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Autor Thema: Mein Mann und seine Sportwetten...

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S
Mein Mann und seine Sportwetten...
OP: 13.08.2017 14:53:49
Hallo ihr Lieben...
Ich fange mal direkt an:
Mein Mann und ich sind jetzt seit 6 Jahren zusammen zwei davon verheiratet. wir haben zusammen ein Kind (1 1/2 Jahre) und er hat aus einer vorangegangenen Beziehung einen großen Jungen (7 Jahre & alle 2 Wochen am Wochenende bei uns).

Angefangen hat alles vor ca 6 Monaten. Er sagte mir er hätte einmal bei sportwetten mitgemacht und eben viel verloren. Es waren ca 2.000 Euro. Ich habe alles bezahlt und ich habe es ihm verziehen.

Dann, 2 Monate später, kam ich mit dem kleinen heim und habe einen Brief an der Tür vorgefunden. Mein Mann war nicht zuhause. In dem Brief stand, dass er mir nicht alles sagte, es wäre, um alle offenen Rechnungen zu zu begleichen ein Betrag von ca 5.000 Euro nötig. Ich zitierte ihn dann nach Hause und verlangte von ihm eine Aufstellung ALLER Schulden. Eine halbe Stunde später hat kam er zu mir mit den Worten "schau es dir selbst an, ich bringe es nicht über die Lippen".
Da kam der Hammer.... 26.000 Euro... Er hat mir unter Tränen gesagt, dass eben das eine zum anderen führte, Mahnkosten, da noch Schulden, Kredite hier und da...
Er hatte mir hoch und heilig versprochen, dass es nicht mehr vorkommt und er das irgendwie alles hinbekommt.
Ich hatte dann, gegen seinen Willen, einen Kredit über 10.000 Euro aufgenommen um die offenen Rechnungen zu zahlen. Teilweise sogar schon vollstreckungsankündigungen. Auf die Frage warum er mir das gerade jetzt sagt meinte er, er hätte nicht mehr aus gekonnt. Mir ist dann wieder eingefallen, dass ein paar Tage vorher die Vermieterin sagte, dass die Miete für den letzten Monat noch nicht da wäre. Naja ich habe es ihm wieder verziehen. Aber ich habe wahnsinnige Probleme damit gehabt wieder vertrauen zu können... Letztendlich hab ich es dann doch geschafft ihm wieder blind zu vertrauen.

Bis letzten Freitag war alles gut. Dann hat der kleine Papas Papierkram ausgeschüttet (er sammelt immer in einer Box und wenn die voll ist heftet er es ab). Beim aufräumen fand ich ein Kreditangebot, das mit dem 3.8. Datiert war... Ich dachte wirklich dass es vielleicht einfach ne Masche sei. Dass vielleicht irgendwelche Kreditvergleichsportale einfach mal den Leuten die dort schon nach Krediten gesucht haben einen Vertrag zukommen lassen in der Hoffnung er kommt unterschrieben zurück. Ich hätte meine Hand für meinen Mann ins Feuer gelegt. Ich wusste er würde die Familie nicht aufs Spiel setzten. Also habe ich das Wochenende abgewartet um zu sehen ob der Vertrag am Montag noch da ist wo ich ihn fand.
Ich kam am Montag von der Arbeit nach Hause und er war weg... Er hat ihn also mitgenommen und abgeschickt.

Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen... Ich könnte noch nicht mal weinen. Ich habe mir ausgemalt wie ich - völlig fertig - mit dem kleinen in der nächst besten günstigen Wohnung sitze, ohne alles und ohne ihn.

Er kam dann ca 2 Stunden später nach Hause und ich habe ihn gefragt was er mit 3.500 Euro will (das war die Höhe des kreditvertrages). Er tat erst so als wüsste er nicht von was ich spreche und das hat mich so wild gemacht!
Er gab es dann zu und ich habe ihm alles was mir gerade einfiel unter Tränen an den Kopf geworfen. Ich könnte nicht mehr und als ich ihn dann nochmal fragte warum er das Geld braucht, sagte er sein Konto wäre gepfändet worden.

Ich habe ihn dann 4 Tage komplett ignoriert. Ich habe nur das nötigste mit ihm gesprochen. Ich konnte nicht schlafen... Ich habe sogar schon nach Wohnungen gesucht. Ich kam mir so doof vor.

Dann habe ich ihm Donnerstag Nacht (ich hatte Dienst und habe deshalb nicht zuhause geschlafen) eine emotionale Whatsapp geschrieben. Habe alles reingepackt was mir einfiel und was ich ihm sagen wollte. Am nächsten Morgen kam die Antwort, dass er gern heut nachmittag mit mir sprechen würde und komplett reinen Tisch machen möchte. Ich dachte nur scheiße- das war wohl noch nicht alles.

Naja dann am Freitag Nachmittag saßen wir zusammen am Tisch und er hat mich gebeten, dass das Wochenende (sein Kind hat das Wochenende hier verbracht) so normal wie möglich ablaufen sollte - der Kinder wegen uns dass ich ihn erst ausreden lassen soll....

