Spielsucht Soforthilfe Forum (SSF)

Spieler & Angehörige => Ich bin hier ... NEU => Thema gestartet von: Imhotep am 05.11.2017 09:47:55

Titel: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 05.11.2017 09:47:55
Hallo zusammen,

Manche Aliase wie Imhotep= der in Frieden kommt, im altägyptischen ein Baumeister, kommt tatsächlich als im Krieg verhangen mit sich selbst daher, als dass die Nemesis der Wettsucht nimmersatt mein Ich wie mein Lebensfundament nachhaltig schädigt. Vor allen Dingen gaukelt es die Selbstverständlichkeit dar, wie ganze Tage in Untätigkeiten vergehen, indem man der Bidlschirmanimation huldigt, gar ohne Liveschaltung, sich dabei die halben Fingernägel abkaut und gleichzeitig doch weiss, was tatsächlich zu tun wäre.....
Ich spiele seit nunmehr 16 Jahre, [diverse Gewinn- und Verlustangaben vom Admin entfernt]

PS:: merkwürdigerweise fiel es mir nie schwer, mit dem Rauchen aufzuhören, da es sich hierbei manifestiert hat, wie es mir tatsächlich schadet, obwohl ich bei über einer halben Packung pro Tag war, an manchen sogar eine ganze.
Menschen sind widersprüchlich in ihrer Grundnatur, aber dieses halte ich eisern durch..

das wär es fürs erste, nachher geht der Fernbus und mal sehen, aber das hierso locker leicht darnieder zu schreiben, schadet mitnichten ;-) aber zum Lachen ist mir tatsächlich nicht mehr, da die Nacht von Schuldgefühlen geplagt war, und immer wieder kam auch das beruhigende, es waren nur 200 Euro, die kannst du locker leicht zurückgewinnen... bin ja schon stolz auf mich, jetzt online zu sein und auf keine Ergebnisseite zu klicken..

lg Imho
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Fred am 05.11.2017 10:16:28
Guten Morgen Imhotep :)

Wenn ich dich recht verstanden habe, sitzt du jetztr irgendwo und wartest auf deinen Bus.
Frustriert, traurig, erschöpft ?
Es waren ja nur 200 ... das siehst du falsch ... es waren nicht "nur" 200.

Es waren 200 Lebenspunkte die dir fehlen und nie wieder zurück kommen.

Ein klein wenig Stolz darfst da aber schon sein, so wie du es schreibst.
Du hast immerhin begonnen dich mit deiner / unserer Krankheit zu beschäftigen.

Magst du ein bisschen über dich erzählen ?

Herzlich willkommen allemal :)

Gruß aus Hamburg,
Fred

Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 05.11.2017 10:42:04
Über mich erzählen, ich äussere mich als Kreativgeist und arbeite im pflegerischen Bereich, vermutlich rhizomatische Denkstruktur, sprunghaft in Ideenfindungen und so konnte ich nachhinein auch jedes Spielergebnis nachverklären, wobei es mir nicht klar ist, da so offensichtlich, warum ich dies nicht bereits im Vorfeld beachtet hatte...
Aber der künstliche Zeitdruck, genau die Ratio auszublenden und einfach Geld zu verbrennen. Vor allen Dingen wusste und weiss ich, wenn der Spieldruck besonders hoch geriet...wenn die Tage hoch an der Zahl, da spielfrei, das 3/4 Jahre, einmal waren es 6 Monate - hatte diesen Input an anderer Stelle hier gelesen- bzw. wenn ich auf Arbeit Drucksituationen ausgesetzt bin, was im letzten halben Jahr gehäufter Natur passierte. Hinzu kamen gesundheitliche Gebrechen, die mich ebenso zurückwarfen, von Problemen im familiären Bereich ganz zu schweigen... wenn ich dies so nuechtern aufführe, beruhigt es fast, (aber das ist wiederum eine Gefahr) dass ich jenes als Druckventil benutzt und dennoch funktional hinsichtlich der anderen Aufgaben(in den spielfreien Zeiten bin ich bei gewissen Zeiten hochproduktiv, jedoch meist im Kontext von zeitlichem Druck..) aber die letzten zwei Tage versemmelte ich wie nichts, abgesehen von kleinen Schreibhausaufgaben für eine Bekannte. Das rhizomatische ist bei mir vermutlich sinnstiftend, da ich recht unstruktiv mein Privatleben angehe. Entweder excessiv lese oder im Nichtstun ergehe und dann in das Nichts drängt das Wetten wie nichts hinein..
die 200 Punkte sind weg, habe mir soeben für meine kleine Florawelt ein neues Geschwisterchen bestellt, da ich das Umtopfen ihrer zukünftigen Famlienmitglieder auch ewig vor mir hinschiebe.
Wie las ich unlängst, man muss ein Leben besitzen, damit ein anderer Teil dieses Lebens werden kann. Nach außen wirkt mein Leben soweit unauffällig, aber man selbst weiss ja um die tatsächliche Beschaffenheit, um die Untiefen..
Vor dem 3/4 Jahr hatte es katastrophale Ausmaßen angenommen. Nachts nicht schlafen gekonnt, halbe Nächte durchgespielt, im Kontext von freien Tagen und doch geht das sehr schnell an die Substanz, wovon nicht zuletzt die jetzige körperliche Situation Rechnung trägt. Hatte ich im Zusammenhang so noch gar nicht gesehen/sehen wollen..

und nun zum Fernbus und euch einen feinen Sonntag gewunschen ;)

Imho
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 05.11.2017 12:32:48
Hallo Imhotep und herzlich Willkommen im Forum,

der Kern scheint nur sicher in einer Schale.
Eingebetet in einer Hülle aber ohne Aussicht sich neu zu entwickeln.

Schön dass Du hier anfängst zu teilen und aufzuarbeiten.
Beruflicher Druck, Probleme im Familienleben oder gesundheitliche Defizite sind ja nicht der Antrieb des Spielens.
Du scheinst ja ein halbwegs kluges Kerlchen zu sein  :) , nützen wird es kaum wenn der Kern weiterhin im dunklen verweilt.

So dann, weiter so und darüber reden und schreiben.

Alles Gute für Dich und gute fahrt.

Liebe Grüße 
 
           

     
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Blume am 06.11.2017 06:49:35
Hi Imhotep,

ein herzliches Willkommen auch von mir. Da ich mich ziemlich aus den Bereich der Spieler raushalte wirst du wahrscheinlich nicht viel von mir lesen :) Es sei denn man trifft sich im Chat mal.

Viele Stunden der Einsicht wünsche ich dir

Viele Grüße

Blume 💮
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 07.11.2017 20:16:57
Damn, jetzt ist die ganze Antwort weg. Jacky, stimmt, das Wissen allein um Synchronizitaeten, die ich wetttechnisch einsetzte, also irgendetwas irgendwo sah und anschließend diese Erinnerung wetttechnisch umsetzte und kognitiver Dissonanz, zu gewinnen und doch ein fades Gefuehl dabei zu haben, von der Gefuehlslage bei Niederlagen ganz zu schweigen, are nice to know but hard to live. Ich mag Quintessenzen nicht, aber nochmal alles vertexten, auch wenn ich nochmals in die Stadt mag, ist es jetzt auch nicht mehr.
Beim Spielen wird man kaum den Kontext Depression auszuklammern vermögen,
ebensowenig Prägungen durch einen spielsüchtigen Vater, den ich unlängst besuchte und mir eben dachte,  dass ich mir das Wetten zuletzt aus humanen Gesichtspunkten verdient hätte und dabei habe ich ihm noch vorgeworfen, dass es nicht sein Garten und das übermäßige Hantieren hierin sei, dass ihn ruiniere. Es sei das Spielen, der Fußball aber ich betreibe es ähnlich. Welche Heuchelei. Vielleicht auch bedingt daher, nicht besser als er sein zu wollen.. gut, hab auch massiv fuer ihn eingekauft und so die Einkaeufe "refinanziert", den von meinen Geschwistern ist da nichts zu erwarten. Aber er lebt vor, dass das keine Zukunft hat, nie besessen hat, was ich wiederum wiederholt ignorier(t)e. Ich schreibe ja von Natur aus überaus gerne und wenn ich dann von spielsüchtigen Autoren wie Dostojewski oder Wallace erfuhr dachte ich mir, als kleinerer Geist, hätte ich mir das allenthalben verdient. Hier und da ergaben sich in Wettbueros auch interessante Gespräche, aber insgesamt an einer Hand abzuzählen. Meistens erlebte man nur Frustration par excellence und das als Dauerzustand. Vor 1 Woche erlebte ich einen hinlänglich bekannten "Freund" in eben dieser Art von Einrichtung und ich dachte mir noch, okay, das Kapitel sei zu beenden aber letztlich manifestierte es sich doch erst mit dem Verlust der 200 Lebenspunkte vom Wochenende. Also selbst diese Bekanntschaft störte mich zwar aber war ich letztlich doch bereit, es hinzunehmen. Wie knapp diese letzten Wetten vom Wochenende aber verloren gingen, da habe ich das halbe Netz zu studiert.. Jene "Synchronizitaet" als Lehrmeister, denn die Destruktive des Wettens kann nicht mit persönlicher Progression Hand in Hand gehen.
Ich weiß, dass man in Fälle von Abhaengigkeiten gefuehlsmaessig nicht wächst, dass einen der Entzug aber nur auf den Startpunkt vor der Sucht zurück resettet. Man ist ein emotionales Wrack. Und die Utopie, mit der Sucht des Wettens scheinbar unter Segeln auszulaufen, zumindest zeitweise überlebensfähiger als sich des Status quo bewusst zu werden, was wahrhaftig schmerzt, in was man sich verrannt hat und wieviel seelisches Leid es schon mit sich brachte.
Dies alles auch als Conclusion ein depressiver Verstimmung des Nachmittages zu verstehen, wollte eigentlich ins Museum aber letztlich mit absolutem Nichtstun verbracht, aber immerhin hiernach komm ich wie auch jetzt meist auf gute Schluesse fuer mich selbst. die Phase des Nichtstuns darf ich nur nicht mit der Gewohnheit des Wettens befüllen sondern zur Not die Leere als Lehre.. Was mach ich jetzt, noch kurz zur Post, Bisserl einkaufen um den leergefutterten Kuehlschrank meines Bruders wieder zu befüllen und danach kommt er später er von Spätschicht und dann ne Runde Playstation daddeln :)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 09.11.2017 00:14:25
Hallo Imohtep,

das pathologische Spielen ist natürlich ein schlechter Begleiter, um ein zufriedenes Leben zu führen.
Dieses Symptom nährt sich eben aus jener Unzufriedenheit des Trägers.
Um wiederum genau dafür zu sorgen, dass es auch ewig so bleiben könnte.

