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Autor Thema: Spielsucht zerstört Partnerschaft

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Spielsucht zerstört Partnerschaft
OP: 26.07.2022 20:30:51
Hallo, ich bin 39 Jahre alt und neu hier. Ich habe den Verdacht, dass mein Lebenspartner spielsüchtig ist. Da ich mich mit dem Thema jedoch nicht gut auskenne, würde ich mich über eure Meinung sehr freuen.

Daher einfach einmal die Situation:
Ich bin mit meinem Lebenspartner seit über 6 Jahren zusammen. In den ersten drei Jahren verlief die Beziehung soweit gut und normal. Dann verkaufte mein Partner sein Haus, wo er bis dato eine Pension betrieben hatte. Und damit gingen die Probleme los. Ursprünglich wollte er zu mir ziehen und mit mir mein Haus für unsere gemeinsame Zukunft renovieren. Er entschied sich dann allerdings für eine eigene kleine Wohnung in unmittelbarer Nähe zu mir - falls es einmal Streit gibt, dass wir uns aus dem Weg gehen können, war seine Begründung. Und er begann zu der Zeit mit Börsenspekulationen (Day-Trading). Er setzte dabei den kompletten Erlös aus seinem Hausverkauf. Er erzielte zwar in der ersten Zeit noch Gewinne bei diesen Geschäften, aber ich fand es sehr risikoreich, was ich ihm auch mehrmals sagte. Er war aber wie besessen und da es nicht mein Geld war, sagte ich dazu irgendwann nichts mehr.

Und dann kam es wie es kommen musste: Ein riesiger Geldverlust. Und seither ist es so richtig schlimm. Er sitzt nur noch an seinem Rechner in seiner Wohnung, kapselt sich immer mehr ab und ist überzeugt, dass er das Geld zurückgewinnen kann. Die Beziehung leidet seither massiv.

Da ich neben meinem Vollzeitjob gerade auch noch das Haus saniere (inzwischen allein, da er ja aufgrund seiner Spekulationsgeschäfte keine Zeit mehr hat), arbeite ich seit Monaten am Limit und fühle mich inzwischen fix und fertig. Die ganze Situation mit ihm belastet mich zusätzlich, da ein normaler Beziehungsalltag überhaupt nicht mehr stattfindet.

Er sitzt morgens gleich in seiner Wohnung am Rechner und lässt sich manchmal tagelang gar nicht mehr blicken. Ich habe ihn schon mehrmals gefragt, warum er sich keine normale Arbeit sucht, da sein Geld ja jetzt sowieso weg ist. Das möchte er aber nicht, weil wie er sagt "seine Arbeit jetzt die Börsengeschäfte sind". Er ist häufig sehr gereizt und verhält sich irgendwie immer rücksichtsloser.

Ich weiß irgendwie nicht, wie ich mit ihm umgehen soll und denke, dass es sich hier schon um eine Spielsucht handelt.
Ich bekomme ihn aber nicht davon weg und denke in letzter Zeit öfters über eine Trennung nach, da ich nicht weiß, wie ich die Situation ändern kann und ich eigentlich nur noch alleine bin, was sicher nicht Sinn einer Beziehung ist. Von den einstigen Zukunftsplänen einmal ganz abgesehen.

So, jetzt habe ich mir das Ganze schon einmal von der Seele geschrieben....






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Hallo Penny und herzlich Willkommen im Forum,

darüber zu reden / schreiben tut gut, daher schön dass Du da bist.
Es mag für einen Börsenspekulanten normal sein, seine Verluste wieder zurück holen zu wollen.
Gerade nachdem er einen großen Teil seiner finanziellen Existenz verloren hat.
Alles aber darüber hinaus und Du berichtest ja darüber gleicht einem Untergang.

Einzusehen nichts mehr reißen zu können ist das eine, seinen Herzensmenschen Dich "alleine" zu lassen etwas anderes.
Ersteres scheint momentan eh nicht möglich und daraus resultieren natürlich Deine Sorgen und Ängste.

