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Autor Thema: Vorstellung Artyom

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A
Vorstellung Artyom
OP: 07.07.2023 16:17:43
Hallo liebes Forum,

ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben und freu mich meine Geschichte teilen zu können.

Mein Name ist Artyom und ich bin 34 Jahre. Ich bin spielsüchtig. Ich glaube das Potential für eine starke Spielsucht war immer vorhanden, aber so richtig ging es los als auch genug Suchtmittel zu Verfügung da war…

Alles fing mit Poker an. Schon seit meinem 18 Lebensjahr fand ich Poker sehr cool und habe auch zwischendurch immer mal hier und da gespielt. Mal online, mal in einer Runde mit Freunden. In meiner Zivildienstzeit verlor ich mal 200 Euro in Online Poker und das war damals ein Zeichen für mich, dass ich die Finger davon lassen muss.

Nun 14 Jahre später…ich habe studiert, einen erfolgreichen Job mit Perspektive angefangen. Letztes Jahr eine Wohnung gekauft, eine tolle Frau kennen gelernt. Die Zeit nach Corona war wirklich unglaublich toll. Alles lief nach Plan.

Der letzte Winter fing dann nicht besonders toll an, sehr depressive Stimmung, meine Freundin war oft krank. Wir haben uns gegenseitig etwas runtergezogen und der Alltag bestand aus Arbeit und Serien schauen.
Im Dezember 2022 kam dann ein Vorschlag von einem Kollegen eine Runde zu pokern, da man ja im Winter eh nicht viel machen kann. Das war der Startschuss…Nach dem Pokerabend dachte ich mir warum nicht ab und zu auch mal wieder Online Pokern, du verdienst jetzt genug…da kannst du auch mal einen 50er einzahlen, tut nicht weh. Iwann wurden es keine 50er sondern 200er. An einem Abend wo ich wieder einen 200er fast komplett verspielt habe dachte ich mir schmeiß die letzten 20 in einen Slotautomaten vielleicht gewinnst du was. Mit zwei Spins waren es aufeinmal 700. Da ging die Sucht richtig los. Ich war jede Minute an diesem Handy und habe gespielt bis das Geld irgendwann weg war. Nach ein paar Tagen wurde mir klar, dass ich schon wieder die Kontrolle verliere und habe mich durch OASIS sperren lassen. Wer aber süchtig ist, dem ist dieses scheiss OASIS Sperrsystem scheissegal…online Casino eingegeben und Zack war ich da iwo auf irgendeiner Random Seite die meinen Ruin bedeutete. Das krasse ist, dass ich iwann keine Slots gespielt habe weil das für mich reines Glückspiel war, ich habe ein Spiel für mich gefunden was HI-LO heißt. Da musst du einfach raten ob die nächste Karte höher oder kleiner kommt. Mein krankes Suchtgehirn hat sich dann eingeredet, dass man ja ein System entwickeln kann welches Gewinne einbringen kann. In 2 Monaten habe ich mein komplettes erspartes Geld verspielt mir 3 Kredite aufgenommen die auch verspielt wurden und als Krönung mein Gehalt von diesem Monat direkt verspielt weil mein Gehirn die Verluste wieder holen wollte. Das war für mich der Todesschuss und gleichzeitig ein Zeichen zum wach werden. Aktuell bin ich in einer sehr depressiven Stimmung aber mir ist sehr bewusst, dass ich jetzt was unternehmen muss.

In nur 3 Monaten habe ich mein Leben ruiniert, weil ich so dermaßen die Kontrolle verloren habe.

Vorgestern habe ich es meiner Freundin erzählt was für mich ein sehr krasser Schritt war und auch zwei guten Freunden. Meine Freundin wusste natürlich dass iwas mit mir nicht stimmt, was ich gut nachvollziehen kann. Ein Suchtkranker Mensch der ständig mit Handy in der Hand ist ,auf Dopamin und total benebelt ist. Sie hat es mit Verständnis aufgenommen und möchte mich unterstützen.  Der nächste Schritt ist es meiner Mutter zu sagen, die auch schon riecht, dass irgendwas nicht stimmt, aber da habe so eine Angst vor. Mein näheres Umfeld muss es auch erfahren, weil ich mein Sozialleben total vernachlässigt habe. Es steht viel Arbeit an.