Drei Fragen:

Die Erste... warum bist Du hier ?   
Die Zweite...um Dich mitzuteilen und Dinge zu erfahren, die Du nun unternehmen könntest. Um Deinen Kreislauf zu beenden ?
Die Dritte...wollen wir es angehen ?

Grüß Dich
 
Nachtrag:
Oh, gerade gesehen Dein Tagebuch, eine gute Idee.

     
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 09.11.2017 09:30:14
Franky, euer Forenname ist kein Lippenbekenntnis, und wenn man bis dato als Lippenbekenntnis daher kam, muss man doch recht bald Farbe bekennen. Warum bin ich da, fand euch ja zwischen Tür und Angel letzten Sonntag. Hab bis dato zweimal in meinem Dasein Tagebuch führen muessen respektive sollen. Seinerzeit bei der Bundeswehr und hierauf dann eben in der Gesprächstherapie. Aber das sich öffnen anonymer Natur begeistert allenthalben. Vor allen Dingen werdet ihr, werden wir, wohl auch sehr fleissig von der Wettindustrie gelesen, wie man deren Schäfchen von der Abkehr bewahren könnte.
Vor Jahren mal bekam ich in einem ähnlichen Forum die Chance, inkognito bei Sat 1 auszusagen. Und parallel noch eine Anfrage, ob ich nicht das Ufer, sprich bei einem Wettanbieter anfangen wollte.Beides schreckte in diese Richtung wohl auch etwas nachhaltiger Natur ab, sprich, dass man derartigem kein Vertrauen schenken koennte. Vermutlich auch nur eine Masche gewesen, zumindest die Anfrage seitens des Wettanbieters. Aber beides war dermassen indiskutabel..
Punkt eins führt zu Punkt drei, anzugehen, der Abwärtsspirale Einhalt gebieten, denn das Leben wird in späteren Lebensjahren beigott nicht leichter, wenn man is dato den Absprung nicht geschafft hat. Und drauf zu setzen, dass es eine bestimmte Person, ein bestimmter Verein meinerstatt für mich vertut, ich hoffe, dem kann ich mit Inbrunst und dauerhaft entsagen lernen... aber jetzt wirklich die Kappe Schlaf und herzlichen Dank für Deinen Zuspruch Franky (y)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 09.11.2017 22:46:05
Hallo Imhotep,

Headhunter tauchen hier auch ab und zu mal auf, sei es nun für Forschungszwecke oder für eine vernünftige Darstellung einer Prävention.
Ob nun aber Wettanbieter hier beobachten, um über diese Studie ihr Unternehmen noch weiter nach vorne zu bringen...möglich.
Nicht so wichtig, Du bist wichtig.

Der Wettanbieter war doch nie unser Feind, er stellte nur die Plattform zu Verfügung.
Dies machte er gewiss sehr geschickt und ohne Skrupel.
Für uns nur eine Tränke in der trostlosen Wüste, wir haben uns dabei vergiftet.

Der Feind ist in uns selbst, er sorgt dafür dass wir uns nicht um Besserung bemühen.
'Du scheinst auf einem guten Wege, dran bleiben...unbedingt.

Grüß Dich 
   
         

Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 11.11.2017 01:47:51
Ja Frankie, der Wettanbieter war nie unser Feind, aber auch nicht unser Freund.. Heute an Spielhalle vorbeigelaufen, das mit tierischer Werbung aufwartete. Ein abgebildeter Gorilla incl. dem Schriftzug, der kommt nur zum Einsatz bei Minderjährigen wie noch andere Tierassoziationen, die allesamt ein "humanes" Umfeld suggerierten. Aber selbstredend war alles nicht einsichtbar, durchsichtige Scheiben haetten die Werbeansagen zur Farce erhoben. Via der Gesprächstherapie lernte ich ja auch zu verstehen, dass die Loesung bei mir, in mir laege als Ausdrucks der Nachfrage nach Wetten und weniger beim Angebot, auf das ich keinen direkten Einfluss habe. Von daher ist der Hass auf derartige Einrichtungen nicht zielfördernd, das Wetten als Erfahrungskapitel abschliessen, zwar schmerzhaft aber so auch wertvoll. Ich diskreditiere diesen Wert lediglich, wenn ich wieder wetten würde. Sie benutzte die Allegorie von Gold, welches durch(zukünftiges) Wetten in Blei mutieren würde. Die Versöhnung des jetzt mit dem unheilvollen gestern. Neben dem Wetten auch stets Wundervollem im Leben begegnet, was aber jedesmal durch das Wetten nachhaltig sabotiert und in Abrede gestellt wurde, denn letztlich beruhigte nur der absolute Nervenkitzel. Wie war ich wiederholtermassen lediglich ein Nervenbündel und doch.. damals, bei der Gesprächstherapie - sie liegt 2 Jahre zurück - war ich für das Umsetzen nicht reif genug, aber manches muss sich setzen, um geerntet, verköstigt und genossen zu werden..
P.S.: danke für deine überaus wertvollen, zum Nachdenken anregenden Repliken Franky (y)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 12.11.2017 12:40:11
Hallo Imothep,

Dein eigenes Erkunden und die daraus gewonnenen Schlüsse sind sicherlich eine Bereicherung für Dich und für dieses Forum ja sowieso.
Die Darstellungsweise über den philosophisch- rhetorischen Wege dabei, lässt auch alles ganz gut gut nachvollziehen.
Man bemerkt durchaus wie die ganzen Zahnräder übergreifen und immer neue zum rotieren bewegen.
Und ich bin schon etwas gespannt bis sich das letzte, in diesem ganzen lebenswerten Getriebe loslöst, von dem ganzen Rost.
Die "Übersetzungskräfte" über die Mehrzahl der ganzen Zahnräder dabei, sind absolut hilfreich und unabdingbar.

Das Herz jeden "humanen Getriebes" ist man immer selbst.
Die Quintessenz unser aller Bemühungen.
Man kann sie wunderbar umschreiben ohne sie je gefunden zu haben.

Nur eines ist wichtig, nur eines...
Der Mensch in seinem eigentlichen Wesen.
In der Gesprächstherapie hast Du ja auch wohl bemerkt, wo der Schlüssel zu finden ist.
Für Ruhe und Zufriedenheit, für ein lebenswertes Leben.
Lebe es!

Grüß Dich

/ Franky  :)   


     
             
