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Autor Thema: Ich bin verantwortlich

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Re: Ich bin verantwortlich
#210: 05.02.2023 11:48:27
Hallo TAL;

PP hat seit einiger Zeit wieder die Kooperation mit bestimmten OC`s aufgenommen.
Wohl um mehr Bewegung im eigenen Zahlungsverkehr zu bekommen und neue Kunden zu rekrutieren.
Für den Spieler eine schnelle Zahlungsmethode und nicht direkt über die Hausbank oder Kreditkarten.
Für eine Verifizierung bei einem OC ist ein PP Konto aber nicht ausreichend.

OC`s werben  gerne mit diesem Zahlungsdienstleister, für beide wohl auch förderlich.
Es wird ja für alles geworben, Zielgruppen schon geschickt beflügelt und wie ein Fisch geködert.
Egal wie toxisch das Produkt, zwar keine Zigaretten mehr aber durchaus andere Nervengifte.
Wo jeder Tropfen in einem ganzen Leben schon zu viel wäre.

Akzeptanz und Ambivalenz, event. gibt sich beides ja irgendwie die Hand, wo dann eine andere losgelassen wird.
Süchtig zu sein wird immer ein Makel in der Gesellschaft sein, eines was aber gebraucht wird.
Wohl um die ganze Agonie auch am Leben zu erhalten.

Schöner Beitrag TAL, gerade in den Dingen wo Du über Dich schreibst.
Den Lauf der Dinge nicht ändern zu können macht niemand zu einem Gefangenen.
Egal wie sehr sich diese ganzen Raptoren  in den Medien auch präsentieren.

Grüß Dich
 
         

 
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Taro

Re: Ich bin verantwortlich
#211: 05.02.2023 22:58:56
Das Leben in der Spielfreiheit und dass ich die Selbsthilfegruppen kennenlernen durfte, ist das geilste was wir je in meinem Leben passiert ist.

Ich weiß nicht was andere in meinen Augen sehen und das Leben ist auch kein Ponyhof. Wichtig ist aber auch immer zu gucken, wo ich herkomme und wenn ich andere anschaue zu schauen, wo kommen sie her. Wenn ich gerade an zwei gute Freunde aus der SHG und an mich denke, wir begleiten uns seit über 34 Jahren, dann waren wir drei im wahrsten Sinne tot geweiht. Niemand hätte einen Pfifferling auf uns gesetzt, und doch haben uns gegenseitig am Hosenboden aus dem Sumpf gezogen.

Mein Leben was ich heute für mag für viele nichtsüchtige recht banal sein. Für mich ist es jedoch noch heute einfach unvorstellbar. Natùrlich wird das ein Außenstehender nicht sehen.
Die Kapitulation war für mich tatsächlich kein großer Akt. Dass ich nie wieder Zweifel, ob ich vielleicht doch spielen könnte, habe ich mit Sicherheit den regelmäßigen Besuch der SHG zu verdanken. Das gleiche gilt auch für meine Depression. Die SHG ist für mich eine Art Frühwarnsystem.
Taro
 
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TAL

Re: Ich bin verantwortlich
#212: 10.02.2023 00:52:29
Ja, ich gebe dir in Allem recht. Auch ich führe ein Leben, was ich so für mich nicht für möglich hielt.
Ich glaube ihm aber wie gesagt durchaus, daß er es als 'unehrlich' empfindet, wenn jemand mit Begeisterung von seinem auf den ersten Blick banalen Leben spricht. Da gibt es dann zwei Möglichkeiten, und auch ich selbst kann beide 'Versionen' davon sein, je nachdem, wie es mir 'innerlich' gerade geht.

Ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit dafür, daß ich ein ganz normales selbstbestimmtes Leben führen darf. In vieler Hinsicht. Friedhof, Gefängnis, Obdachlosigkeit, Psychiatrie, Arbeitslosigkeit, betreutes Wohnen... alles Dinge, die für Menschen mit meinem 'Paket' und / oder Werdegang nicht unwahrscheinlich wären. Es ist aber nicht so gekommen. Den einen Teil habe ich selbst in der Hand, bei dem Anderen hilft das stabile Umfeld, das ich 'unverdienterweise' habe. Ein kleines 'Netzwerk' von Menschen, die einfach nur 'da sind'. Und ich kann nicht einmal 'zurückgeben', wie ich das gerne würde. Das ist mitunter sehr frustrierend, auch wenn es gar keiner von mir 'verlangt'.
Ja, genau. Ob das nun einer versteht oder nicht, ist egal, doch für mich ist dieses Glück unbezahlbar. Würde ich noch spielen, wäre das anders.
Ich hätte jedenfalls im Leben nicht gedacht, daß ich eines Tages einmal all das haben könnte.
Das ist es wert, zu 'verzichten'. Tausendfach.
Absolut richtig.
Und ich wünsche jedem hier, diesen 'inneren Frieden' für sich zu erreichen.

