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Autor Thema: Hallo ich bin neu

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Re: Hallo ich bin neu
#15: 20.10.2023 08:34:01
Hallo Jonasz,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum, gut dass du diesen Schritt gemacht hast.

Zitat
Tatsächlich habe ich im letzten Monat auch etwas Geld verloren, was meinen Stresspegel erhöht hat.  In dieser Monat ich spiele weniger als im Vormonat und die Beträge, die ich setze, werden kleiner. Ich kann nicht von heute auf morgen aufhören, das gebe ich zu. Aber ich glaube wirklich an den Prozess der Genesung und daran, Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen, auch wenn sie noch so klein sind.

Im Gegensatz zu Jacky würde ich diesen Ansatz tatsächlich als völlig unakzeptabel bezeichnen.
Vor etlichen Jahren wollte ich mit dem Rauchen aufhören und bin dabei mit etlichen Strategien gescheitert - eine davon war die tägliche Anzahl zu reduzieren bis ich irgendwann auf 0 bin. Tatsächlich gab es immer Ereignisse, die eine Ausnahme zuließen, was damit geendet hat, dass ich irgenwann wieder das gleiche Verhalten an den Tag legte.
Entweder du entscheidest dich dafür nicht mehr zu spielen und zwar die ganzen 24h des Tages oder eben nicht. Im letzteren Fall wird es langfristig eher dazu tendieren, mehr zu spielen. Im ersten Fall wirst du ein wunderbares Leben führen können.

Grüße, aT
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Re: Hallo ich bin neu
#16: 20.10.2023 19:47:30
Hallo,

Im Gegensatz zu Jacky würde ich diesen Ansatz tatsächlich als völlig unakzeptabel bezeichnen.

Es macht ja keinen Sinn wenn ich nun auf dein Zitat mit "völlig unakzeptabel" reagiere.   

Ich sehe hier keine Gegensätze, es sei denn in der Herangehensweise.
Und mein erster Satz in meinem Beitrag nur ein einladender Prolog um nicht gleich Grenzen zu markieren.   

Liebe Grüße     
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A
Re: Hallo ich bin neu
#17: 23.10.2023 14:48:18
Moin,

ich erkläre das mal so:
Es wird immer so bleiben, wenn es nicht im Kopf gelöst wird. Es steckt viel mehr Arbeit dahinter, als sich  nur der Sucht allein zu stellen. Die Sucht selbst ist genau das, was uns abhält dahin zu kommen, wo wir hin wollen. Genau deswegen haben wir unsere Sucht entwickelt  Sie lenkt uns ab, wenn wir sie ausüben und lenkt uns ab,  wenn wir uns nur um das" nicht ausüben" kümmern. Die Sucht macht einfach nur Ihren Job. Das ist die Krux.

Auf mich selbst bezogen sah das dann wie folgt aus:
Egal was ich machte, die Sucht lenkte mich  vom wesentlichen ab.  Das ist das warum ich  so hilflos und gefangen in meiner Sucht war.

Bei mir selbst reichte es nicht die SHG, Beratungsstelle zu besuchen. Hinzu kamen noch Systemaufstellung, Hypnose, Psychologen, stationäre Therapie, auch das reichte nicht.

Ich kann  zum 1000000 Mal meine Geschichte preisgeben, dennoch stehe ich vom Stuhl auf und bin der selbige. Habe wieder den Druck, die innere Unruhe. Ich saß also wieder vor dem Automaten. Toll, Notfallkoffer im Portemonnaie, Bewusstsein das spielen nichts besser macht.

Erst als ich anfing alle gelernten Punkte auf mich zu beziehen, mich anzuschauen, meine Bedürfnisse zu kennen, meine Annahmen zu überdenken, sprich was zu ändern, wuchs  meine Akzeptanz mir selbst ggü.  Dinge zu akzeptieren, hinzunehmen, sacken lassen. Das weglaufen war nicht mehr nötig.

Dahinter zu steigen, das war für mich der Anfang meiner Abstinenz, es ist nicht die Sucht, was mich zum Spielen brachte, das war ich, aber die Sucht und ich ließen mich an der selbigen festhalten.