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 13.11.2017 04:38:30
Franky, bin grad über deinen Part gestolpert. "Ein emotionaler Romantiker war ich aber schon immer, wenn auch früher eiskalt!" Als Empath würd ich mich ebenso beschreiben, der sich in andere Menschen ebenso einzufühlen vermag und hierbei doch auch ansprechend wirkt, dass man verstanden wird.. mag auch sein, dass ich jahrelangem psychologischen Umfeldern ausgesetzt gewesen bin nicht zuletzt in Form meiner besserer Hälfte. Aber das eine mal zerbrach es, als ich bemerkte, dass sie auf eine therapeutische Distanz zu mir gewechselt war. Vielleicht auch nur dem Scheine, lässt sich schwer beurteilen. Nur seinerzeit kam es mir vor, dass Wildfremde mir gegenüber mehr Vertrauen auffassen würden als eben sie. Kurz zuvor hatte ich ihr gestanden, über Jahre hinweg gespielt zu haben. Wir führten eine Wochenendbeziehung, womit es einfach war, die Gegenwart auszusparen. Aber instinktiv, sie stand zwischen mir und dem Wetten. Theoretisch stand sie aber auch zwischen mir und meinen Geschwistern. Also entschied ich mich für die Geschwister(meine Mutter) und das Wetten. Wenn ich jetzt lese, dass Spielen zunächst koordiniert abläuft, aber dann irgendwann Hirnareale benetzt, welche das Uferlose alsbald zum Vorschein kommen lassen, dann finde ich mich hierin wieder. Die Notwendigkeit, es so zu vertun, der Destruktive zu frönen. Und dies mit einer Widerholungskadenz, die mich erschauerte, die ich aber stets hinzunehmen bereit war..
Ich bin ein Schreiber von Haus aus, mit durchaus lesenswerten Ansätzen. Vor 5 Jahren habe ich in Coproduktion mein erstes Werk herausgebracht - ohne ISBN aber doch mit einem gewissen kuenstlerischem Widerhall. Vor zwei Jahren schrieb ich für eine lowbudgetproduktion ein Drehbuch und wir schafften es sogar, den Film für eine Vorstellung in ein Kino zu bekommen. Wenn ich jetzt dieses hier und jetzt so verfasse, morgens um 3:31, wäre ich vor einer Woche noch im Ergebnisticker der NBA gehangen. Entweder relaxt, wenn eine "Siegesserie" begleitet wurde, hätte diesen Bericht, bzw. allgemein zu einer Thematik Stellung bezogen und diesen verfasst, um dann irgendwann meinen Tipp als richtig wahrzunehmen. (Der Zeitfaktor bei dergleichem streckt sich aber schier ins Unendliche. Sa Morgens um 9 der Beginn bishin in die Nacht, zwischendrin eben zwei drei Texte, die punktuell von einer gewissen Qualität vermuten lassen, es aber angesichts der verstrichenen Zeit mitnichten sind) Im Falle einer Niederlagenserie, in die jede Serie bis dato nur allzu bald mutierte, hätte ich diesen Bericht ebenso fertigzustellen vermocht. Die gedanklich schreiberische Ablenkung zur Aussparung der Reue, was aber nochmehr Zeit verschlungen hätte, als eben bei kleinen, überschaubaren Siegeserien. Ich konnte und könnte also mit Leichtigkeit diesen Text verfassen und weiter wetten. Vor etwa 2 Monaten kostete mich dieses eine wertvolle und förderliche Freundschaft, als dass ihm wiederholtermaßen, trotz Mahnung auffiel, dass ich nicht ganz bei der Sache wäre, bei dem was ich schriebe...
Und so folgte der Androhung die Konsequenz, er brach jeden Kontakt ab. Zuvor war noch im Raum gestanden, mich beim Aufbau einer Homepage zu unterstützen, aber ich sagte immer nur dem Scheine nach zu. Es war aber auch die Interaktion mit ihm, so wertvoll ob vielerlei (psychologischer wie auch sonstiger) Erkenntnisse, die natuerlich sehr zeitintensiv gewesen und mich daher auch störte. Jetzt bin ich frei und wozu nutzte ich sie, die Miese vom Sommer zu veranstalten. Mit Ansage, vermutlich auch Ausdruck einer Marter. Bin nicht mit allen Lebensentscheidungen, dem Umgang mit anderen Menschen, meinerseits wirklich glücklich und das Wetten bietet sich als vorzügliche Geiselung an. Da war ich wohl auch der kalte Empath, wobei dieser auch ein Stückweit in meiner Vita verankert ist, was ich aber letztlich nicht kurierte, sondern durch das Wetten manifestierte, aber nur Ausdruck fand im direkten Nahbereich. Im Fernbereich bin und war ich stets empathisch unterwegs, nur eben bis zu einem gewissen Punkt und dann die Flucht, wenn es zu nahe ging. Aus vermutlicher Angst, dass erkannt wird, dass ich doch nicht der bin, für den ich gehalten werde (möchte). Durch das Wetten mutiert man sowieso zu einem Widerspruch, der von anderen zwar nicht verstanden, aber dennoch wahrgenommen wird.. die Konstanz im Wesen fehlt.
Nur einzelnen Personen, meine Mutter zum Bsp., die sieht und sah nur den unterstützenden Empathen in mir, im Vergleich zu meinem Vater, ergo kann das mit dem Wetten und mir gar nicht weiter gediehen sein, man dürfte ja ausser dem Wetten niemand anderen mehr sehen, aber dieser Spagat ist moeglich. Gestern, als ich noch bei meinen Brüdern weilte, da spürte ich eine Kraft, eine Widerstandsfähigkeit, mich zu beweisen, auch deshalb, ihnen Stütze zu sein, aber tatsächlich, in meiner neuen Heimat, mißt sich dieses an Tatsächlichkeiten, was auch ermattet. In 30 min geht mein Wecker, 1 h später der Zug und die Arbeit ruft. Habe gestern so gut wie nichts für die anstehende Fortbildung geschafft, aber bin um 20 Uhr ins Bett, daher jetzt schon wach geworden. Schade nur, heute nicht frei zu haben. Habe mich jetzt wieder müede geschrieben und der Text an sich wirkt auch zusammenhangslos, wenngleich er für mich einen roten Faden bedeutet.

Eines vielleicht noch, die Gesprächstherapie bei mir, da bin ich tendentiell austherapiert. Ich weiss, welche Antworten zu geben sind. Ahnte, in welche Richtung ich geführt werden sollte und gab die passenden Antworten. Deswegen ist es wohl auch leicht, diese im Kontext dieses Forums aufzuführen, wobei, jetzt, in dieser Aufarbeitung hier, entsteht doch ein Mehrwert. Die Rädchen verbinden sich anders. Dies alles zunaechst dem Gefühl nach erschafft ein anderes Verständnis, das Verstehende eilt hinterher.. Synchronizität vom letzten Samstag, als ich während einer Wette in der Pampas herumpilgerte und mir jemand begegnete, ob er für mich beten dürfe. Hierauf hätte ich ja sagen können, dass meine Wette gewinnt, aber geistesgegenwärtig sprach ich eine viel dringlichere Sache an. Er hatte die ganze Zeit einen verschmitzten Grinser im Gesicht, er betete auch laut und ich sah mich schon vorsichtig um, wo denn die versteckten Cameras seien, aber liess es dann letztlich über mich ergehen.
So oder so war es eine feine, nachtrügliche Erfahrung gewesen. Eine Art Katharsis, die aber nur den Stein zum Anstoss gab, denn anderes, wie jetzt eben auf der Couch zu sitzen, um mich herum die ganzen Fortbildungsblätter nebst der Erkenntnis, diese bis nae Samstag aufzuarbeiten. Allerdings zwei freie Tage dazwischen, aber auch 2 Nachtdienste. Es wird nicht einfach, aber es nicht machbar, genauso wieder einen Tag nicht zu wetten. Man muss immer nur einen Tag bestehen. Und heute ist es der 9. Tag. Am ersten Tag fand ich euch..

PS: das fehlende Wetten verklärt die tatsächliche Leere, die es zu füllen gilt. Dieser Satz gefiel meiner Therapeutin besonders gut. Aber diese Leere auszuhalten.. da hätte sie mich festnageln müssen, was ich nur dem Scheine nach getan hätte. Konnte ich doch aufzeigen, dass ich mit dem Schreiben vollauf ausgelastet gewesen bin und auch soziale Kontakte pfleg(t)e, die allerdings nur dem kalten Empathen in mir geschuldet sind. Austherapiert, alle Antworten existieren bereits, man braucht sie nurmehr zu leben. So der Wecker bimmelt seit 8 Minuten, wünsche einen feinen Tag ;-)
Wieviel Entwicklung mich das Wetten schreiberisch gekostet hat, aber ja, eine Erkenntnis unter vielen dieser Woche... Das Leben verleiht wahrlich viele Chancen, wenngleich man vermeint, diese nicht zu verdienen, solange man sich selbst nicht verzeiht, auch nur ein Mensch mir Fehler und Schwächen zu sein, der aber gewillt ist, diese anzugehen und nicht auf der Opferrole zu verweilen und weiterin Wetttäter zu sein..
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 16.11.2017 14:48:02
Schreibe ich mal tagsüber, plus minus gerade aufgestanden. Die Nachtschicht vertut ihr Übriges. Gestern Nacht nur mal 15 min im Internet vertan, die ganze Nacht ansonsten recht produktiv durchleben dürfen, mit Lösungsfindungen, die genehm und zweckdienlich erschienen.
Die religiöse Erfahrung von vor bald zwei Wochen traute ich auch nur erst zu schreiben, nachdem ich Ähnliches hier gelesen hatte, denn in diesen mehrheitlich atheistischen Zeiten ist es immer doch ein Vabanquespiel, dergleichen Erwähnung finden zu lassen, ohne zu empören. Was glaube ich eigentlich, eine Art potpourri aus der Begegnung von Maessigung und Extremen. Die Maessigung, dass alles in Frage zu stellen sei, geht mir viel zu weit, der Extremismus, dass nur er die Wahrheit gepachtet haette, ebenso. Daher über die Jahre den Austausch via Ratio, diversen Religionen und eigenem Erleben vertan, zumeist meditative Zustände, die ich aber auch wetttechnisch mißbrauchte. Intuition, aber zumeinst machte mir da die Ratio einen Strich durch die Rechnung und im nachhinein war eh immer alles logisch. Etwas aber abzugeben, zu wissen, bzw. es so zu verstehen, wonach man im Schutz etwas Höherem steht, ist wohl auch das Denkprinzip der AA oder auch ein Ansatz in der Glücksspieltherapie. Einmal spielte ich das ABC durch und gewann, da stelt man sich schon die Frage, ob Gedanken wahr zu werden vermoegen, aber im Spannungsfeld von psychischen Krankheitsgebilden, ein urgefährliches Fahrwasser. Immerhin vertendelte ich so nie grossartig Zeit, Spiele zu analysieren. Aber umso mehr reute es mich, wenn ich dann hinterher via rationaler Spielberichtssuche hinterher, die genau verklärte, warum es eben zu diesem Ergebnis gekommen sei und dabei die Glücksmomente grossherzig aussparte.
Ein unentwegter Teufelskreis, den ich mir immerzu als Bereicherung zu verkaufen versuchte. Nach einiger Zeit, etwa 6 monaten spielfrei, kommt die gefährliche Zeitspanne. So zumindest in früheren wettfreien Episoden, aber so analytisch gewillt, den Wettstier bei den Hörnern zu greifen, war ich wohl noch nie, als Notwendigkeit, denn diese Chance von aussen aufgezeigt zu bekommen, wie ich das mit dem vor zwei Wochen Erlebtem interpretiere, kommt so schnell nicht mehr. Meine letzte Zigarette geschah unter ähnlichen Gesichtspunkten. Vor 3 Jahren, dazwischen nur mal ein einziges Zigarillo und ansonsten gar nichts, nicht eine Genußzigarette. Also zählt es wirklich nicht ;)

Vielleicht hilft einem auch https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Baum_der_Erkenntnis weiter. Das Leben in gesunder, bereichernder Gedankenerde trägt weiter, aber man muss ja nicht gleich alles Abgestorbene wegschneiden. In der Bonsaipflege ist es sogar ein Maßstab, Äste gezielt absterben zu lassen, als Teil der Interaktion von Vergänglichkeit und Werden. Ein ähnliches Floramitglied besitze ich sogar und selbst dieses seh ich so nun in anderem Verständnisgewand, aber auch nur, da ich dieses mit dem Absterben lassen einzelner Verästelungen zumindest theoretisch nachgelesen habe.
Und nun die gruen Gehirnzellen wieder etwas bemüht ;)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 21.11.2017 22:25:53
Hallo Imhotep,

in so kurzer Zeit soviel Input und zur wahren Bereicherung in diesem Forum.
Engagement bei der allgemeinen Gestaltung, händereichend und annehmend.
Wir fördern und gestallten hier unsere spielfreie Zeit zusammen. 

