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Autor Thema: Auf den richtigen Weg

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Mio

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Auf den richtigen Weg
OP: 07.01.2018 11:24:09
Alles begann Ende 2015 ich war in Reha(6Wochen) in Baden Baden hab einige Leute kennengelernt und mich nach und nach mit ihnen angefreundet(wäre das nur nie passiert)anfangs gingen wir ein oder 2mal die Woche ins Spielcasino ich gewann ja(Einsatz 20 Euro Gewinn 50-100 Euro) immer es fing an mir zu gefallen nach der Reha im März 2016 suchte ich eine für mich geeignete Spielhalle(ich habe nur Automaten gespielt)und fand sie auch anfangs bleib es bei 20 Euro aber ich gewann nix mehr dachte Spiel höhere Beträge(50-100Euro) dann klappt es auch stimmt mal gewann ich mal nix bin jeden freien Tag in die Spielhalle verlor den Überblick über mein Leben es gab nur mich und die Spielhalle und das Geld ich belog meine Fam. ständig erfand ich Ausreden(bin immer nur an das Geld im Haben gegangen)als das weg war hab ich das erste mal meine Familie davon erzählt(November 2016) klar sie waren sauer aber haben mich nicht fallen gelassen zusammen wurden Lösungen gesucht und auch gefunden(zu dieser Zeit wussten wir nicht das es sich bei mir um Spielsucht handelt meine Familie meinte nur das darf nie mehr vorkommen mehr nicht)Natürlich hab ich weiter gemacht guthaben verspielt gelogen mein Mann glaubte mir alles es ging gut bis ich anfing mir bei seinem Chef Geld zu leihen auch dafür hatte ich eine gute Erklärung alles lief gut für mich dachte ich bis zu dem Tag an dem gar nichts mehr ging Miete wurde nicht abgebucht habe Spielschulden bei seinem Chef die ich nicht zurück zahlen kann was mache ich nur(keine Angst ist wie beim letzten mal als ich alles erzählt habe dachte ich)vor weg habe ich mich im Internet über die Spielsucht ausführlich informiert und ich wusste ich bin Krank wie gehe ich jetzt damit um wie reagiert meine Familie ich packte all meinen Mut zusammen es war der 09.12.2017 vormittags ich habe meinem Mann alles gebeichtet seine Reaktion und Worte alles in einem Ruhige Ton leg die Autoschlüssel dein Handy alle Kontokarten auf den Tisch und geh du hast 30 Minuten und ich lass mich scheiden jetzt wurde mir bewusst was ich getan habe ich habe alles zerstört wo soll ich hin ich versuchte gar nicht ihn anzuflehen er hat alle Rechte der Welt ich habe die Familie ja zerstört dann es ist für mich ein Wunder(bis jetzt und in aller Ewigkeit werde ich es nie vergessen) kam mein Sohn und bat meinen Mann bitte gib Mama noch eine 2Chance wie ein Wunder ich bekam sie es wurde sofort alles in die Tat umgesetzt Kontospeeren Beratungsstelle gesucht Termin gemacht Tagebuch angelegt und euer Forum aufgesucht(ich bin so stolz und glücklich in so kurzer Zeit und nur Dank meiner Familie und euch hier bis jetzt nicht einen Gedanken an Spielen habe)ich weiß ich schaffe es denn auf meiner Brust ist eine Pistole gesetzt die jeder Zeit losgehen kann es gibt keine dritte Chance mehr und ob ihr das glauben könnt oder nicht jeden Tag sage ich mir 31 Ehejahre und zwei wunderbare Kinder sind mir wichtiger wie Spieleautomaten wo ich nur der Verlierer bin klar ist auch es wird dauern bis ich das Vertrauen meiner Familie zurück bekommen werde aber ich bin Dankbar für jeden Fortschritt Tag für Tag die Schulden(20.000Euro) hat mein Mann sein Chef übernommen(ohne ihn wäre Insolvenz nur noch möglich gewesen) er kann sich viel Zeit lassen mit dem zurückzahlen( jeder Freund Bekannte allen habe ich von meiner Spielsucht erzählt sie unterstützen mich so gut sie können warum musste es erst so weit kommen mir tut alles was ich angerichtet habe so leid aber den Weg den ich jetzt gehe ist der richtige
Liebe Grüße Mio.
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I
Re: Auf den richtigen Weg
#1: 07.01.2018 12:09:21
Spielautomaten entmystifiziert.
Wesentlich für die "Anfälligkeit" dafür sind zwei Punkte: die eine ist der (oft auch nur gesellschaftlich indoktrinierte) Mangel am Verhaltensverstärker Geld nebst dem illusorischen Versprechen, dieses durch das Spielverhalten zu vermehren. Der andere Faktor sind die sekundären Verstärkermechanismen, die die Irrationalität als Wirkprinzip dieses Versprechens erfolgreich verschleiern.
Würde man bei Spielautomaten den Ton ausschalten und eine Pappe vor die beleuchteten Walzen etc. anbringen, würde schnell deutlich, dass von einem eingeworfenen Euro maximal 20 % wieder rauskommen.
Bei Sportwetten ist das Verhältnis ähnlich, denn nur hierbei hab ich leider mehrheitliche Erfahrungswerte, aber mich mit den psychologsichen Hintegründen als solches auseinandergesetzt.
Die "Entmystifizierung" der sekundären Verstärker (z.B. Spannung als Überlagerung von privaten Krisen) ist ein wesentlicher Faktor, um einem Suchtverhalten zu entkommen. hab das erst unlängst so gelesen und wollte es nicht vorenthalten, als Theoretikum vorangestellt.
Moni, als wer schreibe ich dieses - ich bin selbst seit 8 Wochen spielfrei. Mir selbst ist der Schleier der Ablenkung von Lebensproblemen durch das Wetten entrissen, womit ich gerade die harsche Realität erfahre, die ich mir selbst doch immerzu schoengemalt, aber so erst ist damit auch ein persönlihcer Heilungsprozess verbunden.Du hast ein Umfeld, das im wiederholten Falle zu dir hält und so zusätzlich als Stütze dient.
Dieses in Dankbarkeit umzumünzen liegt nun an dir und die richtigen Schritte sind hierzu gegangen und werden weiter beschritten..

