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Autor Thema: Vorstellung

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S
Vorstellung
OP: 27.08.2023 19:40:00
Hallo. Will mich mal vorstellen. Ich hab die Gruppe heute gefunden als ich ein bestimmtes Buch gesucht habe. Die Posts, die ich gelesen habe finde ich sehr interessant und finde mich auch in manchen Situationen wieder. Ich bin die Lebensgefährtin eines Spielsüchtigen Mannes. Wir haben uns über das Internet kennen gelernt und sind vor einem Jahr zusammen gezogen. Dass er Probleme mit dem Spielen hat, habe ich dann Ende letzten Jahres bemerkt. Ich selbst bin Krankenschwester in der Psychiatrie, habe aber von dieser Thematik keine Ahnung. Jetzt erhoffe ich mir mehr Informationen und eventuell auch Anregungen, wie ich meinen Mann am besten unterstützen kann. Außerdem finde ich den Austausch mit anderen Angehörigen und auch Betroffenen wichtig. Dass er selbst auch was tun muss, weiß ich. Einen Termin bei der Sucht Beratung hatte ich schon und den nächsten haben wir dann gemeinsam. Ich hoffe, dass es was bringt und wir gemeinsam die Sch… durchstehen ( natürlich braucht das Zeit und Kraft). Es wird auch Rückschläge geben. Dessen bin ich mir bewusst, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Vielen Dank für die Aufnahme
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Re: Vorstellung
#1: 27.08.2023 20:39:08
Hallo Spitalhexe und herzlich Willkommen im Forum,

ein guter Gedanke den Austausch mit anderen Betroffenen zu suchen und natürlich wirst du ihn auch hier finden.
Gemeinsam eine Suchtberatung aufzusuchen fördert sicherlich auch weiter dein Verständnis für diese Erkrankung.
Ich habe sie selbst auch und bin seit einigen Jahren spielfrei.
Ich empfinde deinen Text etwas, als würde die ganze Konzentration "nur" auf die Suchterkrankung an sich ausgelegt sein.
Man geht dann halt in Behandlung und es würde ( natürlich unter Mitarbeit des Patienten) alles seinen Weg gehen.
Mein Eindruck ist aber nicht wichtig und richtet sich ja auch nur nach wenigen Worten von dir. 
Und du weiß ja schon, alles fällt und steigt mit den Gedanken und Taten deines Lebenspartners.   

Aber es ist hervorragend dass du nach Antworten suchst und aus deiner Sicht schreibst, er ist ja auch nicht hier.
Warum schreibst du "...Es wird auch Rückschläge geben " ?
Ist dein Lebenspartner motiviert und weiß auch wie machtlos er dem Spiel gegenüber ist ?
Und ist es ihm bewusst, dass er auch Hilfe bräuchte ?

Vergesse nicht dass es hier nun um dich geht und alles was an Antworten kommen könnte, dich unterstützen sollte.
Wie auch immer dies dann angenommen oder sogar umgesetzt werden kann.
Ganz sicher wird jeder Schritt auch etwas bringen.

Schön dass du den Weg hierher gefunden hast und vielleicht bleibst du auch etwas länger.

Liebe Grüße 
 
       
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S
Re: Vorstellung
#2: 27.08.2023 21:04:09
Hallo Jacky. Natürlich habe ich vor länger zu bleiben, denn ich möchte diesen Weg meinem Mann zusammen gehen. Aus früheren Erfahrungen und auch durch die Arbeit weiß ich, dass zu einer Sucht Erkrankung auch Rückfälle gehören. Ich habe zwar diese Termine vorrangig für mich gemacht bei der Suchtberatung, aber er möchte bei dem nächsten dabei sein. Dies empfinde ich schon als Motivation. Auch als Angehöriger kann man sich natürlich viele Sachen schönreden. Auch dies tue ich. gelegentlich. Ich habe mittlerweile seine Kontokarte, dies muss ja aber nichts heißen. Leider ist mein Vertrauen schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Mir geht es aufgrund dieser Situation mittlerweile auch körperlich nicht mehr so gut. Dies, so sagt er, setzt ihn zusätzlich unter Druck. Ich versuche natürlich auch hier ihm den Druck zu nehmen in Gesprächen. Dies gelingt mir nicht immer. Ich bin froh, dass ich diese Gruppe gefunden habe, denn ich bin auf die Erfahrungen beider Seiten „angewiesen“. Ich möchte natürlich auch die Sichtweise von Betroffenen kennen lernen. Darüber spricht mein Mann noch nicht so wirklich. Ich gehe davon aus, dass er sich schon auch schämt, mich massivst belogen zu haben.
Vielen Dank, auch für die schnelle Antwort
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Re: Vorstellung
#3: 28.08.2023 18:32:01
Hallo Spitalhexe,

