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Belastende Situation

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lostinspace:
Vielen Dank für eure hilfreichen Informationen/Tipps/Erfahrungen

Das ich ein großes Problem habe ist mir auch bewusst, es ist nicht so das ich mich sperre und nicht zugeben kann das ich süchtig bin.

Wie schon beschrieben es geht ja mittlerweile seit ca. 12 Jahren so und diesen Kontrollverlust den ich immer wieder habe zeigt ja deutlich das ich in dieser Hinsicht krank bin.

Ich will absolut nicht rumjammern wegen dem verlorenen Geld. Ich wollte einfach nur mal loswerden was momentan in mir vorgeht und welche Gedanken/Gefühle ich derzeit habe. Es ist wirklich sehr quälend damit Tag für Tag aufzuwachen und keinen anderen Gedanken mehr zu haben als das Geld. Ich möchte da einfach nur einen Ausweg finden.
Nur ein Beispiel wie sich das derzeit bei mir äußert, ich sehe z.b. ein schönes Auto was mir gefällt und sofort schießt mir der Gedanke ich den Kopf hätte ich das Geld nicht verspielt könnte ich ihn jetzt fahren. Oder ein anderes, Freunde von  mir bauen beispielsweise, sofort kommt mir in den Kopf wenn ich nicht das Geld verspielt hätte, hätte ich das Geld ebenfalls als Eigenkapital für so etwas gehabt.

Natürlich ist das absolut die falsche Denkensweise, ich weiß auch nicht woran das liegt das ich so denke.

Derzeit bin ich aber froh das ich nicht den Gedanken habe den gleichen Gewinn wieder erzielen zu können. Denn mir selbst ist auch bewusst das so etwas nur einmal passiert.

Bin auch weiterhin Spielfrei und schätze wirklich jeden Tag wo ich kein einzigen Cent verspielt habe. Trotzdem ist die Situation doch sehr belastend da ich mir sehr schwere Vorwürfe mache und mich immer und immer wieder frage wie ich so "dumm" sein konnte...

kahb:
Willkommen im Forum! Dich hier anzuvertrauen ist sicher ein guter erster Schritt, auch wenn die Intention für deinen ersten Beitrag wohl die falsche war. Aber das haben meine Vorredner ja schon bestens erörtert weshalb ich nicht mehr darauf eingehe  ;).



--- Zitat von: lostinspace am 15.02.2021 19:52:41 ---Natürlich ist das absolut die falsche Denkensweise, ich weiß auch nicht woran das liegt das ich so denke.

--- Ende Zitat ---

In diesem Satz steckt vielleicht schon ein guter Lösungsansatz. Stelle dir doch einfach mal die genau diese Frage, und überlege dir wie du diese beantworten könntest.  Warum denkst du denn so? Aus deinem ersten Beitrag lese ich nur Fragen heraus wie du die Symptome behandeln kannst, nicht aber wie du mit der Krankheit selbst umgehen solltest.



--- Zitat von: lostinspace am 15.02.2021 19:52:41 ---Derzeit bin ich aber froh das ich nicht den Gedanken habe den gleichen Gewinn wieder erzielen zu können. Denn mir selbst ist auch bewusst das so etwas nur einmal passiert.

--- Ende Zitat ---

Und wie geht es weiter? Irgendwann werden diese Gedanken nun mal wieder kommen und wenn du ehrlich bist, weißt du dies auch. Das Suchthirn ist tückisch, irgendwann wirst du dir doch wieder einreden es könnte ja nochmal klappen den großen Wurf zu machen, doch selbst wenn du dann genug Pech hast wieder Geld zu gewinnen wird es dabei nicht bleiben. Und ja ich schreibe hier bewusst Pech, denn jeder weitere Gewinn würde dich nur noch tiefer reinziehen.

Sich die Krankheit eingestehen ist der erste Schritt, aber jetzt müssen die Taten folgen! Ich hoffe du kannst aus den Beiträgen etwas für dich heraus lesen, denn juristische Beratung bei Spielgewinnen ist sicher nicht die Hilfe die du hier erwarten kannst. Dafür aber ganz viel richtige Hilfe, wenn du diese annehmen möchtest.  :)

Lg

Kevin






lostinspace:
Vielen Dank für eure Antworten.

Heute ist wieder ein richtig beschissener Tag.
Mache mir sehr schwere Vorwürfe, ich fühle mich wie in Watte gepackt und das Gedankenkarussel dreht sich so extrem.
Ich kann es gar nicht genau beschreiben, Wut, Trauer, Enttäuschung
All diese Emotionen habe ich momentan wieder.

Ich weiß das ich ein Problem mit dem Spielen habe. Habe mir auch schon professionelle Hilfe gesucht. Freitag habe ich die nächste Sitzung, aufgrund von Corona derzeit nur telefonisch.

Klar, es kann passieren, daß solche Gedanken wieder kommen können. Dazu muss ich mir eine Art "Vermeidungsstrategie oder Rettungsanker" überlegen. Weiterhin muss ich mich wohl gründlich mit mir selbst auseinandersetzen, da Geld vielleicht ein Teil des Eisbergs sein kann aber vermutlich nicht alles.

Fred:
Mit 18 ein 10.000 DM Darlehen aufgenommen.
In gut 4 Wochen verspielt.
Mein Kumpel hat seinen Golf in den Graben gefahren. Totalschaden seinerzeit um die 20.000 DM

Man hab ich mich gefreut ... ich habe sogar noch 10.000 DM gespart weil ich kein Auto in den Graben gesetzt habe.
So gesehen war ich doch ein Gewinner.

Mensch hat das meine kleine kranke Seele gut beruhigt ...

30 Jahre später, ungefähr beim (ca.) 10. in den Graben gefahrenen Porsche hat es dann endlich "Klick" gemacht.



Jacky1:
Hallo,

da habe ich auch noch etwas.

....einmal Kopfwäsche.

Normalerweise schreibe ich hier nur über mich, doch dieses mal über zwei Kumpel, leider hatten wir nie Zeit Freunde zu werden.
Wir verbrachten unglaublich viele Stunden zusammen, in Casinos, Wettbüros und Spielhallen.

In folgender Reihenfolge, verloren sie alles.

Kumpel 1 : Geld, Arbeitsstelle, Familie, Haus, Freiheit
Kumpel 2 : Geld, Freundin, Hoffnung, Leben

Da ist schon einiges dabei was auch bei mir stehen würde und in meiner Liste würden am Ende halt noch 2 Kumpels stehen.
Diese Listen enden nie mit materiellen Dingen, Du lostinspace hast ja noch etwas Luft nach unten.

Das gute daran, wir waren damals "nur" Kumpel, dies bindet mich emotional auch nur begrenzt.
Habe es aber nicht vergessen, vor allem mich nicht.
Es muss ja auch nicht im Gefängnis oder am Galgen enden, aber ein aktiver Spieler erhängt sich eh schon selbst in seinem eigenen Gefängnis.

Aus die Maus...

Liebe Grüße   
 


 


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