Ich bin erst seit kurzem hier im Forum. Jacki hatte mir geraten hier eines Thema zu starten.
Nun schreib ich mal meine aktuelle Situation auf. Ich bin derzeit wieder am Boden zerstört. Mein Freund (schon über 24 Jahre) spielt erneut. Es ist wie in einer Zeitschleife. Ich habe ihn schon zig-mal in der Spielo erwischt, er war auch schon 2x zur Langzeittherapie und ist in der SHG, aber trotzdem zieht es ihn immer wieder in eine Spielo.
Er sagt auch in der SHG nicht die Wahrheit. Stellt sich immer besser dar, als er ist.
Er muss schon seit einiger Zeit wieder spielen. Ich hatte schon so ein Gefühl, welches er natürlich negierte, wenn ich ihn darauf ansprach. Erst wenn ich ihn live in einer Spielo erwische, gibt er zu, dass er wieder spielt.
Seine Reaktion aktuell darauf war, dass er mir sagte, dass er keine Schulden gemacht hat und auch nicht mein Geld verspiele. Das sollte dann wohl bedeuten, dass sein Spielverhalten nicht so schlimm ist.
Für mich ist es jedoch schlimm, dass ich über die Jahre einen totalen Vertrauensverlust habe. Mich ständig frage, was ist wahr, was nicht.
Besonders traurig macht mich, dass es ihm wichtiger ist, in der Spielo zu sein, als zum Beispiel am Sonntagabend bei mir.
Jetzt ist er wieder in seine Wohnung gezogen. (War eine Vereinbarung, wenn ich ihn live in der Spielo erwische.) Seine Wohnung hat er noch zum Glück. Er lebte zum Großteil bei mir, aber seine Wohnung hat er immer behalten - diese wird vom Amt bezahlt. In unserer Beziehung gab es immer ein ständiges Hin- und Her. Ich bin darauf auch nicht stolz, fühle mich selbst als schwach und unwert, dass ich all das immer mitmache. Bin eben ein Schlafschaf.
Wir habe eine 17jährige gemeinsame Tochter. Aus der ersten Beziehung ist noch eine große Tochter.
Obwohl ich eigentlich froh sein müsste, dass er zu sich gegangen ist, macht mir das Alleinsein zu schaffen. Zu lange haben wir schon in dieser kranken Beziehung gelebt. Es gab aber auch gute Zeiten, wo er mich sehr unterstützt hat.
Ich musste mir das jetzt alles mal von der Seele schreiben.
Ich suche den Austausch mit anderen Angehörigen oder Teilnehmern, weil ich allein dastehe und nicht ständig meiner Tochter etwas vorheulen will. Ich hatte war einem Jahr einen psychischen Zusammenbruch, aber anderer Art. Bin also psychisch auch nicht so stabil und habe Bedenken, dass mich das alles wieder runterzieht.
Viele Grüße Lillet49