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Autor Thema: Es ist vorbei - Trennung nach 21 Jahren

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Gigi,

DU bist eine absolute Hammerfrau


Es ist traurig, dass du sowas mitmachen musstest und es ist traurig was die Spielsucht aus Menschen macht.
Natürlich ist nur eine kleinerer Teil seines Verhaltens durch die Krankheit erklärbar.

Deine ganze Geschichte, in wenige Sätze gepackt. Im realen Leben ein jahrelanger Leidensweg.

Du bist echt der Hammer ... und jetzt geht es nur noch nach vorn.
Ich freue mich für dich / euch.



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T

Taro

Moin Gigi,

es ist gut, dass Du die Trennung durchgezogen hast, es war sicher kein leichter Weg.
Es fällt mir auf, das Du an Deinem Ex kein gutes Haar mehr lässt. Es ist aber sicher auch eine Menge "suboptimal" gelaufen. Die Vereinbarung bei der Eheberatung das er einen Rückfall spätestens nach 3 Tagen beichtet kann natürlich nur zustande kommen, weil keiner der Beteiligten ein Verständnis für die Sucht hat. Es ist ja gerade das Wesen des Rückfalls, das ich weiterspielen will. Wenn ich drin bin will ich drin bleiben, Ehrlichkeit hat für einen Süchtigen dann gerade überhaupt keine Priorität. Das ist Teil der Krankheit. Ich bin seit 28 Jahren spielfrei. Meine Frau hat mich nie als Spieler erlebt, das ich Ihr einen Rückfall aber nicht beichten würde, wenn es nicht auffliegt, das weiß Sie. Alles was die Sucht betrifft, verändert dann natürlich auch die Persönlichkeit. Alles was notwendig ist um nicht entdeckt zu werden, wird auch gemacht. Auf der anderen Seite verändere ich nicht die Persönlichkeit.

Das bedeutet, das Arschloch, was Du hier beschrieben hast, das hast Du geheiratet und Du hast einen Sohn mit Ihm. Dein Sohn muss jetzt damit klar kommen, das er zu 50% mit den Genen eines Arschlochs ausgestattet ist. Ein Kind sollte niemals angelogen werden, da stimme ich Dir zu. Hat er aber gemacht. Er will das nicht tolerieren, sollte er aber.
Gerade was Familie betrifft ist es ein Thema mit dem ich mich sehr beschäftigt habe, weil ich da auch lange in unsichtbaren "Spinngewebe" gefangen war.
Ich bin mir sicher, das Kinder Ihre Eltern immer so nehmen "müssen" wie die Eltern eben sind. Den genau von diesen Personen haben Sie zuerst erfahren was "Liebe" ist. Es prägt für das gesamte Leben. Wenn der Vater ein Lügner ist, ein Spieler ein Alkoholiker, egal es ist der Vater. Es ist nicht die Aufgabe der Kinder die Eltern (und damit 50% von sich selbst) zu bewerten.
Ich habe sehr lange gebraucht, meiner Mutter zu verzeihen, es ist sooooooooo wichtig für mich gewesen, das "Spinnengewebe" hat seit dem keinen Einfluss mehr auf mich. Leider folgen die Kinder wie durch ein Magnet genau dem Teil den Sie bei Ihren Eltern so sehr ablehnen.

Taro
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G
Ich stimme dir zu! Einen Rückfall einzugestehen widerspricht dem Wesen der Sucht. Es war zum damaligen Zeitpunkt sicherlich ein weiterer hilfloser Versuch dem Ganzen in irgendeiner Form Einhalt zu gebieten. Sicher klinge ich in meinen Beiträgen auch ein wenig verbittert. Das liegt einfach an meiner riesengroßen Enttäuschung die ich meinem Mann gegenüber empfinde. Und manchmal frage ich mich, was war die Sucht, was war mein Mann? Ist/ war das überhaupt voneinander trennbar? Wer war er wirklich? Hat er mich überhaupt aufrechten Herzens geliebt oder war ich nur Mittel zum Zweck? Waren all die Jahre mit ihm nichts weiter als ein großer fake? Ein Missbrauch in jedweder Form?
Verzeihen können ist ganz bestimmt der beste Weg um loszulassen und wieder Frieden im Herzen zu erlangen. Ich muss zugeben, dass ich damit Schwierigkeiten habe und das noch nicht kann. Vielleicht nach der Scheidung. Zur Zeit fahre ich am besten mit einer indifferenten Haltung ihm gegenüber.