Heute einige Adressen rausgesucht, wo ich mich melden kann. Als erstes denke ich wird es die Caritas. 

Habe mich überall sperren lassen und Gamban auf allen Geräten installiert, damit ich in gar keine Berührung mit den OC kommen kann.

Ich bereue viel und wünsche mir dass es mir nicht passiert wäre, aber andererseits weiß ich jetzt dass ich an mir arbeiten muss und professionelle Hilfe brauche.

Danke euch. 
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Re: Vorstellung Artyom
#1: 07.07.2023 16:30:08
Moin Artyom,

man da hast du aber alles im Schnelldurchlauf erlebt.
Vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht.

Ich habe das Elend über 30 Jahre langgezogen.

Du scheinst recht aufgeklärt was das Thema Spielsucht angeht.
Trotzdem ist das nur die halbe Wahrheit.
VIeles muss in der Vergangenheit bereits gelaufen sein.
Nicht nur die letzten 3 Monate.

Die letzten 3 Monate waren vielleicht besonders teuer, die Monate oder Jahre davor aber besonders prägend.

Also raten könnte ich dir jetzt nix, weil du ja alle wichtigen Dinge bereits in die Wege geleitet hast.

Du bist hier erstmal angekommen. Jetzt kannst du alles auch mal sacken lassen und in Ruhe darüber berichten.
Hier gibt es neue Sichtweisen, auch wenn die nicht immer schmecken.

Artyom, schön dass du hier bist.
Ich freue mich für dich
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Re: Vorstellung Artyom
#2: 07.07.2023 16:48:20
Hallo Artyom,auch von mir ein Hallo.
Ich war bis vor drei Jahren auch eine online Spielerin auch begonnen mit online pokern. Später alles was ging inkl. Dem Spiel welches du genannt hast.
Du hast die ersten Schritte schon gut angegangen.ies dich würde durchs Forum , du wirst dich oft wieder finden.
Und dann geh die nächsten Schritte. Es lohnt sich. Und du kannst dein Leben wieder voll zurück bekommen und es kann sogar noch viel besser werden, als Du Dir vorstellen kannst, wenn  Du bereit dafür bist Dich dem Weg zu stellen.
Welch Frage du auch immer hast , stell Sie gerne, hier wissen alle wie es Dir gerade geht.
LG Medea
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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 
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Re: Vorstellung Artyom
#3: 07.07.2023 17:02:09
Hallo Fred,

Danke für deine Antwort. Das bedeutet mir sehr viel.

Ich glaube in diesem drei Monaten war mir das unterbewusst schon manchmal klar, dass irgendetwas falsch läuft. Zwischendurch habe ich mich über das Thema Spielsucht auch informiert. Aber der Zwang das verlorene Geld wieder zu holen war einfach so stark, dass ich es nicht lassen konnte. Dieser Gedanke in der Welt der Spielsucht, dass man ja eine Strategie entwickelt hat, die einem die Kontrolle über das Spiel gibt, ist einfach so brutal.

Ich habe es jetzt in einem Schnelldurchlauf erlebt und ich bin total aufgedreht und es fühlt sich an als wären es schon zwei Jahre vergangen. Jetzt kommt die Zeit der Ernüchterung und die Rückkehr in die Realität.

Ich bin für alle Sichtweisen bereit, auch wenn die nicht schmecken. Hauptsache ehrlich.

Ich bin mir sicher, dass es alles aus der Kindheit bzw. Jugend kommt. Mit 12 nach Deutschland gekommen, nur mit meiner Mutter. Seitdem auch nicht mehr das „Heimatland“ besucht. Schweres ankommen im neuen Land…all diese Themen. Verlustängste, Ängste, Blockaden..Druck. Ständig in meinem Kopf aber nie richtig mit professioneller Hilfe verarbeitet. Eigentlich war ich da schon kurz davor, aber dann kam mein Abenteuer mit den OC…

   

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Re: Vorstellung Artyom
#4: 07.07.2023 17:16:22
Hallo Artyom,auch von mir ein Hallo.
Ich war bis vor drei Jahren auch eine online Spielerin auch begonnen mit online pokern. Später alles was ging inkl. Dem Spiel welches du genannt hast.
Du hast die ersten Schritte schon gut angegangen.ies dich würde durchs Forum , du wirst dich oft wieder finden.
Und dann geh die nächsten Schritte. Es lohnt sich. Und du kannst dein Leben wieder voll zurück bekommen und es kann sogar noch viel besser werden, als Du Dir vorstellen kannst, wenn  Du bereit dafür bist Dich dem Weg zu stellen.
Welch Frage du auch immer hast , stell Sie gerne, hier wissen alle wie es Dir gerade geht.
LG Medea

Hallo Medea, auch Hallo an dich.

