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Es ist vorbei - Trennung nach 21 Jahren

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amTiefpunkt:
Huhu Gigi,

danke für dein Update!
Herzlichen Glückwunsch, du hast dein Leben zurück! Du liest dich sehr gut! Ich freue mich für dich und deinen Sohn, du hast die richtige Entscheidung getroffen!

aT

Fred:
Hallo Gigi,

man weiß nicht, was man als Außenstehender sagen soll.
Auf der einen Seite hast du den "Absprung" nun endlich geschafft und kannst dich deinem Leben widmen. Auf der anderen Seite bist du völlig schuldlos in diese Lebensituation geraten und hast diese nicht gewollt. Du wolltest auch kein "neues Leben", sondern dass für welches du dich vor 21 Jahren bereits entschieden hast.
Es kam leider alles anders und ich bin mir sicher, dass auch diese 21 Jahre bereits von vielen Sorgen durchzogen waren.
Es ist für dich nicht begreiflich, war "er" immer noch weiterspielt. Warum er nichts unternimmt sein Leben "zu retten", warum er euch so komplett im Stich lässt. Es ist unbegreiflich warum du 21 Jahren die Augen verschlossen hast.

Alles ist unbegreiflich. Wir (Spieler) sind unbegreiflich.
Es gäbe nicht einmal Worte die ich dir zur Erklärung anbieten könnte. Ich war ähnlich wie dein Mann, "verbrannte" mehrere Ehefrauen, Kinder, Partnerinnen, Freunde und sonst was durch die Spielkrankheit.

Der Mann hinter dem Spieler, der war allerdings nie verloren. Auch wenn man ihn kaum erkennen konnte. Da war er immer .. und nach 4 Jahren Abstinenz nach 30 Jähriger Karriere ist er auch wieder zum Leben erwacht. Letzen Endes war es mein ureigenster Wunsch nicht mehr zu spielen. Androhungen von, oder ausgeübte Konsequenzen, wie Scheidung, drohender Wohnungsverlust, Arbeitsplatzverlust etc. hatten da nie auch nur den geringsten Einfluss.
Meine Schmerzgrenze war relativ hoch ... sehr hoch ... sodass ich diese eigentlich nie erreichte, nie erreichen konnte.

Genieße dein ?neues? Leben .. nichts ist wie es scheint und alles ist möglich.

Wie sich die Zukunft entwickelt kannst du nicht erraten. Du kannst nur jeden Tag im jetzt leben und damit sicher sein, nicht stehen zu bleiben.
Weiter so, ich wünsche dir viel Mut und Kraft.

Gigi_48:
Lieber Fred,

vielen Dank für deine empathischen Worte. Gut, dass du mir nochmal deutlich gemacht hast, dass alles von Außen kommende (Drohungen und Schimpftiraden) einfach mal gar nichts nutzt, wenn der Spieler nicht aus sich selbst heraus den Wunsch entwickelt, mit dem Spielen aufzuhören.

Du schreibst:
--- Zitat --- Auf der einen Seite hast du den "Absprung" nun endlich geschafft und kannst dich deinem Leben widmen.
--- Ende Zitat ---

Da ich so viele Jahre auf den Spieler fokusiert war, fällt mir genau das ziemlich schwer. Wer bin ich? Was will ich eigentlich? Wo beginne ich und wo ende ich? Ich glaube, das ist das Problem von vielen coabhängigen Angehörigen. Sie sind so sehr mit ihren suchtkranken Partnern beschäftigt, dass sie verlernen, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wieder zu spüren und in den Mittelpunkt zu stellen.

Jetzt geht es nochmal in die schlimme Phase der Scheidung. Diese wird nicht leicht, weil es auch um Geld geht und mein Mann alles daran setzen wird, so viel wie möglich herauszuschlagen. Dabei hat er selbst außer Schulden überhaupt nichts beigetragen in unserer Ehe, trotz eines hervorragenden Jobs! 20 Jahre haben wir mit dem Familieneinkomen seine Spielschuldenkredite zurückbezhalt. Nicht schön, aber ich werde die Dinge nun beharrlich mit ihm vor Gericht auskämpfen.

LG Gigi

Jacky1:
Hallo Gigi,

Nicht weil Dein "Mann" spielt oder trinkt hast Du Dich von Ihm getrennt.
Sondern an den Folgen dieser Lasten, die keiner zulassen sollte der seiner Familie nicht schaden möchte.

Wir wandern durch unser Leben und niemand darf uns daran hindern, sondern sollte uns begleiten.
Und einer stolpert, der andere hilft ihm wieder auf.
Doch am Boden liegend, kränklich, gierig, verletzend, eifernd.
Wissend alles zu zerstören an schönen Dingen, nichts zu tun für sich/ Euch.

Das Scheidungsdokument wird es besiegeln.

Und Deine Wanderung kann endlich weiter gehen.



Liebe Grüsse

         
 
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Gigi_48:
Liebes Forum,

ich melde mich mal wieder mit einem kurzen Update: Mein Mann und ich sind seit nunmehr 13 Monaten getrennt. Der Scheidungsantrag vom Familiengericht wurde bereits zugestellt. Unsere Ehe ist formell beendet.
Seit 4 Wochen gibt es nun einen neuen Mann an meiner Seite. Wir haben uns beide sehr ineinander verliebt und genießen gerade diese neue Phase des Glücks. Erstmalig merke ich, was es heißt, wenn Liebe nicht mit Schmerz und Leid in Verbindung steht, sondern einfach nur schön ist. Wenn man von einem Mann sprichwörtlich auf Händen getragen, gewertschätzt und verehrt wird. Wenn Vertrauen etwas Selbstverständliches ist! All dies habe ich von meinem Ex nie behommen. Die Beziehung war durch und durch toxisch. Was aus ihm zwischenzeitlich geworden ist, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht im geringsten. Mein Herz heilt langsam, aber es heilt. Morgens auf dem Weg zur Arbeit im Bus, huscht mir jetzt immer mal wieder ein Lächeln über das Gesicht und ich erinnere mich an die vielen Morgende, wenn ich früher im Bus auf dem Weg zur Arbeit versuchte, meine Tränen zu verbergen, weil mal wieder alles Schei... mit meinem Ex war. Das Leben ist jetzt wieder leicht und unbeschwert. Es fühlt sich an, als wäre der Krieg vorbei und es herrscht wieder Frieden. Ich bin dankbar!

LG Gigi

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