Liebes Forum,
hier mal wieder ein kleines Update von mir: mein Mann und ich sind noch immer nicht geschieden. Die Trennung war Ende August 2018. Bereits im Dezember 2018 hatten wir uns räumlich getrennt. Vor dem Gericht kämpfen wir momentan um den Zugewinnausgleich. Er möchte natürlich Geld... viel Geld! Es ist nicht etwa so, dass er in den Ehejahren auch nur das Geringste zum Zugewinn in unserer Ehe beigetragen hätte, obgleich er ein respektabels Gehalt bezog und Hauptverdiener der Familie war, nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Mein Mann hat nicht nur monatlich etwa 40 % des Familieneinkommens für seine für Spielschulden aufgenommenen Kredite zurückbezahlt, sondern hat darüberhinaus mit dem Rest munter weitergezockt um dann irgendwann regelmäßig ins Dispo zu laufen - es bis zum Anschlag auszureizen um dann wieder einen weiteren Kredit aufzunehmen. Man mag es glauben oder nicht, aber auf diese Weise hat mein Mann in 18 Ehejahren sage und schreibe 35 Kredite aufgenommen, die stets auf dem Rücken der Familie zurückbezahlt wurden. Über seinen Anwalt hat mein Mann verlauten lassen, dass er all die Kredite aufgenommen habe, um meinen ach so luxuriösen Lebensstandard zu befriedigen. Die Familie hätte angeblich einen „enormen Finanzbedarf“ gehabt. Eine Lüge! Doch zum Glück war ich umsichtig genug, vor der Trennung sehr umfangreiche Kopien seiner Darlehensverträge und Kontoauszüge anzufertigen. Ich konnte also vor Gericht nachweisen, dass mein Mann in 18 Ehejahren aufgrund seiner Spielsucht mehr als 300.000 € verschleudert hat, dieses Geld der Familie entzogen hat und infolgedessen von meiner Seite an ihn nun auch nichts mehr zu zahlen ist.
Ich habe zum Glück auch einen sehr guten Anwalt!
Außer dem einen Termin vor dem Familiengericht, wo die Richterin einen Vergleich vorschlug, den er selbstgefällig abschlug (es war ihm nicht genug) sich darüber hinaus narzisstisch wie Trump gebährdete, die vorsitzende Richterin korrigierte, belehrte und ihr über den Mund fuhr... (ich habe mich fremdgeschämt) habe ich keinerlei Kontakt mehr zu meinem Mann. Meine Tochter hat bereits vor zwei Jahren den Kontakt zu ihrem Stiefvater gänzlich abgebrochen. Zu unserem gemeinsamen Sohn gab es bis vor kurzem wohl noch einen sporadischen Kontakt, der allerdings nun auch seitens unseres Sohnes abgebrochen wurde. Offenbar ging es um eine, für meinen Sohn inakzeptable Lüge seitens seines Vaters. Eltern sollten ihre Kinder nicht belügen! Dass das für meinen Sohn nicht tolerierbar ist, kann ich verstehen. Ansonsten halte ich mich komplett raus aus der Sache, da mein Sohn volljährig ist und sein eigenes Ding mit seinem Vater hat. Zwischen meinem Sohn und mir ist er niemals Thema.
Letzten Samstag allerdings klingelte es dann an meiner Haustür. Es war mein Mann. Er war sehr aufgebracht, fragte mich, was mit unserem Sohn los sei? Ob ich ihn etwa gegen ihn manipuliert hätte? Ob ich etwas getan oder gesagt hätte, was zum Bruch zwischen den beiden geführt habe? So wie es doch schließlich ganz typisch für mich sei?
Erst war ich sehr überrumpelt, auch geschockt ihn zu sehen (schließlich saß z.B. auch mein neuer Freund im Wohnzimmer, vis-a-vis zur Haustür und hörte was gesprochen wurde) fand dann allerdings schnell in meine innere Mitte zurück. Ich sagte ihm klipp und klar, dass er seine Angelegenheiten mit unserem mittlerweile 20-jährigen Sohn bitteschön alleine zu regeln habe und mich für sowas gefälligst nicht aufzusuchen habe!
Hockt da am Wochenende alleine in seiner Bude, hat Frau verloren, hat keinen Kontakt zum Kind, was sicherlich richtig schmerzt und versucht dann wie immer, so wie es auch in unserer Ehe schon immer usus war, mir für alles die Schuld zuzuweisen. Unvermögend, auch nur ansatzweise sein eigenes Verhalten mal zu reflektieren, die Schuld immer nur auf andere zu schieben. In meinen Augen ein ganz armseliges, unreflektiertes und billiges Verhalten, um sich selbst bloß nie infrage stellen zu müssen! Für die Entgleisungen in seinem Leben hat er mich zu seinem persönlichen Sündenbock auserkoren. Die böse, tyrannische Ex, die den Kontakt zu seinen Kindern zerstört hat.
Natürlich habe ich realisiert, dass es ihm sehr schlecht geht, dass dieses mich persönliche Aufsuchen ein Hilfeschrei war, doch kann ich ihm nicht helfen, denn nach wie vor lebt er in seinem selbstgestrickten , suchttypischen Lügengebilde. Er verleugnet und sein Ego ist aufgeblasen. Es geht immer nur um ihn.
Für einen Moment kam alles wieder hoch, die toxischen Strukturen mit ihm, in denen ich so viele Jahre gefangen war. Das Gefühl der Entwertung meiner Person, die Respektlosigkeit, das Unbehagen! Mittlerweile habe ich das ja schon sehr weit hinter mir gelassen und lebe ein völlig neues und freies Leben. Dieser Dauerstress mit einem suchtkranken Menschen an der Seite, bei dem man immer auf der Hut sein muss, gehört längst der Vergangenheit an. Doch für einen Moment hatte diese Vergangenheit wieder an meiner Tür geklopft...
LG Gigi