Schön Dich hier zu haben.

Wollte es nur mal schreiben, irgendwie auch mal wichtig.

Grüß Dich       
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: aleklu am 22.11.2017 15:46:17
Hallo Imhotep,
Ich habe mit einem leichten schmunzeln, doch auch mit viel Freude deine Beiträge gelesen. Das schmunzeln deshalb, weil ich mich in vielem wieder finde. Es ist erfrischend, wenn jemand mit Charme und Wortgewandheit seine inneren Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringen kann. Sehr oft ist hinter einer Fassade von Wortgewandheit nur ein Schein von Ehrlichkeit, anstatt des wirklichen Seins. Dabei ist es umso wichtiger über die aktuelle Gefühlswelt bei sich in dem Fall deiner zu sprechen, anstatt über andere. Nur wenn du deine Welt in Einklang mit dir selbst bringen kannst, besteht Hoffnung auf den Erfolg des spielfreien Lebens. Doch um diesen Weg zu bestreiten, bedarf es manchmal vieler Rückschritte und auch stolperer, bis sich der gewünschte Erfolg einstellt. Ich selbst benötigte ca. 6 Rückfälle, 3 Therapien und 15 Jahre bis ich meinen Weg, welcher mir bis heute hilft spielfrei zu bleiben, fand. Bitte schreibe weiterhin  auf was dich bewegt und wie du dich oder etwas fühlst, denn dadurch gehst du immer vorwärts.

Schöne 24 Stunden

Alex
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 22.11.2017 19:59:12
Ja, eine Wortgewandheit als Fassade, als Camouflage des bösen Kerns, der getreu Forrst Gump - dumm sei schliesslich der, der Dummes tue - seine Wertigkeit oder vielmehr seine Abwertung erhält.Dies praktizierte ich ja bis vor 2 Wochen par excellence, aber auch nur dem Scheine nach, denn diese Fassade war allzu bröckelig. Substanz hieraus überdauerte nur kurz Elanphasen, das Filmprojekt konnte man punktuell pushen, ein schoenes Anschreiben verfassen und so den Drehort klarmachen. Für die Beteiligten, wie die Schauspieler, die hierin keine genauere Einsicht besassen, wirkte es grösser als es tatsächlich war, de facto also nur der Ausdruck des äusserst mangelhaften Spagats eine gefestgte Persönlichkeit zu symbolisieren, die aber tatsächlich durch das Wetten vollkommen ausgehölt ist. Ich habe seit Jahren einen starken Reflux, bin ihm als Flexitarier, weg vom Fastfood, schon etwas zu leibe gerückt, sparte aber das Offensichtlichste, warum mir buchstäblich die Galle hochkommt, den Hauptfaktor des Wettens beschützend aus. Ich wollte es schon dahingehend kurieren, dass ich nurmehr tagsüber wetten wollte, aber als alter Basketballiebhaber der NBA biss sich das dann doch..
Wenn ich wettete, und war ich noch so muede, wachte ich während des Spiels in der Nacht wieder auf und begleitete es dann bis zu seinem Abpfiff. Das war eine Entwicklung, die sich erst letztes Jahr so einstellte. Zuvor konnte ich die Nacht während NBAspielen nochschlafend verbringen, aber die neurologische Regression hat da sein Übriges schon getan, ohne dass ich es sehen wollte. (die neurologischen Veränderungen war mir so nie ganz bewusst gewesen, fiel mir erst unlängst auf, als es jemand in einem anderem Thema hier angesprochen hatte). Ich entsinne mich an den vorletzten Sommer, wie ich von Adrenalinflashs durchsetzt einemTremor gleich, zumindest ein starkes innerliches Zittern, entwickelte, aus der Wohnung schier rannte hinzu dem nahegelegenen Park und mich in das nächstbeste Gespräch verwickelte, was die Anspannung kurierte und doch, ehe ich dorthin gelaufen, dachte ich nur, was ist aus dir geworden.. aber es schreckte nicht, bzw. galt fortan als Lakmostest, solange ich ruhig und abgeklärt wetten würde, sei alles in Ordnung. Nur hierbei sparte ich aus, dass nichts dabei und während entspannter Natur vollzogen werden konnte. Weder lesen, schreiben, das Leben an sich.. Dass in diesem Kontext auch eine hoffnungsvolle Beziehung zerbrach, ehe sie wirklich Gestalt anzunehmen vermochte, eine zusätzlich schmerzliche Randnotiz. Sie hätte Halt gebraucht, aber wie hätte ich diesen bieten können ? Dass sie was Besseres als mich verdient hätte war nicht nur eine Floskel..
Um zum Kern zu anfangs zurückzukommen. Nur dieser war und ist niemals Böse gestrickt gewesen. Die Umstände hiervon lassen ihn von aussen so wirken. Die Umstände, die allerdings durch mein Tun provoziert wurden. Dieses Forum wirkt ein Stück weit als Methadon für das Wetten, da es letztlich ja einen Wettbezug besitzt, mit der Nuance verbunden, hiervon zu heilen, zu genesen. Es erdet und ja, diese Form der Ehrlichkeit, das würde ich in einer Gesprächstherapie so wie jetzt hier nicht erreichen. Da bin ich blockiert. Bzw. da verschliessen sich so auch Erkenntnisse, wobei, wenn man mal ne Therapeutin in nächster Nähe wusste, dann will man sich diesen künstlichen Nähen so ohne weiteres nicht mehr aussetzen. Aber das vor zwei Jahren, das war gut, wenngleich es für mich nur ne Art Empirie bedeutete zu sehen, was kann ich da hinzulernen, wirklich gewillt wohl, aufhören zu wetten, war ich da nicht. Bin ich es jetzt ?
Das Interesse an Sport allgemeiner Natur ist reduzierter, ich war dieses Jahr bei einem Bundesligaspiele und ja, die Atmosphäre, das Stadion, das war schon fein. Ich hatte auf das Spiel nicht gespielt und folgte dem Spielverlauf entspannt, ich drückte dem underdog vergebens die Daumen aber ja...
Wie meinte Rousseau: "Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten."
Aber jener Rousseau meinte dann auch:
" Wir  werden  schwach  geboren  und  bedürfen  der  Kräfte;  wir  werden  hilflos  geboren  und  bedürfen  des  Beistands;  wir  werden  dumm  geboren  und  bedürfe  des  Verstandes.  All  das,  was  uns  bei  der  Geburt  noch  fehlt und dessen wir als Erwachsene bedürfen, wird uns durch die Erziehung zuteil." Durch das Wetten entwickelt man sich rückständig, man gibt sich einer künstliche Schwäche hin, lebt eine Passivität. Diese Schwäche nicht zuletzt im Kontext dieses Forums als etwas Natürliches von Leidensgenossen zu verstehen, aus der man kurieren kann, gemeinsam und dann gestärkt dem Leben entgegenzutreten, das ist wahrlich etwas Feines als Aussicht, meine höchstpersönliche Mohrrübe, wo ich doch weiss, dass andere, die ähnlichen Zwängen ausgesetzt waren, dem Moloch jeden Tag für 24 h aufs Neue widersagen. Die Zeiten von Euphemismen sind hoffentlich vorbei ;-)

Nun ab in die Heia, bin hundemuede, feinen Feierabend allseits gewunschen

Imho
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: aleklu am 22.11.2017 22:00:34
Bei uns allen ist die Gewandtheit des Wortes in gewisser Weise mitgegeben, jedoch vermögen von außen nur wenige diese doch sehr hilfreiche und gute Fassade zu durchschauen und diese von uns gebaute Mauer zu durchbrechen. Jene welche es schaffen oder die wir lassen, verschmähen wir oft alsbald, da wir offen sind für Angriffe und Verletzlichkeit. Als ich damals begann nach den 12 Schritten zu leben, dauerte es doch noch ziemlich lange nach der Therapie, bis ich akzeptieren konnte, das ich dem Spielen gegenüber machtlos war und bin. Heute nach 10 Jahren ist es immer noch so, das ich jeden Morgen den Tag damit beginne, in mich hineinzuhören ob es ein guter oder eher weniger guter Tag ist, dadurch bekomme ich ein Gefühl dafür, was möglich ist und was nicht. Ich habe damals auf den Rat meines Mentors hin auf eine EC-Karte verzichtet und mein Konto so einrichten lassen, das ich wenn ich mehr als 200 Euro abheben wollte in der Bank, ich erst mit meiner Beraterin sprechen musste. Dafür bedarf es der Offenheit und des Vertrauens gegenüber eines fremden Menschen, was wohl mit das schwerste für mich ist... Auch heute ist es noch so mit der Karte. Ich habe keine. Es ist ein Schutz für mich um Sicherheit zu haben, damit ich, sollte ich rückfällig werden, nicht alles mitnehmen kann. Wir Spieler machen fast alles mit uns aus und geben nur sehr wenig nach außen Preis, auch bei Verwandten und Freunden. Das zu durchbrechen ist für mich das schwerste gewesen. Heute lebe ich nicht mehr nach den Schritten, jedoch ist ein Teil davon immer in und bei mir. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und danach leben, jedoch braucht jede Veränderung bei uns Menschen Zeit und Geduld. Ohne Geduld und die Erkenntnis was ich verändern möchte und in welcher Form, kann es nur schwerlich vorwärts gehen. Mit dem Rauchen aufzuhören fiel mir leicht, da ich es damals mit Uri Geller tat ;), als er es im Fernsehen sagte... Ich hatte einen Schuldigen, sollte es nicht klappen.