Ich versprach ihm das und er legte los:

Er legte mir einen Spielsuchttest vor die Nase der für ihn ziemlich " posivit " aus viel und damit eine beratungsbroschüre von der Caritas. Er erzählte mir, dass er spielsüchtig ist und es selbst bis vor kurzem nicht eingesehen hat. Er sagte er möchte das alles nicht mehr - Er möchte dass ich all unser Geld verwalte und er nie wieder einen Cent in der Hand haben möchte. Er heulte rotz und Wasser. Er hat mich darum gebeten, dass wenn ich gehe, ihm doch bitte den Umgang mit dem kleinen nicht verwehre und dass er es wirklich versuchen möchte, davon los zu kommen. Das war natürlich nur die Kurzfassung.

Ich weiß er meint es ernst. Ich liebe ihn und möchte bei ihm bleiben. Aber mittlerweile sind es schon wieder 20.000 Euro. (Mit meinem Kredit also ca 30.000 Euro schulden)
2 Kinder in der Familie.
Ich habe mich trotzdem für ihn entschieden. Er ist der beste Vater den man sich nur vorstellen kann. Ich kann ihm nur momentan nicht in die Augen sehen. Das Geld ist jetzt nicht unbedingt das Problem, wir verdienen beide gut, das bekommen wir schon hin. Aber ich weiß einfach nicht wie ich jemals wieder vertrauen aufbauen soll... Ich habe wirklich nichts davo gemerkt. Er war so normal zu uns und lügt mir ins Gesicht. Ich als seine Frau merke es nicht. Ich kann nicht unterscheiden zwischen Wahrheit und Lüge. Ich habe Angst, dass ich meine Entscheidung bei ihm zu bleiben in 10 Jahren bereue und es dann eben keinen Ausweg mehr gibt.
Ich denke auch eigentlich nur noch für die Kids.

Ich hoffe ihr könnt mir die Angst etwas nehmen.
Ist es der richtige Weg ihm die Möglichkeit zu spielen, das Geld, wegzunehmen? Diese Caritas Sache sind 2 Stunden alle zwei Wochen. Bringt das was?

Grüße und danke fürs "zuhören".
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Jacky1

Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#1: 13.08.2017 16:05:07
Hallo Susi und herzlich Willkommen im Forum,

Da Du nur an die Kinder denkst und ja selbst schreibst,dass er der beste Vater der Welt wäre...was gäbe es noch zu überlegen?
Was nützt der beste Vater wenn man sein Leben in einem Armenhaus verbringen muss?
Ich werde es Dir sagen:
Es gibt Dinge die sind fern von allem Gelde der Welt, aber alles sollte ehrlich geschehen.
Unaufrichtigkeit ist kein Merkmal eines guten Vaters und Ehemannes.
Aber was solls..... in zehn Jahren etwas zu bereuen, was doch heute einen Neuanfang bedeuten könnte. 

Du sollst eure Ehe nicht in Angst verbringen.
Jetzt wird ein Strich gezogen, die Chance ist ja nun da für euch alle.
Doch hinterm Strich sollte nicht zu viel Spielraum bleiben.
Sonst wird aus einem guten Vater und Ehemann schnell eine unerträgliche Last.

Diese "Caritas Sache" und ihm das "Geld wegnehmen", was denkst Du?
Ist es wirklich ausreichend ?
Und Du frägst ob es was bringen würde?

Liebe Susi, es bringt gar nichts , absolut gar nichts.
Wenn er nicht dazu bereit ist, nun endlich sein Suchtverhalten einzustehen und auch wirklich bereit ist alles erdenkliche dagegen zu tun.
Wenn doch, sind dies zwei Stunden wöchentlich absolut sinnvoll und zeugen von einem ehrlichen Willen.
Du schreibst ja hier und nicht er, warum ?
Suchst Du eine Gewissheit, dass alles auch gut werden könnte?
Und ausgerechnet ich, der das Suchtverhalten von ihm besser kennt, als jede Angehörige auf diesem Planeten.
Antworte Dir.  :)

Ja, ich kann Dir Deine Angst etwas nehmen.
Es scheint als hättet ihr nun einen guten Weg eingeschlagen, geht ihn weiter ...zusammen.
Seit nicht nur gute Eltern und Partner, sondern auch offene und ehrliche Verbündete.
Er muss es Dir sagen, er muss es einfach...wenn er wieder Gefahr läuft euch zu hintergehen.

Nicht immer schrieb ich solche Dinge zu fragenden Angehörigen.
Aber ich denke Du sollst wissen, ein Spieler kann ein verlogenes Gebilde errichten, dass Du nie begreifen könntest.
Aber er kann sich ändern!

Klasse dass Du Dich hier mitteilst, nicht nur sehr angenehm in Deiner Art, sondern vor allem inhaltlich.

Alles Gute der Welt für euch, von ganzem Herzen.