Ganz tief in uns drin, wenn wir was lösen wollen, geht es nicht um spielfrei, bisschen spielen usw. usf. das alles lenkt nur ab und zwar davon wo wir ran müssen, sollten. Dann erst stellt sich gar nicht mehr die Frage, spielen oder nicht, Sie ist hinfällig geworden. Das ist doch das Ziel.

Als ich soweit war, musste ich dennoch wieder  auf die Sucht selbst schauen. Denn die ist und bleibt immer da, gelöst hin oder her. Auch das darf nie vergessen werden. Das ist jetzt etwas schwer zu verstehen, doch genauso sah es bei mir aus. Gelöst  ist gelöst. Sucht bleibt. Es ist nur anders im Kopf verankert. Auflösung gibt es für jeden der abstinent lebt.  Jetzt erkennt man auch, dass es sich um einen Prozess handelt. Die Verknüpfungen sind verändert. Das erfolgt nicht durch Besuche, das gleiche machen, das gleiche sagen. das gleiche denken, sondern durch tun und Veränderung. 

Je eher ohne Spiel, desto eher/schneller/besser kommen wir an verborgenes. Logisch für jeden  der oben mir folgen konnte. Dennoch soll das nicht unerwähnt bleiben.

Das sind meine Gedanken dazu.

André
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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Re: Hallo ich bin neu
#18: 23.10.2023 21:21:31
Hallo,

Egal was ich machte, die Sucht lenkte mich  vom wesentlichen ab.  Das ist das warum ich  so hilflos und gefangen in meiner Sucht war.

Erst als ich anfing alle gelernten Punkte auf mich zu beziehen, mich anzuschauen, meine Bedürfnisse zu kennen, meine Annahmen zu überdenken, sprich was zu ändern, wuchs  meine Akzeptanz mir selbst ggü.  Dinge zu akzeptieren, hinzunehmen, sacken lassen. Das weglaufen war nicht mehr nötig.

....das ist schon wegweisend. 

Anfänglich versuchte ich gegen meinen Spieltrieb anzugehen, lenkte mich ab, unternahm sehr viel mit meiner Familie und ballerte mich mit Arbeit zu. Befasste mich sehr mit dieser Sucht und empfand es als das Hauptproblem meines Lebens.
Es würde mich halt sonst irgendwann umbringen.

Auf dem Wege in die Spielfreiheit war dies absolut auch ein Lernprozess, befreit hat dies alleinig aber absolut nicht.
Rückfalle etc. und dann einfach das Leben eines pathologischen Spielers geführt , der halt seine Sucht isolierte.
Sie übertünchte, wie bei einer offenen Wunde...Pflaster drauf und gehofft... der Heilprozess stellt sich ja eh ein.

Meine Spielsucht war nie die Ursache meines kaputten Lebens und umgebracht hätte sie mich auch nicht, dies hätte ich ja dann eh selbst gemacht.
Hätte ja auch mit dem Motorrad jeden Tag mit 260 Sachen durch den Schwarzwald fahren können oder Saufen oder was noch alles.
Aber nein es war halt das Spielen!
Bei etwas anderem wäre ich halt in einem anderen Forum gelandet.

Die Ursache meines kaputten Lebens war ich selbst.
Ich musste erst wieder Werte zu schätzen wissen und mit meinen Makeln gut klar zu kommen.
Dass ich nun heute immer noch darauf acht gebe, ist zum einen eh ein sehr sinnvoller Weg.
Und zum anderen gebe ich meiner ,leider verankerten Spielsucht keinen Freiraum mehr.

Und auch bevor ich spielsüchtig wurde war ich schon ein mit mir unzufriedener Mensch, ich musste also erst mein Leben so gestallten um
überhaupt heute so etwas schreiben zu können.
Es könnte auch jeder andere spielsüchtig werden, glücklich und zufriedene Menschen.. von mir aus.
Der Teufelskreis stellt sich bei jedem aber eh eines Tages ein.

Mit anderen Spielsüchtigen habe ich gelernt was es zu finden gäbe, dass in Wirklichkeit schon immer da war.
Achtung vor mir selbst und zu meinem Leben zu stehen, statt vor beidem zu fliehen.
Diese Dinge kamen nicht von außen wie die Spielsucht, sondern ich lernte nur mit mir umzugehen.   

Liebe Grüße
   
 
 
         
 
 
 
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« Letzte Änderung: 24.10.2023 08:18:35 von Jacky1 »
 
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