Danke für deine Antwort. Jede Rückmeldung ist für mich aktuell gerade wie eine Beruhigungstablette. Ich bin erstmal froh, dass ich einen Raum habe von mir zu erzählen. Das gibt mir schon sehr viel.

Habe schon einige Geschichten durchgelesen und es gibt mir Mut, dass es wieder besser werden kann.
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Re: Vorstellung Artyom
#5: 07.07.2023 20:26:26
Hallo Artyomka und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum,

ich bin auch einer der dreißig Jährigen hier , so wie Fred. 
Ein guter Schritt dich hier mitzuteilen, es festigt auch dein motiviertes Bestreben alles zu ändern.
Natürlich finde ich mich auch in deinen Beiträgen wieder, gerade was die Sucht ausmacht.
Das schier überall gleiche Verhalten als pathologischer Spieler, einst halbherzige Versuche damit endlich zu brechen usw.
Dachtest du Oasis wäre der ultimative Schutzwall um dein unbändiges Suchtverhalten zu brechen...wohl kaum.
Es war dir danach sogar wert ein nicht lizensiertes Casino aufzusuchen.
Natürlich findet unsere Sucht immer einen Weg, wenn man es zulässt.
Wie lässt man etwas nicht mehr zu, was einen aber immer magisch anzieht wie ein unbändiger Magnet ?

Auch ich bin bei Oasis gesperrt, besuchte jahrelang eine SHG, Gespräche mit Psychologen, meiner Familie und nicht zuletzt auch hier im Forum. Bei meinem Weg in die Spielfreiheit hat alles in meinem Kopf angefangen, genau am selben Ort wo meine psychische Krankheit auch ein Zuhause gefunden hat.
Meine Spielsucht konnte ich nie greifen, einfangen oder was auch immer.
Aber mich selbst eines Tages, was mich dazu brachte, einfach eine so lange Zeit aufzugeben.
Zu fliehen vor mir selbst und alles nur geschehen lassen...Geld zurück gewinnen wollen..sekundär, nur ein weiterer Antrieb halt.

Solche Schritte wie dein heutiger sind so wichtig, sie fügen sich alle aneinander, jeder Schritt.
Um final zu erkennen wie machtlos wir alle dem Spiel gegenüber sind, alles verlieren würden.
Und uns reflektieren ..selbst zu verstehen, entdecken, begreifen.
Jeder Schritt, SHG, Therapie, Sperrsysteme, Suchtberatung, Gespräche mit Familie , Freunden und Betroffenen.
Alles gute Werkzeuge, welche einen Weg nicht nur aufzeigen sondern den jeder auch nach jeweiliger Motivation gehen sollte.

Es hat mir gut gefallen Dein Einstieg hier und gleich die Hosen runter  :).
Gespannt was alles so noch kommt von dir.
Los geht es....

Liebe Grüße
         




   

   
     
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Re: Vorstellung Artyom
#6: 08.07.2023 10:08:01
Moin Artymoka,

herzlich willkommen bei uns.

Die ersten Schritte bist Du gegangen oder leitest Du in die Wege.
Wichtig ist Dich selbst zu hinterfragen, denn es waren nicht nur diese 3 Monate, es geht, wie Du ja auch schreibst viel vorher los. Schwierig fand ich bei mir, darauf wertfrei und  nicht voreingenommen rückblickend  zu schauen, Ich neigte dazu immer gleich die Antworten für  mich mit zu liefern. Das brachte mir aber nicht wirklich was. Langeweile, irgendwas läuft schief, ich brauche Entspannung, oder eben die typische Fehleinschätzung einer Begründung  : ich wollte mein Geld zurück gewinnen.  Das   war es aber alles nicht, denn ich spielte weiter.Du siehst daran, dass es nicht so einfach ist, dahinter zu schauen. Ich schaute dann nicht nur auf das, was ich erlebte, das wusste ich eh, sondern was hat das mit mir gemacht. So lernte ich mich selbst  zu verstehen. Wenn Du so willst, entlarvte ich mich selbst.