bis jetzt hat noch keiner geschrieben der dich etwas ins kältere Wasser wirft, da mache ich es halt.
Sicherlich sind Wahrheiten nicht angenehm für Dich und es scheint so dass es davon noch so einige gibt.
Er möchte bei der nächsten Beratung bei der Suchthilfe dabei sein und er erzählt dir bis jetzt noch fast nichts
von seinem Suchtverhalten ?
Mit Verlaub Spitalhexe, dies ist nichts auf dass man bauen, ganz zu schweigen hoffen könnte. 
Und ich darf dies schreiben, weil ich es eben auch kann.

Nicht nur ich war ein absoluter Meister darin meine Spielsucht zu schützen, ein kleines Schauspiel und Treueschwüre als Topping.
Dies geschah nicht einmal immer bewusst, sondern war einfach die Folge auf lapidare Bequemlichkeit die mir geboten wurde.
Da war kein Raum für Konsequenzen, weil mit gut palzierten Lügen auch wieder Freude ins Haus kam.
Vielleicht schaust du auch einmal im Forum, da ist viel darüber zu finden.

Wie kannst du also deinem Spielsüchtigen Partner wieder vertrauen ?
Schildere ihm wie es dir dabei geht, was du nun möchtest und was es dir wert wäre.... wenn es sich nicht ändert.
Auch er sollte erfahren was er dir antut und wie es auch enden könnte.
Er ist nicht das Opfer!!! Hallo, Druck..was für einen Druck denn ?
Er scheint seine Situation nicht annähernd erkannt zu haben, ja sicher wir sind pathologische Spieler.
Eine psychische Erkrankung mit einem fast unbändigen Hang zu Spielen.
Und wenn schon...nützt ja nichts.
Wahrscheinlich war ich tausendmal schlimmer als er, aber eines konnte ich nie als Alibi einsetzen.
Meine Selbstverantwortung!   Ich hatte nämlich gar keine.
Hatte einfach aufgegeben und es wäre fatal gewesen, hätte man mich auf einen psychisch Kranken dezimiert.
Da ist noch viel mehr...viel viel mehr.

Es sollt auch niemand hängen gelassen werden, darum geht es auch nicht.
Aber eine bewusste Mitarbeit und ein wenig motivierter Wille sollte er schon an den Tag legen.
Vielleicht möchtest du dazu noch etwas mehr schreiben.

Die Spielsucht geht nicht weg, aber jeder könnte damit ganz gut zurecht kommen.
Dies wollte eh jeder Spieler ....doch meist nur in seinem querdenkenden ambivalenten Gedächtnis.
Ehrlichkeit wäre zu erwarten bei einem Partner....es sei denn es handelt sich um einen Pseudologen oder einem path. Spieler der noch nicht an der Schwelle zu seinem ersten Schritt steht.   

Liebe Grüße
         
     
     
   
 
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S
Re: Vorstellung
#4: 28.08.2023 19:33:08
Hi.
Ich bin schon fleißig am lesen und, glaub mir, vom Kopf her weiß ich das und ich finde mich in ganz vielen Schilderungen wieder. Das schönreden funktioniert auch bloß nicht. Ich möchte so gern glauben und hoffen. Aber …
Gesagt hab ich ihm schon mehrfach, dass ich um seine Lügen weiß. Das ich merke, wenn er nervös wird und einen Grund sucht um fortzufahren und zu spielen. Ehrlichkeit ist für mich sehr wichtig. Deswegen tut es mir auch so weh. Aber Jammern bringt auch nichts.
Sollte bei ihm der Groschen fallen, wenn auch nur pfennigweise, möchte ich ihm gern die Hand reichen. Machen muss er. Aber wie, ohne ihm alles abzunehmen.
Der Kopf weiß, aber meine Gefühle sind noch so stark. Im Moment spreche ich noch keine Konsequenzen aus, da ich glaube, dass ich sie nicht durchziehe. Und somit mache ich mich auch lächerlich.
Aber du meinst, er wird es anders nicht lernen? Ich versuche ihm auch immer wieder den Ball zurück zu geben und ihm klar zu machen, dass er es in der Hand hat, nicht ich.
Ich reduziere ihn auch nicht auf einen psychisch kranken. Da steckt ganz viel dahinter. Von dem was ich über ihn weiß und zwischen den Zeilen lese, ist er ein sehr unsicherer Mensch, würde es aber nicht zugeben, noch nicht. Dies war nur einmal ganz kurz der Fall. Vielleicht macht es ja Sinn dort anzufangen? Aber, lass mich raten, drängeln bringt nichts.
Danke für deine ehrliche kalte Dusche. Das meine ich ernsthaft. Lieber Rechts und links ein paar, als gehuschel und es bringt mich nicht weiter.
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Re: Vorstellung
#5: 28.08.2023 19:57:03
Hallo Spitalhexe,