Wer bei solchen Dingen keine Kontrolle mehr bewahren kann, es immer und immer wieder versucht obwohl alles immer mehr den Berg runter geht.
Seine Familie und sich selbst ignoriert und in dieser Isolationsflucht verweilt, unterliegt einem pathologischen Verhalten. 


Du bist wichtig Penny, bist am Limit und ohne seine Unterstützung.
Es wäre so doch eh nur eine zeitliche Frage der Trennung, wenn Vertrauen und Zuversicht verblüht wird auch Gewohnheit keine Liebe retten.
Er muss sich besinnen, erkennen was er da eigentlich macht und was es alles wirklich zu verlieren gäbe.
Diese Verantwortung liegt alleinig in seiner Hand und Spielsucht hin und her, das kann man schon bewältigen.
Ich weiß dies gut und war nicht an der Börse und verlor dennoch einige "Häuser".

Zeige ihm was Dir wichtig ist und zwar so dass es für ihn unmissverständlich ist.
Zwingen kannst Du ihn aber nicht zu irgendwas, in der Regel findet "unsereiner" dann eh immer einen "galanten" Weg.
Der meist nur etwas vorgibt, dass man sich ändert...Lippenbekenntnisse.

Wenn sich nichts ändert...ja dann, solltest doch Du dringend etwas verändern.
So trägst auch Du eine Verantwortung für Dich selbst.
Du bist ja nun hier und nicht er!
Es kommen viele Angehörige ins Forum und berichten über ihre Partner, wie sie ihr ganzes Geld in Spielos, Spielbanken oder sonst wo verlieren.
Wie alles immer weiter zerbricht und was es zu tun gäbe.
Ich sehe absolut keinen Unterschied bei ihnen zu Dir, ja er hat eine psychische Störung.     
Er verspielt sein und Dein Leben.

Wenn er sich nicht öffnet und intensiv versucht etwas zu ändern...dann renn so schnell als Du nur kannst.
Es sein denn er trifft ins Schwarze und holt sich Millionen zurück, dann verschiebt es sich wohl etwas.
Aber im Grunde wäre es nur weiteres Spekulationsgeld.

Kopf hoch liebe Penny, berichte gerne weiter von Dir und nehme Dein Leben wieder in die eigene Hand.

Liebe Grüße   



     

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« Letzte Änderung: 26.07.2022 22:22:05 von Jacky1 »
 
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Guten Morgen Penny,

Schön dass du hier bist, schade dass du es sein musst.
Um deine Eingangsfrage zu bearworten. Ja dein Partner ist spielsüchtig.  Daytraiding gehört offiziell zu den Spielsüchten.. Und sein Verhalten unterscheidet sich nicht zu denen anderer Zocker. Hier im Forum findest du einige Beiträge dazu und alle haben gemeinsam, dass du erstmal auf Dich schauen solltest.. Und defintiv überlegen musst, ob es für Dich nicht besser wäre zu gehen. Nach Beziehung klingt das ohnehin nicht wirklich.
Schreib gerne mehr über dein Empfinden und sein Verhalten bin sicher andere Angehörige werden dir auch noch antworten...
Hier noch ein link zum lesen für dich über Daytraiding und Sucht, hab ich schnell mal gefunden gibt sicher noch mehr Literatur dazu. https://www.apotheken-wissen.de/spielsucht-beim-trading/

Bis bald liebe Penny
Gruß Medea
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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 
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Moin Penny,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum, gut, dass du dir Hilfe holst.

Du hast es völlig richtig erkannt, sein Verhalten ist eindeutig pathologisch. Leider steht es nicht in deiner Macht, sein Verhalten zu ändern, dies obliegt alleine ihm selbst. Du solltest fortan mehr dein Leben in den Vordergund stellen und nicht das Seine. Hier hast du die Macht aktiv zu steuern und das solltest du auch tun. Stelle ihn nochmal zur Rede, suche das Gespräch und erkläre deine Sicht der Dinge. Erkläre ihm, dass es eine Zukunft für euch nur geben kann ohne seine Suchtausübung. Wenn er Hilfe annimmt und an sich arbeitet, besteht Hoffnung für euch beide.
Ansonsten rate ich dir, dein Leben nicht für einen pathologischen Spieler zu opfern, so hart es auch klingt...
Gute Nerven liebe Penny,

aT
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Sag "JA" zum Leben!
 