Und dennoch gibt es die Tage, an denen ich diese kranke Anspannung anscheinend doch irgendwie vermisse. Würde ich dann sagen "Ich mag mein einfaches Leben" wäre das zwar trotzdem immernoch richtig, doch in dem Moment würde das 'Aber' fehlen. Ob man mir das allerdings 'ansehen' würde - wahrscheinlich eher nicht. In diesem speziellen Fall sogar mal: glücklicherweise.
Doch um es mal gesagt zu haben - auch in 'unseren Internetkreisen' hatte ich hin und wieder schon mal das Gefühl, daß es jemandem in dem Moment genauso geht, auch wenn er das Gegenteil schreibt - eben weil es das ist, was man nach Außen hin (und wohl auch für sich selbst) immer sagen 'muß', selbst wenn man selbst gerade eher 'hadert'.
Und ich bin eigentlich nicht wirklich gut darin, 'Stimmungen' zu 'lesen', in 3D 'erkenne' ich solche Dinge eher selten bis gar nicht. Hier kann ich es aber auch mehrmals lesen - was ich daher schon auch öfter mal mache. Und ich kenne diese 'Perspektive'.
Von daher: Ja, ich denke, ich weiß, was er damit meinte.

Und zu PP: Es ging mir dabei nicht um Verifizierung oder die 'Schnelligkeit' - die wäre auch bei anderen Zahlungsmethoden gegeben, da ich seit ein paar Jahren sogar Onlinebanking habe.
Und wenn ich keine 'Papierspur' auf meinem Bankkonto hinterlassen möchte, wäre der beste Weg wohl weiterhin über bestimmte Prepaidkarten von der Tankstelle.

Nein, was mich dabei wunderte, war eher, daß die das wieder machen, trotz des Abwicklungsverfahrens von PayPal-Zahlungen - Lastschriften.
In der Vergangenheit ist ihnen das ja irgendwann 'um die Ohren geflogen'.
Sie scheinen sich also sehr sicher zu fühlen mit ihren 'Lizenzen'. Diese Dreistigkeit. Was für ein elender Haufen dreckiger Opportunisten. Aber warum ärgert mich das so? Warum macht mich das... mhh... wütend... und 'trotzig'? Das sollte ja nun wirklich keine Überraschung sein, es war doch schon immer so...
Solange es Menschen wie mich gibt, kommen sie damit durch, denn das gibt ihnen die Macht, den Einfluß, die Ressourcen... kurz, die 'Lobby', um mit Schlüpfrigkeit und ohne Rücksicht alles machen zu können, ihren krankmachenden Einfluß noch zu vergrößern.
Ich sollte das nicht an mich heranlassen, denn ich bin machtlos.
Aber Wegsehen ist leider doch nicht immer so einfach, besonders dann nicht, wenn man es 'auf die Nase gerieben' bekommt. Weil ich weiß, worauf das abzielt. Weil ich weiß, wie dieser 'lustige Spaß' enden kann.
Und dann denke ich mir: Das sollte denen erneut um die Ohren fliegen.
Bah.

Sowas eben.
Bin ich glücklich spielfrei - ja, definitiv.
Bin ich 'fertig damit' - offenbar wohl nicht.

Ob man das allerdings immer so laut sagen kann, darf oder sollte, ist eben die Frage.

Achtsamkeit ist daher immer angebracht, und auch wenn es da Hier und Heute eigentlich keine Zweifel gibt, würde ich niemals 'Nie wieder' sagen, denn das habe ich schon zu oft getan, und wissen kann ich es nicht..

Ich denke jedenfalls, daß die Gesellschaft Süchte sicher nicht 'braucht', sie aber nicht gänzlich vermeidbar sind. Und solange es die offizielle Möglichkeit gibt, etwas zu 'konsumieren', wird es auch Leute geben, die es 'übertreiben'. Eine Entscheidungsmöglichkeit sollte aber trotzdem bestehen, denn obwohl ich es nur selten tue, möchte ich beispielsweise auch nicht, daß mir jemand verbietet, Alkohol zu trinken. Ich will ganz sicher nicht bevormundet werden.
Verbote sind daher auch nicht das Mittel der Wahl, und funktionieren sowieso nicht - siehe Prohibition oder illegale Drogen.
Trotzdem sollte man nicht noch zusätzlich aggressiv dafür werben dürfen, um die Reichweite künstlich zu erhöhen, und die Hemmschwelle für den 'Einstieg' herabzusetzen. Solche 'Praktiken' sind dann tatsächlich Gift für die Gesellschaft.

