Hallo ihr Lieben,
erst einmal ganz herzlichen Dank für eure mitfühlenden Worte. Es tut wirklich gut, mich hier etwas austauschen zu können und auch einmal von außenstehenden Menschen eine Einschätzung zu bekommen.
Ich habe in den vergangenen Monaten oft auch an mir gezweifelt, ob ich etwas anders machen könnte oder ob es evtl. an mir liegt. Aber egal, was ich versucht habe, es hat leider nichts geändert. Dazu kamen auch immer wieder Schuldzuweisungen von meinem Partner. Zum Beispiel, dass sein großer Verlust nicht passiert wäre, wenn er an dem Tag nicht bei mir gewesen wäre, sondern in seiner Wohnung vor dem PC gesessen hätte. Das ist teilweise schon sehr verletzend. Ich habe ihm damals gesagt, dass er seine Wohnung dann ja theoretisch gar nicht mehr verlassen dürfte, weil Aktienkurse ja immer einbrechen können. Sein einziger Kommentar dazu war, dass er sowieso nur noch einen Deal machen wollte und dann aufgehört hätte. Genauso seine Begründung, warum er überhaupt mit diesen Börsenspekulationen angefangen hat. Das hätte er nur gemacht, weil er die Sanierung der Zimmertüren im Haus bezahlen wollte....
Wahrscheinlich kommen euch solche Sätze bekannt vor. Und inzwischen ist mir auch klar, dass das nur blöde Ausreden sind, um die Schuld jemand anderem zuschieben zu können.
Ich werde in den kommenden Tagen ein ernstes Gespräch mit ihm führen, so wie ihr mir das geraten habt. Im Moment ist er gerade untergetaucht. Das macht er irgendwie immer, wenn bei seinen "Geschäften" etwas schief läuft. Dann meldet er sich tagelang nicht. Nach ein paar Tagen steht er dann wieder auf der Matte, so, als sei das alles völlig normal.
Gerade scheint es ihm wohl richtig mies zu gehen, weil ihm jetzt das Finanzamt hinterher ist, weil er die Steuern aus seinem Betriebsverkauf nach wie vor nicht bezahlt hat. Angeblich, weil er dieses Geld braucht, um damit Geschäfte machen zu können, um seine Verluste wieder wett zu machen. Inzwischen weiß ich auch gar nicht mehr, ob er das Geld für das Finanzamt überhaupt noch hat oder ob es auch schon weg ist. Ich habe ihm geraten, mit den Leuten beim Finanzamt zu sprechen, sich einen Job zu suchen und es im Notfall halt in Raten abzubezahlen. Aber genauso gut hätte ich mit einer Wand sprechen können.
Aus meiner Sicht ist das eine endlose Spirale nach unten. Und es klingt vielleicht gemein, aber manchmal denke ich, dass es für ihn das Beste wäre, wenn er das letzte Geld auch noch verliert. Vielleicht würde er dann endlich aufwachen. Derzeit scheint er jeden Bezug zur Realität verloren zu haben.
Von daher werde ich versuchen, meinen eigenen Weg zu gehen. Mich zieht dieses Hin und Her immer wieder runter. Mal schauen, was bei einem ernsten Gespräch herauskommt ... aber ich mache mir da ehrlich gesagt wenig Hoffnung auf Einsicht. Wahrscheinlich muss er noch weiter unten ankommen, damit er anfängt etwas zu ändern.
Na ja, ich werde mich Mal etwas mit Heimwerken ablenken und sende euch
liebe Grüße,
Penny