Liebe Grüsse   


   

 
       
 
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« Letzte Änderung: 13.08.2017 16:21:46 von Jacky1 »
 
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Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#2: 13.08.2017 16:47:24
Hey danke für die schnelle und ausführliche Antwort :)

Momentan weiß ich einfach garnicht wer er wirklich ist... Ich möchte ihm gerne glauben, aber es war jetzt einfach einmal zu viel. Ich möchte diesen Weg mit ihm gehen, ihn unterstützen und ihn auffangen wenn er fällt. Ich sagte ihm auch, wenn er es wirklich wieder tun sollte, es wäre nicht schlimm - schlimm wäre wenn er es mir wieder verschweigen sollte. ABER ich weiß nicht ob ich es kann - ob ich stark genug für uns beide bin. Ob ich stark genug für die Kinder bin.
Ich muss / will es versuchen. Für uns. Aber momentan kann ich ihm nicht in die Augen sehen ohne so wahnsinnig enttäuscht zu sein. Ich denke es ist einfach noch zu frisch.

Ich hoffe es "reicht" und es "bringt etwas" die finanziellen Sachen alle mir zu überlassen und die 2 Stunden Caritas.

Ich kann es momentan nicht sagen ob er es wirklich ernst meint. Ich hoffe es so sehr! Ich wünsche es mir so sehr!

Er beichtete mir auch, dass er nach der 26.000 Euro Sache (die zweite "Offenbarung") direkt am nächsten Tag wieder gespielt hat. Was ist wenn es jetzt wieder so ist und ich es nicht durch einen dummen Zufall wieder darauf komme? Ich habe niemanden außer ihm. Keine eigene Familie, keine guten Freunde. Nur meinen Sohn. Keinem mit dem ich reden kann, keinem den ich vertraue. Deshalb Wende ich mich an euch.

Nochmal schaffe ich das nicht.
Ich habe ihm das alles auch gesagt. Ich setze ihn damit unter Druck - ich weiß. Aber ich möchte mit offenen Karten spielen und ihn wissen lassen woran er ist.

Ich kann mir nicht vorstellen wie so eine sucht aus seiner Sicht aussieht. Ich kann mich irgendwie nicht hinein versetzten. Ich versuche es trotzdem es irgendwie zu verstehen. Die einzige sucht, die ich hatte, hab ich mit meiner Schwangerschaft beendet - Zigaretten.
Mir viel es damals recht einfach aufzuhören und ihm auch. Ich weiß nicht wie es ist nicht damit aufhören zu können.

Ich kann nur hoffen, dass er jetzt ehrlich ist. Er mir sagt wenn er wieder gespielt hat. Das würde mein vertrauen wieder aufbauen, weil ich dann davon ausgehen kann, dass ich ihm vertrauen kann.
Jeder kann gute Sachen erzählen, aber für Mist den man gebaut hat, braucht man vertrauen.

Ich gebe ihm jetzt klare Linien. Ich kontrolliere ihn offen.

Er soll wissen, dass ich ihm momentan nicht vertraue.

Soweit zumindest der Plan... Ich weiß ja nicht was so ein süchtiger "braucht"? Was ihm gut tut?

Danke ✌
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Olli

Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#3: 13.08.2017 17:45:25
Hi Susi und herzlich willkommen!

Ich kann meine Schlüsse jetzt nur aus dem ziehen, was Du hier schreibst.
Die mögen richtig sein - oder auch falsch ... entscheide bitte selbst ...

Als Du geschrieben hast, dass Du für ihn einen Kredit aufgenommen hast, habe ich innerlich sufgeschrieen ... "Oh nein! Nicht schon wieder ... !"
Es ist der größte "Fehler", den eine Angehörige machen kann.
Da verdrückt der Spieler ein paar Tränchen ... und schon flitzt die Angehörige zur Kasse und unterschreibt den Kredit.

"Fehler" klingt zwar vorwurfsvoll - so ist es aber gar nicht gemeint.
In jeder anderen finanziellen Notsituation außerhalb des Themas Sucht, wäre dies vollkommen in Ordnung.
Doch wer kennt sich schon darin aus?
Woher sollte man wissen, dass dies kontraproduktiv ist?
In der DSM 5 steht ausdrücklich, dass finanzielle Hilfen zu unterlassen sind.
Kennst Du die Passage? Also ... ich zumindest nicht ... das ist das Wenige, was ich mittlerweile daraus erfahren habe.

Ab sofort gilt also: Er steht für seine Schulden vollkommen alleine gerade!

Da gibt es kein "wir" - nur ein "er" ...

Du wirst hier im Laufe der Zeit noch einige Anregungen finden. Trotzdem bitte ich Dich auch einen Termin bei einer Suchtberatung zu machen.
Die Jungs und Mädels beraten undhelfen nämlich auch den Angehörigen.
Sie werden Dir auch zu einem "Geldmanagement" raten, sofern Du dazu bereit bist.
Wenn nicht, dann kann er sich auch für seine Finanzen einen gerichtlich bestellten Betreuer zuweisen lassen.
Ein Geldmanagement ist keine Kontrolle ... den Begriff hattest Du, so glaube ich, benutzt.
Es ist die Abgabe seiner freien Zugriffsmöglichkeit auf das Suchtmittel Geld.
Es beinhaltet aber auch die gemeinschaftliche Aufstellung aller Ein- und Ausgänge.
Ein Taschengeld wird vereinbart und es ist seine Pflicht, die Ausgänge auch mit Quittungen zu belegen.
Das Ganze ist eine befristete Angelegenheit, bei der der Süchtige lernt wieder mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel umzugehen.
Mit dem Geld werden Schulden reguliert - aber auch "Belohnungen" vereinbart, wenn er sich an alle Regeln hält.
Das mag eine neue Hose sein ... ein längst überfälliges Handy ... ein gemeinsamer Besuch eines Cafes.
Mehr erfährst Du auf der Beratungsstelle.