Au weia, ich sollte mal schlafen.
Gute Nacht. : )
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Re: Ich bin verantwortlich
#213: 10.02.2023 07:20:23
Achtsamkeit ist daher immer angebracht

Schöner Beitrag, TAL.

Wir alle achten sehr auf uns. Dieses äußerst positive Verhalten haben wir uns in dem Wissen antrainiert, dass uns unsere Krankheit jederzeit "umwerfen" kann.
Wer das nicht tut, ist bestenfalls "dumm". Denn das "Teufelchen" lauert ein Leben lang und vor allem überall und jederzeit.

Gut, also wir achten auf uns. Glücklicherweise. Denn wir achten nicht nur auf unsere Spielsucht, sondern auf unser ganzes Leben.
Somit entgeht uns nichts. Kein Fehler, kein Mißmanagement.
Als "Normalo" vergisst man das schnell und schlittert oftmals durch diverse Katastrophen oder sonstige Unpässlichkeiten.
Kann uns nicht mehr passieren, denn wir achten auf uns.

Schön, dass du das mal angesprochen hast.
Denn es ist wichtig.
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TAL

Re: Ich bin verantwortlich
#214: 10.02.2023 11:39:49
Das zum Beispiel ist ein Beitrag, den ich seit heute Morgen mehrmals gelesen habe. Und ich bin mir immernoch nicht sicher, ob du das ernst meinst, oder ob du mir sagen willst, daß ich da reinsteigere, etwas Offensichtliches anspreche, oder dem (oder mir selbst?) zuviel Bedeutung beimesse. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Denn du schreibst das mit der Achtsamkeit und der Wichtigkeit mehrmals, als ob du es betont 'übertreiben' würdest. Und du setzt Wörter in Anführungszeichen, was ich sonst auch tue, wenn ich nicht sicher bin, ob sie hundertprozentig 'passen'. Das dürfte inzwischen ja auch dem Meisten hier schon aufgefallen sein.

Wäre übrigens beides in Ordnung für mich, Feedback ist immer hilfreich - aber je nachdem, wie du das meinst, müßte ich ganz unterschiedlich darauf antworten.
Und bevor ich mich jetzt wie sonst oft noch den ganzen restlichen Tag frage, ob hier tatsächlich irgendwas 'nicht stimmt', dachte ich mir eben: Ist unangenehm, aber was soll's, dann frage ich, um mich lieber einfach mal zu vergewissern.

War das ironisch gemeint?
Wenn nicht, tut es mir leid für die Frage. Das verunsichert mich nur gerade etwas, und ich will nicht ewig darüber nachdenken müssen.
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Re: Ich bin verantwortlich
#215: 10.02.2023 12:07:24
War das ironisch gemeint?
Wenn nicht, tut es mir leid für die Frage. Das verunsichert mich nur gerade etwas, und ich will nicht ewig darüber nachdenken müssen.

Ich würde hier keine Späße treiben.
Ich sehe  das "auf sich selbst achten" als ganz wichtigen udn viel zu oft vernachlässigten Punkt.

Also es ist schon alles so gemeint wie geschrieben, ganz ohne Hintergedanken.
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TAL

Re: Ich bin verantwortlich
#216: 10.02.2023 15:46:43
Danke für die Antwort. : )
Ich war mir wie gesagt nicht sicher.

Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause, und wünsche allen ein schönes Wochenende.
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Taro

Re: Ich bin verantwortlich
#217: 10.02.2023 18:03:07
Moin Tal,

mit jedem Deiner Beiträge gibst Du soooo viel zurück. Das sind zwar nicht Deine Bodys die Du meintest, das mit dem zurückgeben kann man aber auch ruhig gross denken. Genauso mache ich es mit der Wiedergutmachung. Wenn ich bei einer Person etwas nicht wieder gut machen kann, mache ich eben bei jemandem der gerade Hilfe benötigt wieder gut.

Nicht ohne Grund habe ich Dich versucht in meine SHG zu bekommen, Deine Gedanken sind vom feinsten.

Taro
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Taro

Re: Ich bin verantwortlich
#218: 18.02.2023 09:35:38
Es gibt viele Arten an "Medizin" gegen die Spielsucht. Da wären die Suchtberatungsstellen der Hausarzt die Therapieangebote und die Selbsthilfegruppe zu nennen. Die zwei erstgenannten sind als akut Hilfe zu nutzen die letzten beiden als langfristige Medizin.