Mit dem Zocken aufzuhören war sehr schwer, da ich nur mich selbst anklagen konnte, jedoch sagte ich mir damals ja auch immer ich bin krank ich kann da nichts für. Welch Ironie in sich... Doch nur die Wahrheit. Ich bin dankbar für euch alle hier im Forum, denn aus jedem Beitrag kann ich Kraft und Zufriedenheit ziehen, egal ob er positiv ist oder auch mal negativ. Die Zufriedenheit, dank vieler Gleichgesinnter, 24 Std ohne Spielen zu schaffen ist mehr wert als jeder Erfolg im Beruf. Zu spüren und auch zu sehen, wie Menschen im engsten Umfeld nach Jahren wieder etwas Vertrauen aufbauen zu mir, ist mehr wert als ein guter Verdienst mit dem Job. All diese kleinen Bruchstücke und noch viele mehr führen zu den täglichen 24 Std.

Ich danke euch allen

Alex
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 23.11.2017 19:13:30
ein Spieler sieht nur sich, sieht nur seinen Favorit auf den Sieg, kann kein Mitleid mit anderen Spielern haben. Von daher, im Kontext mit diesem Forum, habe ich sicherlich auch ein Stück weit die bekannten Scheuklappen auf, wie du auch richtigerweise schreibst, gegenüber Menschen auf Abstand zu gehen, die den Schein der schoenen Fassade durchschau(t)en, wobei dies dann meist von der anderen Seote praktiziert wurde, abgesehen von der Fernbeziehung..
Ich erinnere mich gerne an einen Urlaub in Hamburg, in dem ich gerade die Kohle für die Zugfahrt hin und zurück besass bzw. vielmehr das Ticket als Weihnachtsgeschenk seitens meiner Mum und darüber hinaus für eine oder zwei Nächte das Nächtigungsgeld. Ich war abgebrannt und hätte sofort zurückfahren muessen, aber erspielte mir einen Aufenthalt von einer Woche, in der ich in Hamburg aber nichts wirklich sah, ausser Spielsalons. Ich genoss es, mit leeren Taschen angereist zu sein und es dennoch bezahlen gekonnt zu haben, wobei, werde auch dieses nicht vergessen, war in einem Lokal nahe dem Spiellokal und jemand setzte sich an meinen Tisch, outete sich alsbald als Spieler und meinte dann, alsbald fände ein Tennisspiel statt und der Sieger stuende zuvor fest. Es ging exakt in 2:0 Sätzen, jeweils im Tiebreak wie gesagt aus. Ich hatte so speziell an dem Abend meinen Einsatz wieder drin, ob es wirklich getürkt war, who knows... aber jetzt zurückblickend...eine Woche von Hamburg, gut, ein Buch dabei gelesen, ein Thriller von Simon Becket und darüber hinaus nur Wettsalons und Internetcafés. Damals war ich stolz drauf, es machte ja auch irgendwie Spass, aber unterm Strich war es ein grosses nichts gewesen. Habe von dieser Reise noch ein Kupferarmband, dass bis einschliesslich heute rote Striemen am Handgelenk hinterlaesst. Ob Grünspan für die Haut bzw. das Leben so gesund ist, auch eher zweifelhaft und doch. Besuchte damals, am Ende der Woche noch eine alten Bekannten, aber uber die Jahre hatten wir uns auseinandergelebt und ich wusste noch, während dem Gespräch hing ich nur den Gedanken nach, wie ein gerade stattfindendes Spiel verliefe. Aneinander vorbeigeredet. Dem Götzen des Wettens die ganze Aufmerksamkeit gezollt.
ich spreche zwar in den letzten Repliken meinerseits mit religiöser Metaphorik und die Religion hat in meinem Leben auch ganz sicher seinen Stellenwert, aber gleichberechtigt die Ratio. Die 12 Gesetze der Anonymen Spieler, sich einer grösseren Macht anzuvertrauen, das ist Labsaal, aber vollends kann ich es so nicht leben. Da streikt etwas in mir, dem ich auch genuegen muss. Hand in Hand mit religiösem eben. Vermutlich weil ich jenseits der Religion auf herausragende Menschen traf und deren Erinnerung nicht trüben moechte, aber alles zu verstehen, das habe ich eh schon aufgegeben. Einfach laufen lassen, panta rhei. Ja, beruflicher Erfolg ist das eine, aber die kleinen Erfolge, die die Basis hierfür bilden, wieder 24 h ausgehalten zu haben, das ganz andere..
Ich mache zur Zeit eine Fortbildung an der Universitaet und sie läuft sehr erfolgsversprechend, was die derzeitige Notenlage hergibt, wenngleich, muesste mal wieder was tun, aber jetzt nach der Arbeit, bin ich einfach leer. Habe mir neue Hoerbuecher gekauft und werde gleich mal Buegeln und hierzu lauschenderweise den Tag beschliessen...
In dieser hochgeschätzen Gedankenrunde dieses Forums mich zu befinden ehrt mich wahrhaftig, aber das ich zu Beginn andeutete, die angelernte Hemmnis nicht zuletzt im Kontext des Spielens abzulegen, das dauert, aber ich denke, noch einige Gedankenerguesse hier loszuwerden, die hoffentlich nicht nerven, da doch narzistisch angehaucht, aber diese Selbstbetrachtung und einfach Erinnerungsstränge darniederzuschreiben, befreit irgendwie und nicht nur das... an hamburg wurde ich letzte Nacht traumtechnisch im Ansatz erinnert. Jahre zuvor erlebte ich persönlicher Natur in Hamburg auch eine Riesenenttäuschung und vermutlich tat die Wettreise Jahre später den Ausgleich hiermit, ohne ein tatsächlicher Ausgleich zu sein...
Werde woh 2018 einen fixen Hamburgbesuch mit fixen Museenbesuchen, Kunstveranstaltungen einplanen. vor zwei Jahren war ich nochmals in Hamburg und wettete auch drauflos, allerdings besuchte ich da auch R.R. Martin anhand einer Autorenlesung und den Hamburger Fischmarkt. Heuer aber nurmehr das geistig Bereichernde, und nicht mehr das letztlich Geistbelastende oder vielmehr Geistauflösende...

einen feinen Feierabend in die hochverehrte Runde geschmissen und ja, selbst die Scheuklappen fallen so langsam zu. Werde wohl nurmehr mein Handy suchen gehen und hierauf das Hoerbuch einschlafenderweise geniessen.