ich weiß nicht wie man jemanden dazu bringt nicht mehr zu spielen.
Ich kann nur schreiben dass ich für mich weiß einen Weg gefunden zu haben es nicht mehr zu tun.
Aber ich muss einfach zugeben, ohne Faktoren oder besser Menschen um mich herum, glaube würde ich heute noch spielen.
Sie waren halt da und dies hat mir unglaublich geholfen.

In meiner letzten Nachricht meinte ich nur dass Konsequenzen schon wichtig wären.
Die sind doch überall zu finden und fördern auch die Wichtigkeit jedes Anliegens.

Das ist nicht leicht für dich, ich weiß dies schon.
Es wäre schön wenn alles gut klappt und ihr in eine gute Zukunft gehen könntet, gemeinsam.
Und ich finde es auch gut dass du dafür alles tun möchtest.
Du wirst ihn dabei brauchen.

Auch sollst du dich hier im Forum wohl fühlen und sei dir sicher, wir sind schon alle an deiner Seite.
Es wird sich entwickeln...so oder so.

Liebe Grüße   
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S
Re: Vorstellung
#6: 28.08.2023 20:13:46
Hallo Jacky.
Ich fühle mich hier sehr wohl, sehe, dass es sehr vielen so geht wie mir oder meinem Mann. Das macht Hoffnung. In welche Richtung es gehen wird, werden wir sehen. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball. Aufgeben gilt nicht.
Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben, auch wenn ich momentan noch viel zu lesen habe.
Ich danke dir für die doch positiven Worte.
Liebe Grüße
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A
Re: Vorstellung
#7: 28.08.2023 21:33:43
Moin Spitalshexe,

auch von mir ein herzliches willkommen. Mir sträubt sich das immer, wenn ich das den Angehörigen schreibe,  aber nun gut, so ist die Etikette.
( Mein Beileid, schade das Du hier sein musst, würde ich schreiben )

Ich selbst habe über 30 Jahre gespielt. Nix und niemand hätte mich daraus geholt, außer eben ich selbst, mit allen möglichen Unterstützungen.
Jacky schrieb Dir ja nun einiges. Seine Hinweise zeigen Dir auch auf, dass Du im Grunde genommen genauso machtlos bist, wie Dein Partner ggü. dem Spiel.
 Du kannst machen was Du willst, er ist dran was zu ändern, nicht Du.
So wie Du Dich auf alles vorbereitest, informierst ist ja gut. Aus seiner Sicht bist Du  ihm schon  Schritte hinsichtlich der Suchtbearbeitung voraus.
Daher ist Dein Verhalten und Bemühen aller Ehre wert, dennoch solltest Du Dir im klaren sein, dass das auch viele Gefahren birgt. z.B. Enttäuschung von Deiner Seite aus. Du machst Dich auf den Weg, er nicht. Er ist psychisch krank, Du rennst zum Psychologen. Ich denke, Du weißt worauf ich hinaus will. 


Aber wie, ohne ihm alles abzunehmen.


Genau, das geht eben nicht. Was es noch schwerer macht. Ich persönlich frage mich, warum Ihr bei seinen Erstgespräch zusammen hingeht.
Er schämt sich,  Du hoffst weil er Dich massiv belogen hat, ich hoffe, das er nicht die Hälfte weggelassen hat. Ich habe mich  wegen vielen anderen Dingen rund um die Sucht geschämt, einschließlich wegen der Sucht selbst.
Wenn Du jetzt daneben sitzt, ich weiß nicht so recht. Gut müsst Ihr selber wissen.