Obwohl die langfristige Therapie ausgezeichnet wirkt, mit sehr großen Erfolgen, scheuen sich doch viele vor diesen Schritt. Mit Medizin ist es ja so dass jede Wirkung auch eine Nebenwirkung hat.

Um den Weg in die Genesung zu gehen können die tatsächlichen oder möglichen Nebenwirkungen jemanden davon abhalten.
Es lohnt sich die Ängste vor dem Nebenwirkungen einmal näher anzuschauen, um im nächsten Schritt einmal zu schauen wie diese gemindert werden können. Oft ist eine Angst in einer Selbsthilfegruppe jemanden zu begegnen den man kennt. Das mag durchaus einmal vorkommen, nur gilt es zu bedenken, dass der bekannte ja auch im gleichen Raum sitzt aus dem gleichen Grund wie Du. Und trotzdem in so einem Raum angstfrei sprechen zu können ist sie von allen Mitgliedern garantierte Anonymität ein wirksamer, ein bewährter, Schutz.

Das gleiche gilt für die Ärzte. Kürzlich wurde hier die Angst geäußert, der Hausarzt könnte etwas von der Spielsucht erfahren. Der Hausarzt  weiß, dass Spielsucht eine Krankheit ist. Daher wird er niemals schlecht über ein spielsüchtigen Menschen denken, der sich Hilfe sucht. Wer krank ist sucht und nimmt sich seine Medizin, für einen Hausarzt völlig normal.

Nach den Ängsten von möglichen Nebenwirkungen schauen wir uns jetzt die tatsächlichen Nebenwirkungen an. Veränderung im Leben sind immer anstrengend, und Anstrengung werden gerne vermieden. Schon der Weg in die SHG oder in die Therapie ist eine Anstrengung. Durch das was ich dort erfahre wird sich mein Leben ändern. Jede einzelne Änderung ist wieder mit Anstrengung verbunden. Oft behalte ich lieber , auch wenn es noch so scheiße ist,das was ich habe, als mich darauf einzulassen auf das was da kommt. Die Sorge ich weiß ja nicht was ich neues bekomme. Der Weg aus der Spielsucht heraus ist wie ein Sprung in ein schwarzes Loch. Ich gehe jetzt seit über 30 Jahren in die Selbsthilfe. Ich kenne viele Menschen die diesen Sprung gewagt haben.
Mir ist noch keiner begegnet der den Sprung bereut hat, im Gegenteil. Wie bei mir auch ist das Leben oft viel praller und voller geworden, als ich es mir je hätte vorstellen können.
Durch die Veränderung die ich durch die Einnahme der Mediziner erfahre, hat das Auswirkung auf mein direktes Umfeld. Möglicherweise wenden sich lieb gewonnene Menschen von mir ab. Sie wollen mich so behalten wie ich als Spieler war. Das ist eine tatsächliche Nebenwirkung, die auch besonders viel Angst macht. Tatsächlich ist es aber überhaupt nicht schlimm dass ich diese Menschen von mir abwenden, weil sie in meinem Leben keinen Platz mehr haben. Die frei gewordenen Plätze werden durch neue liebe Menschen gefüllt werden. Es ist eben so wenn ich mir ein neues Leben aufbaue muss ich erst einmal Platz schaffen.
Ich habe schon oft gesagt, das verlorene Geld ist nicht das Problem egal ob 4000 oder 400.000 Euro. Das Problem ist die Sucht, die muss angegangen werden. Alles andere löst sich von selbst.
Taro
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« Letzte Änderung: 18.02.2023 12:05:56 von Taro »
 
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Re: Ich bin verantwortlich
#219: 18.02.2023 14:33:47
Hallo,

Taro hat es schon bestens aufgeführt, als kleine Erweiterung möchte ich noch anmerken.
Bei psychischen Erkrankungen ist in der Diagnostik/Behandlung des jeweiligen Arztes/Therapeuten unumgänglich, dass der Betroffene mitarbeitet. 
Er wird dabei immer der Schlüssel bleiben, ob sich neue Türen öffnen oder nur weitere verschlossen werden.
Aus eigener Erfahrung kann und darf ich berichten, es wäre immer irgendwo eine Hemmschwelle oder Unsicherheit da.
Sich auch nur soweit selbst zu präsentieren um nicht als noch kränker dazustehen als man es meint zu sein.
Und nur durch stetiges zusammenarbeiten, ob nun bei einem Doc, Therapie oder einer Gruppe mit anderen Betroffenen,
wird jeder mit der Zeit konformer mit der Bereitschaft alles..wirklich auch alles zu reflektieren.