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Hallo ihr Lieben,

erst einmal ganz herzlichen Dank für eure mitfühlenden Worte. Es tut wirklich gut, mich hier etwas austauschen zu können und auch einmal von außenstehenden Menschen eine Einschätzung zu bekommen.

Ich habe in den vergangenen Monaten oft auch an mir gezweifelt, ob ich etwas anders machen könnte oder ob es evtl. an mir liegt. Aber egal, was ich versucht habe, es hat leider nichts geändert. Dazu kamen auch immer wieder Schuldzuweisungen von meinem Partner. Zum Beispiel, dass sein großer Verlust nicht passiert wäre, wenn er an dem Tag nicht bei mir gewesen wäre, sondern in seiner Wohnung vor dem PC gesessen hätte. Das ist teilweise schon sehr verletzend. Ich habe ihm damals gesagt, dass er seine Wohnung dann ja theoretisch gar nicht mehr verlassen dürfte, weil Aktienkurse ja immer einbrechen können. Sein einziger Kommentar dazu war, dass er sowieso nur noch einen Deal machen wollte und dann aufgehört hätte. Genauso seine Begründung, warum er überhaupt mit diesen Börsenspekulationen angefangen hat. Das hätte er nur gemacht, weil er die Sanierung der Zimmertüren im Haus bezahlen wollte....

Wahrscheinlich kommen euch solche Sätze bekannt vor. Und inzwischen ist mir auch klar, dass das nur blöde Ausreden sind, um die Schuld jemand anderem zuschieben zu können.

Ich werde in den kommenden Tagen ein ernstes Gespräch mit ihm führen, so wie ihr mir das geraten habt. Im Moment ist er gerade untergetaucht. Das macht er irgendwie immer, wenn bei seinen "Geschäften" etwas schief läuft. Dann meldet er sich tagelang nicht. Nach ein paar Tagen steht er dann wieder auf der Matte, so, als sei das alles völlig normal.

Gerade scheint es ihm wohl richtig mies zu gehen, weil ihm jetzt das Finanzamt hinterher ist, weil er die Steuern aus seinem Betriebsverkauf nach wie vor nicht bezahlt hat. Angeblich, weil er dieses Geld braucht, um damit Geschäfte machen zu können, um seine Verluste wieder wett zu machen. Inzwischen weiß ich auch gar nicht mehr, ob er das Geld für das Finanzamt überhaupt noch hat oder ob es auch schon weg ist. Ich habe ihm geraten, mit den Leuten beim Finanzamt zu sprechen, sich einen Job zu suchen und es im Notfall halt in Raten abzubezahlen. Aber genauso gut hätte ich mit einer Wand sprechen können.

Aus meiner Sicht ist das eine endlose Spirale nach unten. Und es klingt vielleicht gemein, aber manchmal denke ich, dass es für ihn das Beste wäre, wenn er das letzte Geld auch noch verliert. Vielleicht würde er dann endlich aufwachen. Derzeit scheint er jeden Bezug zur Realität verloren zu haben.

Von daher werde ich versuchen, meinen eigenen Weg zu gehen. Mich zieht dieses Hin und Her immer wieder runter. Mal schauen, was bei einem ernsten Gespräch herauskommt ... aber ich mache mir da ehrlich gesagt wenig Hoffnung auf Einsicht. Wahrscheinlich muss er noch weiter unten ankommen, damit er anfängt etwas zu ändern.

Na ja, ich werde mich Mal etwas mit Heimwerken ablenken und sende euch
liebe Grüße,
Penny
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Moin Penny,  ( muss immer an TBBT- Serie denken, wenn ich Deinen Namen lese, die übrigens sehr hübsch ist, finde ich  :) )

auch vom mir herzlich willkommen und Mist das Du hier bist.



