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Autor Thema: Nur mal so....

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Nur mal so....
OP: 13.11.2024 22:53:17
Hallo, 

es bleibt natürlich fraglich ob ich überhaut eine neutrale Sicht der Dinge wiedergeben kann, auch ob sich dies mit anderen Meinungen kreuzt.
Ändert nichts an meiner manifestiert grundlegenden Überzeugung....auch als path. Spieler!

Jede Spielsüchtige könnte seinem Partner, der Familie, Freunden oder dem Arbeitgeber jenes emotionale Vertrauen geben was sie auch möchten.
Dahinter verbirgt sich auch das eigene Wohlbefinden, Freude zu vermitteln und die daraus ergebenen Vorteile.
Keiner würde doch alles erzählen was er so treibt und glauben weiterhin ungestört spielen zu können.
Vertrauen basiert alleinig auf Erfahrung oder dem Glauben an seine Menschenkenntnis.
Jeder halbwegs talentierte Laie könnte daraus ein Konstrukt erschaffen.... auf Lügen gebaut.
"Sonst" ein guter Partner, Kind, Elternteil oder Freund usw. zu sein ...ja was denn , wäre dies so besonders ?
Wäre es anders, na dann ist es die kleinste Sorge ein Angehöriger eines Spielers zu sein. 
 
Ich habe es lieber in Kauf genommen, einst über viele Jahre meiner Familie nicht die Wahrheit zu sagen.
Hätte ich wählen müssen ..so stark war meine Sucht nicht einmal annähernd, um meiner Familie den Rücken zu kehren.
Nicht einmal der kleinste Funke um einen kleinen Gedanken daran zu verschwenden.
Da gäbe es wahrlich andere Dinge um ein solches Szenario mir auszumalen.
Es gibt kein müssen!

Das Einzige was du müssen solltest, abzuwägen was dir diese Beziehung bedeutet und wie damit umzugehen.
Genau wie dein süchtiger Gegenüber es auch macht.
Wer trennt sich denn von seinem Partner in gegenseitiger Zuneigung wegen einer psychischen Erkrankung ?
Weil das Geld knapp wird und einer nur schützt was er anscheinend unbedingt bräuchte ?
Beide machen dies nicht, darum geht es auch nicht.

Der Spieler versucht verzweifelt den Schein zu wahren, aus den schon erwähnten Gründen.
Ein Spieler liebt seinen Partner wohl nicht genug und nützt ihn nur aus....pauschalisierter Schmarn ist das.
Es sind zwei verschiedene Faktoren und ergeben niemals eine Symbiose in einer emotionalen Beziehung.

Ein pathologischer hat keinen Spaß daran andere zu belügen oder sich einen finanziellen Vorteil zu erschaffen.
Er schadet niemanden zweckentfremdet und frönt "nur" seinem krankhaften Trieb.
Alles darüber hinaus unterliegt halt anderen irdischen Verwirrungen.  :) 
 
Wir alle versuchen ein Leben zu führen wie es uns halt möglich erscheint.
Und von allen Empfindungen ist partnerschaftliche Liebe die stärkste ...von mir aus, aber bei weitem nicht die treuste.
Es gibt also kein müssen oder wollen für dich.
Gab es für mich auch nie, ich musste nie spielen und wollte nie jemanden hintergehen.

Beides tat ich trotzdem.  

Liebe Grüße       
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Re: Nur mal so....
#1: 14.11.2024 07:21:41
Ein pathologischer hat keinen Spaß daran andere zu belügen oder sich einen finanziellen Vorteil zu erschaffen.
Er schadet niemanden zweckentfremdet und frönt "nur" seinem krankhaften Trieb.
Alles darüber hinaus unterliegt halt anderen irdischen Verwirrungen.  :) 

Das klingt jetzt alles ein wenig nach Blumenwiese.
Dem möchte ich widersprechen.

Wer trennt sich denn von seinem Partner in gegenseitiger Zuneigung wegen einer psychischen Erkrankung ?
Die lange Liste was Angehörige ertragen, erdulden und erleiden müssen spare ich mir hier mal.
Stell dir mal vor es gäbe eine "IchSchlageMeineKinder"-Krankheit und der "Täter" würde sich auf seine Krankheit berufen.
Als Angehöriger würde ich jetzt hier den "kotz"-Button klicken

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Re: Nur mal so....
#2: 14.11.2024 08:01:44
Hallo Fred,

natürlich blieben in meinem Text einige Lücken, die je nach belieben aufgefüllt werden könnten.
Das ganze Elend was ein Angehöriger so ertragen muss und sich dennoch wünscht mit dem Verursacher
auf einer Blumenwiese zu verweilen, bedarf eines ganz anderen "Button".

Gestellte Fragen dienen oft als hinterfragende Antworten, ich erwarte einfach meinen Text nicht eigenständig anzusehen.
Sondern in Verbindung und der Voraussetzung was wir alle erleben mussten.
Die Spielsucht ist es nicht was Monster erschafft, es weckt sie nur auf.

Grüß dich
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Re: Nur mal so....
#3: 14.11.2024 21:07:19
Hallo ,

es ist mir bewusst alle unsere Beiträge etwas niederschwellig zu halten, damit auch gleich ein Verständnis entstehen kann in der Kürze
eines Textes. Dabei bewegen wir uns kaum in den Bereich wo es wirklich schmerzt und wir dann halt stationär ewig verweilen.   