Worauf  Du noch achten solltest ist den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Du hast es Deiner  Freundin erzählt, zwei Freunden, das Gespräch mit  Deiner Mutter steht noch an. Hut, ab. Das bedeutet aber auch, dass selbst wenn Du jetzt Rückfälle hast, es Ihnen wieder erzählen musst. Wenn Du das nicht tust, wirst Du Dich weiter zurückziehen. Vor Scham oder eben um Deine Sucht zu schützen.
Du darfst nie außer Acht lassen, das Du jetzt kein Geld hast und vielleicht auch nur keinen anderen Ausweg sahst, als Dich zu öffnen. Das bedeutet, hättest Du in den letzten Tagen "gewonnen" hättest Du auch nix erzählt. Du wirst es merken, wenn Du wieder Geld zur Verfügung hast.

Und zur Aufmunterung, ja das Geld ist weg. Es kommt aber wieder oder Neues, wenn Du nicht mehr spielst. Auch das ist ein  Lerneffekt, das Geld als Geld einzuordnen und nicht als Suchtmittel.

Es ist eine schwierige Aufgabe, aber auch spannend und herausfordernd für Dich, wenn  Du Dich ihr stellst.

Lieben Gruß

André
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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Re: Vorstellung Artyom
#7: 08.07.2023 18:27:09
Moin Artymoka,

herzlich willkommen bei uns.

Die ersten Schritte bist Du gegangen oder leitest Du in die Wege.
Wichtig ist Dich selbst zu hinterfragen, denn es waren nicht nur diese 3 Monate, es geht, wie Du ja auch schreibst viel vorher los. Schwierig fand ich bei mir, darauf wertfrei und  nicht voreingenommen rückblickend  zu schauen, Ich neigte dazu immer gleich die Antworten für  mich mit zu liefern. Das brachte mir aber nicht wirklich was. Langeweile, irgendwas läuft schief, ich brauche Entspannung, oder eben die typische Fehleinschätzung einer Begründung  : ich wollte mein Geld zurück gewinnen.  Das   war es aber alles nicht, denn ich spielte weiter.Du siehst daran, dass es nicht so einfach ist, dahinter zu schauen. Ich schaute dann nicht nur auf das, was ich erlebte, das wusste ich eh, sondern was hat das mit mir gemacht. So lernte ich mich selbst  zu verstehen. Wenn Du so willst, entlarvte ich mich selbst.

Worauf  Du noch achten solltest ist den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Du hast es Deiner  Freundin erzählt, zwei Freunden, das Gespräch mit  Deiner Mutter steht noch an. Hut, ab. Das bedeutet aber auch, dass selbst wenn Du jetzt Rückfälle hast, es Ihnen wieder erzählen musst. Wenn Du das nicht tust, wirst Du Dich weiter zurückziehen. Vor Scham oder eben um Deine Sucht zu schützen.
Du darfst nie außer Acht lassen, das Du jetzt kein Geld hast und vielleicht auch nur keinen anderen Ausweg sahst, als Dich zu öffnen. Das bedeutet, hättest Du in den letzten Tagen "gewonnen" hättest Du auch nix erzählt. Du wirst es merken, wenn Du wieder Geld zur Verfügung hast.

Und zur Aufmunterung, ja das Geld ist weg. Es kommt aber wieder oder Neues, wenn Du nicht mehr spielst. Auch das ist ein  Lerneffekt, das Geld als Geld einzuordnen und nicht als Suchtmittel.

Es ist eine schwierige Aufgabe, aber auch spannend und herausfordernd für Dich, wenn  Du Dich ihr stellst.

