Guten Morgen Normaler Weise,
herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!
Dein Mann ist krank und er beginnt gerade dagegen vorzugehen, das ist gut so! Ich hoffe natürlich innigst, dass es seine Entscheidung war, Hilfe anzunehmen und in Therapie zu gehen!? Eine Therapie ist kein Allheilmittel, aber kann der Beginn eines Prozesses sein, der ihn in die Abstinenz führt - ein langer, steiniger Weg! Glaub mir, wenn er sein Problem verstanden hat und gewillt ist dagegen vorzugehen, ist seine Gefühlslage gerade ähnlich die Deiner!
Wut, Hass, Trauer, Liebe
Dies alles schwirrt auch bei ihm im Kopf herum, so war es jedenfalls bei mir und diese Gefühle gibt es auch heute teilweise noch, wenn ich in die Vergangenheit blicke und sehe, was ich alles zerstört habe. Auch meine Frau vergoss damals viele Tränen, nicht nur weil ich Spieler bin, sondern, weil sie nicht in der Lage war es vorher zu erkennen, bzw weil sie dachte, sie kennt mich nach etlichen Jahren so wenig, dabei kannte sie mich sehr wohl, nur meine Sucht konnte ich zauberhaft vor ihr verstecken.
Nun zu dir, klar ist die Situation schwer und sie wird dich teilweise überfordern, aber du kannst sie meistern.
Dass mein Mann nun SELBST therapeutische Hilfe braucht, kann ich fachlich natürlich nachvollziehen, aber mich zerreißt es...er ist die Liebe meines Lebens?
Ist das letzte Zeichen richtig so, oder ist es ein "!"?
Du musst jetzt zu allererst einmal zu dir selbst finden, das ist das Wichtigste. Dein Mann ist dort gut aufgehoben und wenn er die Therapie nicht abbricht, bleibt er vorerst einmal spielfrei. In dieser Zeit gilt es für dich, Dich zu sammeln, dich wieder selbst zu akzeptieren, ES WAR UND IST NICHT DEINE SCHULD, DASS ER SPIELKRANK IST! Konzentriere dich auf dich und dein Kind, mache einen Plan, wie es in Zukunft weiter gehen kann (mit oder ohne deinen Mann). Ich finde, jeder sollte eine zweite Chance bekommen dürfen. Jedoch ziehe deine Konsequenzen, wenn sich nicht an seinem Verhalten ändert. Di hast die MAcht über dich und deine Entscheidungen, es ist dein Leben, nicht das seine! Es ist wunderbar, dass du bereits jetzt Hilfe von außen annimmst, behalte dies bei, es nimmt unheimlich viel Last, die du momentan unbestritten trägst. Deine Gefühle sind verständlich und es gut, wenn du sie äußerst!!!
Hilft die Zeit?
Aus Erfahrung kann ich dir sagen: JA, definitiv, es wird besser werden, sofern er es unterlässt, seiner Sucht nachzugehen, dann gibt es auch wieder sonnige Tage in eurer Zukunft!
Sofern er aber seinen Weg der Sucht nicht verlässt, bringt die Zeit nur noch mehr Misere.
Für dein Leben und das deines Kindes wird die Zeit die Wunden heilen auf jeden Fall heilen, in letzter Instanz auch ohne ihn, aber das liegt alleine bei ihm!
Bleib wachsam und kümmere dich um dich und dein Kind, er muss sein Problem selbst lösen!! Sorge zukünftig dafür, dass du die Geldverwaltung übernimmst, das könnte ihm helfen, löst aber das Problem nicht...
Ich bin bei dir!
aT
Wie kam es zu Entscheidung stationäre Therapie, kam sie aus ihm heraus oder hast du das angeleihert!?? Hat er auch sonst Hilfsangebote angenommen? Hat er bewusst die Entscheidung gegen die Sucht getroffen??