Gut finde ich, dass Du noch nicht mit Konsequenzen gedroht hast, die Du eh nicht einhalten wirst. Die solltest Du erst aussprechen, wenn  Du auch bereit bist sie zu tragen. Ihr seit seit einem Jahr zusammen, nach  5 Monaten kam es raus. Okay.
Da war die neue Liebe ja sehr groß, wenn er es solange geschafft hat es vor Dir zu verheimlichen.
Ich weiß, ein fieser Satz, doch Du schreibst hier, nicht er.  Daher einen Satz zu Dir persönlich:

Du schaust nur auf ihn, nicht auf Dich. Spul mal zurück. Mache Dir Gedanken was Du willst, was Du für Ziele hast, was Du an  Deinen Partner für Erwartungen stellst. So bekommst Du einen klareren Blick auf die Dinge, vielleicht wird Dir dann auch eher bewusst, wie weit Du überhaupt zu gehen bereit bist, die Formulierung Deiner Konsequenzen. Krankheit hin oder her.

Die Spielsucht bleibt für immer, deswegen ist m.E. nach, wichtig zu schauen, was ihn in die Spielsucht trieb. Was ihn daran festhalten lässt, Was er nicht aushalten kann ? Alles Dinge wo Du so überhaupt keinen Einfluss drauf hast oder hattest. Vor allen Dingen sehr schwierig zu finden. Bei mir war das ein jahrelanger Prozess. Der vielleicht auch nie gelöst hätte können. Ich bin so froh, dass ich das hinbekommen habe, ohne heute gegen irgendetwas anzukämpfen. 

Ohne meine Sucht würde ich mich heute selbst nicht verstehen. Wenn ich nicht in der Sucht gelandet wäre, hätte ich mich bis zum bitteren Ende aushalten müssen, selbst nicht verstanden, unruhig, unsicher und hätte irgendein Leben geführt, ohne mich persönlich damit zu identifizieren, geschweige in meiner Verantwortung gelebt. Nur gemerkt hätte ich es nicht, weil ich ja immer so gedacht, empfunden und verhalten habe.

Daraus zu kommen, das ist nicht so ganz einfach, aber es geht.

Lieben Gruß

André
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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S
Re: Vorstellung
#8: 28.08.2023 22:17:08
Hallo Andre12.
Ich bin, wie schon gesagt, bin ich froh hier zu sein. Mein Mann und ich sind seit 2 Jahren zusammen, haben uns über das Internet kennengelernt. ( hätte ich nie gedacht, dass mir das passiert). Wir haben uns viel geschrieben und telefoniert. Es lagen ja 600 km zwischen uns. Dementsprechend haben wir uns nicht oft gesehen. Ich selber bin Krankenschwester (45) und seit fast 25 Jahren in der Psychiatrie tätig. Von daher, darf ich eventuell sagen, habe ich schon mit vielen Dingen „Erfahrung“. Leider durfte ich auch im privaten mit Alkoholismus Erfahrungen sammeln. Mein Exmann ist nasser Alkoholiker.
Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich noch einmal in solch eine Situation komme. Mein Lebensgefährte weiß um alles in meiner Vergangenheit. Er selbst spricht nicht so gerne über seine. Aus seinem Umfeld habe ich dann so einiges nebenbei erfahren. Ich gehe davon aus, dass dies auch sehr schambesetzt ist. Er sagte mir, dass es ihm leid tut, dass ich jetzt schon wieder an einen „Suchti“ geraten bin. Meine Gefühle und auch mein Kopf fahren Achterbahnen. Momentan glaube ich nicht, dass ich soweit bin Konsequenzen durchzusetzen. Ich bin noch dabei zu appellieren. ER hat mir erzählt, dass er zunächst ein Problem mit dem Alkohol, dann mit Drogen hatte. Davon ist er ohne Hilfe losgekommen. In unserem letzten Gespräch war ich, glaube ich, recht deutlich. Er wollte zunächst wieder alles klein reden, er habe alles im Griff und ich solle mir keine Sorgen machen. Das habe ich dann aber schnell aufgedröselt. Er hat nichts im Griff. Es gibt wohl keine Schulden und es wird immer alles rechtzeitig bezahlt. Aber sobald er Geld in der Tasche hat, ist es weg. Dies habe ich ihm auch in aller Deutlichkeit rüber gebracht, denke ich. Ich habe ihn entscheiden lassen, welches für ihn der nächste Schritt ist, meine Unterstützung angeboten. Erstmal Ablehnung gegenüber einer stationären Therapie. Naja, mal sehen was noch so kommt. Die Nachfrage der kostenübernahme kam aber schon, und auch dieDauer des Aufenthalts. Abwarten.
Ich denke, wenn ich ihm so zuhöre, dass er sehr viel für andere macht und tut, das erlebe ich auch immer wieder. Auch für mich und meine Anliegen hat er stets Zeit ( außer Anfang des Monats). Er scheint im Grunde ein sehr unsicherer Mensch zu sein, mit vielen selbstzweifeln. Seine Kindheit und Jugend war auch nicht unbedingt die tollste. Also alles in allem: eine Aufarbeitung von Anfang an. Auch das ist mir bewusst und ich möchte ihm auch hierbei zur Seite stehen, wenn er mich braucht. Aber ich kann dies nicht für ihn übernehmen.
Den Termin bei der Sucht Beratung war eigentlich für mich. Es war sein Vorschlag mitzukommen. Dass er sich schämt, hat er schon mehrfach gesagt. Daraufhin hab ich ihm schon immer zu verstehen gegeben, dass nichts schlimmer ist als lügen und die sich darauf aufbauenden Schwierigkeiten. Wie schon erwähnt: lieber gleich volle Breitseite. Ich gehe davon aus, dass ich noch lange nicht alles weiß, kommt vielleicht noch. Ich will es hoffen.
Ja. Die Liebe ist noch frisch und groß. Deswegen bin ich noch nicht zu Konsequenzen bereit, auch wenn ihm das vielleicht schadet ( und mir auch).
Sorry, der Text ist megalang. Aber der Austausch auch zwischen betroffenen und mir, den finde ich gut. Vielleicht kann ich so manches bessere einordnen.
Vielen lieben Dank.
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A
Re: Vorstellung
#9: 28.08.2023 22:47:15
Moin,

