution und spricht dafür, dass man selbst den größten Einfluss auf sich hat - du bist ein Mensch, also lerne dich kennen, um in Richtung Veränderung gehen zu können. Das wiederum ist nämlich unser Vorteil - stärker als es jeder wahnhafter Gedanke an "Dämonen" jemals sein kann! Die Sucht ist lediglich das Symptom - ein Symptom, welches du selbst und mit angebotener Hilfe zum Stillstand bringen kannst.

Liebe Grüße

MiLu

amTiefpunkt:
Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich will dir hier das Gelassenheitsgebet von Herrn Niebuhr, welches ich aus meiner SHG kenne, ans Herz legen. Cosmos, es bist du derjenige der das Spielen ausübt und es steht in deiner Macht dies zu ändern. Du musst also mit nichten damit leben! Ich selbst verspüre keine Notwendigkeit mehr, Glücksspiel auszuüben, obwohl dies vor geraumer Zeit auch mal anders gewesen ist... 8) Auch, weil ich die Kontrolle nicht mehr abgeben möchte! Nennst du es den Dämon, so bist du dieser Dämon, musst dies aber nicht bleiben. Du hast hier ganz klar die Wahl, also nutze sie!

--- Zitat ---Mit der Überschrift meine ich dass ich mit dem Spieltrieb leben muss, weil er schon als Kind da war,
--- Ende Zitat ---
Der kindliche Spieltrieb hat meiner Ansicht nach soviel mit pathologischer Spielsucht zu tun wie Wasser und Feuer.
aT

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