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Autor Thema: Waanda‘s Tagebuch

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W
Waanda‘s Tagebuch
OP: 21.01.2022 10:40:21
Ich habe mich nun schon länger nicht mehr zu Wort gemeldet, bewusst. Das Handy war in letzter Zeit Nebensache. Ich habe mich viel mit mir selbst beschäftigt und bin gerade dabei ein 30 Tage Online Programm zu machen. Viele Baustellen haben sich ergeben, an denen ich Schritt für Schritt arbeite.
Diese Woche war allerdings besonders schlimm. Diese finanzielle Notlage macht mich einfach fertig, auch wenn ich weiß, dass es in zwei Monaten wieder ganz anders aussieht. Dieser Druck und diese Last, die ich meinem Partner antue, ist für mich nicht tragbar. Ich kriege seit Wochen kaum mehr was zum Essen runter und das ist für mich alles andere als normal.
Ich werde nun versuchen, ab und zu, mal hier ins Tagebuch zu schreiben, um meine Gedanken und Ängste niederzuschreiben und „loszuwerden“.

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Re: Waanda‘s Tagebuch
#1: 21.01.2022 16:43:55
Hallo Wanda,

bevor wir in Tagebüchern kommentieren, fragen wir immer ob das dem Schreiber recht ist oder ob er das lieber ganz für sich machen möchte.
Wie sieht das bei Dir aus?
LG Medea
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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 

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Re: Waanda‘s Tagebuch
#2: 21.01.2022 16:49:04
Ihr könnt gerne was dazu schreiben 🤗
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#3: 21.01.2022 21:39:54
Hallo Waanda,
Ich glaube dir gerne dass es sehr schwer ist und viel Druck auf dir liegt.
Aber als Angehörige kann ich dir sagen, auch wenn der Druck groß ist entscheiden wir Angehörige selbst und mit vollem Bewusstsein wie wir euch Spielern beistehen können. Ja der Druck lastet auch auf uns. Du sagst in 2 Monaten sieht es besser aus das ist also eine absehbare Zeit. Auch für deinen Angehörigen ist das eine absehbare Zeit.
Ich zum Beispiel weiß dass es in einem halben Jahr geldtechnisch besser wird. Ein Zeitraum den ich habe ich weis also wie lange der Druck noch stand hält bis etwas davon abgeht…
Ich kann deine Schuldgefühle natürlich nicht zu 100% verstehen da ich es als Angehörige nicht verstehe. Aber wenn dein Partner so wie ich ist, dann hat er sich bewusst dazu entschieden das mit dir durch zustehen
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#4: 21.01.2022 22:08:04
Danke MissLuna2501.
Ich lese hier im Forum auch viele der Beiträge der Angehörigen und ich finde es schön, zu lesen, wie sie ihren Liebsten beistehen. Mein Partner steht auch voll und ganz hinter mir. Ich weiß nicht, ob du meinen ersten Beitrag gelesen hast, aber wir wollen nächstes Jahr heiraten. Auch nach meiner Beichte, will er es immer noch.
Klar, zwei Monate sind an für sich nicht lang und vergehen schnell, aber für mich fühlt es sich an wie eine Zeitlupe. Ich bin ein Mensch, der gerne alles mit sich selbst klärt, das war ich schon immer und werde es wohl immer bleiben. Auch mache ich mir viele Gedanken, manchmal sogar zu viel. Ich wünschte, dass ich eines morgens aufwache und alles war nur ein böser Traum.
Ich frage mich einfach so oft, wenn es für mich so schwer ist, ob es für ihn auch so eine Belastung ist. Wir reden viel darüber, aber oft geht es nur mich. Er ist nicht der große Redner, vor allem nicht was seine Gefühle angeht.
Im Moment bin ich wirklich auf einem guten Weg und das sollte mich Tag für Tag glücklicher machen, aber das tut es einfach nicht.
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#5: 22.01.2022 07:42:58
Im Moment bin ich wirklich auf einem guten Weg und das sollte mich Tag für Tag glücklicher machen, aber das tut es einfach nicht.

Moin Waanda,

ich kann dir den "Grund" sagen und weise auch des öfteren darauf hin.
Es genügt nicht, einfach "nicht zu spielen".

Dadurch dass du "nicht spielst" ändert sich ja nur dein Spielverhalten.
Dein "restliches" Leben musst du dir neu organisieren, umkrempeln, aufräumen.

Natürlich hast du jetzt mehr Zeit um über Dinge nachzudenken.
Nutze diese Zeit. Akzeptiere für dich deine "Schandtaten". Ist ja eh nicht mehr zu ändern.
Aber mache es für die Zukunft jeden Tag einfach besser als bisher.

Sorgen und Probleme platzen ja nicht wie Seifenblasen einfach weg.
Nimm dir Zeit und erwarte nicht zu viel von dir und von deinen Angehörigen.

Es wird ganz bestimmt besser. So wie bei mir.
Es wird immer noch jeden Monat besser ... selbst nach Jahren .. auch wenn ich mir das nie vorstellen konnte.


