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Angst und Wut

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Turnschuh:
Hi Kelly,

Es sind erst 3 Monate die ihr zusammen seit... ist es wirklich der Mann mit dem du dein Leben verbringen möchtest? Wenn er dich jetzt schon um Geld bittet um Seine Sucht zu finanzieren? Der trennungsschmerz wäre auf jedenfall da, aber wie würdest du dich fühlen wenn er sich weiter enttäuscht und anlügt. Wieder du dabei weniger Schmerz empfinden?

Ich bin Angehörige, hätte ich es nach 3 Monaten erfahren denke ich wäre ich (aus jugendlichem Leichtsinn) bei ihm geblieben. Damals wär ich unter 18 gewesen und hätte damit nichts anfangen können.
Auch als ich Mitte 20 war und es rausgefunden habe, habe ich ihm eine weitere Chance geben und bin bei ihm geblieben. Ich bin ja dafür das jeder ne zweite Chance verdient. Es schien ja auch alles gut...Jetzt habe ich erneut rausgefunden das er wieder spielt. (Dies geht allerdings schon über 2 Jahre)
Aktuell leben wir getrennt. Ich denke ich hätte den Kontakt komplett abgebrochen, wären wir nicht verheiratet und hätten ein Kind. Zu groß ist die Enttäuschung mit all den Lügen und dem daraus resultierenden Vertrauensbruch. Leicht ist das zu keiner Minute, da ich ja doch noch Gefühle für ihn habe. Die machen es einem schwer.

kelly:
Ein Sprichwort sagt

Wenn ein Buch dich auf den ersten 30 Seiten enttäuscht... Dann leg es weg

An diesem Punkt war ich vor paar Tagen schon mal. Und ich glaube tief drinnen weiß ich das es keinen Sinn hat. Nur den Schnitt zu machen.. Tut weh und fällt mir schwer

Das Gespräch mit dem Bruder war ganz gut... Hab einiges erfahren können.. 
Auch wenn das mit mir und ihm endet.... Seine Familie will diese Hölle auch nicht länger mitmachen. Die dachten nach der Therapie geht es aufwärts und diesen Anschein hat es ja auch gemacht... Bis jetzt

kelly:
Sind spielsüchtige eurer Meinung nach gar nicht zu Liebe und Beziehung fähig? Denn wenn sie nur lügen und am Ende den Partner zur Kapitalbeschaffung ausnutzen... Wie kann man dann jemals wissen was gerade echt ist?

Dabei dachte ich.. Das stabile Beziehungen gerade für so Leute wichtig sind um nicht den halt zu verlieren...

Andre12:
Moin Kelly,
Klar können wir lieben , aber wie gesagt ist die Sucht stärker ! Ich habe alles dem Spiel untergeordnet. Ich wollte bestimmt nicht meine Partnerin verletzten , habe es für mich schön geredet (ist ja mein Geld usw) leider war ich nicht mehr in der Lage rational zu denken, alles dafür getan das ich nicht auffliege und ich meine Sucht weiter frönen kann . Bei jeder stoffgebundener Sucht, sieht man es meist körperlich und dann denken vielleicht die Angehörigen anders darüber. Weil man die Sucht sehen kann. Die Spielsucht ist genauso  , ich konnte nicht einfach so aufhören. Die Sucht wird immer vorgezogen ob Drogen, Alk oder eben zocken . Es hat nix aber auch rein gar nix mit Liebe zu tun, sondern einfach nur darum wie ich meine Sucht befriedigen konnte. Klar, ist mir der Partner wichtig , die Sucht war aber wichtiger. Für Dich stellt sich doch die Frage ob Du so leben möchtest?
Lg André

Fred:

--- Zitat von: kelly am 20.07.2020 11:08:27 ---Sind spielsüchtige eurer Meinung nach gar nicht zu Liebe und Beziehung fähig?
--- Ende Zitat ---

Das sind Fragen, die man im Prinzip nicht beantworten kann. Unabhängig von der Spielsucht.
Man sagt ja auch immer, dass man sich erst selbst lieben muss, bevor man andere lieben kann etc.

Also ganz generell kann sicher auch ein Suchtkranker aufrichtig lieben


--- Zitat von: kelly am 20.07.2020 11:08:27 --- Denn wenn sie nur lügen und am Ende den Partner zur Kapitalbeschaffung ausnutzen... Wie kann man dann jemals wissen was gerade echt ist?

--- Ende Zitat ---

Spieler ( bzw. Suchtkranke ) lügen nicht per se. Zumeist ist alles um die Verheimlichung / Vertuschung und weitere Ausführung der Sucht betroffen.
Da aber hinter jedem Spieler auch noch ein "normaler Mensch" steckt, gibt es natürlich zusätzlich noch die "Lügen" wie bei allen anderen.


--- Zitat von: kelly am 20.07.2020 11:08:27 ---Dabei dachte ich.. Das stabile Beziehungen gerade für so Leute wichtig sind um nicht den halt zu verlieren...
--- Ende Zitat ---

Ein Suchtkranker muss aufhören wollen, da ist es unerheblich ob er eine stabile Beziehung hat oder nicht.
Ich bin eigentlich ein Befürworter der Theorie: "Partnerschaft hilft", habe aber in den letzten Jarhen doch viele kennengelernt, die sich davon eher "abgelenkt" fühlen, bzw. sich besser auf sich selbst konzentrieren können, wenn sie alleine sind.

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