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Autor Thema: Meine Familie ist mit meiner Situation belastet

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C
Hallo,
Seit einigen Wochen bin ich spielfrei. Meine Familie insbesondere mein Sohn und auch mein Freund stehen zu mir und haben mich bisher bei Allem unterstützt. Es ist schon viel erreicht worden, was ich ihnen zu verdanken habe. Meine jüngste Tochter hat sich emotional abgewendet, sieht in mir keine verlässliche Person. Es kommt sehr schnell zum Streit und sie sagt in diesen Momenten, dass was sie denkt. Sie zieht in den nächsten Tagen aus (aber nicht wegen meiner Situation). Momentan ist sie von allem gestresst (würde sagen dass sie auch mit ihren eigenen Problemen überfordert ist). Habe dann oft, dass Gefühl dass sie hier bei mir das Ventil öffnet. Dass ist dann wieder für alle sehr belastend, besonders für mich. Jetzt bin froh, dass sie auszieht, dass wird das Beste sein. Hoffe natürlich, dass es uns dabei besser gehen wird. Aktuell ist es echt extrem.
Meine andere Tochter wohnt weiter weg, der Kontakt zu uns ist auch eher distanziert, dass war es aber schon vorher. Sie hat ebenfalls Stress mit ihrer Schwester, was mich auch schon seit langer Zeit belastet. Durch meine eigenen Probleme bin mit Allem ganz schnell überfordert. Ich denke nun, dass es zukünftig gut für Jeden ist, dass wir Abstand halten. Was meint Ihr? Was sind eure Erfahrungen mit den Liebsten?
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C
Hallo an Alle,

Würde mich darüber freuen, wenn ihr euch mit mir über eure Erfahrungen mit der Familie austauscht. Wie haben eure Angehörigen reagiert nachdem sie von eurer Spielsucht erfuhren? Wie seid ihr oder euer Umfeld damit umgegangen?
Ich habe zum Beispiel auch ein Problem damit, meine Eltern zu kontaktieren. Sie wissen zwar alles, aber gesprochen habe ich noch nicht mit ihnen. Ich komme mir wie ein schlechter Mensch vor. Stelle fest, dass ich nirgendwo anknüpfen kann, wenn jeder über meine Situation Bescheid weiß. Wie ist dass bei Euch. Habt ihr jedem gesagt, dass ihr spielsüchtig seid?
Lieben Gruß
CASSIE
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Hallo Cassie,

ich bin hier eher die Ausnahme und viele im Forum finden das auch nicht gut, aber ich habe es tatsächlich niemanden gesagt, bzw nicht wieder. Als ich vor über 10 Jahren aufgehört hatte, habe ich es meinem Partner gesagt, der hat damals verständnisvoll reagiert, aber es war nie wieder Thema , also wirklich nie wieder in all den Jahren.
Als ich dann den schweren Rückfall ( ist gar nicht das richtige Wort, weil es war ja eher eine ganze Rückfallzeit) hatte und vorletztes Jahr aufgehört hatte, da habe ich mich bewußt entschieden es ihm nicht wieder zu sagen. Meine Gründe dafür sind sicher nicht für jeden verständlich, aber für mich eben und es ist, dass ich das für mich erstmal lösen musste. Heute könnte ich es ihm erzählen und ich vermute auch der Moment wird kommen. Ob ich es anderen erzähle, keine Ahnung, glaube eher nicht.
Was ich Dir aber noch zu Deinem ersten Beitrag hier sagen wollte, bleib bei Dir! Du musst Dich aktuell sehr um Dich kümmern und weniger darum, wer sich abwendet oder nicht, das ist bei mir der Hauptgrund,warum ich es nicht erzähle, weil ich weiß ich würde mich ständig Gedanken machen, wie sich alle um mich Sorgen.
Klingt vielleicht komisch aber genauso ist es.
Ich gehe zur Therapie, beschäftige mich mit meiner Sucht fast täglich, aber ich mache es auf meine Art. Und jeder muss seine Art finden, obwohl ich natürlich zustimme, dass es für die meisten sicher gut ist, sich engen Verwandten oder Freunden anzuvertrauen, um auch Halt in schwierigen Tagen zu bekommen.
Und bedenke immer, es ist eine Krankheit!!! auch wenn das für Außenstehende schwer zu greifen ist, bleibt es eine schlimme Erkrankung.
Soweit mein Beitrag dazu.
Wirst sicher noch ganz andere Meinungen dazu bekokmmen.
LG Medea
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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 
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Hallo Cassie,

meine Spielsucht ist im Grunde mein Problem.
So habe ich eh noch andere "Macken" zu bewältigen und meine Familie erwartet einfach von mir, sie verlassen sich darauf dass ich es im Griff habe.
Da gibt es kein Nachfragen ihrerseits.

Ich wurde niemals unter Druck gesetzt, zu keiner Zeit.
Meine jetzige Familie hat einst sicherlich auch darunter gelitten, doch dabei ging es ""nur"" um emotionale Dinge.
Und als manisch - depressiver Mensch habe ich eh immer ein passendes Alibi, ohne es je benennen zu müssen.

Als ich meiner Familie von dem Spielen erzählte, hat es mir sicherlich sehr geholfen, es befreite mich.
Meine Lieben beteiligten sich eben genau daran, dass es mir nun besser ginge.
Ihr direktes Wohl ist mit meinem nicht nur eng geknüpft, sondern bildet eine Symbiose.

Frühere Beziehungen ob nun über kurz oder etwas länger und von beiden gab es so einige....gingen zu Bruch.
Ja, wegen dem Spielen!
Ich kann dieser Zeit nicht nachtrauern, denn mein Leben und zwar so wie ich es halt gelebt habe, führte mich genau dahin wo ich heute stehe.
Und genau hier, werde ich bleiben!

Menschen  die ich einst verletzte trage ich in meiner Schuld.
Es soll ihnen gut gehen, doch ich bin für sie und sie sind für mich..nicht mehr relevant, ausgenommen in erdrückender seelischer Qual meinerseits. 
So kann leider auch ich mich Medea nur anschließen, eher eine Ausnahme.
Aber so war es nicht früher, dort habe ich gewütet und getreten ...alles was nur ging.
Auf der jagt nach dem Dollar!
Und egal wie sehr man mich geliebt hat/hätte , es waren fremde für mich!
So habe ich sie auch behandelt, dies geschah aus meinem damals kranken Willen.
Sie gingen und es tat weh, doch war ich auch froh! 

Grüß Dich

 
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« Letzte Änderung: 28.05.2021 23:57:28 von Jacky1 »
 
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