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Autor Thema: Überfordert?!

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Überfordert?!
OP: 19.04.2017 13:27:16
Zu meiner Person, ich bin 54 und weiblich, lebe allein. Ich habe mich im letzten Jahr aus einer Freundschaft (ohne Plus) mit einem Mann gelöst (bin 25 km weit weg gezogen) in der ich nur wichtig war wenn er bei einer Frau mal wieder abgeblitzt war, der Job genervt hat - also als Kummerkastentante.
Jetzt hat er seinen Job verloren und hat einen Rückfall in die Automatenspielsucht. Er ist hoch verschuldet. Im vorigen Monat hat er sein Auto verkaufen müssen und mich gebeten das Geld zu verwalten, ihm je Woche nur 50? zu geben. Das hat allerdings nicht lange angehalten, mehre Anrufe pro Woche mit Bitten oder auch Drohungen hatten mich veranlasst ihm sein gesamtes Geld zu geben und ihn gebeten meine Hilfe nicht mehr zu suchen. Nun haben mich letzten Sonntag seine Eltern (wohnen ca. 90 km von hier) zu einem Gespräch bei ihm gebeten und ich habe mich wieder überreden lassen ihm zu helfen. Aber mich verbindet nichts mit ihm/ihnen....ich möchte eigentlich mein Leben zurück. ABER, kranke Menschen darf man eigentlich nicht verlassen.....ich fühle mich so überfordert.
Ich habe für ihn einen Termin bei einer Beratung gemacht = ist erst am 7.6. Wie soll ich das bis dahin nur schaffen, ich kann nicht mehr schlafen, die Last erdrückt mich.
Vielleicht wisst ihr Rat
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Re: Überfordert?!
#1: 19.04.2017 13:35:44
Liebe "Freundin",

die grösste Hilfe für einen Spielsüchtigen ist es von allen fallen gelassen zu werden.
Du hast ihn trotz beendeter Partnerschaft unterstützt.
Er hat diese Unterstützung nicht gewollt, bzw. diese als Druckmittel genuzt,

Du hast genau richtig gehandelt indem du ihm sein Geld gegeben hast und NICHT seine Spielchen mitgemacht hast.

Fühl dich frei, du hast alles richtig gemacht.
Es gibt keine Last.

Trotzdem natürlich herzlich willkommen in diesem Forum.

Da es hier eine Menge Angehörige gibt die dir sicher die eine oder andere Frage beantworten werden,
solltest du noch ein wenig bei uns bleiben und über dich schreiben.

Mit jedem Austausch wird deine "gefühlte Last" weniger werden.
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Re: Überfordert?!
#2: 19.04.2017 13:56:43
Hallo Freundin,

in der Tat kannst und solltest du auch nicht mehr machen! Er hat ein Spielsuchtproblem und du hast ihm die notwendigen Hilfsangebote ans Herz gelegt. Die Hilfe muss er von ganz alleine annehmen! Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Grenzschwelle des eigenen Leidensdruck - bei manchen reicht selbst eine Extreme nicht aus, um endlich für sich aktiv zu werden.

Kein Mensch darf von dir verlangen, dass du dich aufopferst und dabei selbst zugrunde gehst! Sollten Vorwürfe in deine Richtung fallen, wie: "Du lässt ihn im Stich", "Das ist charakterschwach", "Du bist doch keine Freundin", dann spricht hier entweder ein Suchterkrankter, der noch so in seiner Scheinwelt verankert ist und Gott und der Welt die Schuld an der Situation gibt, um sich nicht selbst damit auseinandersetzen zu müssen oder aber es sind Menschen, die es einfach nicht besser wissen und selbst überfordert sind. Versuche über derartige Worte zu stehen, denn sie haben keinen Wahrheitsgehalt!

Wie Fred schon schrieb: Teile die Last hier mit uns - du wirst sehen, dass du nichts besseres machen kannst als ihn sich vorerst nun selbst zu überlassen....

Viele Grüße

MiLu


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.....continued.....
 

O

Olli

Re: Überfordert?!
#3: 19.04.2017 16:39:20
Hi und herzlich willkommen Freundin!

