Moin,
prinzipiell ist gegen einen Kalender nichts gegen zu sagen. Dennoch bist Du einfach viel weiter, bzw. wir wissen doch auch gar nicht wie er gerade denkt, wie weit er ist. Und ja wir haben hier auch eine Erfolgstabelle, ist ja was ähnliches. Nur bei Euch in der Küche etwas persönlicher.
Dennoch frage ich mich, wenn da nun ein grüner Haken ist und morgen, übermorgen, dann mal ein roter , dann gar keiner. Wie auch immer,
glaubst Du ihm es denn überhaupt, was er da für Haken macht ? Wenn dann viele rote sind, wollt ihr gemeinsam daran arbeiten, schreibst Du oben.
Also wie jetzt. Das Misstrauen wird erstmal bleiben, Du versuchst mit aller Macht von ihm Ehrlichkeit zu bekommen, wozu er laut Deinen Aussagen noch gar nicht bereit ist.
Es gibt kein verkehrt, probiere es aus, so denn er will. Wie ich gestern schon schrieb, pass auf das Du durch deine Erwartungshaltung nicht einfach nur enttäuscht wirst.
Mach doch mal in diesem Fall was anders, da Du ihn ja nicht zwingen kannst was zu tun und ich bezweifle das Du ihm glauben kannst.
Trage Du das in Kalender ein, wenn Du das Gefühl hast er war spielen und wenn er nicht war. Wenn er mitmacht lass es parallel laufen. Ob offen oder jeder für sich. Vielleicht baust Du so sein Vertrauen auf, wenn er feststellt Du weißt es eh.
Wahrscheinlich am Anfang des Monats alles rot, dann mangels Suchtmittel grün. Interessant ist, wenn Du das Gefühl hast, er war spielen, obwohl er kein Suchtmittel mehr haben könnte.
Manchmal geht es einem auch nur darum, sich seinem Gefühl vertrauen zu können und zeitgleich eben auch nicht. Streng genommen will ich dann mir gar nicht vertrauen, weil ich die Konsequenz fürchte, die ich ziehen müßte, wenn ich mir vertraue und bin lieber redebereit und versuche den anderen zu glauben oder kurz ausgedrückt : leidensfähig. Ich verleugne mich selbst, ich stehe dann nicht zu mir, wenn andere mir sagen müssen, was ich glauben soll, ich vertraue mir selbst nicht. Ich akzeptiere nicht wie es ist. Ich schütze mich selbst nicht. Ich lasse lieber von außen mein Leben bestimmen, aus Angst was zu verlieren, aber was genau ? Na, ja warum , wieso kann dann jeder sich selbst überlegen.
Wie gesagt, schaue auf Dich, wie gehst Du mit allem um ? Was steckt dahinter ? Du möchtest offensichtlich helfen, das ist es aber nicht immer unbedingt.
Lieben Gruß
André
P.s. Was hat er denn bis jetzt gemacht, seitdem Du weißt er ist spielsüchtig, außer eventuell zu einer stationären Therapie, wo er gar nicht hin will ?
Wie lange hat er denn gebraucht von den anderen Süchten loszukommen oder ging das direkt über ? Was und wie ist er da denn vor gegangen ?
Wenn er es immer alleine " geschafft " hat, warum spielt er denn jetzt immer noch ? was ist denn jetzt anders ? Findet er keine andere Sucht ?
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….