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Wer oder Wer?

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MiLu:

Hallo Forum,

mich beschäftigt gerade eine Frage: was unterscheidet einen Spieler von einem Nicht-Spieler, der/die das Spiel aber mitspielt?! Klingt provokant und bewertend?! Nein, das möchte die Frage nicht bezwecken! .... Gibt es nicht doch mehr Ähnlichkeiten in dem System als wir es uns selbst eingestehen möchten? ... nur auf unterschiedlichen Ebenen? Ich bitte um alle (wirklich alle!) verschiedenen Antworten und Blickwinkel- hauptsache ehrlich und durchdacht.... ich finde das spannend....

Liebe Grüße an Alle

MiLu

Blume:
Liebste Milu,

interessante Frage. Ich denke auch hierbei gibt es sowohl als auch. Angehörige die von der Suchtausübung wissen und mit Zwang versuchen den Partner davon abzubringen, können (meiner Erfahrung nach) regelrecht in eine bessenheit (ich spar mir nun mal sucht) davon geraten. Nun sollte man wissen wann man "verloren" hat und es seiner selbst willen gut sein lassen. Ich dachte mit meinen spielchen und manipulierende Züge ihn davon abzubringen. Ein regelrechtes Schauspiel was da lief. Ich sage nicht das Angehörige wie Spieler sind, aber wer es weiß und nicht aufhören möchte mitzuspielen, der spielt irgendwie doch mit. Vielleicht mehr als Marionette... Ich hab mich kurz bemitleidet in dieser Rolle der armen Angehörigen zu sein, und mich dann dafür geschämt. Ich bin für mich selbst verantwortlich und nicht mein Partner. Das ich es mitgespielt habe war mein Entschluss.

 Ein komplett gesunder Geist wird eine Suchtbeziehung lange mitmachen, zu sehr fürchtet er um die Gesundheit seiner selbst.

Das war erstmal mein Senf dazu ;)

Liebe Grüße ✌️

Jacky1:
Liebe Blume,

ein kurzer und doch so aussagekräftiger Beitrag von Dir, Daumen hoch.
Zwischen den Zeilen gibt es allerdings so einiges, was es gilt aufzufüllen.

In einer Partnerschaft verlässt man sich auf den anderen, sprich - man überträgt ihm hiermit einen großen Teil von Verantwortung, die man zwar alleinig tragen könnte, aber nicht wenn wir hier auch von Liebe sprechen (....bloß keine Definitionsdiskussion über Liebe  :)) .
Es ist völlig legitim Dinge soweit zu lenken, dass man sich besser fühlt dabei, im erreichten Ergebnis.
Wenn einem nun auch noch gelänge, dass es dem Partner dadurch auch noch besser ginge...hervorragend.

Es hat doch Gründe warum man mit dem Partner zusammen ist, sie scheinen wohl auch gewichtiger zu sein, als jene Gründe um ihn einfach verlassen zu können.
Wir sprechen hier alle immer vom Spieler und spielen.
Für einen pathologischen Spieler ist es doch kein wirkliches Spiel.
Nur noch die Bedeutung der Tätigkeit, die ihn zu dem macht was er auch ist.

Ja Blume, so eine Beziehung kann schon eine Farce sein, genährt auf der einen Seite durch Hoffnung und auf der anderen Seite von Bequemlichkeit,Gewohnheit und Trägheit.
Für den Spieler immer noch einer da, der ihn irgendwie aus einer misslichen Situation retten könnte.
Abgesehen von irgendwelchen Liebkosungen, wenn es ihm gerade danach ist.

Ab dem Zeitpunkt wo Ehrlichkeit untereinander herrscht, bekommt der Regenbogen seine Farben.
Sonst steht jeder für sich, nur im kalten Regen.

Etwas Themenfremd ist es nun leider geworden.
Auch nur das Brötchen zu Deinem Senf, die Wurst dazu überlasse ich jemand anders.  :)

Liebe Grüße 

   


 


 

Olli:
Guten Morgen Miriam!

Die Frage ist mir nicht konkret genug.
Da lässt sich ja eine Doktorarbeit drüber schreiben.

Vielleicht sollten wir uns daher einen speziellen Fall herauspicken und den beleuchten?

Fred:

--- Zitat von: MiLu am 09.02.2018 22:47:54 --- was unterscheidet einen Spieler von einem Nicht-Spieler, der/die das Spiel aber mitspielt?!
--- Ende Zitat ---

Guten Morgen MiLu ... schön dass du diese Frage stellst.
Ich habe mir übers Wochenende Zeit gelassen um genauer darauf einzugehen.

Spontan einigte ich mich mit Olga auf: ( Bezogen auf den rein partnerschaftlichen Aspekt )

Spieler = Machtausübung
Angehörige = machtlos / hilflos

Im Folgenden stellte sich aber heraus, dass meine von Olga empfundene "Machtausübung" Ausdruck meiner eigenen Hilflosigkeit war und nur oberflächlich als "Macht" angesehen werden konnte.

Daraus resultiert:

Spieler = machtlos / hilflos
Angehörige = machtlos / hilflos

Die Arschkarte haben also beide.

Um diesen Zustand aktiv zu beseitigen gibt es für jeden genau eine einzige Möglichkeit:

Spieler = mit dem Spielen aufhören
Angehörige = gehen ...

Gehen wir nun davon aus, dass der Spieler mit dem Spielen aufhört, dann ist er praktisch von heute auf morgen "raus aus dem Spiel"

Spieler = abstinent, kann sofort ein normales Leben führen
Angehörige = weiterhin machtlos / hilflos, da sie hier nur passiv sein kann.

Daraus ergibt sich, dass nun die "schuldlose" Angehörige aufgrund der Spielsucht ihres Partners auch
noch aktiv an sich selbst arbeiten muss, um die Vergangenheit / Gegenwart zu bewältigen.

Jetzt hat nur noch einer die Arschkarte ... du Olga ... du MiLu ... du Blume ... du Angehörige ... etc.

Ich wünschte ich / wir (Spieler) könnten dies alles ungeschehen machen .

Du MiLu, danke für die Fragestellung.





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