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Spielen um Geld erlaubt ???

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Olli:
Hi TAL!


--- Zitat ---Stolz auf etwas zu sein, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wäre irgendwie 'falsch'.
--- Ende Zitat ---

Es gibt hier mehrere Möglichkeiten, wie dieser Gedanke zustande gekommen ist. Einmal könnte es an Deinem Selbstwert liegen, der Dir sagt, dass Du es nicht verdient hast stolz auf Dich zu sein! Dann könnte es die Erwartungshaltung Anderer sein in Deiner Vorstellung. Die Anderen kennen sich aber mit dem Thema gar nicht aus und geben oftmals irgendwelche Vorurteile oder Glaubenssätze - ungeprüft! - wieder. Zudem könnte es auch sein, dass Dein schlechtes Gewissen, aus der aktiven Zeit, Dir nicht erlaubt stolz auf Dich zu sein. Weiter ist der Trigger und die dabei ausgelösten Gefühle und Gedanken viel präsenter als die "Normalität" der Abstinenz.


--- Zitat ---Wenn man den Berichten hier und anderswo glauben kann, dann sogar weit länger als 'normal'.
--- Ende Zitat ---

OK, es muss wohl doch der Selbstwert sein ... ;)
Wieso vergleichst Du Dich? Es ist doch egal wie lange Du brauchtest um stabil zu sein ... Du bist es!
Wenn ich immer wieder mal davon schreibe, dass ich über 20 Jahre gespielt habe, dann doch nicht um damit zu protzen. Ich schreibe das, weil die Meisten viel kürzer in der Sucht verweilt haben, auf dem Weg in die Suchthilfe aber total verzweifelt und schon fast ohne Hoffnung sind. Ich liefere ihnen die Aussage: Wenn ich das schaffen konnte, dann kannst Du das sicher auch! Zudem, Du kennst es ja, berichte ich immer von "meinem" Weg, der auch alles andere als geradlinig war.


--- Zitat ---... und dann stehe ich in einer blöden Autobahnraststätte stehe, als es mir eigentlich blendend geht, und ich denke wie ein kleines Kind "Kriegt doch gar keiner mit."
--- Ende Zitat ---

Vor einigen Tagen, als ich meinen Gedanken mal freien Lauf gelassen hatte, da hatte ich auch so einen Anflug. "Es ist keiner mehr da, der Dich überprüfen kann ... " Wie ich den doch ziemlich morbiden Gedanken zu fassen bekam, habe ich mir selbst erst einmal die Leviten gelesen. Wie Du auch, möchte ich MICH nicht mehr verlieren. Ich brauche das Glücksspiel nicht mehr und ich möchte ihm auf gar keinen Fall mehr Raum in meinem Leben geben.
Ein weiteres Beispiel gefällig? Als ich letztes Jahr meinen Keller gestrichen und die antiken Schränke meiner Eltern aufgestellt hatte, da überlegte ich doch glatt, ob ich mir ein paar der alten Geräte zulegen und an die Wand des "Hobbykellers" hängen sollte. Auch dieser Gedanke war einfach so aus dem Nichts da. Es ist unser Suchtgedächtnis, welches wir wohl nie komplett eliminieren können. Es ist, wie es ist ... daran kann ich nichts ändern. Aus der Idee aber Handlungen erwachsen zu lassen, das kann ich steuern.

In diesem Sinne ... danke für Deinen Beitrag!

Fred:

--- Zitat von: TAL am 26.03.2024 16:16:53 ---Stolz auf etwas zu sein, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wäre irgendwie 'falsch'.
--- Ende Zitat ---

Ich habe lange hin und her überlegt ob ich antworten soll, weil du deine Meinung ja schon geäußert hast und ich meine auch nicht aufzwingen will.
Aber es so unglaublich schade, dass du etwas so positives dann doch negativ einordnest.

Wenn ich die entsprechenden Töne höre oder Bilder sehe, spukt es mir immer sofort im Kopf herum.
Was wäre wenn ? Wer würde es merken ? Ein paar Euro mal probieren.
Und dann entscheide ich mich, nicht zu spielen.,
Und das macht mich stolz und ich freue mich.

Ich bin täglich mit meinen Kollegen zum rauchen draußen.
Ich mag den Geruch und möchte praktisch "immer" selbst wieder eine rauchen.
Und dann entscheide ich mich, keine zu rauchen.
Und das macht mich stolz und ich freue mich.

Als fresssüchtiger versuche ich ja seit Jahresanfang wieder abzuspecken.
In unserer Firma stehen überall Süßwaren herum oder unser Kühlschrank ist randvoll mit leckeren Dingen.
Und dann entscheide ich mich, es nicht zu fressen.
Und das macht mich stolz und ich freue mich.

Nach meinen ersten 6 Monaten der Abstinenz fragte ich mal meine Frau,
ob sie nicht ein bisschen stolz auf mich sei.
Sie sagte, warum soll ich auf etwas stolz sein, was "normal" ist ?
Ich war enttäuscht, weil es für mich eben nicht normal ist.
Andererseits hat sie mir damit gesagt, dass sie mich wieder wie einen "normalen" Menschen sieht.
Eigentlich doch ein schönes Kompliment.

Ich bin spielkrank, nikotinsüchtig und fresssüchtig.
Ich bin nicht normal. Ich bin so wie ich bin.
Ich freue mich, wenn ich nicht spiele, nicht fresse und nicht rauche.
Und ich bin stolz darauf, eine schwere Situation überstanden zu haben.

Ich käme nicht auf die Idee, mich für meine Gedanken zu schämen.
Warum sollte ich ?