lg Imho 
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 01.12.2017 16:18:50
Sitze mit zwei Pizzen im Ofen nun hier, da doch versetzt, aber der Besuch wird dann doch noch vorbeischneien ;)  es ist irgendwie grotesk, das Wetten schafft eine Schwäche insofern man dem sonstigen Leben vorenthalten bleibt. Fällt das Wetten weg bedeutet es nicht automatisch, dem Leben zukuenftig leichterhand zu begegnen. Man muss die einzelnen Schritte langsam lernen, einem Trapez gleich, das Gleichgewicht nicht verlierend, aber selbst wenn man hiervon abstürzt, wartet ein doppelter Boden, der einen aufzufangen weiss und wovon man sich wieder hochbewegt. Das Wetten metaphorisch betrachtet machte den Trapezakt noch unsicherer und darüber hinaus zogen sich arge Risse durch das Sicherheitsnetz hindurch.. als Schreiberling, der psychologischen Konditionierungen unterworfen war, bieten sich verbildlichte Welten ein ums andere Welt vortrefflich an ;)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: morzoshi am 01.12.2017 23:41:26
Diese Leere kenne ich von meinen anderen Abhaengigkeiten,nach Drogen-und Alkoholentzug kam erst eine gewisse Euphorie auf, dass jetzt alles gut wird aber mitnichten...die Welt ist immer noch scheisse,nur dass ich sie jetzt nuechtern betrachte und nicht mehr durch den ein oder anderen Weichzeichner.
Gruss,Thomas
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 07.12.2017 12:45:37
So, das Weihnachtsgeld ging drauf und hat für einen Kontoausgleich gesorgt. Einen relativen zumindest, der abzuzahlende Kredit lief letzten Monat aus. Habe mir nun überlegt, wie ich das Geld verwenden koennte, was sonst mit Wetten herausgepulvert wurde. Zuerst die Onlinelebensmittelbestellung für meinen Dad, zwar nicht ganz billig, aber es reichte noch immer nicht. Ergo das zweitliebste fuer mich vertan, Kunst geordert, eine bezauberndes Bildnis im Josephine Bakerstyle, allerdings ohne Bananen, und unten herum behost, aber sich lasziv streckend. Dieses Bild, Liebe auf den ersten Blick und es gestern via einer Odyssee in die neue Heimat zu befördern, war schon Spannung, Anstrengung und Spass freihaus. Die Bahn macht´s moeglich, aber das Geld fuer ne Mietkarre konnt ich dann doch locker einsparen. Wenn ich daran denke, wie dieses Bild gleichviel kostete, wie eine sicherer Wette, die alsbald oder später den Bach runter ging ? Ich weiss, anhand dieses Postings und der Grundeinstellung an sich, geht viel bei mir noch immer über das Thema Kohle. Aber habe in der frühs auch gleich zwei billige Heimfahrttickets geordert, hin und zurück in drei Tagen, aber was soll´s, es ist Wehnachten ;) und meinem Vater die Aufwartung zu vertun, gut gemeinsam kochen, ihm diesemal, als Ziel, keinerlei Vorwürfe zu vertun, sondern einfach gemeinsam ne feine zeit miteinander zu verbringen im Rahmen dessen, wie es die Gesamtsituation zulässt, that´s the aim ;) die Leere, wie es Thomas wundervoll beschreibt, der Weichzeichner ist weg.. vor drei oder waren es vier, in einer Künstlerkommune Zeit verbracht und da war von morgens bis abends im Grunde dichter Nebel, aber auf dieses cypresshill gequatsche, wenngleich ich deren Musik noch immer von zeit zu Zeit mag, das war selbst zugedröhnt für mich zeitgeaess einfach nicht mehr stimmig und da wusste ich, dieser Besuch, das isz eine Zäsur für mich - vor allen Dingen auch deshlalb, weil da mindestens ein hochbegabter Geist mit bei war, der sich in ein Durchschnittsschicksal so ergeben hatte. Ich haette als Ghostwriter fungieren sollen und das für jemanden, der in früherer Zeit Zeilen hervorzuzaubern vermochte, dass einem schier der Atem stocken blieb. Der als Lyrikrapper bescheidene Erfolge erzielte, aber letztlich kapitulierte. Ein paar Jahre früher und ich haette diesen gehyped, so betrachtete ich es viel nüchterner. Merkwürdig, mir passieren immer kleine Schrieblapsi - gibt es laut google nicht, also Schreiblapsus. Hatte ein paar Jahre später geschrieben, aber vermutlich koennte später auch richtig sein.
 Von diesem Freundeskreis habe ich mich abgeschnitten oder wurde es wohl auch, bist du nicht für uns..
Muss jetzt Uni vorbereiten, so dass ich nae Sonntag die nae Reise bestreiten kann und irgendwie, fühlt sich echt machbar an, nach den zwei Nachtdiensten inclusive der Odysseereise gestern heute 14 h durchgeschlafen. Es fühlt sich richtig dann, die Endirphine in ausreichender Anzahl vorhanden - vermutlich auch deshalb, gestern im Zug von einem früheren befreundetm Geist geweckt worden zu sein und sie freue sich auf ein Wiedersehen; sher wahrscheinlich nur belanglos aber selbst so tut es einfach gut und macht Mut, wenn man nichts anderes hat, dann hängt man sich trotz Erkennens an die Oberflächlichkeit ;-)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 11.12.2017 09:09:51
11.12 - unlängst, des Nachts, kam mir ein Verständnis in Bezug auf meinen Vater in den Sinn, wie es mir wirklich wie Schuppen von den Augen fiel. Wetten als Ausdruck auch eines Selbsthasses würde ich es zusammenfassen und dieser war in seinem Fall stark genug, sämtliche Verständigungsbrücken abzubrechen. Jede Chance auszuschlagen. Mit Selbsthass schlag ich mich wohl bedingt auch umher, vielleicht aus einer umgekehrten Richtung, aber nichtsdestotrotz, indem ich mir vor Augen führe, was ich mir alles kaputt gemacht habe. Mein Vater hingegen hat seine Lebensziele trotz des Wettens wider alle Vernunft geschafft. Objektiv beeindruckende Lebensziele, wenn ich allein die Betitelungshistorie vor seinem Nachnamen betrachte. Dafür hatten wir nie richtige Familienurlaube, immer bei den Grosseltern, was an sich nicht schlecht war - sie wohnten weiters weg - aber dieses Zurückziehen in die Schneckenbehausung, das hat er sein ganzes Leben betrieben und ich merkte, wie ich ähnliche Tendenzen entwickele und dem gleich entgegenwirke, indem ich heute noch wegfahre. Hab mich bis auf einige Ausnahmen, von manchem hier in meiner Wohnstadt auch distanziert, da ich manches für mich nicht mehr zeitgemaess empfinde, in sich bereits auch wieder aufgeweicht, aber selbst einmal im Monat die Birne wegballern, ebenso wenig wie die immer gleichen Gespräche - das brauche ich nicht mehr und merke eben auch, dass es nicht mehr so leicht von der Hand geht, wie ehedem gewohnt, das Wissen für die Uni synapsiert zu bekommen.
Auf meinen Kontostand gerade geschaut, er verbietet mir dergleichen Reisetun, aber es ist mir gleich. In jener Stadt bei meiner letzten Aufwartung überwiegend nur gezockt und mir dabei eingebildet, dass es fein gewesen sei. Immerhin bin ich gezwungen, ins billigste Hostel zu gehen, aber übermorgen dann auf nette bekannte Gesichter zu treffen, Das ist wieder schoen. Muss noch für die Uni eine Din A 4 Seite verfassen - easy going und dann nurmehr den Zug buchen ;) Meinem Vater eine Karte schreiben, dass ich an Weihnachten komme. Läuft..
Was ich hier noch hineinschreiben wollte, mit dem ganzen Rattenschwanz meines Daseins, auch der Erwartung bzw. des Erhoffens, jemanden als Lebensabschnittsgefährtin zu finden, die einen tatsächlich versteht, da muss ich Abtriche vertun, denn dieses ist illusorisch. Annäherungsofferten an meine Person sehen immer nur das eine, das Kultivierte, das Spassige, hier und da nen cleveren Satz verschmeissen.. und hierauf blockiere ich dann auch, denn das ist etwas, was nicht trägt. Meine erfolgreichste Beziehung war eine Fernbeziehung, nicht zuletzt, um das Wetten zu kaschieren. Habe mir schon überlegt,  dass das etwas fuer mich sein koennte. Parallel halt alleine Probleme für mich anzugehen, die ich nach der eigenen Wahrnahme nur alleine angehen kann.
Ach ja, das erste, wie Fred weiters vorne meinte, die Erkenntnis mit meinem Vater, das ist defintiv ein Ergebnis neuer Zahnradadverknüpfungen. Bis Jahresende wäre ich 8 Wochen spielfrei, besser kann man ein neues Jahr nicht beginnen und das mache ich mir nicht kaputt. Es sind zarte Ansätze der Verbesserung, ich schlafe viel besser, kann Zeitpläne zumindest besser einhalten, als es mir zuvor vergoennt gewesen. Hab mir das mit der Beziehung nochmal durchdacht, stelle ich hinten an. Also nicht erzwingen, die Verwandtschaft mahnt halt immer, aber ja, mancher Gesprächsinhalt, da ursächlich empathisch aufrichtig begründet, kann man dann auch verzeihen ;) wünsche einen feinen Tag (y)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 22.12.2017 09:23:12
So, am Sonntag sind es 7 Wochen, 49 Tage - warum der Vorgriff. Gestern in München gewesen, hab mir u.a. Jumanji angeschaut, war echt ein feiner Film, so insgesamt als Tribute an Robin Williams. Davor ist mir ein Spiellokal aufgefallen. Öffnungszeiten an Weihnachten 24-26.12 und Sylvester 31.12 - 01.01 jeweilig 24 h geöffnet und das ganze mit einer schoenen Katzenbild untermalt. Mir fiel sinnbildlich auf, solang ich in solche Städte fahre und klarumgriffene Aufträge besitze, bin ich safe. So einfach. Jetzt hab ich bis mittag frei. Werd wohl Hand an der Bude anlegen. Geschirrspülen und die Vorbereitung für die Heimfahrt übermorgen deichseln.. es läuft irgendwie nicht schlecht, ich bin mit meiner eingeschlagenen Verhaltenstherapie zufrieden. Gestern wieder ein spannendes Buch beendet, diese Seelenruhe kannte ich sie jemals ? Das Alter beruhigt von jeher, warum also darüber eine Unruhe entwickeln. Selbst Probleme in der Arbeit werden ruhig angegangen, Aussparungen, die früher überlebensnotwendig waren, eher berücksichtigt.. Die Hüfte und der Rücken zipfen hier und da, warum aber auch nicht. Hab das Laufen locker leicht, wie veranschlagt, begonnen. Man lebt und das nicht unbewegt.. Habe am Rande mitbekommen, wie Stuttgart zwei entscheidende Elfmeter zuletzt nicht verwandelte. Wie hätte mich das im wetttechnisch betroffenen Fall belastet. So kann ich es aber relativieren, es war Ausdruck menschlicher Schwäche, ob der Ball eben ins Tor geht oder nicht. Garantien gibt es nicht, natuerlich freue ich mich als Fan fuer Stuttgart weiterhin, aber es gehen keine Welten mehr unter... morgen den Weihnachtseinkauf für die Heimat tun. Werd woh für mich und meinen Vater Weißwürste mit Rotkraut machen.

Wünsche derweil ein frohes Weihnachtsfest als Basis dessen sich ein feines neues Jahr anschmiegen mag, woran Hoffnung und Erwartungen geknüpft sind, die durch unser höchsteigenes Tun positiv getragen seien ;) ich nutze dieses Forum hier latent egozentrisch, vermutlich, weil ich es sonst absolut nicht bin. Aber es tut mir gut, diese Herangehensweise so für mich.. Kognitive Dissonanz beschreibt die Gefühlslage beim Wetten, kognitive Dissonanz ist all dieses, was man vertut und doch nicht sich selbst und seinen Wünschen entspricht. Aber genau dieses Verhalten bedeutet für mich kein Dissonanzgefühl. Es ist echt, zumindest echter als vieles zuvor... lg Imho
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 04.01.2018 00:14:24
Hey Imhotep,

vermisse ja schon etwas Deine musischen Beiträge.
Aber noch mehr Deinen Erfahrungsstand, wie ist es Dir ergangen ?

