Hi Tina,
Jeden Tag starke schmerzen, Terror mit dem Ex, keinerlei Kontakte, Labil und Depri, eine nicht so schöne Vergangenheit...
Wahrscheinlich ließe sich Deine ?negativ? Liste noch weiter fortführen...
Also insgesamt nicht die allerbesten Bedingungen -eher prima Zutaten, die bestens dafür geeignet sind um eine Sucht fortzusetzen und öfters wird hiermit auch ein weiterspielen gerechtfertigt.
Natürlich verstehe ich Dich (nur allzu gut), zumal ich mir auch niemanden vorstellen kann, der die Last die auf einem lastet, nicht auch mal von Zeit zur Zeit vergessen möchte.
Das unsere Sucht hierfür natürlich bestens geeignet, dass brauche ich wahrscheinlich keinen Spieler/in zu erzählen...
Im Umkehrschluss wird natürlich vielfach verdrängt, verdrängt das viele unsere Probleme ihren Ursprung in dieser Sucht haben.
Ein verfluchter Teufelskreis und diese Sucht zu entrinnen scheint fast unmöglich und trotzdem (eventuell auch ein Lichtblick für Dich?), es gibt genügend Beispiele (und die waren mit Sicherheit nicht besser aufgestellt wie Du) die haben es geschafft, haben sich das Maximum erarbeitet und ein stillstand des aktiven Spielens gehört wohl mit zu deren größten Erfolge.
Bewusst schrieb ich ?Erarbeitet?.....ich verstehe Dich, dir wurde in diesem Leben nicht viel geschenkt und ein abrutschen in dieser Sucht,
oftmals dient es auch nur zu unserem eigenen Schutz.
Also eigentlich nichts anderes wie eine Flucht vor uns selber, vor Anderen und vor unseren Problemen.
Deine Probleme werden sich dennoch nicht in Luft auflösen, schon gar nicht solange Du deine Sucht noch als Instrument des Verdrängens benutzt.
Einmal instrumentalisiert steht eine Selbststörung schließlich auch nicht mehr viel im Wege, also viel bedarf es hier nicht, .nun ja, etwas doch...Du musst halt nur nichts oder nur wenig gegen deiner Krankheit unternehmen und der Rest, eigentlich das einzige was bei dieser Sucht sehr zuverlässig funktioniert, die eigentliche Selbstzerstörung, die kommt wie fast von ganz alleine.
Dir ist das obere schon bewusst, ansonsten würdest Du hier nicht in diesem Forum sein oder?
Ich Persönlich würde, also wenn ich Du wäre etwas anders vorgehen wie Du jetzt,
zu aller erst würde ich meine Prioritäten auf Spielfrei setzen und nochmals zur aller Deutlichkeit ?nur auf Spielfrei? und das würde ich dann als ganz klares und auch als vorläufiges Ziel definieren.
Natürlich wird alles andere auch nicht außer acht gelassen und
mir leuchtet schon ein, dass es in deinem Leben noch gewisse Veränderungen bedarf.
Nur Veränderungen greifen nicht,sind auch nicht wirklich greifbar, haben eigentlich auch überhaupt keine Chance, solange Du Deine Sucht nicht im Griff bekommst!
Natürlich möchtest Du Spielfrei...ist doch klar..wollen wir alle, nur Spielfrei ist kein Geschenk, keins was Du dir irgendwo abholen kannst!
Daher galt auch für mich ?alle mögliche Hebel in Bewegung setzten? und jegliche Hilfe die ich bekommen konnte... auch nutzen!
Wie dem auch sei,
ob Du nun dick oder dünn, in einer Villa oder in einer Schabracke, ein Freund oder auch keinen hast, verheiratest bist Kinder hast, oder keins von beiden, ein gutes Umfeld oder schlechtes Umfeld, reich oder arm bist usw.....all das interessiert unsere Sucht nicht die geringste Bohne.
Sie wird bleiben und wohl solange, bis Du deine Gedanken ans aufhören auch tatsächlich taten folgen lässt.
Es ist unsere einzige Chance, denn nur wer bereit ist hinter seiner Sucht schauen, der wird in der Lage sein, seine Wahrheit zu erkennen, meines Achtens nach unerlässlich für ein Spielfreies Leben.
Und spielend nein, es bedarf schon einen gewissen Abstand von der aktiven Sucht um zu erkennen!
Dir alles Gute