Zum Beispiel, dass sein großer Verlust nicht passiert wäre, wenn er an dem Tag nicht bei mir gewesen wäre, sondern in seiner Wohnung vor dem PC gesessen hätte. Das ist teilweise schon sehr verletzend. Ich habe ihm damals gesagt, dass er seine Wohnung dann ja theoretisch gar nicht mehr verlassen dürfte,



Das schätzt Du richtig ein das es nichts mit Dir zu tun hat und trotzdem ist es Dir ggü  sehr verletzend . Du versuchst gleich eine logische Konsequenz aufzuzeigen ( Wohnung ) nie verlassen. Dann kommt wieder was usw. Im Kreis drehen wird Dir diesbezüglich bekannt vorkommen. Bringt nix, er ist in seinem Tunnel. Er weiß das auch, er wirft Dir aber ein paar Brocken hin, an denen Du zu knabbern hast. Lenkt einfach von seinem Problem ab und lässt es an Dir aus.
Mache Dich davon frei, es hat nix mit Dir zu tun. es ist seine Krankheit. 



Von daher werde ich versuchen, meinen eigenen Weg zu gehen. Mich zieht dieses Hin und Her immer wieder runter. Mal schauen, was bei einem ernsten Gespräch herauskommt ... aber ich mache mir da ehrlich gesagt wenig Hoffnung auf Einsicht.

Ja, mache das . Rede mit ihm. Setzte Dir Ziele für dieses Gespräch, Deine Belange, Deine Sichtweise, was Du willst und wie Du Dir das zukünftig vorstellst und wie weit Du ihn begleiten möchtest bzw noch kannst.
Streiche das bloß mit Einsicht zeigen und diesen Kram, das führt zu nix. Nehmen wir an er zeigt Einsicht und in 2 Wochen tradet er weiter und dann ?
Denke Du weißt worauf ich hinaus will. Es ist hier und jetzt genug. Du zeigst ihn wo es lang geht, wenn er nicht mitgeht  überlege Dir vorher die Konsequenzen, teile diese Ihm mit. Bleib Konsequent. ( was nachher passiert, wenn er spielfrei ist, wird man dann sehen, falls es zur Trennung kommt , dieser Gedanke macht es bestimmt einfacher, aber ohne Spielfreiheit von ihm, wird es ja sowieso langfristig nix mit Euch) Du lässt ihn nicht in Stich, wenn Du gehst. Es ist Deine Verantwortung Dir selbst ggü. Er hat seine sich selbst ggü. Wenn dem so ist, kann man auch zusammen Verantwortung füreinander haben.

Gehe offensiv in das Gespräch und warte nicht ab, ob was von ihm kommt. Du siehst diese Gespräch will gut durchdacht und vorbereitet sein.
Lass Dich nicht blenden, Du wirst schnell merken wenn er da wirklich raus kommen will.

Bleib ruhig, egal wie das Gespräch ausgeht. Manchmal kriegen wir Spieler die Kurve.

Das sind meine Gedanken als  Spieler, dazu.

Drücke Dir die Daumen.

Lieben Gruß
André
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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Hallo Penny,

wie hart es ist, wenn einem plötzlich klar wird was da abgeht, weiß ich genau!!! Ich hab das alles mit meinem Mann ja auch hinter mir.

Wenn Du mit ihm sprichst, wird er entweder wütend werden und dich beschimpfen oder er wird sich tausendfach entschuldigen und dir Besserung geloben. Viel mehr andere Möglichkeiten gibt es gerade nicht. Er ist ja (wie André auch schreibt) voll in seinem Tunnel drin. Ich halte es quasi für unmöglich, dass er in dem Gespräch tatsächlich zur Besinnung kommt. Ehrlich gesagt denke ich eher, dass ihr ein paar Tage bis Wochen brauchen werdet, um Euch neu zu sortieren.

Wenn Du jetzt schon weißt, dass Du eigentlich nicht mehr willst, dann spar Dir das Drama!! Dann trenne Dich einfach und lass die Diskussionen gleich bleiben.

Ganz ehrlich: Spielsucht ist schon Sch... genug, wenn der Betroffene sein Problem erkennt und davon wegkommen WILL!!! Wenn er nicht will und nichmal erkennt, dass er ein Problem hat, dann ist einfach Hopfen und Malz verloren.

