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Autor Thema: Ich liebe ihn, aber seine Spielsucht zerstört alles – was soll ich tun?

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M

Mia

Hallo zusammen,

ich bin auch neu hier und möchte meine Geschichte mit euch teilen. Ich hoffe sehr auf eure Antworten, Meinungen und Ratschläge.

Mein Ehemann ist spielsüchtig – und das seit sehr langer Zeit (ca. 10 Jahre). Als ich ihn kennengelernt habe, wusste ich das nicht. Ich muss zugeben, dass es lange gedauert hat, bis ich selbst richtig realisiert habe, dass er eine Spielsucht hat.

Wir sind seit drei Jahren verheiratet und hatten von Anfang an ein gemeinsames Konto. Die ersten zwei Jahre hatten wir nicht Schwierigkeiten, weil er nur einen sehr niedrigen Betrag verzockt hat oder zumindest immer zuerst abgewartet hat, bis die Fixkosten abgebucht wurden. Mittlerweile verzockt er sein ganzes Gehalt – seit Dezember 2024. Gestern hat er mir erneut gesagt, dass er auch das Gehalt für März verspielt hat.

Ich besuche seit Jänner eine Psychologin, weil ich mit meinen Nerven wirklich am Ende bin. Ich bin es leid, für ihn Geld zu besorgen und die Fixkosten zu zahlen. Er will keine Hilfe und streitet natürlich alles ab. Er sagt immer: „Sobald ich eine große Summe gewinne, höre ich damit auf.“ Das glaube ich ihm nicht. Ich vertraue ihm sowieso nicht mehr, wenn es um Finanzielles geht.

Wie kann ich das ändern?  :-[ Ich liebe ihn sehr und will ihm helfen, aber er lässt keine Hilfe zu.

Seit vier Monaten leide ich unter einem Hautausschlag – die Ärzte meinen, dass er durch Stress verursacht wird. Darüber reden kann ich mit niemandem, außer mittlerweile mit meiner Psychologin.

Ich bin sehr verzweifelt …
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Hallo Mia und herzlich Willkommen im Forum,

als erstes muss ich einmal schreiben, ich verteile hier und auch in meinem privaten Leben gerne einmal Ratschläge, motiviere und versuche Lösungen etwas mitzugestalten. An Menschen die sich auch in einer ähnlichen Lebenssituation wie du auch liebe Mia.
In meinem eigenen Leben ( auch das eines Angehörigen ) kann ich davon nichts selbst umsetzen.....
was mich emotional nicht zersägt oder mich in eine konsequente Richtung gehen lässt!
Darüber könnte ich nun ewig philosophieren....und würde zwangsläufig an den Punkt gelangen,
dass ich nicht gegen meine eigene Überzeugung handeln kann ohne mich zu verletzen
und dar meine Überzeugung eh emotional geleitet wird...geht es mir im Umgang damit sowieso schlecht.


Deshalb, versuche ihm klar zu machen wie es dir wirklich geht und eh "nur" deine Liebe zu ihm ihn noch gewähren lässt.
Wie alles zwangsläufig im Untergang enden würde, ihr beide eh auf keinen grünen Zweig mehr kommt wenn es sich nicht ändert.
Und große Hoffnung würde ich, egal auf jeweilige Antworten von ihm, dann eh nicht machen.
Wenn er nur redet und eh nichts aus eigener Überzeugung macht, brauchst du ihn eigentlich auch nie etwas fragen.

So schütze nun dich, schütze dein Geld und schütze deine Gesundheit.
Er ist nicht bereit Hilfe anzunehmen...weil er es nicht möchte/kann.
Du aber nimmst Hilfe an und schreibst auch hier im Forum, bist bei einer Psychologin.

Du kannst dein Leben ändern und nur versuchen dass dein Mann da mitzieht...wie ja schon geschrieben.
Dies ist mehr als genug..weil es geht um euer gemeinsames Leben.
Lese doch bitte auch andere Geschichten von Angehörigen hier im Forum.
Aber eines kann ich dir von ganzem Herzen versichern...viele hier hören/lesen gerne von dir und du bist damit sicherlich nicht alleine...niemals. 