Ganz ehrlich ... als ich Dich las, da tanzten das Teufelchen und das Engelchen rechts und links auf meiner Schulter.
Das Engelchen tanzte eher aus mitfühlender Verzweiflung, das Teufelchen hätte Dich gerne zu meiner aktiven Zeit an meiner Seite gewusst ...

Du schreibst, dass er ein liebevoller Vater ist - und das ist er sicherlich auch.
Zur Zeit aber ist er Betrüger ... ein Lügner ... ein Ausnutzer ...

Schaue nicht auf Tränen ... höhre nicht auf Versprechungen, die er heute gar nicht machen kann.

Was zählt, das sind seine Taten!
Die, die nun allesamt folgen "müssen".

Ich sehe schon, dass Du dabei bist Deine Grenzen abzustecken.
Sei da bitte nicht zu "weich".
Auf der einen Seite klingt es ja schön, dass Du ihm einen Rückfall jetzt schon verzeihst.
Doch auf der anderen Seite gibst Du ihm damit "einen" Freifahrtschein.

Du hast Verantwortung für Euer Kind - Du trägst Verantwortung für Dich selbst.
Stecke Deine Grenzen so exakt ab, wie es Dir eben möglich ist.

Was für Konsequenzen hast Du ihm denn benannt, wenn er seinen Freifahrtschein ausnutzt?

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Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#4: 13.08.2017 18:17:51
Es hat sich damals auch als ein Fehler angefühlt den Kredit zu nehmen. Ich wusste mir nur nicht anders zu helfen. Es kamen Mahnungen, Vollstreckungsankündigungen usw. Wir hätten bald keinen Strom mehr gehabt. Unser Auto wäre fast gepfändet worden. Und genau jetzt stehen wir wieder vor dem selben Problem. Und wieder hab ich einen Termin bei der Bank. Nur wird er keinerlei Zugriff auf das Geld haben.
Es sind akute Dinge zu zahlen. 2 Mieten fehlen. Die Versicherung fürs Auto. Der Strom ist schon wieder soweit. Er wird sein Konto nächste Woche auflösen. Das Gehalt wird mir direkt überwiesen. Ich werde alles einkaufen gehen. Das ist auch soweit alles mit ihm angesprochen.

Ich weiß nicht ob das so richtig ist. Ich werde zu den ersten Terminen bei der Caritas mitgehen - viel leicht auch immer.
Er bekommt natürlich keinen Kredit. Ich muss die Sachen zahlen ob es mir passt oder nicht.

Ich danke euch, dass ihr euch Zeit nehmt für mich.

Ich weiß gerade nicht was ich machen soll... Ich fühle mich so hilflos.
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Olli

Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#5: 13.08.2017 18:37:26
Hi Susi!

Deshalb gibt es ja solch ein Forum.

Da bist Du erst mal nicht alleine mit Deinen Nöten und die ein oder andere Anregung gibt es sogar umsonst ...  ;D

Zitat
Er wird sein Konto nächste Woche auflösen. Das Gehalt wird mir direkt überwiesen.

Bitte bei der Bank nachfragen, jedoch glaube ich nicht, dass das funktioniert.
Für sein Gehalt braucht es m.E. ein Konto, welches er "auch" nutzen kann - er muss also zumindest Mitinhaber sein.

Ihr könnt aber z.B. sein Konto als "UND"-Konto machen. Da kann er Geld nur am Schalter abheben und Du musst auf den Checks ebenfalls unterschreiben.
Wenn dann noch ein Dauerauftrag zur Überweisung auf Dein Konto gemacht wird und es ein reines Guthabenkonto wird, sollte dies ausreichen.

Zitat
Und wieder hab ich einen Termin bei der Bank.

Um Gottes Willen ... NEIN!

ER muss alle Gläubiger kontaktieren und Ratenzahlung vereinbaren!

Er reitet DICH und DIE KINDER immer mehr in die Schei...e ...

Weisst Du eigentlich, wie viele "ehemalige" Angehörige für ihren Ex-Partner heute noch jahrelang blechen müssen?

Suche einen anderen Weg! Damit hilfst Du ihm wieder sich aus seiner Verantwortung zu stehlen!

Wenn Apolonia noch hier wäre, würde sie Dich übers Knie legen ... verbal ...  ???

Milu wird sich sicherlich auch noch melden ...
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S
Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#6: 13.08.2017 18:54:59
Das mit dem UBD-konto haben wir das letzte mal schon versucht. Wir wollten mein Konto zu einem "gemeinsamen" Konto machen. Meine Bank hätte das aber abgelehnt weil er bei der Schufa nicht allzu gut da steht. Falls das nicht geht soll er mir seine online Banking Daten sagen und jeden Monat sein Gehalt überweisen.

