Hallo,
Eines weiß ich aber gewiss, ich bin Spieler durch und durch. Durch das Spieler sein habe ich gewisse weitere Defizite, die ich im Laufe der Zeit in der SHG bearbeitet habe. Das Spiele angehen muss ich ja erst, wenn ich dadurch ein Problem habe. So war es auch durch meine Depressionen. Sie so genannt habe ich Sie erst, das trotz jahrelanger Trockenheit, und ein tolles Leben das ich wieder habe, eine Depression jeder Zeit für mich Lebensgefährlich werden kann.
Sehr konstruktiv und interessant, allemal wert darüber zu diskutieren.
Ich denke es ist ein Unterschied, als wenn ein Spieler gewissen "negativen" Merkmalen/Eigenschaften unterliegt, die erst durch sein Suchtverhalten entstehen.
Als jene negativen Dinge ja schon immer da waren und quasi zu einem "Beschleuniger" zur Suchterkrankung führten.
Nun kann ich für mich dies kaum nachvollziehen, mit 17 Jahren in die Spielsucht, da bleibt ja kaum zeitlich Raum davor, um eine empirisch psychologische Anamnese zu erfassen.
Aber absolut sicher, meine Spielsucht verstärkte meine Depressionen und negativen Eigenschaften.
Und so glaube ich auch, vieles ist durch meine Sucht erst entstanden.
Vielleicht auch nur weil es halt schon irgendwo immer da war.
Sonst berichten wir doch auch immer über Auslöser, die erst dazu führten spielsüchtig zu werden.
Die Spielsucht "nur" als eigenständige Erkrankung, scheint es gar nicht zu geben.
Könnte jeder spielsüchtig werden ?
Ich hatte schon in meiner frühen Jugend ein enormes Geltungsbedürfnis, dass nun event. von meinem damaligen Umfeld nicht ausreichend "gewürdigt" wurde.
Ich spielte aber auch sehr gerne, gerade wenn es etwas zu gewinnen gab, da war ich immer dabei.
Eine Flucht in das Spielen war es auf jeden Fall, aber vor was ?
Vielleicht war es einfach der bequemste Weg, einfach nur noch spielen.
Dies war für mich irgendwie wie wach sein und dennoch behütet träumen zu können.
Taro, auch nicht so wichtig wie ich Deinen Beitrag nun deutete.
Es steckt unglaublich viel Wahrheit darin.
Im Grunde spiele ich nicht mehr, nicht einmal für mich.
Es sind die lieben Menschen um mich herum.
Das Spielen aber war nur für mich alleine und viele von ihnen blieben immer da.
Nicht weil sie es ja gar nicht wussten, sondern ich es unbedingt wollte und auch dafür sorgte.
Egoist!
Warum auch immer ich süchtig wurde und warum auch immer ich mit dem Spielen aufhörte.
Da spielten andere Menschen schon eine Rolle, beim ersteren gebe ich ihnen aber keine Schuld.
Es sind doch immer Kausalitätsketten, die aus uns dies machen, was wir dann auch werden.
Mit seelischen Narben wird doch keiner geboren, Verletzungen müssen erst zugesetzt werden um dann auch verheilen zu können.
Und das ganze Umfeld steht dabei auch in der Pflicht, alles zu verhindern was verletzt.
Funktioniert halt nicht!
Und am Ende steht der pathologische Spieler dann da und es bleibt im keine andere Wahl, als zu sagen...
ich trage selbst die Verantwortung dafür! Das Krankheitsbild ist ja bekannt, wo es hinführt usw.
Man muss schon stark sein, um davon sich lösen zu können...keine Frage.
Oder einfach keine andere Wahl zu haben.
Nehmen wir den Narzissten, er entscheidet sich von Heute auf Morgen keiner mehr zu sein.
Dazu müsste er Unmengen an sphärischer Energie aufbringen, um sein Verhalten zu ändern.
Falls dieser spielsüchtig, so würde er sich helfen lassen um seine Sucht zu brechen und dadurch parallel seine narzisstischen Neigungen verlieren.
Aber nur dann, wenn das Ei auch wirklich vor dem Huhn war.
In Genesis 1 steht aber etwas anderes (Schöpfungsgeschichte).
Wie auch immer, es ist die Gegenwart die zählt und zwar jeden Tag.
Sie entstand immer aus der Vergangenheit.
Schöne Beiträge, danke Andre und Taro.
Liebe Grüße