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Re: Waanda‘s Tagebuch
#6: 22.01.2022 08:36:21
Hallo Wanda,

erstmal toll wie du das angehst, mit dem 30 Tage Programm und die Baustellen anschauen. SUPER Anfang.#
Nun zur Geldsache:
also als ich aufgehört habe, war das auch zuerst das aller schlimmste für mich, ich habe mich ( kannst du auch in meinem Tagebuch lesen) viel mit dem Thema Geld auseinander gesetzt und mir wirklich in aller Härte die Zahlen vor Augen geführt, ich saß hier am Rechner und gab jede einzlene Überweisung an ein O.c. in eine Excel  ein, ( ok manche konnte ich auch exportieren, sonst hätte das zu lange gedauert ;)) und  dann bin ich ich Enter gegangen um es zusammen zu rechnen und habe nur noch geweint, es war so grausam schlimm alles tat weh, danach musste ich mich übergeben und es ging mir wirklich mies.
Ich wollte dann unbedingt alles so schnell wie möglich gut machen, ich hatte sogar überlegt mir neben meiner Selbständigkeit noch einen kleinen Job zu suchen, Irrsinn weil ich ohnehin schon über 50 Stunden arbeite. Aber ich wollte es einfach erledigen.
Aber durch lesen und schreiben über Spielsucht und mich und mit anderen hier im Forum, merkte ich dann mit der Zeit, dass Geld nur Geld ist, dass ich aber viel schlimmeres verloren hatte, nämlich mein Selbstwertgefühl und meine Zeit.
Und so schaute ich dann nicht mehr aufs Geld ( was dann ganz von alleine wieder kam, weil ich ja nicht mehr spielte und auch sonst sparsam war) sondern schaute auf mich und wie es soweit kommen konnte. Und ab da ging es dann immer weiter den Weg zu mir und weg von den Gedanken an die Sucht, sondern hin zu den Gedanken eine trockene sehr stolze Süchtige zu sein.
Ich bin mir sicher, wenn du dich weiter mit Dir auseinander setzt und schaust was du mit dem spielen unterdrücken, vergessen oder sonst was wolltest, dann wirst du bald das Geld nicht mehr als wichtig empfinden.

Oh, ist länger und wirrer geworden als es sollte. sorry
LG Medea

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Re: Waanda‘s Tagebuch
#7: 22.01.2022 18:55:53
Hallo medea888,

das mit der excel hab ich tatsächlich auch gemacht und war schockiert. Im Endeffekt weiß ich ja, das Geld nur Geld ist. Aber wenn ich darüber nachdenke, dass ich nächsten Monat meinen Lohn bekomme (für 48 Stunden die Woche, hab sogar einen Minijob) und dieser komplett nur für Schulden draufgeht und eigentlich nichts mehr da ist zum Leben, dann krieg ich Panik. Mein Partner hat selber nicht viel, er muss Unterhalt zahlen und hat selbst Schulden. Aus diesem Grund die nächsten zwei Monate noch, dann ist ein Großteil der Schulden gezahlt und ich kann endlich wieder normaler leben, aber der Gedanke macht mich einfach fertig, dass es zwei Monate sind, die ich nicht weiß, wie ich sie überbrücken soll. Ich kann niemanden mehr nach Geld fragen, das habe ich zu oft. Die Ressourcen sind aufgebraucht. Ich weiß, dass ich es trotzdem schaffen kann, aber dann kommt mein Zwillingshirn (Sternzeichen: Zwilling) und macht alles kaputt.
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#8: 22.01.2022 19:30:37
Liebe Waanda,

kann es noch nicht ganz greifen, was Dir Angst macht. Ist es wirklich so, dass kein Geld für Essen da ist?

Oder meinst Du mit "Geld zum Leben" Klamotten, Ausgehen, sowas....?

Vielleicht hilft es Dir, einen Plan zu machen, wieviel Geld Du für Essen brauchst, wenn Du ganz einfach lebst. Eigentlich denke ich, Du wirst eine Lösung finden.

Umso größer das Fest in 2 Monaten, wenn Du Dir wieder etwas mehr leisten kannst.
Kann man es nicht so sehen?

Liebe Grüße
JJ
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#9: 22.01.2022 19:34:30
Aus diesem Grund die nächsten zwei Monate noch, dann ist ein Großteil der Schulden gezahlt und ich kann endlich wieder normaler leben

"Man" ... 2 Monate ... ich zahle Bankschulden ab seit ich 18 bin ... und habe immer noch 2 1/2  Jahre vor mir.
Aber das Ende ist in Sicht. Das stimmt mich positiv. Und ich bin niemandem etwas schuldig geblieben.
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#10: 22.01.2022 19:58:39
Meine Schulden zahle ich auch noch Jahre ab und ja, ich überlege wie ich mir die nächsten zwei Monate was zum Essen leisten soll. Kleidung etc. hab ich mir seit Monaten nicht gekauft. Ich weiß selber, dass zwei Monate nicht lang sind. Dennoch dreht mir mein Gehirn einen Strick draus und trotzdem weiß ich nicht, wie ich mir was zum Essen kaufen soll! Ist ja gut und nett, dass du  was dazu schreibst Fred, aber in meiner Situation etwas unpassend. Ich habe genug schulden, die ich jahrelang abzahle und durch meine Spielsucht habe ich kurzfristig Schulden, die beglichen werden müssen und das in zwei Monaten, zusätzlich zu den anderen. Ich dachte, dass Tagebuch ist da um seine Sorgen und Ängste niederzuschreiben… naja, ok
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« Letzte Änderung: 22.01.2022 20:33:20 von Waanda »
 