Natürlich findet dann auch eine Veränderung statt, eigene Werte werden neu sortiert, Einsicht und zu spüren an welchem Tropf man die ganze Zeit auch hing.
Ein Umfeld welches es entweder einfach duldete oder schier gar nicht bemerkte.
Nach so vielen Jahren muss ich selbst zugeben, ich kann nicht alles haben.
Nicht jeden als Freund und kaum, mich immer wieder aufs neue jedem gegenüber aufs neue einzustellen.
Dieses ganze justieren entfernte mich Meilen von etwas weg, so dass es sehr mühsam war mich selbst wieder zu finden.
Andere werden nicht entscheiden mit wem ich mich so umgebe, dies passiert mittlerweile voll automatisch.
Weil ich eben auf diese ganzen Veränderungen eingegangen bin, auch in vielen Stunden hier, in einer Shg, bei einigen Therapeuten
und so vielen Gesprächen mit anderen psychisch Erkrankten, nicht nur in der Spielsucht.

Dahinter steckt mein größter Anteil einer gewonnenen und erarbeiteten Selbstverantwortung. 
So richtig erwachsen werde ich deshalb aber nicht, doch ich habe gelernt gut damit umzugehen.
Schlussendlich kann ich jedem sehr nahe legen, egal wie groß ein Verlangen auch sein sollte etwas zu tun, was euch schadet.
Etwas zer/-verstört , was immer kranker macht und die Selbstaufgabe schürt und schürt.
Versucht  immer und immer wieder es zu erkennen und diese eigene Machtlosigkeit dahinter zu erfassen.
Was es für ein Leben weiterhin wäre und ob es nicht einmal endlich an der Zeit wäre umzudenken.
Egal wie unheilbar dieses Leiden auch sein sollte, Hoffnungslos und ohne Glauben....
ist es nicht einmal am Tage nach seinem eigenen Tot.

Taro hat ja geschrieben dass er keinen kennt der seinen Schritt in die Suchtfreiheit bereute.
Ich kenne auch keinen.
Um dort hinzugelangen wird ein fester Willen alleine kaum reichen.
Man muss diesen Weg schon gehen, ist es ein schwerer Weg ?
Doch nur für die Suchtgedanken und dessen abartige Gewohnheit.

Ein Betrachter könnte nun eine gewisse Naivität oder Fehleinschätzung hinter diesem Beitrag vermuten.
Weil es gäbe schon sehr starke psychische Beeinträchtigungen, die kaum zu lösen wären.
Gelöst wird auch rein gar nichts, es wird nur besser damit umgegangen.
Wie auch immer es z.B der liebe Harald ( und ich schätze ihn sehr) sehen würde.
Keiner ist alleine seines Glückes Schmied, es gäbe schon Mitmenschen denen es auch wichtig wäre.
Dabei ist es ungenügend "nur" seine eigenen  "Fehler" einzugestehen, sie sollten doch auch vermieden und soweit es geht wieder gut gemacht werden.
Sonst bleibt eh alles irgendwie beim alten und wird doch nur ""ehrlich"" schöngeredet.   

Liebe Grüße 
       
 
 
 
         

   
   
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Taro

Re: Ich bin verantwortlich
#220: 22.02.2023 18:47:59
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A
Re: Ich bin verantwortlich
#221: 06.03.2023 08:33:56

"Du wirst leiden, solange Du eine emotionale Reaktion auf alles hast, was zu Dir gesagt wird.Wahre Kraft liegt darin, Dich zurück zu lehnen und die Dinge mit Logik & Ruhe zu beobachten.Wenn Worte Dich kontrollieren können, bedeutet das,dass jeder Dich kontrollieren kann. Atme durch und erlaube es manches einfach los zu lassen."   - Bruce Lee


Ich finde das passt im Allgemeinen gut und im übertragenden Sinne eben auf unsere Sucht.


Lieben Gruß

André
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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Re: Ich bin verantwortlich
#222: 02.04.2023 00:01:01
Hallo Adri,

dein Spruch von heute Nacht 4 Uhr gefällt mir persönlich gut. Hat mich jetzt interessiert, woher er kommt. Ist von Franz Grillparzer (1791-1872).

Auf alle Fälle habe ich den Spruch nicht als Provokation oder absichtliche "Fehlinterpretation" der Forenregeln verstanden.
Klar interessiert es uns, wie es Dir geht. Aber ich denke, wir sollten uns einfach gedulden, bis Dir danach ist das auszuspucken.

Liebe Grüße.
JJ
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