Lieben Gruß

André

Hallo André,
vielen Dank für deine Antwort. Du sagst wirklich sehr wichtige Dinge. Was hat es mit mir gemacht? Das ist die Frage auf die ich Antworten haben muss. Und du hast damit auf jeden Fall recht, dass ich wahrscheinlich nichts getan hätte, wenn ich weiter gewonnen hätte. Das darf man nicht bestreiten. Das zu erkennen ist nicht leicht, aber es ist ehrlich und stimmt hundertprozentig. Danke
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Re: Vorstellung Artyom
#8: 13.07.2023 10:12:42
Moin Artyom,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum, herausragend, dass du geschrieben hast.
Habe fast ein wenig Gänsehaut bekommen beim Lesen deiner Zeilen - krasser Verlauf!
Deine Erkenntinis das du pathologischer Spieler bist kann ein erster und guter Schritt sein auf dem Weg in die Abstinenz. Prima auch, dass du begonnen hast, dein Geheimnis zu teilen mit deiner Freundin und hoffentlich auch noch mit deinen Eltern. Caritas ist auch eine gute Anlaufstelle, ggf findest du eine SHG in deiner Nähe, dort sitzen Menschen, die dich verstehen werden und von denen du aus ihrer Erfahung heraus viel lernen kannst.
Sperren alleine werden dich nicht ausreichend vor dem Zocken schützen, aber wenn du die Hilfe aus deinem Umfeld vollumfänglich ausschöpfst und an deiner Verhaltensweise arbeitest, wirst du spielfrei bleiben können.
Bleib in der Realität und gehe deine Probleme an und fliehe nicht mehr in den Kontrollverlust!
Schritt für Schritt, aber immer in die richtige Richtung!
Grüße, aT
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Re: Vorstellung Artyom
#9: 13.07.2023 11:47:09
Moin Artyom,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum, herausragend, dass du geschrieben hast.
Habe fast ein wenig Gänsehaut bekommen beim Lesen deiner Zeilen - krasser Verlauf!
Deine Erkenntinis das du pathologischer Spieler bist kann ein erster und guter Schritt sein auf dem Weg in die Abstinenz. Prima auch, dass du begonnen hast, dein Geheimnis zu teilen mit deiner Freundin und hoffentlich auch noch mit deinen Eltern. Caritas ist auch eine gute Anlaufstelle, ggf findest du eine SHG in deiner Nähe, dort sitzen Menschen, die dich verstehen werden und von denen du aus ihrer Erfahung heraus viel lernen kannst.
Sperren alleine werden dich nicht ausreichend vor dem Zocken schützen, aber wenn du die Hilfe aus deinem Umfeld vollumfänglich ausschöpfst und an deiner Verhaltensweise arbeitest, wirst du spielfrei bleiben können.
Bleib in der Realität und gehe deine Probleme an und fliehe nicht mehr in den Kontrollverlust!
Schritt für Schritt, aber immer in die richtige Richtung!
Grüße, aT

Hallo amTiefpunkt,

danke für deine Worte. Genauso wie du es geschrieben hast und nicht anders.

Kleines Update: Habe vor ein paar Tagen eine krasse Panickattacke gehabt, weil jetzt alles real wird. Zum Glück war meine Freundin da und hat mich beruhigt. Vorgestern sind wir in ihre Wohnung und bleiben erstmal hier drin, weil die letzten Monate in meiner Wohnung passiert sind und wir beide das Gefühl hatten das wir fliehen müssen. Gestern war ich da und habe ein Paar Sachen geholt. Es war Ei so schreckliches Gefühl wieder da zu sein. Die Wohnung ist voller negativer Energie, man hat das Gefühl als wäre es ein „Tatort“.  Die ganzen Geldprobleme die daraus entstanden sind, machen mich zusätzlich fertig, weil diesen Monat einfach nichts bezahlt ist.

In 3 Stunden habe ich einen Termin bei der Caritas. Morgen noch mit drei weiteren Freunden verabredet, die mit nah stehen und werde es auch denen berichten.

Ich bin wirklich guter Dinge, dass ich nie wieder spielen werde. Ich möchte daraus und meine Probleme angehen. Habe auch erstmal alle Online Bezahlmöglichkeiten an meine Freundin abgegeben und sie hat alle Passwörter geändert. Ich möchte wieder Spaß am Leben haben, meinen Hobbies nachgehen…Basketball spielen. Ich möchte wieder am Leben teilnehmen.
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Re: Vorstellung Artyom
#10: 14.07.2023 07:56:59
Hallo Artyomka,

konntest du im Termin bei der Caritas etwas für dich selbst mitnehmen ?

Liebe Grüße 
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Re: Vorstellung Artyom
#11: 14.07.2023 08:45:02
Zitat
In 3 Stunden habe ich einen Termin bei der Caritas. Morgen noch mit drei weiteren Freunden verabredet, die mit nah stehen und werde es auch denen berichten.
Auch mich würde dies interessieren, vor allem auch wie deine Freunde reagiert haben.
Du bist auf einem guten Weg, wenn du nun handelst, Artyomka.