Alles Glück der Erde Dir gewunschen - nachdem ich diese Theorie unlängst gelesen hatte, wollte ich sie nicht vorenthalten und fand es stimmig, zielgerichtet dazulassen ;-)

Lg Imho
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O

Olli

Re: Auf den richtigen Weg
#2: 07.01.2018 14:24:00
Hi Mio!

Schön, dass Du Dich durchgerungen hast über Dich zu schreiben.
Darin sind viele Merkmale einer klassischen Spielerkarriere enthalten.

Wie Du siehst, war es letztlich gut, dass Du den Mut aufgebracht hast alles Deinem Mann zu erzählen.

Die erste Reaktion Deines Mannes ist nachvollziehbar, zeigt es doch nicht nur seine Unwissenheit in Sachen Spielsucht, es zeigt auch seine Hilflosigkeit und gleichzeitig seine eigenen Schutzmechanismen.
Wäre er auf seinem Standpunkt verharrt, hättest Du ihm, wie Du ja schreibst, noch nicht einmal böse sein können.
"Für einen Angehörigen ist es nie zu viel verlangt sich zu trennen" sagte einmal eine Psychologin in einer Dokumentation.

Umso herzerwärmender ist die Reaktion Deines Sohnes, der für Dich eingetreten ist und Deinen Mann umstimmen konnte.
Dies zeigt doch deutlich, dass Du mehr bist als die Spielerin, die alle belügt und finanziell hintergeht.
Beides sind Symptome der Krankheit und lassen sich wieder einstellen.
Damit wirst Du wieder zu der Person, die Dein Mann und Dein Sohn so schätzen und lieben.

Wie war es in der Beratungsstelle? Habt ihr im Erstgespräch schon über Deine weitere Vorgehensweise gesprochen?
Wie hast Du Dich gefühlt während des Gespräches? Wie danach?

