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Entzug

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Ajara:
Die ersten zwei Tage hat ich den Spieldruck...jetzt ist es aber eher psychisch... ich habe soviele negative gedanken die auch nicht mit dem spielen zusammenhängen...ich denke aber das sie gerade das was der Entzug auslöst..Falls nicht hab ich echt ein psychisches Problem auch noch lach 🫣😅

Jacky1:
Hallo Ajara,

ok, also Gedanken fern vom Spielen, sie scheinen dann mit Hass, Angst, Wut oder ähnlichem zu tun haben ...wenn ja negativ.
Möglich dass dies durch Mangel am Spielen erfolgt und du dich nun dem quasi stellen musst, vielleicht auch ein Teil deiner momentanen Aufarbeitung oder etwas was in dir schlummert, vielleicht Emotionen die dich belasten...es kann so vieles sein.....
Eine vorübergehende Phase oder es bahnt sich doch etwas an für den Neurologen. 

Mein geistiges Leben läuft auch nicht auf einer Ebene, klar spielt dabei auch mein Werdegang als pathologischer Spieler eine tragende Rolle.
Das Ganze bleibt ja nicht ohne Spuren, es ist halt mein Leben und es ist im Grunde ganz nett.
Solche "Nebenwirkungen" wie bei dir sind event. ganz normal und nur berichtet fast keiner darüber oder du nimmst es viel zu ernst und machst dir unnötige Sorgen oder es liegt eine belastende Störung vor, möchtest du es genauer beschreiben was du denkst ?
Finde es heraus.

Grüß dich 
   
 

Jacky1:
Nachtrag:

Unsere Spielsucht ist ja auch nicht Substanz gebunden, welche direkt auf uns einwirkt.
Eine rein psychische Erkrankung, nur durch unser alleiniges Handeln bestimmt.
Die Folgen mögen die gleichen sein, doch ein "Entzug" unterscheidet sich doch von anderen Süchten.
Körperliches Leiden in einem Entzug (Turkey) sollte sich bei uns Spielern in Grenzen halten, Beispiele erspare ich mir einmal.
Einschneidende Erlebnisse oder Veränderungen eines so eingeprägten Verhaltens, mit allem was wir so erlebten,
können durchaus zu störenden Gedanken führen.
Nun bin ich kein Fachpersonal ( Psychologe) , auch nur ein "Irrer" der unter dem pathologischen Spielen gelitten hat.
Mein Erfahrungswert beruht nun nicht auf Büchern und Vorlesungen einer Uni, ich habe ihn alleinig "nur" durchlebt.
Wie jemand der nicht nur von einem Krieg berichtet, sondern selbst an der Front war ( jaja blödes Beispiel. .lasse es dennoch stehen.)
Ist ja auch ein Forum von Betroffenen für Betroffene.  :)

Betrachte alles in einem angemessenen Rahmen, diese Sucht agiert ja auch nicht eigenständig.
Sie fällt und steigt doch mit deinem Ermessen, mir half es sehr mich von außen zu sehen.
Dies konnte ich dann in anderen psychisch erkrankten Menschen erkennen und sah mich selbst.
...nicht nur in unserer Suchterkrankung.

 
 
           

Olli:
Hi Ajara!

Teile Deinem Therapeuten unbedingt diese Gedanken, die Du da gerade hast, mit.

Das Glücksspiel bedient die Gefühle und es ist ihm egal, ob sie positiv oder negativ sind. Die negativen Gefühle könnten also ein Zeichen Deines Suchtdruckes sein! So etwas können wir hier aber, wie Jacky schon ausführte, nur erraten. Wir sind keine Psychologen ...

Auch Deine Vorgeschichte kennen wir nicht. So könnte es auch sein, dass Du das Glücksspielen und die Emotionen bisher über "negative Verstärkung" erlebt hast.  Da gerätst Du über negative Gefühle in eine Abwärtsspirale und verstärkst das Glücksspiel, um wieder Positives zu verspüren. Im Nachgang jedoch wird Dir bewusst, gegen welche Normen, Regeln und Werte Du verstoßen hast und fühlst Dich noch schlechter als vorher.
Vielleicht gab es da bisher wenigstens so eine Art Fastgleichgewicht, was nun durch Deinen Abstinenzwillen erheblich gestört ist. Jetzt würden Deine negativen Gedanken überhand nehmen und sich da vielleicht sogar ein wenig verselbstständigen.
Mache Dir also eine Notiz und spreche das Thema bei Deinem Therapeuten an!
Teile Deine Erkenntnisse gerne hier ... ;)

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