Hallo Herz22,
Du bist nicht alleine damit, auch wenn von uns nun aus der Ferne....überall wirst Du Verständnis und helfende Hände finden.
Aber auch Gegenteiliges, so umgebe Dich nur mit Menschen die Dir auch gut tun.
- zu Jacky: „Ich wollte nicht mehr das Leben meiner Familie und meines verspielen, darum habe ich aufgehört damit. Diese Erkenntnis kam sehr spät bei mir, warum auch immer es so gewesen war.“ Darf ich fragen was genau passiert ist, dass du so gedacht hast? Entschuldige bitte, wenn diese Frage zu persönlich ist und wenn du nicht darauf antworten magst, dann ist das selbstverständlich okay.
Du kannst fast
alles fragen.
Die Frage aller Fragen: " Warum hast Du aufgehört zu spielen und wie hast Du es geschafft ?".
Stell Dir vor Du bist immer durstig und weißt wenn Du nun Wasser trinkst, wird es Dir und allen schaden.
Klingt utopisch, doch genau so verhält es sich für einen Spielsüchtigen.
Er lebt in einer Blase und schaltet sich ab von realen Dingen.
Er schützt sein Verhalten und sein Suchtbegehren, lügt und betrügt ..vor allem vor sich selbst.
Es ist eine psychische Erkrankung und ist auch klar definiert.
Doch wenn ich vergleiche zu den chemischen Abläufen dabei in meinem Hirn und den dabei entstehenden Emotionen.
Im Vergleich zu Liebe, kann ich kaum Unterschiede feststellen ..aber Liebe ist ja keine Krankheit.
Und auch nachweislich nicht das stärkste Gefühl.
...Angst!
Nach so vielen Jahren meiner aktiven Sucht und keiner meiner Lieben musste hungern und ich habe auch niemanden bestohlen.
Und das ist eine Lüge!Ich bestahl alle um ihr Vertrauen und sie hungerten nach meinem wahren ich.
Ich kotzte mich an.. jeden gottverdammten Tag und machte einfach weiter damit immer weiter.
Ich war blind geworden, taub und stumm, es war mir doch egal noch am Leben zu sein.
Ein träumendes Gewinnerarschloch ? Nein...Nur ein flüchtiger Feigling der es einfach zugelassen hat.
Ich war schuldig, nicht krank zu sein...sondern es anscheinend gerne gewesen zu sein.
Gerne im Schlund der Hölle und wollte nur spielen und nicht süchtig sein.
Ich habe mich dabei nie selbst gesehen was ich tat und erst als ich von anderen Spielsüchtigen gehört habe, erzählten jene ja auch meine Geschichte.
Ich sah mich endlich einmal da wo ich immer gewesen war...im Dreck!
Ich gab sozusagen sofort auf und glaubte mir kein Wort mehr, ich erkannte endlich, machtlos zu sein gegen mein Suchtverhalten.
Und niemand auf Erden hätte so jemanden an seiner Seite verdient...ich schämte mich unglaublich.
War ich zu schwach...meine Liebe zu anderen oder zu mir ungenügend ?
Und endlich einmal schreibe ich es hier im Forum...
Ja!.
So werde ich niemals etwas davon vergessen und wenn ich heute mit meiner Familie durch den Wald laufe.
Wir lachen und ich nicht mehr an ein Glücksspiel denke...weiß ich wohin ich immer mußte.
Nicht wollen..ich musste meinen Frieden finden , sonst wäre ich viel lieber tot.Alleine hätte ich es nicht geschafft, gar nichts schafft man alleine.
Doch der rettende Impuls..nur ein Sklave einer psychischen Erkrankung zu sein und alle gehen mit unter.
Alles was schon geschehen war in dieser ganzen Summe....ich war einfach dann soweit.
Ich hörte auf damit und gab alles zu...vor jedem den es etwas angeht.
Ich war frei....dies wollte ich auch unbedingt..es klickte einfach.
Es ist in mir gewachsen und entstand nicht von heute auf morgen.
Erst in der seelischen Gosse meines Lebens und es ging nicht tiefer....fand ich die Rettung.
Und heute ist es mir egal welches Gefühl das stärkste ist...ich entscheide es einfach selbst!
Und kann als Durstiger nun Wasser trinken ohne jemanden zu schaden.
Liebes Herz, Kopf hoch manchmal sterben Träume und dies ist auch gut so.
Dann ist wieder Platz für neue.
Liebe Grüße