Da ist jeder harte Cut das geringere Übel!!!

Mach Dir in Ruhe Gedanken, ob und wieviel Einsatz Du überhaupt noch bringen willst. Vielleicht bist Du einfach froh, wenn er weg ist!!!

Alles Gute, Penny. Du wirst die richtige Entscheidung treffen!!  :-*
JJ
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Hallo Penny,

wenn Spieler sich hier im Forum anmelden und berichten, raten wir ihnen ja nicht ihre Partner zu verlassen.
Alleinig ihre Absicht und sich ja nun bewegt zu haben etwas zu verändern, hält uns davon ab.
Bei Angehörigen verhält es sich anscheinend genau umgekehrt.

Es wäre doch der minimalste Aufwand als Spieler sich in einem anonymen Forum wie diesen anzumelden und sich auszutauschen.
Der Weg zur Suchtberatungsstelle oder in eine Selbsthilfegruppe kaum minder.
Selbst eine Therapie anzusteuern oder eine Schuldenberatung aufzusuchen ist mit wenigen Hürden verbunden.
Diese Wege sind alle offen und klar, man muss sich darum bemühen und dass ein oder andere "Formular"   :) ausfüllen.

Dazu gehört aber:
1. Sich einzugestehen spielsüchtig zu sein.
2. Zu erkennen gegen sein Spielverhalten machtlos zu sein.
3. Bereit auch Hilfe annehmen zu wollen.

Alles andere wird sich dann ergeben oder halt auch nicht.

Angehörige stehen aber nicht alleine da, auch hier gibt es in den gleichen Institutionen zahlreiche Anlaufpunkte.
Vielleicht möchtest Du einmal im Angehörigen Thread stöbern, dort wirst Du Dich ganz sicher in so vielem wieder finden.

Keine leichte Zeit und zum kotzen.
Was der eine nicht kann, wo der andere es sich so sehr wünscht.
Ich selbst bin ein pathologischer Spieler und auch unter mir litten Angehörige.
Dafür möchte ich mich entschuldigen bei Euch allen, ich war halt einfach krankhaft egoistisch.
Habe mich dem hingegeben und nutzte die ganze Bequemlichkeit die mir geboten wurde aus.

Alles wird gut Penny.

Liebe Grüße 

 
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Ich selbst bin ein pathologischer Spieler und auch unter mir litten Angehörige.
Dafür möchte ich mich entschuldigen bei Euch allen, ich war halt einfach krankhaft egoistisch.
Habe mich dem hingegeben und nutzte die ganze Bequemlichkeit die mir geboten wurde aus.

Darüber sollten wir nochmal einen eigenen Thread machen. Find ich gut für Angehörige und auch für Spieler.
Da steckt so unendlich viel Wahrheit drin, dass mir grad die Worte fehlen.
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Moin Penny,
auch von mir ein herzliches Willkommen.

Ohne den geringsten Zweifel ist dein Partner spielkrank.
Wenn er selbst nicht aktiv wird und aufhören will, dann stehst du jetzt vor einer großen Entscheidung.
Dir den ganzen Scheiß antun und evt. in einigen Jahren doch aufgeben oder gleich einen Strich darunter zu machen.

Passieren muss etwas in deinem "Spieler". Du als "Außenstehende" hast darauf leider keinen Einfluss.
Im Gegenteil, je mehr du "ihm" abnimmst, umso mehr bleibt er in seiner "Wohlfühlblase" wo er nichts ändern muss.

Wir schaffen das Penny, egal wie du dich entscheidest.
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Re: Spielsucht zerstört Partnerschaft
#10: 30.07.2022 13:02:31
Liebe Penny,

kurz und knapp:

Sein Handeln ist ohne Zweifel pathologisch! Das ist Fakt... deshalb entscheide nun ausschließlich für Dich, wenn ihm dies nicht bewusst werden möchte. Du hast keine Chance, an dieser Situation etwas zu verändern, wenn der gute Herr sein Leben weiter so verbringen möchte. Aber dir stehen alle Wege offen. Probiere es doch mal mit einem konsequenten Abstand. So kann jeder mal in Ruhe nachdenken. Die Konsequenz ist ohnehin deine beste Begleiterin.... Entscheidungen entwickeln sich, bevor sie getroffen werden. Bleib immer bei dir!
Zum jetzigen Zeitpunkt rate ich dir: geh!