Stell dir mal vor es gäbe eine "IchSchlageMeineKinder"-Krankheit und der "Täter" würde sich auf seine Krankheit berufen.

Perfekt ...dies ist genau der Punkt!

Nun stell dir vor dieser "IchSchlagMeineKinder" Erkrankte oder eventuell auch cholerisch, egoistisch, untreu, gemein, besserwissende
Verhaltensgestörte wäre zudem auch noch spielsüchtig!
Wen würde es interessieren bei seinen eh negativen Eigenschaften oder Störungen.

Um noch kurz einmal auszuholen.
Hätte ich meiner Familie nur erzählt das ich spielsüchtig bin, wäre dies in einer Minute erledigt für sie.     
"Dann hör halt auf mein Schatz, wenn es du nicht schaffst, schafft es eh keiner ich/wir glauben an dich so sehr."   
Mehr wäre es nicht gewesen und recht hätten sie!
Erst als ich erzählte was es alles an mir zu ändern gäbe...da wurden sie hellhörig!
Genau jene Dinge die mich wohl nicht süchtig werden ließen...aber mich ewig darin gefangen hielten.

Es ist nicht getan nur mit dem spielen aufzuhören...wie sollte dies auch funktionieren,
ohne sich selbst in vielen Dingen zu ändern ?
Sonst hätte jeder Angehörige sowieso schon und noch weniger als keinerlei Garantie....dass es der Partner auch ernst meint.
Was noch lange nicht bedeuten muss..dass es auch funktioniert.

Angehörige sollten nicht die Spielsucht des Partners als Ursache einfach so annehmen.
Und wissen was es bedeutet ..spielfrei werden zu wollen.
Wenn der Partner darüber hinaus noch weit in eine kriminelle Geldbeschaffung, oder sogar noch schlimmer....
dann bliebe die Frage eh....ob es alleinig der Spielsucht zuzuordnen wäre.
Oder nicht doch andere schlechte Makel erst dadurch geweckt wurden.
Wenn jeder Spielsüchtige sich soweit in dunkle Abgründe begeben würde...
dann mein Freunde, muss ich eine andere Erkrankung als die Spielsucht haben.
Wahrscheinlich das "Blumenwiesensyndrom"  :)

Liebe Grüße         
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« Letzte Änderung: 14.11.2024 21:27:25 von Jacky1 »
 
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Re: Nur mal so....
#4: 17.11.2024 01:06:15
Wenn der Partner darüber hinaus noch weit in eine kriminelle Geldbeschaffung, oder sogar noch schlimmer....
dann bliebe die Frage eh....ob es alleinig der Spielsucht zuzuordnen wäre.
Oder nicht doch andere schlechte Makel erst dadurch geweckt wurden.
Wenn jeder Spielsüchtige sich soweit in dunkle Abgründe begeben würde...

Dann bring ich mal ein paar Blümchen mit  :) :)

Wenn ich mal überlege wie meine Suchtberaterin reagiert hat als ich ihr erzählt habe das ich Zugang zu so rd 50k Euro habe,...
Ihr Blick, Ihre Worte, *meine Fresse*, unfaßbar so ich dachte sie KENNT mich doch,...
NIE im Leben hät ich mich auch nur an 1 Cent bedient,...
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8.12.1974 :) Was auch immer ich tue, ich kann kein Alter angeben...
 
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Re: Nur mal so....
#5: 17.11.2024 13:15:07
Hallo,

es gibt ja einige Berichte was Spielsüchtige so angestellt haben um an Gelder zu kommen.
Fremde Sparbücher missbraucht, Unterschriften gefälscht um einen Kredit zu bekommen, Sparschweine der Kinder geplündert,
Unterschlagung, Diebstähle, Einbrüche und Raubüberfälle.
Ich selbst ging einen naja "galanteren" Weg um meine Sucht zu finanzieren, dies macht es auf keinen Fall besser.
Aber der angerichtete Schaden bezog sich kaum auf einzelne Personen, was aber leider dennoch strafrechtlich nicht   
unrelevant wäre, wenn auch in einer kleinen Nische.
Dies war falsch von mir und ich habe versucht einiges davon wieder gut zu machen, was aber kaum möglich weil es unter
solchen zweifelhaften Unternehmensgruppierungen kaum etwas gut zu machen gäbe.
Ein abgefuckter Zocker war ich, egoistisch aber mit einer Grenze die ich nicht überschreiten konnte und zugegeben...
auch nie musste.   

Ich kann solche Dinge nicht einfach so der Spielsucht zuordnen, da scheinen sonstige Charaktereigenschaften schon eine große Rolle zu spielen.
Hinter unserer Spielsucht sind wir selbst, da haben wir uns so lange versteckt.
Und jeder muss sich hinterfragen wie weit werde ich gehen !.
Unsere schon fast unbändige Krankheit mag viele Auslöser haben, die gilt doch aber auch umgekehrt.
Wo das Verlangen danach dann unglaubliche Wege gehen kann.

Wie auch immer und ich bin fern eines fingerzeigenden Hobby - Richters, diese ganze Bewältigung mag mit dem überwinden des Spielens anfangen.
Und wenn es dann endet in einer Veränderung seiner Werte, Einsicht und Wiedergutmachung.. soweit denn auch möglich.
Nehme ich jeden gerne in den Arm in gemeinsamer Demut.

Und Angehörige, weil ja auch an sie hier gerichtet....könnten es event. auch.

Liebe Grüße
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« Letzte Änderung: 17.11.2024 13:45:19 von Jacky1 »
 
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