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Lauras Tagebuch

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Fred:

--- Zitat von: Adioos am 10.05.2024 21:04:35 ---Ich könnte heulen ich weis einfach nicht WARUM ? Warum habe ich das gemach ??? Mir ging es so gut wie schon lange nicht mehr ich habe in den 4 Monaten viel Geld gespart und hab mich sooo wohl gefühlt und in 3 Stunden alles wieder verzockt und ins minus gerutscht !!!! Es ist mir so unangenehm Alle enttäuscht zu haben Vorallem MICH selber ….
--- Ende Zitat ---

Einen Grund zu spielen gab es für mich immer. Entweder weil es mir schlecht ging, mir langweilig war, ich mich mit meiner Frau gestritten habe, vor Freude weil alles ganz toll war etc. Mein Hirn hat alles gefressen um mich zu "belohnen".

Das "Warum" ist für mich klar. Du machst noch zu wenig gegen die Sucht und was du machst zu "oberflächlich"
Kurz es fehlt die nötige Ernsthaftigkeit deiner Entscheidung abstinent zu werden.

Das ist meine Meinung dazu.

Entweder du jammerst jetzt weiter über deine unterbrochene Spielpause oder machst weiter.
Ohne etwas an deinem bisherigen Verhalten zu ändern wird sich aber nichts ändern.

Also überlege was du die nächsten Monate anders machen wirst als die vergangenen.

Andre12:
Moin

--- Zitat von: Adioos am 10.05.2024 21:04:35 ---
Es hat alles mit einer Panikattacke angefangen und um mich zu beruhigen dachte ich ich spiele einen 10€ und aus 10 wurden 1000 …. Und immer so weiter


--- Ende Zitat ---

Laura, meiner Meinung nach machst Du zuwenig für Dich. Du warst doch gesperrt ? Du hast also gezielt nach Möglichkeiten gesucht, also wahrscheinlich im illegalen Bereich? Richtig ?
Den zitierten Beitrag, schaue Dir mal genau an. Du weißt doch, das wir das nicht können.
Hast Du Dich beschäftigt mit dem Themen Sucht, Trigger, was mache ich wenn ?

Ich schrieb Dir das neulich schon mal, ist ja alles easy bei Dir,so wie Du schreibst.
Hey, das ist es nicht.

Verurteilen tue ich Dich überhaupt nicht, das wäre wohl sehr vermessen. Immerhin hast Du hier berichtet.
Nehme das aber nicht als das, was Du immer machst. Du hast jetzt was gemacht. Nö hast Du nicht. Du hast es uns Zockern erzählt.

Die Verantwortung trägst Du für Dein Leben. Alle Konsequenzen trägst Du, nicht ich oder wer auch immer.

Und so ganz bei null bist Du nicht. Du schämst Dich vor Dir selbst. Das ist doch schon ein Schritt, dass Du so empfindest. Du bemerkst das Du gegen Deine Werte verstoßen hast. Schaue Dir  Deine Werte an, lebe danach.
Was genau ist manchmal so schlimm das Du es nicht aushalten kannst ? Suche das. 

Ich dachte immer, ich komme da nie raus. Doch kam ich, als ich mir endlich  mal alles andere angeschaut habe, gar nicht so sehr auf die ganzen Dinge was die Sucht mit sich bringt, sondern mich, mein Leben, meine Empfindungen, warum empfinde ich gerade so. Ich lernte mich selber kennen und zu akzeptieren.
Der Drang zu flüchten schwand, je mehr ich mich selbst verstand.
Dann hältst Dich noch an die Suchtregeln, was wir  nicht können, dürfen oder was Du nicht kannst, dann hast es .

Das ist nicht zwingend innerhalb ein paar Monaten zu schaffen, aber jeder Tag ohne Suchtausübung, lässt Dich selbst einfacher auf Dich schauen, wenn Du es denn tust.So bist Du nicht damit beschäftigt Geld zu beschaffen, zu lügen, verheimlichen oder sonstigen Kram.

Also es ist jetzt kein Beinbruch. Wichtig ist aus dem Modus, "ich spiel einfach nicht" zu kommen, sondern ins tun.
Sonst wirst Du immer wieder spielen gehen müssen, um Dich auszuhalten.
Du lebst dann nur von Spielpause zur Spielpause.

Bleib dran und dann kommst Du auch daraus.

Lieben Gruß

André   

Fred war jetzt schneller.

Olli:
Mahlzeit!


--- Zitat ---Es hat alles mit einer Panikattacke angefangen und um mich zu beruhigen dachte ich ich spiele einen 10€ und aus 10 wurden 1000 …. Und immer so weiter
--- Ende Zitat ---

Da hat Du ja schon eine schöne Funktion gefunden, die das Glücksspiel bei Dir ausübt. Es beruhigt ...
Aber tut es das wirklich? Schaue Dir Deinen Beitrag an. Voller Selbstvorwürfe ist er. Du schreibst zwar, wir sollen Dich nicht verurteilen, doch genau das erwartest Du von uns ... weil Du genau das verdient hast ... als Strafe für Dein Versagen!
Nun, wie Du siehst, wirst Du aber gar nicht verurteilt. Meine Güte, ich habe 20 Jahre lang gespielt und hatte in der Zeit viele abstinente Phasen. Doch ich hatte da niemals wirklich aufgehört. Ich wollte nur Pausen einlegen, damit alle anderen um mich herum wieder in ihren Alltagstrott zurückkehrten und ich dann wieder spielen konnte. Wie könnte ich Dich verurteilen?
Das Glücksspiel bedient unsere Gefühle und das in vielfältiger Weise. Vor dem Glücksspiel erleben wir bereits in freudiger Erwartung das Glücksspiel. Es passiert im Oberstübchen genau das Gleiche, als würdest Du schon spielen. Dann kommt das Spielen selbst und dann schließlich die Phase danach. Da befindest Du Dich also nun. Dem Glücksspiel ist es egal, welche Gefühle Du auslebst. Sie können negativ sein und auch positiv. Sie sind aber immer extrem. Das Bedürfnis ist da, dass sie immer extrem verspürt werden.
Du hast eine positive Verknüpfung zum Glücksspiel, doch dies ist ein Trugschluss ... ein falscher Glaubenssatz.
Befasse Dich einmal gedanklich intensiv mit der Frage, wieso das so ist. Wieso war es die einzige logische Lösung, Dich nach der Panikattacke dem Glücksspiel hinzugeben? Wieso hast Du es Dir ausdrücklich erlaubt?
Es gibt doch Entspannungsübungen, den Weg raus in die Natur ... zigtausende andere Möglichkeiten existieren ... doch die hast Du ausgeblendet.
Wieso hast Du nicht während des Spielens interveniert und es gestoppt?

Die Selbstverständlichkeit Deiner Entscheidung zeigt, dass auch Du noch nicht akzeptiert hast, dass das Glücksspiel für Dich destruktiv ist. Du stellst Dich als Opfer Deiner Sucht dar ... doch das bist Du nicht. Du hast immer die Möglichkeit zu entscheiden, ob Du spielst oder nicht! Immer ... jederzeit ...

Jeder von uns trägt diese Fähigkeit in sich, die Resilienz! Mal mehr ... mal weniger ... aber sie ist da.

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