Moin Carru,
285 Tage spielfrei
Speziell das Thema Zwerg und Mama vom Zwerg ist nach wie vor ein schwieriges für mich, die Gewissheit, dass es Familie als solches für mich nicht mehr geben wird. Es gibt oft Momente, wo ich weine deshalb. Für mich ein Zeichen, dass ich da weiter daran arbeiten muss.
Gebe Dir Zeit, gebe Euch Zeit. Ich weiß das ist alles schwierig. Als wir uns damals trennten, vor ca. 14 Jahren ist Mutter und Tochter ca. 100 km weggezogen. ( In Ihren Heimatort. Das war schon eine schlimme Zeit. Ich hab gelitten , ich hab aber auch noch gezockt. Ich habe meine Tochter dann immer alle 2 Wochen abgeholt und sämtlichen Urlaub mit ihr verbracht. Lange habe ich daran geknabbert. Ich weiß nicht wie oft ich die 100 km mit Tränen im Auge nach Hause gefahren bin, wenn ich sie wieder zur Mama gebracht habe und ich dann alleine auf dem Rückweg war. Es kam immer wieder alles hoch. Dann hatte sie neue Partner, ist wieder umgezogen, was weiß ich alles noch. Ich selbst war da machtlos. Konnte mir das nur anschauen.
Da sieht es doch bei Euch ganz anders aus. Ich weiß natürlich nichts vom drumherum bei Euch. Vertrauen wird langsam aufgebaut, aber schnell zerstört. Dieses dann wieder aufzubauen, dauert ewig. Ist aber auch verständlich.
Am Wochenende war meine Tochter wieder da, sie erinnert mich immer mehr an Ihre Mutter. Lustigweiser, ist sie immer der Meinung das Mama und Papa auf gar keinen Fall zusammen passen. Ticken wir doch total anders. Sie hat uns beide lieb, sieht aber auch das wir uns gegenseitig nur weh tun würden.
Davon abgesehen, dass ich nach 3 Minuten wahnsinnig wäre, wenn ich mich mit Ihr absabbeln müsste. Herrje.
Ich will nur darauf hinaus, dass Du einfach weiter machst. Das was Du da alles geschafft hast, ist doch spitze.
Konzentriere Dich da drauf. Akzeptiere es, das Du Vergangenes nicht ändern kannst, nur das hier und jetzt.
Die Mutter meiner Tochter, behauptete immer : André, Du willst nicht mich, sondern nur uns. Hab ich damals bestritten. Heute würde ich sagen, recht hatte sie. Ich wollte meine Tochter bei mir haben, das ging ja nur mit der Mutter oder gar nicht.
Zeit und Abstand sind Dinge die sich entwickeln und dauern. Das alles in Verbindung mit Spielfreiheit halfen mir beim Blick auf die Dinge und sie für mich einzuordnen, zu akzeptieren.
Manchmal wurde ich auch überrascht, wenn der eingeschlagene Weg, auch von außen wahrgenommen wird. Kontinuität, Authentizität nicht nur herbeigeredet wird, sondern gelebt wird. Das wird oft wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Also Carru, Du darfst auch stolz auf Dich sein, nicht viele Süchtige schaffen es soweit wie Du. Hut ab.
Lieben Gruß
André
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….