Er hat schon mit den Gläubigen telefoniert. Ratenzahlungen und zahungsuafschübe ausgemacht, aber er hat es nicjt eingehalten.

Wir haben nächste Woche noch einen kostenlosen Termin beim Sozialdienst unseres Arbeitgebers. Die können sich darum kümmern. Er muss dann  ne Vollmacht unterschreiben, dass sie sich um das alles kümmern darf.

Ich hab mir seine ganzen offenen Rechnungen vorgenommen. Hab überall drauf geschrieben welche ratenzahlung er ( oder eben der Sozialdienst)  aushandeln soll. Was im Bereich des möglichen liegt. Ich kann nur hoffen dass das alles klappt und nicht irgendwas gepfändet wird.

Ich meine alles in allem sind es 30.000 Euro...

Das ist auf für zwei "gut"-verdiener nicht wenig.
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Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#7: 13.08.2017 22:15:39
Juhu, ich möchte mich auch zu Wort melden als Angrhörige. Für mich ist es auch echt Neuland. Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen und Empfindungen erzählen.
Mein Partner ist seid über 10 Jahren spielsüchtig, war verheiratet und seine Ex Frau wusste nix, er hat alles verspielt, Häuser, Wohnungen, Autos, viele Schulden gemacht....
Wir waren oft an dem Punkt an dem er weint und ihm alles leid tut, natürlich sagt er es kommt nicht mehr vor, doch das es danach noch Schlimmer wird... ahnt erstmal keiner .
Wir sind noch zusammen, zu anfangs habe ich auch als "gute" co Abhängige ihn unterstütz und seine Schulden bezahlt :(
Es ist bei jedem anderst und was ich dir eigentlich sagen möchte ist:
Ich fühle so mit dir und verstehe dich, mir geht es genauso und so habe ich mich hier auch angemeldet; wie "hilft" man jemanden mit Spielsucht usw.
Ich kann dir sagen mir hat der forum hier viel gebracht, das Internet über das ich mich informiert habe über die Erkrankung und Erfahrungsberichte von "Spieler "
Ich mag die Menschen hier sehr, sie sind so schön direkt.
Ich kann dir auch nur empfehlen zu Caritas zu geben, alleine für dich ein Termin zu machen und vll über das Ausmaß des haben zu erfahren, wobei das bei mir gedauert hat, ich musste es erst spüren bevor ich es ernst genommen habe.

Denke an dich Kids und dich
Ich schicke dir ganz viel Kraft
Liebe Grüße
Tine
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Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#8: 14.08.2017 07:52:05
Guten Morgen Susi,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Wenn ich deine Zeilen so lese, bekomme ich tatsächlich leichte Schweißausbrüche und ein leichtes Zittern. So ähnlich wie bei euch war die Situation vor 5 Jahren bei uns Zuhause. Meine Frau wollte ein Eigenheim, hatten das Haus schon besichtigt, es hat uns gut gefallen. Als sie dann einen Termin bei der Bank ausgemacht hatte, flog mein Lügenkonstrukt, das ich über die Jahre aufgebaut hatte, auf. Statt auf unseren Bausparvertrag zurückzugreifen, beichtete ich ihr, dass ich diesen bereits aufgelöste hatte, dazu kamen 3 Kredite und ein haufen Privatschuldner. Es war im Endeffekt weit über das doppelte eures Betrages. Aber wie du bereits dargestellt hast, sind die Schulden nicht das eigentliche Problem an der Situation. Es ist eben so, dass eure Beziehungsbasis, das Vertrauen ihm gegenüber, auf dem Nullpunkt ist und diese Situation wird euch, sofern ihr zusammen bleibt, über Jahre hinweg begleiten. Eine schwierige Sache.
Jetzt kommt es hauptsächlich auf ihn an! DU kannst relativ wenig tun. Meine Frau und ich hatten damals dann 2 Termine bei der Suchtberatung, damit sie selbst besser mit der Situation klar kam und etwas mehr über Spielsucht lernte. Dazu kam, dass sie selbst sich viele Vorwürfe machte, SIE sei schuld an der Situation, weil sie es nicht früher bemerkt hatte. Auch hier ist die Beratung über eine dritte Person, die es objektiv darstellt ungemein wichtig! Genau wie du, stand meine Frau felsenfest an meiner Seite, sie gab mir eine 2. Chance!
Für mich war damals klar: Wenn ich jemals wieder die Karten in die Hand nehme, war es das und meine Familie (mein Leben) ist futsch!
Ich setzte also alles daran, es wieder hin zu bekommen. Anfangs 2x die Woche SHG. Das war für mich wohl die wichtigste Basis zur Abstinenz. Ich lernte dort Gleichgesinnte kennen, viele mit noch aussichtloseren Situationen wie ich selbst. Dennoch zeigten auch sie mir, wie ein Weg zur Abstinenz trotzdem möglich ist. Ich baute mir aus vielen verschiedenen Strategien, die meine zusammen und bin bis heute Spielfrei! Was heute bleibt von damals, ist ein Teil der Schulden, ab und an ein schlechtes Gewissen und hin und wieder Skepsis meiner Frau mir gegenüber (wir sind noch nicht bei 100% Vertrauen, aber nah dran... 8) )
So, nun aber mal zu euch! Meinen Respekt für dich, Susi, du kämpfst wie eine Löwin um eure Ehe, das ist fantastisch! Jedoch musst du aufpassen, dich nicht zu sehr darin zu verlieren. Die Sucht ist in erster Linie sein Problem und was du ihm auch nahe legst, bzw wie oft er auch zu Beratungsterminen geht oder eine SHG besucht, solange er es macht, um dich beruhigen und nicht vollständig dahinter steht, wird sich an der Situation nicht ändern. Nur wenn gewillt ist, den Kampf gegen die Sucht auch wirklich aufzunehmen, wird er Abstinent werden.
Was du tun kannst, ist ihm zu sagen, dass es bis hierhin und nicht weiter geht. Mach ihm klar, dass es kurz vor 12 ist. Appeliere an seine Ehrlichkeit und bleibe allezeit wachsam, jedoch ohne in eine Konrtollfanatismus zu schlittern. Wenn er dennoch weiter spielt und dich hintergeht, dann wäge ab, ob eine (temporäre) Trennung Sinn macht. Auch dies kann ein Trigger für ihn sein, das Spielen zu lassen. Du hast nur ein Leben und musst in erster Linie auf dich und dein Kind schauen. Du hast hier eine Menge Verantwortung, dieser kannst du mit einem nassen Spieler nicht gerecht werden. Ich hoffe, dein Mann besinnt sich auf seine Familie und sein Leben! Ein einfacher Weg ist das nicht, der spielfreie, aber ein Lohnenswerter.
Ich hoffe für dich und deine Familie, Susi,