Liebe Grüße und Kopf hoch Mia
   
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« Letzte Änderung: 06.03.2025 23:47:36 von Jacky1 »
 
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Hallo Mia,

herzlich willkommen in diesem Forum.

Solange dein "Spieler" nicht aus eigenem Antrieb heraus abstinent werden will,
kannst du absolut nichts dagegen machen.

Schöne Worte und Versprechungen sind immer wieder allzu schnell über Bord geworfen.

Du kannst ihm evt. noch einmal in aller Deutlichkeit sagen, wie es dir geht.
Wenn das nichts bewirkt, bleibt nur dein Leben ohne ihn fortzuführen.

Denn eine weiteres Leben mit diesem Spielkranken willst du ganz sicher nicht !

Ach Mensch es tut mir so leid für dich
Gruß aus dem Norden

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A
Guten Morgen und herzlich Willkommen!

Sicherlich hast du schon etwas Gelegenheit gehabt dich hier durchzulesen, du bist nicht allein.

Ich besuche seit Jänner eine Psychologin, weil ich mit meinen Nerven wirklich am Ende bin. Ich bin es leid, für ihn Geld zu besorgen und die Fixkosten zu zahlen. Er will keine Hilfe und streitet natürlich alles ab. Er sagt immer: „Sobald ich eine große Summe gewinne, höre ich damit auf.“ Das glaube ich ihm nicht. Ich vertraue ihm sowieso nicht mehr, wenn es um Finanzielles geht.

Zum einen schon mal super das Du dir Hilfe geholt hast - denn eines der Wichtigsten Dinge einer Co - Abhängigen: Sorge für Dich selbst und zwar so als wärst du die Liebe deines Lebens!

Mein Leidensdruck war 17 Jahre nicht Groß genug um all dem ein Ende zu setzen, denn was Du beschreibst habe ich ebenfalls durch. Du machst ihm die Sucht leicht und er muss daran nichts verändern - und er will es ja auch nicht. Dann musst Du etwas verändern, damit sich etwas verändert.

Für mich ist klar: Ein Haus (Beziehung, Ehe.....) braucht ein stabiles, heiles Fundament um zu stehen und das nennt sich VERTRAUEN UND EHRLICHKEIT und das kann Dir ein aktiver Spieler niemals geben. Bis dieses Fundament dann nicht nur Risse bekommt und bröckelt, sondern zusammen fällt. Mitsamt dem Haus.



Wie kann ich das ändern?  :-[ Ich liebe ihn sehr und will ihm helfen, aber er lässt keine Hilfe zu.

Du kannst ihm nicht helfen, das kann er nur selber. Und da er das nicht zulässt kannst Du eigentlich auch nichts machen. Außer Dich zu lieben, Dir selber gut zu tun.

 

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mir ist noch was wichtiges eingefallen falls nicht schon geschehen: Sorge dafür das du ein eigenes Konto hast, auf das auch nur du alleine Zugriff hast. Wenn sein Lohn kommt, überweise dir darauf direkt Eure Fixkosten, wenn du die Möglichkeit hast bevor er Zugriff hat. Ich weiß nicht ob du eigenes Einkommen hast. Das sollte dann auch auf deinem Konto sein.