LG MiLu
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.....continued.....
 

P
Re: Spielsucht zerstört Partnerschaft
#11: 30.07.2022 19:11:00
Hallo ihr Lieben,

ganz lieben Dank für all eure Antworten.

Ich habe heute versucht mit meinem Partner zu reden, nachdem er sich seit vergangenen Dienstag mal wieder nicht mehr gemeldet hatte. War aber wohl ein sehr schlechter Zeitpunkt. Er war überhaupt nicht gut drauf und hat sich sehr distanziert gezeigt. Als ich ihm gesagt habe, dass ich mit seinem Verhalten (tagelang vor dem Rechner sitzen und sich überhaupt nicht zwischendurch mal melden) nicht mehr klarkomme, kam wieder der Standardsatz: "Ich habe einfach viel Arbeit und muss mein Geld zurückholen." Als ich ihm dann gesagt habe, dass das nicht funktionieren wird und er unsere ganze Beziehung kaputt macht, ist er einfach abgehauen und hat mich stehenlassen, so nach dem Motto: Ich gehe jetzt und sie wird sich dann schon wieder einkriegen, wenn ich nach ein paar Tagen scheinheilig anrufe. 

Das hat mich schon mega geärgert und ich habe in meiner ersten Wut gleich mal das Türschloss an der Haustür zu meinem Haus ausgewechselt. Ich muss das Ganze jetzt erst einmal sacken lassen. Werde auf eventuelle Anrufe von ihm jetzt einfach einmal eine ganze Weile nicht mehr reagieren. Wenn er mich ein paar Tage nicht mehr erreicht und nicht mehr einfach so bei mir ein- und ausgehen kann, merkt er vielleicht auch endlich, dass der Zug "Beziehung" jetzt so gut wie abgefahren ist.

Wenn mein Ärger etwas verraucht ist, werde ich ihm einen Brief schreiben, wo ich ihm einfach einmal ausführlich darlegen werde, wie es mir geht mit seiner Zockerei an der Börse, und dass ich für uns keine Zukunft mehr sehe, wenn er nicht endlich anfängt sich mit seinem Spielverhalten und dem ganzen Drumherum einmal kritisch auseinanderzusetzen. Es ist mir klar, dass das nicht von heute auf morgen gehen würde, aber wenn in einem ersten Schritt der Wille zur Veränderung da wäre, bin ich die Letzte, die für Probleme kein Verständnis hätte. Und manchmal ist es vielleicht besser und sachlicher, seine Gefühle in einem Brief niederzuschreiben - mal davon ausgehend, dass er seine Post überhaupt noch aufmacht. Und dann sehe ich ja, ob er noch Interesse an einem Gespräch hat oder ob es besser ist, gleich getrennte Wege zu gehen. Ich bin jetzt an dem Punkt, wo für mich klar ist, dass ich mein Leben alleine weiterführe, wenn es keine Veränderung seinerseits gibt. Wenn er auf den Brief dann nicht reagiert, ist die Beziehung für mich sowieso beendet.

Ich wollte ihm nur nicht gleich heute schreiben, da ich ein etwas temperamentvoller Mensch bin und meinen Ärger erst einmal etwas "verrauchen" lassen muss, damit ich den Brief auch sachlich verfassen kann. ;)

An dieser Stelle auch nochmals lieben Dank für euer offenes Ohr.

Liebe Grüße,
Penny



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Re: Spielsucht zerstört Partnerschaft
#12: 30.07.2022 23:45:28
Hallo penny,
Das mit dem Brief finde ich eine gute Idee!

