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Autor Thema: Mein erwachsener Sohn ist spielsüchtig

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S
Mein erwachsener Sohn ist spielsüchtig
OP: 24.01.2019 20:11:35
Hallo,

ich habe große Sorgen mit meinem Sohn (27). Er ist mit 18 Jahren in seine eigene Wohnung gezogen. Er hatte dies alles sehr gut hinbekommen, 5 Jahre lang. Dann ist er für einige Monate ins Ausland gegangen und hat dafür seinen Job aufgegeben. Die Auslandsreise lief aber leider nicht so wie er sich das vorgestellt hatte und er kam früher zurück. Sein Vater und ich hatten ihm solange (weil er nur für ein Jahr weg wollte) seine Wohnung bezahlt. Jedenfalls war er erst arbeitslos, später fand er einen Job in seinem Beruf, leider zahlte der Arbeitgeber sehr unregelmäßig, dann gar nicht mehr und meldete Insolvenz an. Wie sich jeder vorstellen kann, kommt man in dieser Situation schon mal in finanziellen Schwierigkeiten, so auch er. Und anstatt um Hilfe zu bitten versuchte er alles alleine ins Lot zu bringen. Irgendwann fing er dann wieder bei seinem vorherigen Arbeitgeber an und alles schien wieder gut zu werden. Irgendwann fragte er mich, ob er nicht wieder zu mir zurückziehen könne, damit er seine Schulden (damals 2000 Euro) abbezahlen könne und sich Geld sparen könne um sich eine Eigenheimwohnung leisten zu können. Ich sagte natürlich ja und so zog er dann zu mir zurück. Es dauerte aber nicht sehr lange, ungefähr ca. 5 Monate. (Blöderweise hatte ich gesagt, er bräuchte kein Kostgeld abgeben, was ich aber schnell bereute, denn soviel verdient ich denn doch leider auch nicht). da bat ich ihn, mir doch etwas Geld (200 Euro) abzugeben, weil ich es doch nicht schaffte uns ordentlich zu ernähren und auch ich hatte noch einige Schulden, die ich leider so nicht begleichen konnte. Er sagte ja, ab er kam nicht mit dem Geld rüber, es folgen immer irgendwelche Ausreden, warum er im Moment kein Geld hatte. Ich wurde misstrauisch. Nach einiger Zeit, wartete ich seine Post ab und öffnete sie (was sonst nie tun würde). Ich sah, dass er auf seinem Konto viel Geld (8000 Euro) eingezahlt hatte, jedoch noch am gleichen Tag die Hälfte, dann am nächsten Tag wieder und wieder das Geld abgehoben hatte. Ich durchsuchte seine Unterlagen, weil ich dachte er hätte ein Kredit aufgenommen, konnte mir aber gleichzeitig nicht erklären wofür?? Auch so sah ich, dass er ständig Geld abhob und es am gleichen Tag ausgab. Mir platzte der Kragen und ich stellte ihn zur Rede. Er gab dann zu, zu spielen. Ich war wie vom Donner gerührt. Ich bin wirklich fast zusammengebrochen. Nun ja, lange Rede kurzer Sinn. Ich hoffte, und die Hoffnung stirbt ja letztlich zuletzt, hoffte ich, das wäre nur eine Phase. Aber diese Phase dauert nun schon fast 2 Jahre an und die Hoffnung sinkt. Es folgten ständige Lügen, Ausreden usw.. und es sieht jetzt schon fast so aus, als würde er bald seinen Job verlieren. Hat mehrere Kredite aufgenommen, die er nicht bezahlt, weil er das Geld lieber verspielt. Er muss seinen Führerschein machen, das war die Bedingung, warum er bei seinem AG wieder anfangen konnte. Aber er verspielt sein Geld lieber als es dafür zu benutzen. Ich weiß, dass er sehr krank ist und Hilfe braucht, aber er ignoriert das, ich kann nicht mit ihm reden, weil er mich dann immer anblafft. Wie kann ich es schaffen, ihn auf den richtigen Weg zu bringen. So kann es doch nicht weitergehen. Inzwischen bekommt er auch keinen Kredit mehr (was auch gut so ist). Aber das Geld für den Führerschein ist so wichtig. Bitte helft mir, gibt mir einen Rat, was kann ich tun um ihn zu stoppen ins Unglück zu rennen. Viele sagen  mit "schmeiß in raus", aber ich bin seine Mutter, das kann ich nicht. Liebe Grüße Susanne
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Hallo Susanne,

So hart wie es klingt: Du solltest ihn 'reinrauschen' lassen. Letztendlich wäre der bestandene Führerschein doch nur für die Gallerie! Im Gegenteil: so käme er, noch zeitweise, von Spiel zu Spiel. Das Problem liegt doch schon offen. Ob er das Ultimatum vom Chef nun erfüllt oder nicht.... die Situation bleibt ähnlich. So lange er nichts gegen sein problematisches Verhalten unternimmt, wird sich alles nur verschlimmern - halt mit Eurer Hilfe im Zeitraffer! Der Geldhahn muss zugedreht werden, sein Problem schmerzhaft offenkundig und seine Bereitschaft zur Änderung ehrlich! Ansonsten: no Chance! Die Entscheidung kannst nicht Du für ihn treffen, sondern nur Er! Gib ihm die Möglichkeit hierbei...