Zwischendurch in unserer Beziehung war es so das mein Mann für Zeitarbeitsfirmen gearbeitet hat, damals war unsere gemeinsame Tochter noch zu klein, als das ich hätte mit zum Lebensunterhalt beitragen können. Besonders belastend in der Zeit war das er sich bei der Firma immer und immer wieder einen Vorschuss holen konnte und somit schon teilweise Geld vom nachfolgenden Monat weg war. Diese ewige Existenzangst! Und natürlich ist der oder die Co - Anhängige dann die oder derjenige der dafür sorgt das sich das Rad weiter dreht und alles wichtige geregelt ist - der Spieler der ist nur darauf bedacht sein eigenes Rad am Laufen zu halten. Denn die anderen Dinge die erledigt ja der Partner/die Partnerin, man kommt nach Hause, Wohnung warm, essen auf den Tisch......wie ist egal. Muss der Spieler sich nicht drum kümmern.  Und dann sorgst du dich um all das UND darum wie du ihm helfen kannst, machst, tust......und merkst wie du Stück für Stück auf der Strecke bleibst.
Achte gut auf dich. Wenn was ist wir sind hier!
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der Spieler der ist nur darauf bedacht sein eigenes Rad am Laufen zu halten. Denn die anderen Dinge die erledigt ja der Partner/die Partnerin, man kommt nach Hause, Wohnung warm, essen auf den Tisch......wie ist egal. Muss der Spieler sich nicht drum kümmern.  Und dann sorgst du dich um all das UND darum wie du ihm helfen kannst, machst, tust......und merkst wie du Stück für Stück auf der Strecke bleibst.

Schön geschrieben, obwohl hier "schön" eher unpassend ist.
Also sehr zutreffend schrieben.
So manch Angehörige reißt sich wohl den Arsch auf, nur um dann noch in diesen getreten zu werden ...
Es ist wirklich ein Graus mit Suchtmenschen.
Die Krankheit beherrscht das gesamte Leben.

Die einzige Medizin ist der ehrliche, uneigennütizge und feste Wille des Suchtkranken, abstinent zu werden.

Das zu erkennen ist nicht so einfach. Hinterher ist alles glasklar.
Wenn man da aber noch drinsteckt, sieht man nix. Oder will es nicht sehen.

Viel Kraft für alle Angehörigen hier im Forum.
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Wie kann ich das ändern? 

Hallo Mia (Edit: name geändert, war noch woanders im kopf), ich komm dann mal mit dem Holzhammer um die Ecke, DU kannst gar nichts ändern, ER MUSS etwas verändern...

Ich habe hier seit 17 Jahren eine der tollsten Frauen an meiner Seite und wie haben "wir" es letzenendes geschafft ?

ALLES ging von mir aus, Druck, Rehas, therapie, Suchtberatung, kontensperren, Taschengeld, NIEMALS von außen. Ich habe Fehler gemacht, ich hatte Rückfälle, ich war gesperrt, sperre gelöscht wieder gesperrt und und und, also ich kenne definitiv die gesamte Bandbreite die man sich vorstellen kann bis hin zur Suchtverlagerung und jetzt mitlerweile übelster Raucherei.

"das einzige" was meine Frau getan hat in dem ganzen Dilemma, SIE hat schon immer DEN Ralf gesehen HINTER der Sucht und der ist ein toller Mensch,...

Ich weiß nicht wie oft ich in der Vergangenheit zu meiner Frau gesagt habe "ich kann noch so viel scheisse bauen, ich werd dich einfach nicht mehr los" und sie saß mir mit einem grinsenden Gesicht gegenüber "nö" und sie war fertig mit mir. Mit Verlust und Versprechungen kannte ich mich aus, aber einen Menschen an meiner Seite zu haben der ebend nicht nur "redet" , ja, bis Heute ist mir das neu und ich hab extreme Probleme damit klar zu kommen selbst nach 17 Jahren ist es ein Kampf für mich und ich komme nicht zur Ruhe.

Ein Auszug und was ich eigentlich sagen möchte, manchmal muss man Menschen gnadenlos fallen lassen, selbst wenn man sich selbst Fallen lassen muss.
Ich habe damals am ersten alles verzockt und es war nicht mal mehr geld zum einkaufen da, bin vom erdgeschoss wo die halle ist, in die dritte etage zu unserem Hausarzt und bin zusammengebrochen, nun mehr 15 Jahre her...

Reden kann man viel und solange ER nicht HANDELT, mein Tipp,... Lauf,...

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8.12.1974 :) Was auch immer ich tue, ich kann kein Alter angeben...
 
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