In einem halben Jahr frage ich dann noch mal.  :)

Grüß Dich 
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 05.01.2018 21:45:32
Hallo Jacky,

man liebt, man lebt, man leidet - man frohlockt ;-) Hab Weihnachten wie Silvester erfolgreich hinter mich gebracht, waren nicht nur Genussmomente mit verbunden, so insgesamt dann aber doch. Heute ein Aussprachegespräch auf Arbeit gehabt, unterschiedliche Erwartungshorizonte erfordern Aufklärungsmomenten und ja, der Kragen war mir einfach bedingt geplatzt, wenngleich das Gespräch auch Irrungen meinerseits zutage förderte, die ich eben ausparte bis dato ebenso in Betracht zu nehmen, meinen Anteil an der Dissonanz zu sehen. Habe jetzt vier Tage frei, zuvor, heute Abend, noch ein Buch zu Ende lesen als naheliegenstes Ziel..
Ach ja, vielleicht als Nachtrag, das Weihnachtsfest mit meinem Vater gelang tatsächlich soweit harmonisch, er war ähnlich bemueht wie ich es zum besten gab. Durch die Reise verstand ich einiges neu, manches davon konnte ich als vollends falsch rückblickend deklarieren, obwohl nie an der Richtigkeit an sich gezweifelt. Werde jetzt einfach mal in die Horizontale gehen, das Buch ggf. erst morgen zu Ende lesen..
Aber der eingeschlagene Weg, trotz zu hochgesteckter Zwischenziele, fühlt sich noch immer stimmig wie wohlig an, mein Schlaf hat sich definitiv gebessert, mal sehen, ob ich das morgen mit der Univorbereitung hinbekomme. Zumindest klappt das Abschalten vom hier und jetzt.
In einem halben Jahr zähle ich 180 zusätzlicher spielfreier Tage..bis dato ist es ein weiter Weg, wobei....es zählt ja, was ich derweil alles zu Wege bringe ;-)

feinen Abend noch gewunschen ;-)

lg Imho
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 05.02.2018 23:10:07
So mal wieder eine Replik erzeugt.

Bin ja nurmehr geüfhlte Ewigkeiten spielfrei, getreu der eigenen Wahrnahme, wobei, letztes Wochenende überkam es mich latent und doch war da ein Bewusstsein vorhanden, dass ich mir diese Zeit nicht kaputt machen darf. Habe seit etwa 4 Wochen ja auch wieder mit Laufen angefangen und ja, es geht durchaus aufwärts. Sogar bereits 5 kg im Haben wie auch eine insgesamt gesündere Lebensweise, die allerdings noch Luft nach droben besitzt.
Arbeitstechnich hat sich manches Ungeruhsame glücklicherwiese beruhigt, bei der Uni bin ich etwas ins Hintertreffen geraten, aber dann doch mit dem Notwendigstem im Soll. Ich sitze gerade auf der Couch und sinniere über das Leben, in wiefern sich gelebter Individualismus der auf Hedonismus gründet, als reiner Egozentrik entpuppt. Wetten ist Egozentrik in Reinkultur, die Aufleitung hiervon gelingt ebenso.
Gedanken wie diese füllen die Leere, die durch das Nichtwetten entsteht. Ich bin nicht produktiver seitdem, ich spare nicht mal mehr Geld. Bedingt dann schon, hab mich erst letzte Woche in zwei Vereinen angemeldet. Die Kosten sind mir im Grunde egal. Habe ja über Ewigkeiten hinweg innerhalb einer Woche die zigfache Jahresgebühr rausgehauen. Der Kredit ist seit 2 Monaten komplett getilgt. Ich habe noch überschaubare Verbindlichkeiten, aber auch ein Planungsmeer für dieses Jahr, indem ich befreiter schwimme, zumindest nicht länger durch die Wettkette gehemmt. ich habe keinen Fernsehanschluss mehr, werd mir aber eine Playstation zulegen. Schwanke noch, ob ich dafür tiefer in die Schulden treten soll. Vermutluch warte ich noch bis zum Frühling, da kann ich es dann leider stemmen und auch eine Art Belohnung, weiterhin durchgehalten zu haben. Habe auch ps 4 Spiele geordert, die aber an meinen Bruder schicken lassen, der sich daran erfreut. Andern eine aufrichtige Freude bereiten, einer Rose gleich, die man verschenkt und deren Duft beim Schenkenden zurückbleibt... Gute Nacht ;-)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 04.03.2018 13:50:11
Etwas Ehrlichkeit muss ich doch noch hinterlassen. Bei manchen Ergebniskonstellationen zuletzt die Quoten im Nachhinein gecheckt. Ein oder zweimal. Jetzt freu ich mich eigentlich nachher nurmehr auf das Spiel Köln gegen Stuttgart. Als Stuttgartfan würd ich Köln die 3 Punkte vergoennen - vielleicht blueht Terrode auch etwas auf. Leben bedeutet immer eine Anhäufung von Unwägbarkeiten, was es abzuwägen gilt. Und etwas theoretisch zu durchdenken, beinhaltet das Innehalten, die letztlich durch die Praxis beschützt oder bedroht sein mag. Letzte Woche die 32 km zum ersten mal in diesem jahr gepackt - allerdings die letzten 10 km grossteils gegangen, aber egal, die Strecke ist im Haben und heuer keine Zeitungsartikel gefunden, in denen moegliche zukuenftige Sieger festgehalten sind, wobei ich Papiertfetzen noch immer mit grosser Leidenschaft auflese, sie aber neuerdings vermehrt hiernach einfach wegschmeisse.. Sich selbst loben, für das was man erreicht, statt sich für Gegenteiliges in die Tonne zu treten..
PS: Deutschland im Eishockey einfach absolut unverbindlich die Daumen zu drücken, das machte sogar die letztliche Niederlage gegen die Russen wett. Ich euphorisierte ähnlich, als wenn ich eine Wette laufen gehabt hätte. Diese Emotionswelten verebbten aber hiernach nach und nach und gierten nicht nach Wiederholung. Insbesondere, wenn ich mein altes Wett-Ich anführe, dass beim Stand von 0:2 auf Canada gesetzt hätte. Sinn im sich vergeben finden, immerzu und immerfort, denn wer hätte gedacht, dass nach Schweden auch noch Canada ausgeschaltet werden würde..
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 04.03.2018 20:42:31
Hey Imho,

einst Wettingen gegen Neapel , ich war sogar im schweizer Stadion dabei.
Die Quoten auf den Aussenseiter astronomisch, ich wettete bei bei einem Anbieter in Österreich ,das Geld und Wettschein im Briefe.
Vorzeit der heutigen Wettindustrie, ein Relikt aus vergangenen Tagen, meine erste Sportwette.
Corneliusson zwei mal alleine aufs Tor, er schoss mir fast das Getränk aus der Hand, doch mich nicht zum Gelde.
Maradona nur ein Schatten, Mauro schlug mich im Rückspiel zu Boden, ein Witz dieser Elfmeter.
/ Namen könnte ich falsch geschrieben haben, ob es nun Mauro war bin ich mir auch nicht mehr sicher,auch der ganze Spielverlauf.../
Es spielt heute keine Rolle mehr für mich und ich werde es nicht eruieren

Doch ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen.
Gut so, denn gestern war ich gar nicht am Leben.

Doch wir beide sind es heute.

Grüß Dich




 
         
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 04.03.2018 21:02:51
Ja Frankly, ich kenne es nur zu gut. Diese eine Wette, die dermaßen knapp verloren ging. Man meinte, sie nicht mehr aus dem Gedächtnis zu verdrängen und doch, wenn die nächsten Wetten eintrullerten, waren sie vergessen.
Das stimmt schon, die Zäsur bei mir, der letzte Wetttag bis dato für mich, der 04.11.2017, an dem denkbar knapp die Wette verloren ging. Gar noch mit Lattentreffer kurz vor Ende. Es war für mich ein Zeichen, am Montag darauf stand eine schwierige OP seitens einer meiner Angehörigen an. Diese Gewichtung im Verhältnis, wem man tatsächlich gedanklich nachhängt. Ein schlechtes Gewissen darüber hattee ich eh, aber kann es auch unter dem Punkt allgemeiner menschlicher Schwäche abtun. War am 06.11 dann den ganzen Tag in der Klinik und lenkte mich mit Lesen ab. Solschenizyns "Archipel Gulag" hatte ich zuvor in einem Bücherzuverschenkenbaum ergattert, nachdem ich meine Version seit Jahren unbekannter Weise verliehen hatte. Fremde geschichtliche Schrecken ermuntern zumindest im eigenen Mikrokosmus etwas Frieden einkehren zu lassen.

und ja, dieses gestern letzten November, da war ich auch nicht lebend, vielmehr vegitierend..

Man fechtet ähnliche Kämpfe aus, jeder für sich und besitzt so Vorbildscharakter

PS: Kannst du mich auf die Liste der Wettlosigkeit mit aufnehmen. Seit dem 05. 11 wettfrei. Danke sehr im voraus und lieben Gruss zurück ;-)

Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 31.03.2018 20:07:38
Heute in der frühs wachgeworden und mich entsonnen, wie eine Monsterkombi mit einem Tipp einst in die Binsen ging. Spanien führte gegen Chile 2:0 und am Ende stand es 2:2. Wie aber den Tag hierauf verbracht. Mir in der frühs eine Fischpfanne zubereitet und hierauf in aller Ruhe gelesen. Mittags fiel es mir dann siedend heiss ein, dass ich verabredet wäre und auch hinfuhr. Allerdings gestern eine Handy- wie Internetauszeit beschlossen hatte. Kurzum, ich fuhr hin, etwa 20 min zu spät (hatte den Bummelzug genommen, sonst wär ich pünktlich gewesen) um mich vor Ort alleine wieder zu finden. Abgesehen von der ortsansässigen Bevölkerung. Nuja, fand eine Buchhandlung und ein interessantes Buch. Johannes Huber - wenn es interessieren mag https://kurier.at/wissen/johannes-huber-meine-hypothesen-sind-keine-billige-esoterik/303.913.335 - aber bereits auf dem Weg hinzus fiel mir noch ein, eine Teilarbeit fürs Studium noch abgeben zu muessen. Daher zurück die Internetsperre aufgehoben. Aber wirklich nur fachbezogen geschaut, gut, die Bundesligaergebnisse auch noch die Schnelle und jetzt nach Abschluss der schriftlichen Ausarbeitung an altbewährter Stelle hineingeschaut. Das in der frühs, hatte sehr gut geschlafen, wohl zu gut, da in letzter Zeit auch privates Ungemach sich eingeschlichen hatte und alte Lösungsmodelle da nur zu gerne greifen, wobei, das damals war wahrlich schmerzhaft.. von daher ganz sicher kein Lösungsmodell. Was vielmehr greift, ist das Mehrlesen und auch Schreiben. Sitze jetzt da, vorhin zunächst noch etwas fahrig, das Date verpasst, dann die Facharbeit mal wieder auf den letzten Drücker, aber who cares.. geh gleich mal in die Ostermesse und morgen fein ausschlafen ;-) Mittag ist die Handy- und Internetsperre wieder aufgehoben, dann melde ich mich bei ihr. Alles halb so wild..

