Hallo Florian,
Willkommen bei uns.
Wenn du jemanden suchst, der dich versteht - ja, das tue ich. Etwas nicht erklären zu müssen, macht es auch einfacher, darüber zu reden... oder zu schreiben.
So hast du zumindest einen Anfang gemacht.
Doch damit ist es noch lange nicht 'getan' - aber ich denke, das weißt du selbst. Darum erspare ich mir jetzt auch die üblichen 'Begrüßungsfloskeln'.
Ich habe auch mal ein Studium geschmissen, weil ich 'Besseres' zu tun hatte. Ich habe dann auch noch einige Jahre so weitergemacht. Das ist jetzt nicht mehr 'die Welt', wie man so sagt, mir geht es auch so recht gut heute. Es war aber ein unnötiger, sehr anstrengender 'Umweg'. Du bist noch jung, laß es also am besten gar nicht erst soweit kommen.
Da hilft es, in kleinen Dimensionen zu denken. Keine Horrorszenarien, kein Was-Wäre-Wenn. Sag dir nicht, was nicht geht... sondern schaue für dich, was machbar ist, Hier und Jetzt. Und bleibe dabei. Jeden Tag.
Wie kannst du dir das Spielen so schwer wie möglich machen? (Unmöglich geht nicht, das weiß ich selbst nur zu gut)
Was tust du bei Suchtdruck? (Sei darauf vorbereitet, denn der kommt, und das mit Sicherheit)
Wie füllst du deine Freizeit? Was machst du bei / gegen 'Langeweile'?
Wie gehst du mit deinen finanziellen Verpflichtungen um? (Auch bei nahestehenden Personen sollte man das so schnell wie möglich lösen, ob die nun darauf 'bestehen', oder nicht.)
Aber am Allerwichtigsten ist: Was mußt du in Zukunft anders machen? Was genau ist es, das du nicht aushältst, ohne das Verlangen zu bekommen, es 'wegdrücken' zu wollen? Kannst du das (für dich) in Worte fassen?
Diese Fragen mußt du auch nicht mir oder 'uns' beantworten, sondern allein dir selbst. Das wirst du auch nicht 'über Nacht' schaffen, und sehr wahrscheinlich auch nicht ohne Hilfe 'von Außen'. Ich habe sehr lange gebraucht, das für mich zumindest ansatzweise zu verstehen.
Doch wenn man weiß, wie man selber 'tickt', ist es einfacher, potenziell gefährliche Situationen zu 'umschiffen'. Denn ganz 'weggehen' wird das nie.
Ich habe lernen müssen, mit der Sucht zu leben, und nicht gegen sie. Das wird nämlich nichts, sie kennt mich zu gut. Dazu mußte ich mich aber erstmal selbst 'kennenlernen'. Das war sehr unangenehm, aber notwendig.
Also. Aufgegeben ist nicht, das sagst du ja selber. Aussitzen aber auch nicht - denn da hat jemand den 'längeren Atem'. Was kannst du also tun, um aktiv zu werden?
Nicht übermorgen, nicht nächste Woche, sondern jetzt?