Moin Alfred,
herzlich willkommen. Schön dass Du , wahrscheinlich gegen Deiner sonst üblichen Handlungsweise, Dich hier etwas geöffnet hast.
Wenn auch nicht viel, aber immerhin.
Spieldruck hatte ich auch immer, ständig stets, wenn ich Gehalt bekam, war es auch schon wieder weg. Ich bin nun erst 3 Jahre abstinent. Habe alle mögliche Hilfestellungen in Anspruch genommen. Dieser ganze Prozeß bis ich vom Spiel abließ dauerte knapp 4 Jahre, besser ausgedrückt bis ich ohne Druck zu flüchten leben konnte, Spieldauer gute 30 Jahre.
So wie Du schreibst denke ich Du hast einfach aufgehört zu spielen, ohne auf Dich selbst zu schauen. Das heißt im Umkehrschluss innerlich hälst Du noch an Deiner Sucht fest. Gerade Geld in der Tasche, Konto ist in unserem nassen Zustand ein Treiber. es ist unser Suchtmittel. Wie dem Alkoholiker sein Schnaps.
Du betonst das Du keinen Cent verspielt hast, dass ist so typisch für uns Spieler, dahinter steckt soviel oder kann soviel stecken. ( Glaubhafter dastellen das alles im Griff, Partnerin überzeugen, Lob haben wollen, sich selbst überzeugen oder tatsächlich enfach eine Lüge , da dann doch dann und wann der eine oder andere Euro in den Automaten geflogen ist.usw. ) Letzten Endes ist es für Dich wohl immer noch das, was es für die nassen Spieler ist, Dein Suchtmittel. Ja es ist super dass Du lange nicht gespielt hast, blöd ist es wenn Du diesen Druck dauerhaft behälst, denn wir wissen wohin das führen kann oder besser wird.
Das nur so grob meine Einschätzung, wissen tue ich es nicht, da Du leider trotz Deiner Erfahrung nicht wirklich was geschrieben hast und schon gar nicht wie Du zu 5 Jahren abstinenz gekommen bist, das finde ich persönlich schon sehr erstaunlich, in Verbindung mit diesen Druck nach so langer Zeit.
Ich selbst bin den Druck erst los geworden als ich mich und mein Handeln verstand, also aufdröselte was mich in die Sucht trieb, was ist dann so schlimm geworden für mich, dass ich spielen musste, was konnte ich nicht aushalten, warum hielt ich mich nicht aus ?
Erzähl doch etwas mehr, vielelicht fängst Du an, wie Du zum Spiel kamst, etwas über Dich egal was, einfach frei weg von der Leber. Du bist hier unter "uns". Je mehr Du schreibst, umso besser können wir uns in die Situationen setzten. Ein Punkt ist ja, dass Du wohl kaum erwarten kannst, isoliert von Dir zu erzählen und dann bekommst Du Antworten, die auf Dich passen. Es sind dann oft nur Schüsse ins Blaue , dass was ich hier gerade versuche, aber gar nicht wissend wo Du stehst in Deiner Sucht. Im Forum durch die einzelnen Beiträge lesen half mir auch immer, nicht um den Druck dauerhaft sofort los zu werden, aber das Gehirn reflektiert und brauch auch immer seine Zeit um Dinge , gerade bei sich selbst, einzusortieren.
Also wiie hast Du es geschafft 5 Jahre spielfrei zu bleiben oden in Deinen Worten : nicht einen Cent zu verspielen ?
Einen Gedanken habe ich noch. Du machst viel von Deiner Frau abhängig, was ein völlig normaler Gedankengang ist. Du willst das alles natürlich nicht verlieren.
Heisst das aber nicht auch, dass Du Dir im hier und jetzt bereits innerlich erlaubst spielen zu gehen, wenn Deine Frau aus welchen Gründen auch immer sich trennen sollte. Baust Du da nicht irgendwie schon selbst Druck auf, in welche Richtung auch immer.
Mache es für Dich, wenn Du den Dreh raus bekommst, fällt der Druck automatisch ab. Erst wenn Du aufhörst deine Sucht an äußere Bedingungen zu knüpfen, bist Du frei.
Alfred, schön das Du da bist.
Lieben Gruß
André
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….