Hallo Peters,
mit deinem favorisierten Kartenspiel bin ich groß geworden, es war für mich der Einstieg in die Welt der Spielbanken.
Unfassbar in wieviel Casinos ich an den Kartentischen gesessen habe.
Dieser Klassiker eignet sich hervorragend um in eine stupide Abhängigkeit zu geraten.
Aktiv sehr nahe am Geschehen und gefühlt im Vorteil zu sein.
Eine kleine Geschichte nur für dich Peters.
Hier an der Schweizer Grenze gab es früher etliche Spielclubs, als Verein getarnt mit "Mitgliedern" und Spielen die
als Beobachtungsspiele deklariert waren umging man den Gesetzgeber.
In manchen bekam jeder spielende Stammgast einen Hunderter geschenkt zum spielen....jeden Tag.
Ich war sehr oft dort und wir kannten uns alle, wie halt so üblich in solch einer oberflächlichen Gemeinschaft.
Ich habe ihren Namen vergessen, sie war wohl genau so oft dort wie ich auch und wir spielten "dein Spiel" Peters.
Meist haben wir miteinander gescherzt, gelacht wenn wir gewannen und geärgert beim verlieren.
Vielleicht 50 mal über die Jahre saßen wir nebeneinander am Kartentisch.
Niemals erzählten wir einander von unserem Privatleben, niemals.
Doch eines Tages nach etlichen gezählten Karten flüsterte sie mir ins Ohr, dass sich ihre Tochter in der letzten Nacht umbrachte.
Es gibt keine Ausreden für ein Spiel, ein Los, eine Wette für einen Spielsüchtigen!
Gibt es überhaupt greifbare Gründe dafür ?
Weil wir uns lieber in Ohnmacht zerstören, koste es was es wolle ?
Beim Kartenspielen, Tasten drücken oder Wettscheine ausfüllen ?
Wie war es möglich für mich, 30 Jahre lang zu spielen ?
Lasse es sein , Peters.
Liebe Grüße