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Autor Thema: Wie geht's weiter

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J
Wie geht's weiter
OP: 01.01.2019 14:36:55
Hallo
Bin zum ersten mal in solch einem Forum.
Gestern habe ich meiner Frau meine Spielsucht offenbart und sie mit allen Fakten informiert.
Sie ist an diesem besonderen Tag aus allen Wolken gefallen und weiss bis jetzt nicht, wo sie steht.
Ich werde mich morgen beim Arzt melden und eine Auszeit für die Therapie nehmen.
Aber wie überbrücke ich die Anfangszeit mit diesem Druck nach Aufklärung und Veränderung?
Hat jemand Erfahrung mit den ersten Tagen nach Bekanntwerden?
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Jacky1

Re: Wie geht's weiter
#1: 01.01.2019 15:54:04
Hallo Joiner212 und herzlich Willkommen im Forum,

die meisten die hier neu schreiben, zögern und hadern mit den Möglichkeiten.
Sie fragen erst nach Auswegen um Ihr Verhaltensmuster zu verändern.
Am liebsten würden die meisten davon es im Stilen bewältigen und einer Offenbarung gegenüber Ihrer Angehörigen aus dem Wege gehen.

Doch Du schreibst erst hier, nachdem Du es Deiner Frau gebeichtet hast.
Nach Wichtigkeit der Reihenfolge. Hervorragend.
Ein unübersehbares Signal, wie wichtig es Dir doch ist.
Und alles ab gestern wird nun dazu führen, dass eben jener Druck immer weniger wird.

Den Schlüssel hältst Du in Deiner Hand und die Pforte zur Freiheit nun selbst damit geöffnet...endlich.
Offenheit und Ehrlichkeit, egal welche Konsequenz auch folgen wird.
Hat Deine Frau nicht schon immer solch einen Partner gewünscht ?
Jetzt hat sie ihn!
Eine Suchterkrankung ist kein Fehler, man begeht nur etliche daraus.
Ehemaliges Versagen als Ehemann/Freund/Vater oder was weiß ich alles, kann nun begründet werden.
Und vor allem es jetzt zu ändern, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Suchtberatung, Selbsthilfegruppen, Therapie.....
Du wirst herausfinden, welcher Weg Dich am besten weiterbringt.

Sicherlich die ersten Tage sind nicht leicht, nicht für Dich und auch nicht für Deine Frau.
Sie wird es messen, nicht mehr an Deinen Worten....sondern an Dingen die Du nun unternimmst.
Du wirst Dich nun etwas schuldig und schamhaft fühlen, so ganz unschuldig bist Du natürlich nicht, egal ob es eine psychische Erkrankung ist.
Doch eben nur deshalb, so lange geschwiegen zu haben!
Aber nun nicht mehr!
Das Siegel ist gebrochen, jetzt wird neu aufgebaut, auf einer Basis die Euch beide neu mit Vertrauen segnet.

Nutze diese Gunst zur Motivation dafür, Dir und Ihr aufzuzeigen wie es nun weiter geht.
Ohne Druck und keine Angst vor Veränderung.
Weil Du bist es wert, so wertvoll diesen ehemaligen Dreck nun zu beenden.
Alles wäre doch besser, als weiterhin verlogen Dein Geld und Euer gemeinsames Leben zu verspielen.

Bleibe nicht mehr stehen.
Liebe Grüße       
     
   
     


 

 
     
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Re: Wie geht's weiter
#2: 02.01.2019 14:08:23
Moin Joiner212 und herzlich Willkommen hier im Forum,

schön dass du endlich entschieden hast nicht mehr zu spielen.
Das erste was du lernen wirst / musst ist, dass du nicht alles innerhalb weniger Tage "rückgängig" machen kannst.
Ganz im Gegenteil, in aller Regel fängt der "Stress" jetzt erst an.

Meist hat so eine Entscheidung bereits einen langen Leidensweg hinter sich und auch deine Frau und weiteren "Liebsten" werden schon das eine oder andere mitbekommen haben.

Wichtig ist, dass es nicht bei Reue und "Wollen" bleibt, sondern dass du aktiv etwas dazu beiträgst.

Erzähl wie es dir heute geht und ein wenig von deiner "Story" wenn du magst.
Gruß aus dem hohen Norden
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« Letzte Änderung: 03.01.2019 09:33:10 von Fred »
 

Re: Wie geht's weiter
#3: 03.01.2019 00:10:29
Hallo Joiner,

meinst Du das Gefühl der Ungewissheit nach der Beichte?
Wie Fred schon sagte, dass dauert. Und zwar richtig lange unter Umständen.
Sei Dir bewusst, dass Deine Frau Dir zuerst einmal keinen Deut mehr glauben wird,
zumindest, wenn sie sich ein wenig mit der Suchtproblematik auseinandersetzt. Mit der Zeit
wird alles leichter. Nach vier Jahren Abstinenz ist es meistens so, als wäre alle das nie passiert.
Doch dann gibt es die Momente, an denen ich ans Spielen denke. Früher hätte das bei mir zu einem
Rückfall geführt. Heute schüttel ich es ab, weil ich weiß, was das für mein Leben bedeuten würde.

Wenn Du bereit dazu bist, kannst Du eventuell alles wieder ins Reine bringen. Zwar nicht rückgängig machen
aber dafür besser und erträglicher. Die Zeit heilt alle Wunde, so heißt es zumindest. Es brauch eine lange Zeit,
damit die Wunden heilen, aber nur einen kurzen Augenblick, um zu verletzen. Denk daran!

LG
Mo von Glückszone
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LG
Mo von Glückszone
 
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