Hallo Anke,
ich habe gerade wenig Zeit. Daher nur zwei wichtige Dinge "hingeworfen". Vielleicht schaffe ich es heute Abend eine nähere ERklärung zu formulieren.
...es macht mich wütend auf mich und die ünerklärbarkeit für so viel unsinniges Verhalten lässt mich ständig fragen ....warum hab ich das gemacht ....es muss einen Grund geben .. darüber Zermatters ich mir gerade den Kopf .
1.) Der Grund ist in den allermeisten Fällen: Gefühlsregulation. Dies ist ein für Menschen lebenswichtiger Vorgang, der tief in uns verankert ist und daher auch nicht von uns selbst willentlich"umprogrammiert" werden kann.
2.) Wenn wir auf die Welt kommen ist unserer Gehirn fast leer. Wir müssen also alles erst erlernen. Lernen tun wir indem wir Erfahrungen sammeln, ein Leben lang. Für das Erfahrungen sammeln und wie wir diese Erfahrungen in einen sinnvollen Zusammenhang setzen, gibt es verschiedene Methoden, z.B. Beobachtung, Nachmachen oder ausprobieren.
Unser Gehirn bewertet dabei nicht, ob etwas gut oder schlecht ist ( das bestimmt nämlich die Werteordnung, die Menschen sich selbst geben), sondern allein danach, ob es nützlich ist, für unser Funktionsfähigkeit, also unser Überleben. Das Gehirn ist evolutionstechnisch gesehen, nicht zum Denken, sondern zum (Über)Leben da.
Du hast nun die Erfahrung gemacht (genauer gesagt dein Gehirn), das Spielen einen nützlichen Effekt hat. Mit großer Wahrscheinlichkeit das du damit deine Gefühle regulieren kannst, was ja wie gesagt überlebenswichtig ist. Diese in der Tat richtige "Einschätzung", wir nun automatisch immer angeboten, um Gefühle zu regulieren. Ganz besonders dann, wenn dein Gehirn keine gleichwertigen oder sogar bessere Optionen gelernt hat.
Blöd ist nur das Spielen auch Nebenwirkungen haben kann, z.B. die Sucht. Dein Gehirn hat das aber nicht gewusst. Woher auch, es hat ja nie diese Erfahrung gemacht. Und wenn es dann klar wir, ist es meistens zu spät.
Daher sollte auch klar sein das du nicht verblödet bist und vorallendingen keine Schuld hast, süchtig gewo0rden zu sein.
Allerdings sind Gründe des Spielens und die Schuldfrage natürlich interessant; für einen süchtigen Spieler aber für seinen Weg aus der Sucht völlig zweitrangig, um nicht zu sagen unwichtig.
So jetzt muss ich aber los. Sorry.
LG
Robert