Hallo zusammen,
ich bin jezt 14 Tage spielfrei.
Seitdem ich hier im Forum bin beschäftige ich mich viel mit der Bewältigung meiner Spielkrankheit.
Nun möchte ich mal kurz meinen Lebenslauf schildern.
Ich bin wohlbehütet aufgewachsen. Als Kind konnte ich mich frei entfalten, meine Eltern haben mich schon gut erzogen. Es hat auch an nichts gefehlt. Als Kind freute ich mich immer auf den Weltspartag in der Grundschule. Da konnte man sein Sparbuch und Sparschwein mit in die Schule nehmen und Geld sparen. Fand ich klasse.
Irgendwann so als ich etwa 10-11 Jahre alt war fuhren meine Eltern, Großeltern und meine Schwester mit der "Peter Pan", einem etwas größerem Passagierschiff (fährt heute noch). Dort kam ich meiner Erinnerung nach zum ersten Mal mit Glücksspiel in Verbindung. Mitten in so einem Gang hingen drei Roulettegeräte (0 - 12 Zahlen) an der Wand. Ich bekam von meiner Mutter eine Mark und gewann zwölf Mark (vorher bei anderen zugeguckt, wie das so funktioniert). Insgeasmt gewann ich dreimal zwölf Mark, war ganz stolz und sagte das meiner Mutter. Ich bettelte und durfte weiterspielen. Die anderen saßen an einem Tisch und spielten Karten, Romme oder so. Einfach nur so. Meine Eltern und Großeltern hatten nie was mit Glücksspiel am Hut. Am Ende war es so, daß mein Geld wieder weg war, alles. Der ältere Herr neben mir schüttelte nur mit dem Kopf. Erinnerungen, als ob es gestern war.
Das nächste Glücksspielereignis war wieder auf einem Schiff, einem kleinen Butterdampfer. 16 Jahre meine ich zu diesem Zeitpunkt gewesen zu sein. Ich gewann mit fünf Mark Einsatz 180 Mark, davon 30 Mark in Groschen.
Zu dieser Zeit spielte ich schon in jedem Imbiss in der Nähe die ganzen Spieleautomaten (Hyper Olympic, Scramble, Asteorids usw.).
Aber von da an ging es auch richtig los mit den Daddelkästen. Die Dinger hingen auch in jedem Imbiss, Kneipen, Discos. Naja meine Kumpels waren dieser Daddelei auch nicht abgeneigt und einer von denen, heute noch einer meiner besten Freunde, ist bis heute ebenfalls Spieler. Wir treffen uns aber nicht zum Daddeln. Jeder hat da seine eigene Stammspielo gehabt.
Naja, die Daddelei hat mich das ganze Leben begleitet. All die negativen Eigenschaften habe ich mir auch angeeignet, bin aber wegen dem Daddeln nie kriminell geworden.
Ich habe auch immer Arbeit gehabt, gute Freunde, super Eltern.
Mein Leben macht mir sonst Spaß, meine Arbeit macht mir ebenfalls sehr viel Spaß. Mir fehlt aber was...ein ausgefülltes Leben ohne diesen scheiß Druck, Zwang, Verzweiflung, Selbsthass, Verwirrung usw..
Wie gesagt, ich habe noch Träume und die will ich jetzt ausleben. Eine Grundlage ist vorhanden. Ich will vom Spielen wegkommen und meine Träume (die nicht zu hochgesteckt sind, die ich auch schon längst hätte umsetzen können) leben.
Ich bin bereit mein Leben zu ändern und Freundschaften zu meinen guten Freunde wieder mehr beleben. Und ganz wichtig: ein verlässlicher Mann für meine Frau, so daß auch sie sorgenfreier Leben kann.
Und ich möchte mich wieder gedanklich auf den Weltspartag freuen.
Dieses Forum und eure Mitteilungen sind mir eine große Hilfe.
LG Olaf67