aT
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Sag "JA" zum Leben!
 

Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#9: 14.08.2017 13:28:32

Hallo Susi,

beim Lesen Deines Beitrages fühlte ich mich sofort wieder in meine damalige Situation versetzt - ein sehr beklemmendes Gefühl!

Ich saß ebenso mit meinem Ex-Mann eines Tages am Tisch, er wählte ähnliche Worte und benannte jene Lösungsvorschläge: bei ihm blieb es leider nur theoretisch. Er hatte sich damals von mir einen Kredit erschlichen - da wusste ich allerdings noch nichts von seiner Spielsucht, denn 12.000 Euro sollten eigentlich für die Wiederöffnung seines kleinen Lokals sein. Warum er genau keinen Kredit selbst bekommen hat, hinterfragte die blöde Miriam natürlich nicht bis ins letzte Detail. Er wollte den Kredit dann nach Eröffnung und entsprechendem Geldfluss übernehmen- das war auch mit der Bank so abgesprochen. Allerdings interessiert es die Bank nicht, von wem sie das Geld dann bekommt. Ich hatte keine Chance aus diesem Vertrag wieder herauszukommen.

Jedenfalls ging dann alles immer weiter den Bach runter und das so rasant schnell: anfangs versuchte ich ihm auch noch zu helfen, die Gläubiger zu bedienen bzw. klemmte mich hinter eine "Schadensbegrenzung". Das war im Nachhinein mein größter Fehler. Noch heute blute ich dafür und zahle 280 Euro monatlich von meinem hart verdienten Geld ab...

Ich kann an dieser Stelle nur an dich appellieren: bitte übernehme ab sofort keinerlei Rechnungen mehr für ihn oder hole Dir einen weiteren Kredit!!! Die Schlinge wird sich zuziehen! Es bringt rein gar nichts, wenn Du ebenso hoch verschuldet bist wie er! Kein Gläubiger der Welt fragt nach Motiven.... Außerdem lernt er es nicht die Verantwortung zu übernehmen: dies kann durchaus das Suchtausüben fördern! Auch wenn er nun Einsicht zeigt, aber so lange keine tatsächlichen Handlungen folgen und das auch über einen längeren Zeitraum, so werdet ihr bald wieder an diesem Punkt ankommen: allerdings mit weiteren Schulden und Enttäuschungen! Dass natürlich die Miete gezahlt werden muss ist das eine, jedoch seine Schulden zu begleichen ist keine Hilfe - im Gegenteil! Ihr seid aktuell mitten in jenem gefährlichen Kreislauf! Neben einer Beratung bzgl. seiner Erkrankung würde ich euch noch einen Termin bei einer Schuldnerberatung empfehlen. Es gibt andere Möglichkeiten als dass Du den Kopf für alles hinhälst!

Liebe Grüße

MiLu


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.....continued.....
 

S
Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#10: 14.08.2017 22:13:57
Hey ihr Lieben :)

Danke dass ihr euch so viel Zeit für mich nehmt. Mich hat nur leider der wochenalltag wieder und ich Falle Abends immer tot ins Bett. Ich melde mich auf jeden Fall noch ausführlicher :)

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Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#11: 14.08.2017 22:50:27
Hallo Susi,

auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Du hast sowohl von Angehörigen, als auch von abstinenten Spielern schon wertvolle Tipps und Hinweise bekommen. Ich möchte dir gerne etwas von meiner Vergangenheit erzählen, um dir die Problematik deutlich zu machen.