Die Internetspielfreie Zeit gleichsam wie die Rauchfreizeit besteht weiterhin, hoffentlich bis an Ende meiner Tage, aber bis dato ist immerzu nur ein einziger Tag zu bewältigen ;-)

eine frohe geruhsame Osterzeit gewunschen (y)

Imho
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 02.04.2018 16:18:04
Hallo Imho,

auch immer irgendwie beruhigend Dich zu lesen....

Deine immer wiederkehrende Aufarbeitung von vergangenen Empfindungen, bei einstigen Wetten und zeitgleich Deinen jeweiligen Tagesablauf zu schildern, bildet eine stabile Brücke.
Eines Tages wird sie nicht mehr wichtig sein und der reißende Fluss unter ihr, droht sie nicht mehr einzustürzen.
Alles aber auch nur halb so wild.

Klasse Buchtipp, klingt interessant und wer weiß.... 

Alles Liebe und Gute für Dich     
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 16.11.2018 22:44:18
Merkwürdig, Spielsucht-Soforthilfe als die moralische Stophilfe, die es braucht, um der Versuchung zu widerstehen. Merkwürdig dahingehend, dass ich dachte, dass ich aus mir heraus um diese Stärke wuesste und doch..
Im Grunde ist die Versuchung allgegenwärtig, den Aufwand zu betreiben, sich aufzuraffen und ein Jahr Spielfreiheit einfach so über Bord zu schmeißen, nahezu omnipräsent. Und doch, was geschähe. Man fliegt aus der Liste. Sich selbst belügen funktionierte noch nie, selbst wenn ich dieses vorenthalten würde...
Hätte heute dieses Prinzip nahezu zur Geltung gebracht. Ehe mir dieses Forum doch auch in den Sinn kam und ich dort besah, dass es nurmehr über ein Jahr der Spielfreiheit bestehen. (Wusste nur ungenau, dass es Anfang November gewesen ist).
Und im Grunde ist es derselbe Grund, der alleweil Vorschub leistete. Mehrere Geldausgaben, die in letzter Zeit zu Buche schlugen. Freiwillig wie unfreiwillig. Und das Konto nahezu ausgebucht. Frage mich, wie ich früher das Spielen finanzierte und weiss es im Grunde doch selbst. Mit dem Wetten wäre ich auf die Moeglichkeit dieser und jener wohligen Konsumation nicht mal im Traume auf den Gedanken gekommen.
Warum nun aber der Rückfallgedanke. Mit der Uni läuft relativ gut. Die Facharbeit ist zu beginnen, wenngleich ich einen kleinen Rückschlag bekam, dass das angestrebte Arbeitsplatzziel nicht erreicht wird. Hierzu muesste ich an der Uni verlängern, mag und kann ich aber beim besten Willen nicht. Es zerrt doch auch erheblich am Gemuet die ständige Mehrbelastung.
Die Bank schreibt mich immerzu an, ob ich nicht an einen Kredit denken wolle. Nuja.. dass man sich da an Handlungslösungen aus der Vergangenheit krallt nur allzuverständlich, wenngleich, die Packung Zigaretten in meiner Behausung, da würd ich nie nicht nur einen Gedanken verschwenden, auch nurmehr eine Zigarette zu rauchen. (Im Sommer war ich bei Eminemkonzert und da machte ich die erste und einzige Ausnahme seit 2014, okay und ein zwei Zigarillos, ). Immerhin, dieses Bewusstsein von Kraft, was das Nichtrauchen betrifft, hilft sicherlich auch bei der Wettgeschichte. Und eben danke sehr an euch, insbesondere an Fred, der ja an meine einjährige Wettabstinenz gedacht hat. Ihr seid einfach Klasse (y)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: amTiefpunkt am 16.11.2018 23:29:43
Imhotep, danke fürs Update! komm doch in den Chat, wir sind da!!

aT
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Imhotep am 17.11.2018 01:28:40
?Anfangs wollt ich fast verzagen,
Und ich glaubt, ich trüg es nie;
Und ich hab es doch getragen -
Aber fragt mich nur nicht, wie??

Heinrich Heine

Spaziergang

Schon ist mein Blick am Hügel, dem besonnten,
dem Wege, den ich kaum begann, voran.
So fasst uns das, was wir nicht fassen konnten,
voller Erscheinung, aus der Ferne an-

und wandelt uns, auch wenn wirs nicht erreichen,
in jenes, das wir, kaum ahnend, sind;
ein Zeichen weht, erwidernd unserem Zeichen...
Wir aber spüren nur den Gegenwind.

Rainer Maria Rilke

und nun kann ich hoffen, und ich atme frei :)
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Fred am 17.11.2018 08:19:53
Und eben danke sehr an euch, insbesondere an Fred, der ja an meine einjährige Wettabstinenz gedacht hat. Ihr seid einfach Klasse (y)

Wie ungerecht, war ich doch derjenige der das komplett übersehen hat :)
Aber die Blumen gebe ich jetzt nicht an Jacky weiter, die behalte ich !
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 17.11.2018 22:31:34
Wie ungerecht, war ich doch derjenige der das komplett übersehen hat :)
Aber die Blumen gebe ich jetzt nicht an Jacky weiter, die behalte ich !

Ohne Deine aufgebrachte Mühe mit dieser tollen Tabelle, würde ich doch nicht einmal meinen Jahrestag wissen.
Passt schon.  :)   
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Jacky1 am 20.11.2018 00:04:25
Hallo Imhotep,

die täglichen Abläufe mit all den beinhalteten Sorgen, mit Dingen die man abarbeitet, bewältigt, löst usw....
Die nun schon recht lange Spielfreiheit, das ganze Geld was man nicht verspielte.
Wie standhaft man doch in dieser Zeit geblieben ist, sich so viele Gedanken darüber gemacht.
Doch blieb ja immer eine Lücke zurück, eine die man zwar ersatzweise füllen konnte, doch das Empfinden dabei ist nun mal nicht das Gleiche wie früher, als man diese Lücke mit Spielen auffüllen konnte.

Eine Belohnung, für sich selbst alleine.
Für erbrachte Leistungen und Verzicht.

Ein Punkt mit dem ich lange zu kämpfen hatte.
Im fernsten Hintergedanken, wieder etwas für mich zu tun...zu spielen.
Ja fast schon alles Sinnlos erscheinend, für was denn das alles?
Wenn man sich doch wieder berauschen könnte, aber diesmal halt etwas mit Bedacht.   :)

Doch ich kann sehen was ich hier schreibe und ich konnte damals spüren was ich dabei dachte.
Dies ist mein Vorteil geworden, gegenüber meiner Erkrankung.
Ich kenne mich und werde nicht mehr darauf hereinfallen.

Wenn ich wieder spiele habe ich nicht versagt, ich habe mich dann nicht wieder verführen lassen oder war schwach, blind und taub.
Sondern...
ich hätte schlicht und einfach, es zugelassen weil ich es so wollte.

Doch ich werde nicht mehr auf mich reinfallen.

Dies bringt Dich eventuell nicht weiter und mich auch nicht.
Wir passen einfach auf uns selbst auf, so gut es nur geht.
Eine kleine Zahnlücke, kein Makel, eher der Ausdruck seiner Persönlichkeit.

Liebe Grüße

 
   

 
Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Olli am 20.11.2018 12:53:56
Hi!

Spielen ist immer eine Ersatzhandlung!

Somit bedarf es doch eigentlich keiner Ersatzhandlung für eine Ersatzhandlung.

Die Praxis sieht aber anders aus - zumindest am Anfang einer Abstinenz. Denn es gilt ja erst einmal heraus zu finden, weswegen wir spielen.
Die Gründe fürs Spielen können vielfältig sein. Sie setzen sich aus vielen kleinen Bausteinen zusammen, die wir mal finden, aber auch ignorieren können.
Unterm Strich aber machen wir mit der Suche Fortschritte - wir entwickeln uns weiter.
Die Gründe werden im Laufe der Zeit weniger - dadurch der Abstand zum Spielen größer.
Wir nehmen dem Fass die Tropfen, die es bisher immer zum Überlaufen gebracht hat.

Wenn ein abstinenter Spieler wieder öfters ans Spielen denkt, dann ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten.
Dann hat er seine Achtsamkeit schleifen lassen.
Er konzentriert sich nicht mehr auf seine ... wie nenne ich es ... Kernkompetenzen ... und schwubs denkt er an altbewährte Ersatzhandlungen.

Ihr kennt die Story mit meinen Eltern. Damals steckte ich in einer ziemlich tiefen depressiven Phase.
Aber ich habe nicht ein einziges Mal überhaupt daran gedacht wieder spielen zu gehen.
So schmerzhaft die Situation auch war - es kam kein Gedanke auf "nur für ein paar Stunden" dem zu entfliehen.
Zugegeben - es überrascht mich selbst heute noch, wenn ich an diese Zeit zurück denke.
Ich ging durch diesen Schmerz - er gehörte zu mir - und um ihn wieder los zu werden, musste ich ihn durchleben.

Titel: Re: It´s me Imhotep
Beitrag von: Olli am 20.11.2018 13:49:10
Ich finde, das passt gerade hierher:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&ved=2ahUKEwin0o3YgOPeAhWDhiwKHVMpAbMQFjACegQICRAC&url=http%3A%2F%2Fwww.arztpraxis-roeper.de%2Fimages%2Ffiles%2FDer_paradoxe_Weg.pdf&usg=AOvVaw3AjVDMGMuPPGsYTfoqtNpe