Grüße, aT
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Re: Vorstellung Artyom
#12: 14.07.2023 15:51:22
Der Termin bei der Caritas war nicht der Knaller, aber einfach zum sprechen war das ganz gut. Die Beratungsstelle ist eher auf Substanzprobleme spezialisiert. Die Frau war supernett und das Gespräch war trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung. Ich merke nur, dass ich gezielte Hilfe brauche und habe mich heute bei einer Klinik gemeldet, die ambulante Therapie anbietet und dort einen Termin für den 1. August ausgemacht, früher ging’s leider nicht.

 Heute treffe ich mich mit meinen Freunden, die werden geschockt sein aber die werden hinter mir stehen, das auf jeden Fall…

Heute war kein guter Tag. 
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Re: Vorstellung Artyom
#13: 16.07.2023 14:43:29
Moin

Der Termin bei der Caritas war nicht der Knaller, aber einfach zum sprechen war das ganz gut. Die Beratungsstelle ist eher auf Substanzprobleme spezialisiert. Die Frau war supernett und das Gespräch war trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung. Ich merke nur, dass ich gezielte Hilfe brauche und habe mich heute bei einer Klinik gemeldet, die ambulante Therapie anbietet und dort einen Termin für den 1. August ausgemacht, früher ging’s leider nicht.

Heute war kein guter Tag.

Nicht der "Knaller". He,he. Ich war bei meinen ersten Gesprächen auch immer etwas enttäuscht. Ähnlich wie bei Dir, das reden tat mir gut und befreite mich etwas. Es änderte aber erstmal nix, war ich ja noch derselbe wie der, der sich vor 2 Stunden auf den Stuhl gesetzt hatte. Dies hatte auch mit meiner Einstellung und Erwartungshaltung zu tun. Es ist kein Arztbesuch, ich bekomme Tabletten und gut ist. So läuft das leider nicht. Es ist alles in unserem Kopf. Nicht der Arzt, die Familie, die Frau, die Freundin mussten was tun, sondern ich selbst. Gerade  nach den ersten Besuchen geht es vielleicht auch erstmal um die persönliche Geschichte, egal welche Art Therapie gewählt wird. Viele Dinge müssen auch während einer Therapie "sacken" gelassen werden. Es dauert manchmal etwas. Die Sucht war ja auch nicht einfach da .
 Es gibt auch noch sehr viele Punkte dazu zu erwähnen, aber gut ich lasse es bei diesen Hinweisen.

Kein guter Tag  ? Wie wäre es mit, okay ich fand es jetzt nicht hilfreich, aber ich war da gewesen. Die ersten Kontakte mit Beratungsstellen sind geknüpft. Es kommt von innen, auch die Abstinenz. Gelernt hast Du ja auch, dass Du vielleicht genauer schauen solltest was die Beratungsstellen behandeln, das wirst Du bei der Klinik vorher geklärt haben., oder nicht ? Bevor aber gar nix getan wird, ist eine gemischte Gruppe oder die Caritas auch sinnvoll.

1. August. Das finde ich persönlich sehr schnell. Die Zeit dahin kannst Du ja schon vorab nutzen. Kannst Dich auf das Erstgespräch in der Klinik vorbereiten.  Du weißt ja nun, wie in etwa so ein Gespräch abläuft.

Lieben Gruß

André
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Re: Vorstellung Artyom
#14: 16.07.2023 15:45:08
Mit kein guter Tag meinte ich, dass es mir einfach nicht gut ging. Es ist mir schon bewusst, dass es nicht von heute auf morgen funktioniert. Ich muss jetzt einfach durch diese Zeit durch. Am Ende des Tages bin ich auf mich stolz, dass ich die ersten Schritte eingeleitet habe und es ab jetzt nur besser werden kann. Bis zu dem ersten August werde ich noch zu der Caritas gehen, so habe ich das mit der Frau ausgemacht. Das fand ich auch sehr nett von ihr, dass sie mir das angeboten hat.

Die Klinik ist auf die Spielsucht spezialisiert. Habe da auch Freitag mit einer Mitarbeiterin telefoniert und schon mal etwas von mir erzählt und welche Probleme ich habe. 
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