Ich bin 27 Jahre und habe eine 10 jährige Spielerkarriere hinter mir. Ich bin bei meinen Eltern aufgeflogen, als ein Brief von der Bank ins Haus geflattert ist und mein Lügengerüst etwas an Halt verlor. Meine Eltern wollten, dass ich aufhöre. Meine Eltern wollten die Kontrolle über mein Geld, meine Eltern wollten, dass ich ein Taschengeld bekomme. Ich spielte mit, wollte aber nicht wirklich aufhören. Ich wollte sie nur beruhigen. Dies ging eine Zeitlang gut. Ich hab weiterhin gespielt, hatte es aber unter Kontrolle, weil das Geld einfach weg war und ich eine Woche warten musste, bis ich wieder was bekommen habe.. Dann kam für mich ein für in meinen Augen ein schlimmer Zwischenfall. Ich trennte mich von meiner ex Freundin. Zwischen meinen Eltern und mir beruhigte sich alles, das Vertrauen war wieder da, ich durfte selber am monatsanfang zur Bank, um Geld abzuheben. Nun ja, da mich die Trennung schwer getroffen hat, beschloss ich ein girokonto bei einer anderen Bank zu eröffnen, mit einem dicken Dispo. Meine Eltern bekamen das nicht mit, sie haben nur ab und zu Kontoauszüge von dem einen Konto verlangt. Ich hatte 2 Konten, dass eine als Tarnung, dass andere als Suchtausübung.

Was ich dir damit sagen will ist, dass ein Spieler immer eine Möglichkeit findet, um seine Famile, seine Lieben und seine Freunde zu belügen und betrügen, wenn er selber nicht einsieht, dass er krank ist und selber anfängt , etwas gegen diese Krankheit zu unternehmen. Du kannst versuchen Berge zu versetzen, alles menschenmögliche tun, um dieser Person zu helfen, aber im Endeffekt wirst du selber daran kaputt gehen, wenn diese nicht dafür bereit ist.

Sei vorsichtig, der Ausmaß dieser Krankheit kann so furchtbar sein. Nimm dir zu Herzen , was dir die Angehörigen hier sagen, sie haben es selber ähnlich erlebt.

Ich hoffe du wirst den richtigen Weg gehen, um das Beste für dich und dein Kind zu erzielen.

Schön, dass du hier bist

Liebe Grüsse
Alex
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Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#12: 14.08.2017 23:17:07
Hallo Susi,

habe gerade endeckt, dass es diese Broschüren auch als Onlineversionen gibt. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.

http://akspielsucht.de/wp-content/uploads/2011/11/33211300.pdf

http://www.gluecksspielsucht-nrw.de/kampagnen/broschuere-angehoerige-lgfach.pdf

MfG

Robert
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S
Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#13: 15.08.2017 10:43:27
Hey... wo ich denke ich habe gerade etwas Luft...

Also, erst mal ein riesiges Dankeschön, ich hatte nicht mit so vielen Ratschlägen und wirklich sehr hilfreichen Antworten gerechnet!

Ich kann gutes Berichten:

Mein Mann und ich hatten am Sonntag Abend noch ein langes Gespräch. Ich denke er meint es wirklich ernst und das nicht nur für den Moment. Er hätte drei Tage lang die Möglichkeit gehabt (ich habe "ungezähltes" Geld offen liegen lassen & ich wusste er hat noch etwas geld auf dem konto) und er hat es nicht getan. ER hat bei unserem Gespräch Vorschläge gemacht, ER wollte, dass wir zusammen seine Kontoauszüge durchgehen und ER versprach auch direkt am nächsten Tag mit den Gläubigern in Verbindung zu treten. Es ging von ihm aus. Er sagte mir, er ertrage es nicht, mich so zu sehen. Ich sprach ihn darauf an, dass viele der Suchtkranken genau dieses Verhalten zeigen, das er gerade zeigt und sich dann doch nicht daran halten. Ich berichtete ihm, was ihr mir hier gesagt habt... Dass er mich in der Hand hat, wenn ich nicht skeptisch bin, dass es klare Grenzen geben muss, dass es die Spieler öfter dauraf absehen, dass jemand anderes die Schulden übernehmen. Ich sagte ihm dass ich nicht mehr weiß, was ich ihm glauben kann und was nicht, also könnte er eigentlich sagen was er wollte, für den Moment würde es nicht helfen. Und natürlich sagte ich ihm noch einiges mehr. Er war sichtlich getroffen. Ich denke ihm war das Ausmaß an Vertrauensbruch nicht ganz klar. Er wusste zwar, dass es momentan nicht so läuft, aber dass es so schlimm ist, dass ich jede Nacht heulend im Esszimmer sitze, nur noch fertig bin, mit Kind, Arbeit und Familie trotz Müdigkeit und schlechter Laune irgendwie klar kommen muss - ich glaube das war ihm nicht in diesem Ausmaß bewusst.