Wie soll denn die künftige Hilfe aussehen?

Sich einen Beratungstermin zu holen fällt schon mal in seinen Aufgabenbereich.

LG
Olaf
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Re: Überfordert?!
#4: 19.04.2017 17:44:44
Danke euch allen für die Mut machenden Worte. Jetzt fühle ich mich schon etwas besser.
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Jacky1

Re: Überfordert?!
#5: 19.04.2017 21:04:38
Hallo freundin2707 und auch von mir ein herzliches Willkommen,

die Spielsucht ist ja nicht alles,jedes "Vergehen" kann man nicht auf sie schieben.
So gib es ja auch Menschen die nicht süchtig sind und dennoch enorme "Charakterschwächen" an den Tag legen.
Die Definition eines Menschen sollte daher nicht alleinig auf der Suchtkrankheit basieren.

In wieweit dies der Fall sein mag,bei Deinem "Exfreund",kann ich sicherlich nicht beurteilen.
So gehe ich ja nur von Deinem geschriebenen Beitrag aus.

freundin,Du kannst ihn nicht retten,Du könntest ihm nur beistehen und unterstützen,wenn er sich selbst retten möchte.
Gerade in Deiner jetzigen Situation ist es wichtig an Dich selbst zu denken.
Deine Gesundheit...Dein Seelenheil.

In meiner aktiven Suchtzeit spielte ich nur Katz und Maus,mit allen um mich herum.
Und es waren nicht nur Freunde,sondern auch vertraute Familienangehörige.
Es viel mir sehr leicht,so vertrauten mir ja alle.

Ohne es nun auf die Goldwaage zu legen,es scheint ja primär bei ihm nicht um Leben oder Tot zu gehen.
Und selbst wenn?
Was willst Du schon tun? Um Deinem guten Herzen und Deines lieben Charakter - Willens nur gerecht zu werden?
           
Du bist hier und nicht er!
Und eigentlich verbindet Dich nichts mit ihm!
Ja absolut,kranken Menschen muss man helfen,man sollte sie nicht fallen lassen.
Doch,bei manchen Krankheiten ändert eine Hilfe nichts,solange sie nicht angenommen wird!
Käme ein kranker Mensch zu mir und würde mich fragen ihm doch zu helfen.
Ich würde alles tun,soweit auch möglich.
Und wenn er es nicht mehr möchte?
Dabei wäre es mir ja schon bewusst,was sein Antrieb wäre...bei einer Suchterkrankung.
Dann wäre ich auch immer da für ihn,wenn er mich wieder danach frägt.
Ob ich ihm nun dabei wirklich helfe,kann ich nicht sagen.

Ach...was soll ich groß schreiben....
Passe bitte auf Dich auf,damit Du auch weiterhin Kranken helfen kannst,die es auch wirklich wollen.

Danke für Dein Mitteilen hier.

Liebe Grüße





 
   
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Re: Überfordert?!
#6: 24.04.2017 06:40:39
Guten Morgen Freundin,

willkommen hier im Forum bei uns!

Zitat
Aber mich verbindet nichts mit ihm/ihnen....ich möchte eigentlich mein Leben zurück. ABER, kranke Menschen darf man eigentlich nicht verlassen.....ich fühle mich so überfordert.

Bei seinem "Problem" kannst du ihm nicht helfen. Du hast richtig gehandelt, als du ausgezogen bist! Er muss etwas gegen seine Krankheit tun. Schon allein dieser Satz
Zitat
Ich habe für ihn einen Termin bei einer Beratung gemacht = ist erst am 7.6. Wie soll ich das bis dahin nur schaffen, ich kann nicht mehr schlafen, die Last erdrückt mich.
zeigt mir, dass du versuchst es zu lösen, was so niemals funktionieren wird. Schnapp dir dein Leben und lebe es. Du bist ihm nichts schuldig! Die Last die du dir auflädst hat er produziert, du kannst sie nicht auf Dauer tragen. Oder glaubst du im ernst, dass der Termin am 7.6. irgendetwas an der Situation ändern wird, wenn er es nicht mal selbst in Angriff nimmt, einen Termin bei der Beratung auszumachen!?

aT
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