Hallo miteinander,
und wieder mal ein kleines Update von mir:
Stehe gerade mächtig unter Spieldruck. Ich habe seit meiner Entscheidung, spielfrei zu bleiben, das erste Mal genau die Situation, in der ich sonst fast immer eine Stunde gespielt habe: Meine Frau ist auf Arbeit, die Kinder spielen toll miteinander - und anstatt zu spielen, schreibe ich hier jetzt meine Gedanken nieder. Finde ich viel besser - auch wenn es schwer fällt.
Eben telefonierte ich mit meinen Eltern, denen geht es im Vergleich zur letzten Woche erwartungsgemäß nicht besser. Ich habe ihnen auf jeden Fall das Angebot gemacht, bei einer Hotline anzurufen, ob sie das machen, kann ich im Moment nicht einschätzen.
Am Dienstag in der Selbsthilfegruppe hatten wir das Thema, ob wir als Spieler nun ein ganzes Leben "Angst" haben müssen, auf einem Pulverfass zu sitzen, was jederzeit wieder explodieren kann. Letztendlich habe ich für mich mitgenommen, das mir die Angst, die ich im Moment habe, wieder rückfällig zu werden und damit den bis jetzt gegangenen Weg zunichte zu machen, mir in der Anfangsphase hilft. Aber diese Angst sollte mich nicht ein ganzes Leben beherrschen. Angst ist negativ begründet. Vielmehr sollte diese Angst nach einer gewissen Zeit in Respekt gegenüber der Spielsucht übergehen - und in (Für)Sorge um mich selbst. Und am Ende dieses Prozesses sollte Achtung vor der Spielsucht stehen. Nicht die Hochachtung, die Achtung. Ich wünsche mich für mich, das ich diesen Prozess weiter so gehen kann, wie ich ihn bereits gegangen bin.
Nachher geht es - nicht nur zur Ablenkung, sondern auch zur Ernährung - mit den Kids gemeinsam einkaufen. Die haben sich für heute mittag selbst gemachte Hamburger gewünscht - und da wollen die Zutaten besorgt werden. Ich freu mich drauf.
Liebe Grüße
Stefan
"Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen." (Offb 21,4)