Alles Liebe

MiLu
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.....continued.....
 

J

Jacky1

Hallo Susanne und herzlich Willkommen im Forum,

Ein kleines "Märchen":

Die Muter so lieb, treu und voller Hoffnung.
Ihr Sohn kam so oft und fragte nach Geld; " Leihst Du mir etwas Geld ? ich muss so einiges bezahlen."
Natürlich gab sie ihm Geld, er brauchte es ja und fragte ja nur jene Person die ihn auf die Welt brachte.
Es häufte sich über die Zeit, immer und immer wieder, zurückgegeben hat er nie etwas.
Die Mutter fragte so oft; "Warum brauchst Du immer Geld von mir ? "
Doch dem Sohn viel immer etwas ein, um sie zu überzeugen.

Die Mutter hörte von Nachbarn jenes und dieses; "Spielt Dein Sohn ?"    
Man hat ihn wohl gesehen!
So fragte sie erneut; "Verspielst Du etwa Dein Geld ?"   
Trotz und Geschrei bekam sie zurück, Blicke der Verachtung für die Mutter.

Sie suchte und suchte, fand einiges heraus mit der nun festen Gewissheit.
Erneut hörte sie; "Mama leihst Du mir Geld ? "
Mutter ; "Warum verspielst Du Dein Geld ? rede doch mit mir"
Sohn; "Spinnst Du ? ich muss was begleichen sonst bekomme ich großen Ärger, willst Du das ?"

Die Mutter vergaß nie die Wärme die sie einst empfand, als der Sohn lachend in ihre Arme stürmte.
Wie sie ihn immer getröstet und versorgt hat, in jeder Situation immer da war.
Niemals würde sie ihn im Stich lassen.
Alles geben was sie hätte, obwohl sie doch weiß was er so treibt.

Und das eigentlich Dilemma dabei:
Er weiß es!

Jahre um Jahre......

Schön dass Du hier geschrieben hast liebe Susanne.
Manche Dinge sind leichter zu ertragen, wenn man sie erst angeht.
Du schreibst hier und nicht er, Du fragst was Du tun könntest.
Rede mit ihm darüber, er ist der Verursacher.
Du bist da für Ihn, der Kranke muss es erst erkennen, sonst merkt er es nicht einmal.
Leidest nun mit, so oder so.
Ändere nicht ihn..wie denn auch ?
Nehme ihm etwas, dass er sich auch ändern kann......



Liebe Grüße 

 





 
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« Letzte Änderung: 25.01.2019 01:06:13 von Jacky1 »
 

a
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Hallo Susanne,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!

Für nahe Freunde und speziell für Verwandte ist das Miterleben einer Spielerkarriere besonders schlimm! Dein Sohn scheint bereits mittendrin zu stehen, soziele Kontakte leiden darunter, klar er lügt und betrügt sich momentan durchs Leben! Der Arbeitsplatz in akuter Gefahr und die Verschuldung schreitet stetig voran, er ist abgestumpft und hat die Wertschätzung für die Dinge des realen Lebens, bzw des Geldes verloren. Alles Dinge, die das Spielen mit sich bringt.
Das Spielen ist für ihn ein Rückzugsort, wo all diese Probleme nicht mehr existieren, es gibt nur ihn und das Spiel, und die vermeintliche Chance durch einen großen Gewinn wieder ins Leben einzutauchen. Doch diese Gewinn wird nicht kommen und selbst wenn, könnte er daraus ja noch einen größeren machen, es wird ihn dann noch mehr triggern. Einen Austritt aus diesem Teufelskreis kannst du leider nicht bewerkstelligen. Es obliegt ihm selbst, Entscheidungen zu treffen! Der Weg zurück ins Leben ist nicht einfach, doch er ist möglich, sobald er sich dafür entscheidet und Hilfe annimmt. Er ist das Problem und die Lösung zugleich. Wann und ob dieser Zeitpunkt kommt, steht in den Sternen.
Suche erneut das Gespräch mit ihm, mache klar, unter welchen Bedingungen er bei dir wohnen kann, wie du dir dein Leben vorstellst und du das Spielen nicht akzeptierst. Klare Regeln und wenn diese verletzt werden, musst du Konsequenzen ziehen, auch ein Rauswurf sollte dann in Betracht gezogen werden. Spiele das Spiel nicht mit, es würde auch dein Leben zerstören!
Keine einfache Zeit steht bei dir an, Susanne, ich wünsche dir ganz viel Kraft dabei!

aT
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