Re: Waanda‘s Tagebuch
#11: 23.01.2022 11:53:28
Hallo Waanda,

Ich habe genug schulden, die ich jahrelang abzahle und durch meine Spielsucht habe ich kurzfristig Schulden, die beglichen werden müssen und das in zwei Monaten, zusätzlich zu den anderen. Ich dachte, dass Tagebuch ist da um seine Sorgen und Ängste niederzuschreiben… naja, ok

Keiner hier ist verantwortlich für den anderen und keiner kann etwas dafür was den anderen so belastet.
Welche Konsequenzen er nun zu tragen hätte und wie schwer dies nun ist.
Du zweifelst etwas an dem Sinn dieses Tagebuches ?
Es sollte uns gegenseitig stützen, die zu tragende Last zum einen zu teilen und zum anderen, Mut zu machen und von sich zu erzählen.
Wie es zu schaffen war /ist, welche Möglichkeiten es gäbe, Dinge zu zeigen welche man event. gerade etwas vergessen hat usw.

In jedem Tagebuch hier sind etliche Sorgen und Ängste zu finden, auch einmal Beiträge die versuchen die Augen zu öffnen.
Dass man auch alles sehen kann, dies geschieht immer aus einer gut gemeinten Hilfestellung!
Niemals habe ich in den Tagebüchern etwas anderes gelesen.

Liebe Waanda, dieses Tagebuch ist nur für Dich und wir antworten alle gerne darauf.
Es scheint uns irgendwo sehr wichtig zu sein, also....
Höre nicht auf hier weiter zu berichten.
Schreibe über Deine Sorgen und Ängste und uns ist dabei allen bewusst, dass es keine leichte Zeit ist für Dich.
Darum schreiben wir unsere Tagebücher auch nicht alleine, sondern reichen uns somit unsere Hände.

Liebe Grüße
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#12: 23.01.2022 16:00:59
Meine Schulden zahle ich auch noch Jahre ab und ja,
.. dass du  was dazu schreibst Fred, aber in meiner Situation etwas unpassend. Ich habe genug schulden, die ich jahrelang abzahle
Moin Waanda,

dann habe ich das
die nächsten zwei Monate noch, dann ist ein Großteil der Schulden gezahlt und ich kann endlich wieder normaler leben
und
Ihr könnt gerne was dazu schreiben 🤗
vermutlich falsch interpretiert.

Sorry dass ich "unpassend" in dein Tagebuch geschrieben haben.
Ich wurde wohl irgendwie von deinen Aussagen komplett in die Irre geleitet ...

Spass beiseite, was du schreibst passt leider nicht zusammen, Waanda.
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Re: Waanda‘s Tagebuch
#13: 23.01.2022 18:09:33
Ich habe auch etwas überreagiert, das tut mir leid Fred. Aber that‘s my life im Moment.
Verwirrt, sauer und ängstlich.
Ich habe aufgrund meiner Spielsucht Kurzzeitkredite in Anspruch genommen, um über die Runden zu kommen.
 Deswegen der Zeitraum von noch zwei Monaten. Die anderen Schulden, die sich über die Jahre (nicht nur durch das spielen) angehäuft haben, gehen noch über Jahre.
Aber meine aktuellen Sorgen drehen sich nur um diese Zeit. Mein Lohn wird kommen und dieser wird komplett draufgehen um alles zahlen zu können und das macht mir Angst. Ich weiß ja, es war meine eigene Dummheit überhaupt solche Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, aber da war mein Suchthirn leider dominant.

Tut mir wirklich leid, dass ich so reagiert hab.
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« Letzte Änderung: 23.01.2022 18:25:15 von Waanda »
 
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Taro

Re: Waanda‘s Tagebuch
#14: 23.01.2022 18:37:15
Moin Wanda,

wir Spieler kennen alle die Situation wo nichts mehr ging. Und das Rest Geld was eh nicht mehr zum Überleben reichte auch noch verzockt. Solche Situationen hatte ich nicht nur einmal. Irgendwie hat jeder Spieler gelernt diese Situationen irgendwie durch zu stehen.

Im Rückblick kann ich heute nur darüber lachen, wie ich mir ein Paket Blaubandmageriene, ein Paket das billigste Brot und schlimme Augen Wurst von Aldi gekauft habe. 5 Tage Essen für 1,50 DM.
Viele Spieler die hier aufschlagen, denken die Finanzen seien das größte Problem. Tatsächlich ist das fehlende Geld das größte Glück. Sonst würde ich doch heute noch Spielen.

Die Unstimmigkeiten im Leben im Abgleich zu meiner Seele sind die eigentliche Aufgabe.

Taro
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