Guten Abend Bilbana,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Club in dem keiner von uns Mitglied sein wollte, jeder der hier aber aktiv dabei ist, froh ist da zu sein.
Ich erinnere mich noch gut an meine vielen Versuche vom Spielen los zu kommen, hatte es ja sogar mal mehrere Jahre geschafft, bin dann aber wieder voll reingeraten.
Die Scham und Wut auf mich selbst hat am Anfang auch überwogen, bis ich mir selbst eingestanden habe, wirklich krank zu sein. Das ist nicht leicht, denn man denkt am Anfang immer, menno jetzt reiß Dich doch mal zusammen, so blöd ist doch keiner. Aber dann hat man wieder einen Moment, wo die Sucht einen hinterlistig überredet wieder zu spielen, mit x Ausreden, die sie einem gekonnt vorgaugelt.
Mir hat am Anfang geholfen erstmal in kleinen Schritten zu gehen, von Tag zu Tag und als es dann Woche zu Woche wurde, merkte ich dass es anfing weniger zu nerven, der Gedanke nicht zu spielen, nervte einfach nicht mehr so.
Dennoch habe ich mich ständig auch wieder damit beschäftigt, nicht mit dem spielen selbst, sondern mit den Folgen,. Dazu gehörte auch das verlorene Geld, mich damit wirklich auseinander zu setzen und mir die Dimensionen vor Augen zu führen, war für mich persönlich sehr wichtig, denn mein Suchthirn, hat mich vorher ständig beschönigt, so als sei es ja gar nicht so schlimm. Aber es war viel schlimmer als ich dachte, aber auch das zu erkennen war wichtig, den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
Ich brauchte aber auch lange, um über den regen Kontakt im Forum hinaus mir Hilfe zu suchen.
Vor zehn Jahren bei meiner ersten Suchtstation ( komisches Wort aber mir fällt nichts anderes ein) , war ich in einer Beratungsstelle von der Caritas, dort bekam ich sofort Hilfe und glaub mir nicht einer schaut Dich da komisch an und denkt, man was ist denn mit der los.
Ganz im Gegenteil, du bekommst Zuspruch, weil Du es angehen willst.
Heute habe ich mich für eine Verhaltenstherapie entschieden, die fühlt sich für mich momentan richtig an.
Dennoch jeder muss da seinen Weg finden. Wichtig ist weiterzugehen, nicht wegzuschauen, sich nicht mehr selbst zu belügen.
Ich freue mich auf deinen weiteren Bericht hier und Du wirst hier herzlich aufgenommen werden und wirst immer jemanden finden, der genau versteht, wo du gerade stehst.
Also mutig nach vorne. Du bist nicht alleine
Deine Medea
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.
Aristoteles