Versuch einfach nochmal eine andere Sichtweise anzunehmen,

liebe Tal
sei stolz auf dich
du hast es verdient

amTiefpunkt:

--- Zitat ---Stolz auf etwas zu sein, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wäre irgendwie 'falsch'.
--- Ende Zitat ---

Diese Aussage bringt auch irgendwie mich zum Nachdenken. Hätte mich jemand gefragt, von wem dieses Zitat wohl hier aus dem Forum stammen würde, ich hätte tatsächlich TAL damit in Verbindung gebracht.  8)
In Bezug auf meine Suchtbewältigung oder Abstinenz hege ich tatsächlich ähnliche Gedankengänge wie TAL. Ich bin weder stolz auf meinen Jahrestag, noch hege ich Gedanken diesen gar abfeiern zu wollen, er erinnert mich daran, dass ich an diesem Tag eine gute, lebensrettende Entscheidung getroffen habe. Mittlerweile bin allerdings auch weit davon entfernt mich ständig selbst zu kasteien, dass ich in meiner aktiven Spielzeit so viele Beziehungen und Geld verbrannt habe. Ich habe nur ein Leben und dort stecke ich gerade drinnen, aT der Spieler, und trotzdem fühle es sich gut und richtig an. Und ja, die Assoziationen ans Spielen in zig Lebenssituationen bleibt allezeit erhalten und wird uns Spieler immer in Versuchung führen, so wie auch 1000 andere Versuchungen, die im Leben auf uns zukommen, von denen es häufig erstrebenswert ist, zu widerstehen.
Jeder, der schon lange abstinent ist, kennt die Gefahren und weiß, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt - niemals und trotzdem darf jeder, der abstinent bleibt, selber entscheiden, wie er damit umgeht. Ich für mich lebe mit der Sucht und den Gedanken ans Spielen ohne mich dafür zu schämen, sie gehören zu mir und bleiben ein Teil meines Lebens - neutral.
Schöne Ostertage wünsche ich allen und ein hoch aufs Ende der Fastenzeit!  ;D

aT

Fred:
Ab hier bitte nur noch Themenbezogen.
Der Rest wurde in die Meckerecke verschoben.

TAL:
Das ist bloß mein Beitrag von gestern.
Auf Freds Bitte hin habe ich ihn hier nur einmal aus der Meckerecke rauskopiert, und wieder hier eingefügt, weil er ihn nicht mittendrin aus der Kette rausschneiden konnte.

-----------

Mhh...

Ich verstehe schon, was Don mit 'Unehrlichkeit' und 'Hosen runterlassen' meint, auch wenn er es etwas 'unglücklich' ausgedrückt hat - weil ich manchmal Ähnliches denke - auch wenn das noch kein Grund für mich wäre, deshalb irgendwo fernzubleiben. Denn ich bin ja selbst nicht besser.
Der 'Vorwurf' ist aber ehrlich gesagt gar nicht so unangebracht. Zumindest bei mir nicht.

Wollte dazu gerade noch mehr schreiben, war mir aber sicher, daß ich das schonmal irgendwo ausgeführt hatte. Hab dann kurz gesucht, und es auch gefunden.
https://www.spielsucht-soforthilfe.de/index.php?topic=592.msg12148#msg12148
Da war es. Lang, wie immer bei mir. Aber es steht im 5. Absatz.
Derjenige, von dem die Aussage stammte, auf die ich mich in diesem Beitrag bezog, war übrigens tatsächlich Don.

Und wenn sowas passiert, heißt das ja nicht automatisch, daß derjenige auch 'nachgibt'... das habe ich ja (glücklicherweise) auch nicht. Unangenehm ist es aber trotzdem. Sehr sogar.
Aber es weiß ja keiner. Von daher bräuchte ich es ja nichtmal erwähnen.
Sowas ist gemeint, denke ich.
Und kurz gesagt, wie ich dort schon schrieb, halte ich das allerdings nicht unbedingt für 'Blenderei', sondern eher für Vorsicht und / oder 'Sich selbst gut Zureden'.
Denn ja, Beides habe ich auch schon selber getan.
Naja, steht ja schon da.

Jedenfalls denke ich deshalb, daß ihr hier irgendwie aneinander vorbeiredet.

Das mußte ich dann auch erstmal 'sackenlassen'.
Es geht auch gar nicht darum, ob es 'erlaubt', stolz darauf zu sein oder nicht. Denn richtig, natürlich ist es erlaubt... ich weiß, was für eine Anstrengung dahintersteckt.
Darauf, was ich selbst beim Gedanken an meine eigene Abstinenz empfinde, habe ich aber nunmal keinen Einfluß. Das ist dann auch wertfrei zu sehen.
Das gilt ebenfalls für die Enttäuschung über mich selbst. Sie ist dann nunmal da.
Ich sehe das jedenfalls ähnlich wie aT. Ich bin froh und erleichtert darüber, daß ich wieder 'normal' leben kann, und auch mit 'Versuchungen' besser umgehen kann, denn es gibt sie gelegentlich durchaus noch, wenn auch nicht sehr häufig. Zwar ohne diese 'Wucht', aber unangenehm ist es im Nachhinein trotzdem.
Ein Grund zum Feiern ist das aber nicht.
Es ist, wie es ist. Und das ist gut so.
Und es hat damit auch etwas 'Nützliches', denn es erinnert mich daran, daß die Sucht nunmal bleibt - ob es mir paßt oder nicht.

Das wollte ich nur nochmal sagen, auch wenn das jetzt nicht mehr viel mit Lotto oder Preisskat zu tun hat.

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