Moin,
ich erkläre das mal so:
Es wird immer so bleiben, wenn es nicht im Kopf gelöst wird. Es steckt viel mehr Arbeit dahinter, als sich nur der Sucht allein zu stellen. Die Sucht selbst ist genau das, was uns abhält dahin zu kommen, wo wir hin wollen. Genau deswegen haben wir unsere Sucht entwickelt Sie lenkt uns ab, wenn wir sie ausüben und lenkt uns ab, wenn wir uns nur um das" nicht ausüben" kümmern. Die Sucht macht einfach nur Ihren Job. Das ist die Krux.
Auf mich selbst bezogen sah das dann wie folgt aus:
Egal was ich machte, die Sucht lenkte mich vom wesentlichen ab. Das ist das warum ich so hilflos und gefangen in meiner Sucht war.
Bei mir selbst reichte es nicht die SHG, Beratungsstelle zu besuchen. Hinzu kamen noch Systemaufstellung, Hypnose, Psychologen, stationäre Therapie, auch das reichte nicht.
Ich kann zum 1000000 Mal meine Geschichte preisgeben, dennoch stehe ich vom Stuhl auf und bin der selbige. Habe wieder den Druck, die innere Unruhe. Ich saß also wieder vor dem Automaten. Toll, Notfallkoffer im Portemonnaie, Bewusstsein das spielen nichts besser macht.
Erst als ich anfing alle gelernten Punkte auf mich zu beziehen, mich anzuschauen, meine Bedürfnisse zu kennen, meine Annahmen zu überdenken, sprich was zu ändern, wuchs meine Akzeptanz mir selbst ggü. Dinge zu akzeptieren, hinzunehmen, sacken lassen. Das weglaufen war nicht mehr nötig.
Dahinter zu steigen, das war für mich der Anfang meiner Abstinenz, es ist nicht die Sucht, was mich zum Spielen brachte, das war ich, aber die Sucht und ich ließen mich an der selbigen festhalten.
Ganz tief in uns drin, wenn wir was lösen wollen, geht es nicht um spielfrei, bisschen spielen usw. usf. das alles lenkt nur ab und zwar davon wo wir ran müssen, sollten. Dann erst stellt sich gar nicht mehr die Frage, spielen oder nicht, Sie ist hinfällig geworden. Das ist doch das Ziel.
Als ich soweit war, musste ich dennoch wieder auf die Sucht selbst schauen. Denn die ist und bleibt immer da, gelöst hin oder her. Auch das darf nie vergessen werden. Das ist jetzt etwas schwer zu verstehen, doch genauso sah es bei mir aus. Gelöst ist gelöst. Sucht bleibt. Es ist nur anders im Kopf verankert. Auflösung gibt es für jeden der abstinent lebt. Jetzt erkennt man auch, dass es sich um einen Prozess handelt. Die Verknüpfungen sind verändert. Das erfolgt nicht durch Besuche, das gleiche machen, das gleiche sagen. das gleiche denken, sondern durch tun und Veränderung.
Je eher ohne Spiel, desto eher/schneller/besser kommen wir an verborgenes. Logisch für jeden der oben mir folgen konnte. Dennoch soll das nicht unerwähnt bleiben.
Das sind meine Gedanken dazu.
André
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….