Er versprach mir so vieles. Wir redeten darüber wie es weiter gehen sollte. Ich konnte es ihm nicht sagen. Ich hab ihm gesagt, egal wie es mit unserer Beziheung weiter geht, ich werde ihn unterstützen (als Freund / Partner). Er wird immer der Vater meines Kindes sein und die Kids brauchen ihn. Egal wie es mit uns weiter geht.
Dann kam das große Thema "Kredit".
Ich habe das Thema angesprochen. Er meinte ich soll keinen Kredit aufnehmen, weil er das irgendwie so regeln möchte. Ich hab es nochmal durchgerechnet. Egal wie gering die ratenzahlungen ausfallen... es geht nicht - wir können es uns einfach nicht leisten. Egal wie weit wir zurückschrauben.
Wir haben noch einen gemeinsamen Bausparvertrag. Ich habe gestern geschaut, er hat dort nichts abgehoben.
Ich werde die akuten Rechnungen davon zahlen. Ich möchte nicht mit meinem Kind im Dunkeln sitzen und den kleinen im kalten Wasser baden müssen. Das kann ich dem Kind nicht antun.

Ich weiß - ihr seit alle dagegen, aber es gibt für mich keine andere lösung. Ich weiß einfach keine.

Dass er vom Bausparvertrag nichts abgehoben hat, zeigt mir aber auch, dass er doch noch irgendwo Skrupel hat. Er hätte ohne große Probleme mal 200 - 300 Euro abheben können. Er weiß, dass ich das nie so im Blick hatte, es wäre nicht aufgefallen.

Ich hatte wirklich Sonntag Abend und auch Montag Vormittag mit mir zu kämpfen... Soll ich ihm glauben? Soll ich ihm ein Stück weit vertrauen? Was soll ich tun? Was ist das beste für die Kinder....

Gestern Abend berichtete er mir, er hat mit fast allen Gläubigern (Beim Kinderarzt hat er wohl zu spät angerufen) gesprochen. Manche ließen mit sich reden, andere nicht.
Er hat ratenzahlungen und zahungsuafschpbe vereinbart, so wie ich es auf seine / unsere Rechnungen geschrieben hatte.

Er hat von sich aus was gemacht. Heute Abend setzten wir uns zusammen hin und machen die daueraufträge und die Überweisungen fertig. Er sagt von sich aus, er wolle nicht mehr in Versuchung geraten und möchte dass er mich um jeden Euro anbetteln muss und ich mir danach die Quittung zeigen lassen soll. Er möchte dass ich das wechselgeld nachzählen und alles Geld was in der Wohnung (spardose etc.) Offen liegt entweder zähle oder vor ihm verstecke...

Ich habe wirklich Hoffnung, dass er moralisch noch nicht so tief gesunken ist, wie es bei anderen hier der Fall war.

Ich weiß aber auch, dass das wahrscheinlich jede Angehörige am Anfang von sich sagte... Ich gehe trotz allem mit einer gewissen Skepsis und einer "Vorsicht" in die nächste Zeit.

Ich hoffe wirklich ich werde nicht nochmal dermaßen enttäuscht.

Danke ✌
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Olli

Re: Mein Mann und seine Sportwetten...
#14: 15.08.2017 10:45:10
Hi Susi!

Ich zitiere explizit mal aus einem der Skripte:

Zitat
Helfe ich meinem glücksspielsüchtigen Sohn, wenn ich ihm 
Geld leihe oder andere Schulden übernehme? 
Auf keinen Fall sollten Sie ihm Bargeld leihen oder Schulden
übernehmen. Das würde die Krankheit nur verlängern. Ihr Sohn
muss die Verantwortung für die Folgen seines Glücksspielver
-
haltens selbst tragen. Wenn Sie schon Geld ausgelegt haben,
treffen Sie unbedingt Vereinbarungen über die Rückzahlung,
auch wenn es nur kleine Raten sein können. Halten Sie diese
Vereinbarung schriftlich fest und beharren Sie auf der Einhaltung
dieser Regelung. Auch wenn es Ihnen kleinlich vorkommt und
Sie das Geld gar nicht benötigen: Seien Sie konsequent. Zahlt Ihr
Sohn eine vereinbarte Rate nicht, fordern Sie eine Ersatzleistung
ein, z.B. Verkauf von CDs, Büchern, Kleidung oder zusätzliche
?soziale Leistungen? für die Familie (Rasenmähen, Putzen o. ä.).
Dadurch zeigen Sie ihm, dass Sie ihn ernst nehmen. Spielen Sie
sein Spiel nicht mit. Geben Sie ihm die Verantwortung für sein
Leben (zurück). Erst wenn Ihr Sohn die (finanziellen) Konse
-
quenzen aus dem Glücksspielen am eigenen Leibe spürt, wird
er bereit sein, sein Verhalten zu überdenken und zu verändern.

Da steht das Gegenteil von: Ich nehme für ihn noch einen Kredit auf ...

Ups ... Du hast gerade geschrieben ... muss ich erst noch lesen ...
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