Hallo,
Kälte
Jürgen:
Nach dem Umzug in ein neues Zuhause,ein neuer Anfang.
Neue Freunde und altes Leid,ohne fremde Fürsprecher hätten meine Eltern mich nie aufs Gymnasium gehen lassen.
Manchmal sagt mein Stiefvater zu mir,"du denkst wohl,du bist was besonderes".
Aber dies regelte ich von ganz alleine,mein Verhalten blieb das Gleiche.
Fußball spielte ich sehr gerne,ich konnte abschalten dabei und freute mich auf jedes Spiel.
Schon sehr früh spielte ich in einer überregionalen Auswahl,keiner wollte es bemerken.
Gemeinsame Urlaube waren keine für mich,zu sehr musste ich mich konzentrieren.
Nur nichts falsch machen,jeder Fehler kostete mich Kraft.
Jacky half mir immer sehr dabei,manipulieren.
Oft war ich unglaublich traurig,jeder kleinste Anlass berührte mich sehr.
Ein Wort,ein Blick,eine Geste.
Ich fühlte mich fremd in der eigenen Familie,Selbstmitleid kennt kein Mitleid.
Einige bemerkten es und so führte ich wieder Gespräche,mit qualifiziertem Personal.
Sie fragen dich Dinge die keinen Sinn ergeben,keiner kam auf die Idee zu fragen "wie geht es dir,was fühlst du."
Ihre bunt eingerichteten Praxen erinnerten eher an einen Zirkus,als an einen heilenden Ort.
Man drohte mir in eine Einrichtung für schwer Erziehbare zu kommen,Verhaltensstörung.
Das Schicksal wollte es wohl so,der Rhein war wieder in meiner Nähe.
Aber ich erinnerte mich an den Schmerz des Fallens von einst,so ließ ich mich lieber treiben.
Es führte mich in einen Abzweig zu einem Kraftwerk.
Unglaubliche Angst trat ein,so wusste ich von den Rechen die Dinge aufhalten sollten,um die Turbinen nicht zu beschädigen.
Ich gab alles,wie im Rausch des Lebens erreichte ich das Ufer,eine Wand aus Beton.
Zwischendrin eine Treppe zum Land,wohl für unentschlossene wie mich.
Der Rhein macht mir keine Angst mehr,gerne gehe ich noch dort spazieren.
Kälte.
/ Mein Experiment droht zu scheitern,ich schreibe nur negatives aus meiner Kindheit.
Dies kommt vor allem meinen Eltern nicht gerecht.
Ich manipuliere mich wieder selbst,ich suche wohl Schuldige.
Entlasten wollte ich alle,belasten nur mich selbst.
Ein Selbstläufer sollte es werden,ich kann nicht mehr sicher sagen ob es so ist.
Ich schreibe mich ins Abseits,vor mir selbst.
Ich schäme mich unglaublich meiner Worte (diesen Satz bitte nicht kommentieren).
Was mache ich nur,an einem heiligen Abend.