Danke, dass ich an Deinem Genesungsweg Teil haben darf.

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a
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Re: Auf den richtigen Weg
#3: 08.01.2018 07:47:26
Guten Morgen Mio,

sei willkommen hier bei uns im Forum.

Für unsere lieben Angehörigen ist das Thema Spielsucht natürlich noch schwieriger zu greifen als für uns Betroffene selbst. Du hast das Gleichgewicht in deiner Familie durch dein Verhalten zerstört und eine Fügung des Schicksals (in dem Falle dein Sohn) ermöglicht es dir, es wieder gut zu machen. Du bekommst eine 2. Chance und dies ist großartig. Ich selbst bekam damals auch eine 2. Chance und ich habe bis heute alles daran gesetzt, diese zu nutzen und es hat sich wahrlich gelohnt!
Es ist toll zu lesen, dass du gleich aktiv geworden bist, das Problem angepackt hast. Geldverwaltung, Beratungsstelle und Forum waren erste gute Schritte, die es gilt jetzt weiter zu stärken. War dein Mann mit bei dem Beratungsgespräch, bzw fand es schon statt (wir bekamen damals erst nach 7 Wochen einen Termin). Zur Überbrückung hatte ich mir damals eine SHG ausgesucht, die ich einmal pro Woche besucht hatte. Was einst nur Überbrückung sein sollte, begleitete mich dann mehr als 3 Jahre, die ungemein wichtig für meine Genesung waren.
Versuche ab jetzt ehrlich zu dir selbst und anderen gegenüber zu sein. Spreche Probleme an und fresse sie nicht in dich hinein, es gibt viele Hilfestellungen um dich herum. Nutze sie!
Ich wünsche dir und deiner Familie alles erdenklich Gute!

aT
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Mio

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Re: Auf den richtigen Weg
#4: 12.01.2018 12:36:42
Hallo zusammen hatte am 08.01.18 mein erstes Beratungsgespräch mein Mann war dabei wie empfand ich es anfangs etwas Angst was passiert da doch schnell war ein gutes Gespräch aufgebaut mein Mann fragte ob er alles richtig gemacht hat(war ihm ein sehr wichtiges Anliegen) Kontospeeren Kontokarten weg nehmen Spielhalle Speeren lassen(kann nur ich wird erledigt Formular haben wir)die Beraterin war  erstaunt wie gut mein Mann und ich trotz der Spielsucht von mir mit einander umgehen im Gespräch spürte die Beraterin das in meiner Vergangenheit etwas nicht so positiv war(Elternhaus ich fing an zu weinen ja das stimmt) sie hat dann einen neuen Termin gemacht wo sie erst einmal mit mir alleine Reden möchte mein Mann stimmte sofort zu er kennt die Geschichte was da alles passiert ist(er mag meinen Vater nicht)der Termin ist am 22.01.18 ich gehe auch dahin mir ist es wichtig mit allem abzuschließen zu können ich will wider ein Glücklicher und zufriedener Mensch sein was sie zum Gesprächsende sagte war sehr nett nicht bei allen Paaren die hier her kommen geht es so harmonisch zu wie bei uns wir können es gut zusammen schaffen da ist sie sich sicher wir haben im Vorfeld schon gute Schritte unternommen ich freue mich auf das nächste Treffen
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J

Jacky1

Re: Auf den richtigen Weg
#5: 12.01.2018 14:10:37
Hallo Mio,

man erlebt leider nicht nur schöne Dinge im Leben, diese Dinge prägen durchaus.
Man ist nicht mehr das Kind, dass einst unbefangen die Wiese runter rannte und herzlich lachte.
Zu oft geriet man ins straucheln und kennt nun den Schmerz eines Sturzes.

Etwas mehr Sorgfalt mit sich und gemeinsam Hand in Hand.
So kann jederzeit der eine den anderen stützen.

Ihr seit auf dem richtigen Weg.

Liebe Grüße   


 
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