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Autor Thema: Die "Einfahrt"-Story

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O

Olli

Die "Einfahrt"-Story
OP: 08.07.2017 17:53:55
Hallo zusammen!

Ich wundere mich gerade über mich selbst, wie entspannt ich (noch?) auf meiner Couch liege.

Wie der ein oder andere ja schon weis, haben mein Schwager Jan und ich unsere Einfahrt + meinen Stellplatz schon ordentlich vorbereitet gehabt.
Man kann sie sich grob als großes "L" vorstellen. Links die Grundstücksgrenze zur Nachbarin unten die Straße und rechts unser Haus.
Alle Kantsteine hatten wir gesetzt und haben das Entwässerungssystem vorbereitet und an das Vorhandene angeschlossen.

Am Donnerstag bereits wurden Vorbereitungen von der durch Jan beauftragten Pflaster-Truppe getätigt.
Unter Anderem wurden 4 ACO-Rinnen wieder entfernt ... "Braucht ihr nicht ..."
Die Zukunft wird es zeigen ...

Heute morgen um 7 waren sie schon vor Ort.
Fleissig waren sie ... und sind es gerade immer noch ... trotz Bullenhitze.

Haben sofort angefangen vom hinteren Ende aus aufzuziehen.
(Wer es nicht kennt: Es werden zunächst Schnüre gezogen, die die nötigen Gefälle bereits beinhalten.
Darunter werden anhand der Schnüre kurze Rohre ins Splitbett gelegt, über die der überschüssige Split mit einer Latte abgeschoben wird.)
Das ging so bis ca. 12 Uhr 30 ... einer musste noch zwei Mal Split-Nachschub mit dem Hänger holen.
Kurze Zeit darauf kamen auch die Plastersteine geliefert.
Natürlich wurden sie am Straßenrand platziert (Wohnstraße, 7,5 m breit).

Prompt bekam ich Besuch vom Nachbarn gegenüber, der mir erst einmal mitteilte, das hierfür irgendwer in der Vergangenheit sich eine zu bezahlende Genehmigung bei der Stadt eingeholt hat.
Natürlich wären auch Schilder aufgestellt worden - das sei der korrekte Weg!

Freundlich wie ich war, habe ich das ignoriert und darauf verwiesen, dass die Steine heute noch verarbeitet werden und sie keine Behinderung darstellen. Man solle doch mal eine 5 gerade sein lassen.
Damit war das Thema durch.

Mittlerweile legten die Pflastere die erste Reihe an der Straße vorbei.
Als sie die Nächste anfangen wollten, habe ich sie erst einmal darauf aufmerksam gemacht, dass die Straße nicht parallel zur Einfahrt und dem Gebäude verläuft.
Hmmm ... Mist ... hatte man sich doch vorgestellt, mit einem kleinen Hubwagen die Paletten immer nahe am Ort des Plasterns schieben zu können.
Wären sie aber so vorgegangen, würden die Steinreihen in der Einfahrt schräg verlaufen.

So bin ich also in den Keller und habe Bohlen geholt, die sie auf den Split legen konnte, damit sie am Haus mit Plastern anfangen konnten.
Jetzt musste also jeder verlegte Stein erst einmal "über die Planke" gelaufen werden.

Irgendwann fing der Pflastere-Chef an die Randstücke zu schneiden.
Angeblich wäre die Nassschneidemaschine kaputt - daher wurde die große Flex ausgepackt.
Ihr könnt Euch denken ... es ist eine laute und verdammt staubige Angelegenheit.

Ein anderer Nachbar zeigte sich wenig erfreut ... war er doch von dem Staub gar nicht betroffen.
Dieser teilte mir dann mit, dass der erstgenannte Nachbar am Montag zum Ordnungsamt gehen wolle, um sich dort zu beschweren.
Wenn der Gute nichts hat worüber er sich aufregen kann, dann geht seine Welt unter.
Erst stört ihn die nicht gemachte Einfahrt ... jetzt die Späne, die gehobelt werden ...
Mal sehen, was daraus wird ...

Eben weil ich mit beiden Nachbarn gesprochen hatte, stand ich nun auf der Straße und schaue in Richtung Einfahrt.
Einer der Jungs hatte die Hausflucht am Kantstein mit Ölkreide markiert.
Doch irgendwie hatten sie wohl vergessen, nun auch eine Schnur zu spannen.
Es kam, wie es kommen musste ... sie haben einen Bogen ins Pflaster gearbeitet.
Mit diesem Bogen wären wir hier sicherlich in aller Munde ... muss aber nicht sein ...
Also ab zum Chef ... "Du ... ihr habt einen Bogen hinein gearbeitet. Ihr seid knapp 25 cm aus der Flucht der Gebäudekante ..."
Zunächst wurde der Strich versucht mit den Schuhen zu entfernen ... "Der hat was Anderes zu bedeuten ..."
Doch Gott sei dank schaute er sich die Misere an und war selber nicht zufrieden.
Seit nun 1,5 h beschäftigt sich einer nun damit, den Fehler wieder zu beheben.
Seitdem habe ich auch nicht mehr geschaut ... es ist ihr Bier ... nicht meines.
Wenn sie ihr ok abholen wollen, werde ich noch mal drüber schauen.