Wichtig ist aber vorallem Jetzt Du.
Du musst für dich wieder einen Weg finden ohne die Sucht, die dich ja mit kontrolliert hat.
Ich wünsche dir viel Kraft jetzt mehr auf dich als auf ihn zu schauen!
LG Medea
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Re: Spielsucht zerstört Partnerschaft
#13: 30.07.2022 23:58:50
Hallo Penny,

ich habe zeitgleich den gleichen Gedanken wie Medea.
Wie Du auch immer entscheidest und welchen Weg Du gehst, ob er schmerzt oder fast erdrückt.
Du ihn gefühlt alleine gehst, dabei obwohl der Weg nach oben führt Du denkst es geht hinunter.
Bei allem dem sollte nur eines wichtig sein....
Du   möchtest es so , weil Du es frei entschieden hast.

Dinge ändern sich, genau so wie Menschen es auch können.
Und das Schöne daran, keine Glaskugel zeigt uns das zukünftige Ergebnis und wie es wird.
Wir dürfen den Weg dahin frei empfinden und mit gestallten .

Liebe Grüße

 
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Taro

Re: Spielsucht zerstört Partnerschaft
#14: 31.07.2022 12:23:34
Moin Penny,

ich bin Spieler habe nach einigen Jahren Spielfreiheit angefangen mein Geld was ich dann wieder hatte auch an der Börse anzulegen.
Bei der Anlage an der Börse gibt es mehrer Möglichkeiten. Da wäre die langfristige Anlage in Einzelaktien (kaufen und liegenlassen, egal was passiert). Das Traden in unterschiedlichen Zeiträumen, Wochen, Tage, Stunden oder Minuten. Bei all diesen Anlageformen gibt es die Möglickeit Geld zu verdienen, wenn ich die Grundlagen erlernt habe. Mit erlernt meine ich wirklich die Theorie gebüffelt und ohne Geld unzählige male probiert. Mit guter Ausbildung, und Befolgung der Regeln, da bin ich sicher kann in jeder Disziplin Geld verdient werden. Und zwar verdient in Form von erarbeitet. Und eben nicht gewonnen.

Es gibt natürlich noch eine Disziplin, das ist das zocken. Ich gucke auf die Trends, z.B. Wasserstoff und sage oh, das ist die Zukunft, das kann ja garnicht anders als steigen und stecke viel zu viel Geld in alle Formen von Wasserstoffaktien vielleich auch noch mit Optionsscheinen gehebelt. Das tolle ist, die Zocker zahlen die Gewinne der gut ausgebildeten Anleger (irgendwo kommt das Geld ja her).

Wie merke ich als süchtiger Spieler den nun ob ich zocke oder anlege. Das ist ganz einfach, ich muss nur gucken ob ich einen Kontrollverlust erleide. Oder wie es an der Börse heist, ob Gier Hirn frist. Das wiederum merke ich daran, wenn die Börse crasht, wenn einer meiner Werte schlechte Nachrichten hat und fällt wie ein Stein, dann muss ich nicht ganz schnell an einen Rechner. Ich weiss, das ich langfristig Geld verdiene. Bei einem Börsencrash steige ich nach und nach ein, statt panik zu bekommem. Sprich ich riskiere nie Haus und Hof.

Kann man auch mit Zocken gewinnen. Die Antwort ist im Casino wie an der Börse ganz klar ja. Am besten aber nur einen Einsatz machen 200.000 auf Schwarz. Kommt schwarz habe ich 200.000 Gewinn. Ich gehe und komme nie wieder. Setze ich hingegen 400.000 mal auf Schwarz ist mein Geld garantiert weniger geworden. Das ist beim Zocken an der Börse genauso. Wenn ich kurzfristig trade, dann verlasse ich nicht den Computer ohne glatt zu stellen. Von daher ist der Vorwurf an Dich natürlich völliger Unsinn.

Die Schlösser auszuwechseln ist übriegens eine sehr gute Methode. Meine Freundin hat das damals auch um die Weihnachtszeit bei Frost gemacht. Es war unsere gemeinsame Wohnung. Ich erinnere mich gut, wie mir das damals zugesetzt hat und ich mir teilweise meiner Lage bewusst wurde.   Bis zu meinem absoluten Tiefpunkt dauerte es dann nur noch bis zum darauffolgenden April.
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