Ich würde meinen Mann nicht grundsätzlich als Arschloch bezeichnen. Sein egoistisches und distanzloses Verhalten sind Teilaspekte der Veränderung in seiner Persönlichkeit im Zusammenhang mit der Sucht. Die ausgeprägte narzisstische Persönlichkeitsstörung, war die nun vorher schon da, beziehungsweise: fußt sich darauf die Suchterkrankung? Oder hat die sich erst im Laufe der Sucht entwickelt? Schwierig! Die negative Entwicklung seines Verhaltens wurde ja erst im Laufe der Zeit immer schlimmer. Nach und nach bröckelten immer stärker alle moralischen Barrieren, die man gegenüber seinem Ehepartner normalerweise hat. Inden letzten Ehejahren hat nichts mehr an die Person erinnert, die ich mal geheiratet habe.

Mir ist es aber tatsächlich nun auch nicht mehr wichtig diese Fragen zu klären. Und was meinen Sohn betrifft: ich finde es richtig, dass er seinem Vater gegenüber klare Grenzen aufzeigt. Und ich sehe es so: Manchmal kann es erforderlich werden, sich einige Zeit von Eltern zu distanzieren, um sich selbst zu schützen, z.B. vor Missbrauch. Sucht und Missbrauch stehen in sehr engem Zusammenhang. Erwachsene Kinder sind zum Glück unabhängig und nicht mehr existenziell auf ihre Eltern angewiesen. Es gibt Elternteile die sind so verrückt, verdreht und toxisch, dass sie für erwachsene Kinder eine Gefahr darstellen. In so einem Falle ist doch auch ohnehin gar keine aufrichtige und liebevolle Beziehung möglich.

Nicht die „Arschlochgene“
sondern vielmehr die Suchtgene und die fragwürdige Problemlösungskultur die ihm seitens seines Vaters vorgelebt wurde sind es, mit dem sich mein Sohn befassen sollte und dies auch seit längerem tut! Aufgrund der Manipulationsgefahr ist sein Vater Lord Voldemort, also niemals Thema zwischen uns. Es gibt also keine Spinnenweben. Er gestaltet die Beziehung zu seinem Vater komplett ohne den Rest der Familie.

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T

Taro

Hallo Gigi,

vielen Dank für Deine Antwort. Mir fehlt es oft die "angemessenen" Worte zu finden. Ich komme darum oft etwas heftig rüber. Ich meine es nicht so, krieg es aber oft auch nicht hin.
Ich habe selber 3 Kinder und der grosse erinnert mich doch stark an meine Jugend, leider. Er ist 16 und hat schon seine Erfahrungen mit Alkohol, Drogen und Glücksspiel gemacht. Er kennt meine Geschichte. Und nach seinen Erzählungen hat er sich zumindest beim Glücksspiel raus gehalten.

Ich habe Ihn von meiner Spieler Laufbahn erzählt. Ich erwarte nicht von Ihm das er nie spielt. Ich erwarte aber das er meine Geschichte achtet. Das kann er aber nur, wenn er mich ein Stück weit achtet. Ich mache mal einen Sprung von Lord Voldemort zu Star Wars und der Dunklen Seite der Macht. Umso stärker ich die dunkle Seite in mir verdrängte oder gar ausschließen. Wird ein Elternteil ausgeschlossen zieht die Seite unsichtbar um die Lücke zu schließen.
Ich habe mit dem Thema meine Geschichte, die meiner Kinder und ich habe es bei vielen Freunden in den letzten 30 Jahren beobachtet.

Taro
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