Es mussten schon Steine ausgetauscht werden, weil sie beim Verschieben beschädigt wurden.
Aber ... sie haben ja genug davon ...
Im Vorfeld hat der Chef die Fläche aufgemessen.
Er kam auf 107 m² ... heute habe ich mitbekommen, dass er inclusive Verschnitt 109 m² bestellt hatte.
Allerdings hat Jan ihm vorab noch ein Plänchen von mir geschickt - als Vermesser kam ich auf 95 m².

Gerade erfahre ich von meinen schnuckeligen Nichten, dass die Pflasterer die Steine wieder raus nehmen und neu legen.

Mal sehen, ob diese Story ein "Happy-End" findet ... :-)
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Jacky1

Re: Die "Einfahrt"-Story
#1: 09.07.2017 00:58:29
Hallo Olaf,

verrückte Geschichte.  :)

Oberste Priorität für jegliches Handwerksunternehmen:
In Auftrag erhaltene Arbeiten werden fachgerecht und mit jeder dazu notwendigen Norm abgeliefert.
Eine eigentliche Selbstverständlichkeit,von der jeder Kunde ausgehen könnte.

Gekennzeichnete Fachbetriebe stehen dafür ein,nicht nur für die betroffene Branche,sondern für einen ganzen Berufsstand.
Handwerkskammern fördern in ihrem Bemühen die Loyalität von Betrieben gegenüber den Auftraggebern.
Potentielle Kunden sparen Gelder über eine längere Zeit,nehmen Kredite auf...usw.,um sich einen kleinen Traum zu verwirklichen.
Leider bekommen einige dafür nur einen Scheißdreck.

Soweit so gut.

Muss ja jetzt nicht bedeuten dass Deine "Verlegetruppe" keinen blassen Schimmer hat,vom Pflastern einer Einfahrt,zumal die Kantsteine ja schon gesetzt waren.
Jeder hat mal einen schlechten Tag,aber man sollte den nächsten Tag nutzen um unzureichende Arbeiten wieder zu richten.

Die wollen alle Steine neu legen?
Nach Deiner ausführlichen Beschreibung bleibt ja dabei zu befürchten,dass sich die Anzahl der eigentlich benötigen Steine drastisch erhöhen könnte.  :)
Haste denen denn nichts zum trinken hingestellt ?  :)

Nimm beim nächsten mal den:  :)
https://www.youtube.com/watch?v=WCePuyv6ekE

Mit Spannung erwartend,eine Fortsetzung......

Grüß Dich   
 
 
 
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Olli

Re: Die "Einfahrt"-Story
#2: 09.07.2017 08:07:21
Guten Morgen!

Der "Bogen" ist raus ... :-)

Gestern haben Jan und ich noch mit angepackt - die Kinder ebenso.
Für sie war es ein Abenteuer den Jungs die Steine einzeln oder im Dutzend mit der Schubkarre zu liefern.

Geschnitten gaben die Jungs keine Steine mehr am gestrigen Tag, mussten doch all jene, die bereits geschnitten waren wieder raus. Montag oder Mittwoch, sie wussten es noch nicht genau, werden die Stücke dann noch eingesetzt.

Werde heute in den Bereichen noch ein wenig die Reihen richten ... an den Stellen merkt man, was 13 h in der prallen Sonne an Motivation dahinfliessen lassen.

Jetzt harre ich mal der Dinge, die der Nachbar evtl. in die Wege leiten wird.
Es stehen schließlich noch 1,5 Paletten auf der Straße.

Sollte er aktiv werden, wird das Konsequenzen für ihn haben.
Ich denke da an seinen Metallzaun mit Spitzen drauf. Die sind nicht erlaubt - es würde ein Abriss des wirklich schön anzusehenden Zaunes bedeuten.
Dann wäre da noch der Grünschnitt, den er am Bahndamm entsorgt. Selbst hat er keine braune Tonne, da er ja kompostiert ...
Das Finanzamt darf auch noch tätig werden, ob die Gartenarbeiten bei den Nachbarn tatsächlich unter Nachbarschaftshilfe fallen.

Wer im Glashaus sitzt, der sollte nicht mit Steinen werfen ...

Und nein ... ich werde diese Briefe nicht schreiben. Das hatte ich schon mal vorbereitet aber nicht abgeschickt, weil ich mich nicht auf dieses Niveaux von ihm begeben wollte.

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