sorry das hatte ich falsch gelesen. Vor einem Jahr zusammen gezogen.

Okay, dann ist das nach 5 Monaten des zusammen- wohnen gebeichtet worden, was die Sache nicht unbedingt besser macht.
Drogen, Alkohol und jetzt Spielsucht, ich weiß ich brauche es nicht erwähnen, mache es trotzdem. Ja, er mag ohne Hilfe von den Drogen und Alk weggekommen sein, nun die nächste Sucht, also schlichtweg Suchtverlagerung.  Das meinte ich mit dem Aufarbeiten, was ihn in die Sucht trieb. Es sind immer zwei Dinge zu bearbeiten, das was einem in die Sucht trieb  und in seinem Fall, die jeweilige Sucht selbst. Alle Punkte die ich vorhin nannte wurden also nicht gelöst.

Das Gute ist aber doch, das er so seine Erfahrung mit seinen Süchten hat und das ja auch auf die Spielsucht anwenden kann , diesmal eben zusätzlich  hinter die Kulissen schaut um nicht in die nächste zu landen. Nur ihm sollte klar werden, das es  bei ihm vielleicht nicht reicht, die Sucht einfach nicht auszuleben.
Anscheinend kommt er dann immer wieder in die Nächste.
Manchmal sind das auch einfach nur noch kleine Gedankenanstöße , die mich verstehen ließen. Die müssen auch nicht von außen kommen. Manche kamen einfach, durch das beschäftigen mit meinen Verhalten oder ähnlichem.

Hm, ich denke gerade, da er ja bereits so einiges weiß, ob nicht auch noch eine Tiefenpsychologie - Therapie oder ähnliches helfen wird.

Bei meiner stationären Therapie ging das vorwiegend um die Sucht selbst, was ja nicht geschadet hat. Aufhalten konnte ich deswegen aber noch lange nicht, es war ein Baustein. Wichtig war tatsächlich mich selbst zu hinterfragen, alles angenommene, auf null gestellt und neu bewertet. Da musste ich aber Schritt für Schritt auch hingeführt werden und habe nicht immer wieder durchgekaut was war, was ist, das wusste ich ja alles, sondern eher gefragt was hat das mit mir gemacht ? Wenn ich verstehe was ich nicht aushalte, brauche ich auch nicht in eine Sucht laufen bzw. zu flüchten, sondern kann was ändern oder einfach hinnehmen, akzeptieren.

Dennoch schaue auch auf Dich selbst.

Lieben Gruß

André
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