Hi NurIch!
Auch von mir ein herzliches willkommen!
Zuerst muss ich Dir mal ein Lob aussprechen.
Die Art und Weise, woe Du Dich ausdrückst, lässt mich in Deine Gedankenwelt hineintauchen.
Dabei hilft mir natürlich auch meine eigene Glückspielergeschichte, an die ich mich heute selbstredend immer noch erinnere. Dies beinhaltet auch meine Gefühlswelt von damals.
Dann hat Fred Dir einen Satz gesagt, den ich nicht noch mal nennen mag.
Er ist zwar gut, aber er beinhaltet eine Negation - das Wort "nicht".
Und was macht unser Gehirn mit etwas Negativem? Es merkt es sich nicht und verdrängt es.
In meiner SHG habe ich einen Satz aufgegriffen, den ich für mich etwas abgewandelt habe.
Das ist vollkommen erlaubt. Nicht jede Erfahrung deckt sich mit meiner - für die kleinen Werkzeuge gilt das Gleiche.
Er lautet:
Ich erlaube mir nur für heute spielfrei bleiben zu dürfen.
Ich:
Niemand anderes als ich selbst kann Entscheidungen für mein Handeln treffen!
erlaube
Niemand zwingt mich dazu - es ist meine freie Entscheidung - ich "gönne" mit das Folgende.
mir:
Ich möchte abstinent für mich selbst werden. Nur für mich alleine. Nicht für die Familie, den Lebenspartner oder sonst wen ...
nur für heute:
Hier geht es um ein Ziel, welches ich erreichen kann.
Ich wache morgens auf und habe bereits von Mitternacht bis zu diesem Zeitpunkt einen guten Teil des Weges geschafft.
Zumeist haben wir Verpflichtungen, denen wir nachgehen - trotz dem Glückspiel.
Also ist auch diese Zeit bereits "blockiert" - und summiert sich zu der bereits abstinenten Zeit.
Auch die Zeit vom Zubettgehen bis Mitternacht wird durch Schlaf reserviert.
Also bleiben oft nur wenige Momente des gesamten Tages, in denen ich spielen könnte.
"Nur für heute" macht mir bewusst, dass ich sie aushalten kann.
Am Ende des Tages habe ich mein Ziel erreicht und kann mich darüber freuen.
Sage ich mir das Mantra tagtäglich, reiht sich so Erfolg an Erfolg.
spielfrei:
Dieses Wort ist positiv besetzt. Ich bin frei vom Glückspiel. Die Sucht in mir kann mich bedrängen, wie sie will - ich genieße die Freiheit ihr nicht nachgeben zu müssen.
bleiben:
Wie oben beschrieben, habe ich schon einen kleinen Erfolg, wenn ich morgens aufwache.
Wenn etwas bleibt, dann hält es an. Es beginnt irgendwo in der Vergangenheit und reicht in die Gegenwart.
Das Mantra sorgt dafür, dass es auch in die nahe Zukunft reicht - längstens erst einmal nur für diese 24 h.
zu dürfen:
Auch hier wieder erlaube ich es mir. Ich darf spielfrei sein. Die doppelte Verwendung des Sinns verdeutlicht die Wichtigkeit!
Und ja natürlich - wenn Dich das Teufelchen extrem quält, dann darfst Du die Zeitspanne auch gerne verkürzen.
Denn eines ist gewiss und Du weisst und kennst es auch: extremer Suchtdruck hält nie lange an!
Es gilt ihn auszuhalten und ihm so seine Macht zu nehmen.
Irgendwann habe ich sogar damals angefangen zu lächeln, wenn er erschien.
"Wettere doch ... tobe Dich aus ... schreie in meinem Kopf, wie Du magst. Letztlich hast Du kein Durchhaltevermögen. Und da ich weiss, weshalb ich spielfrei bleiben möchte, wirst Du auch keine Macht über mich gewinnen."
Du weisst auch bereits, wieso Du spielfrei bleiben möchtest.
Nein - es ist nicht Dein Freund, für den Du dies machst.
Du machst es für Dich. Damit Du die Freuden Eurer Gemeinsamkeit genießen kannst.
Hier hast Du einen guten Ansatz, mit dem Du Dir weitere Ziele erarbeiten kannst für eine erfolgreiche Abstinenz - und um daraus Deine Abstinenzentscheidungen abzuleiten.
Hast Du sie erst einmal formuliert und Dir nicht nur logisch, sondern auch emotional bewusst gemacht, dann üben diese Abstinenzentscheidungen viel mehr Macht aus als es jeder Suchtdruck nur kann.
Ja, der Suchtdruck versucht es sogar immer seltener mit neuen Attacken.
Fred ... was sind Schreibblockaden?
Zum Schluss noch ein Wort zur SHG:
Alles, was Dich momentan abhält dort hin zu gehen, existiert nur in Deinem Kopf.
Und es wird gefüttert von Deiner Sucht.
Gehe also hin zur SHG und nehme ihr aktiv ihre Macht.
Für Dich ... !