Hallo Medea,
Unabhängigkeit ist mir wichtig, und der finanzielle Aspekt gehört definitiv dazu. Ich bin nicht gut darin, aber das ist meine Sache.
Bei mir ist das ähnlich wie bei Fred. Mein Verhältnis zu Geld ist auch heute noch nicht 'normal'. Es ist schön, welches zu haben, aber mit zuviel davon (genauso wie zuwenig) traue ich mir nicht über den Weg.
Bei mir kam der Tag, als ich letztlich schuldenfrei war, früher als anfänglich kalkuliert. Ich steckte alles in die Tilgung, was nur ging... kurz vor dem Ende bekam ich dann Panik. Was nun? Wofür sollte ich das überhaupt ausgeben?
Ich habe nie Bargeld bei mir, habe keine Kreditkarte, keinen Dispo, 'überflüssiges' Geld geht auf ein Extrakonto ohne direkte Abhebemöglichkeit. Außerdem habe ich ein Tageslimit auf dem Konto. Um es aufzuheben, muß ich persönlich bei der Bank an den Schalter gehen. Die nehmen es dann für den gewünschten Zeitraum raus, nach welchem es automatisch wieder aktiv wird. Im Urlaub oder bei größeren Anschaffungen ist das ab und an unvermeidbar.
Ich kann im Laden stehen, und ewig mit mir hadern, ob ich etwas jetzt wirklich brauche. Natürlich ist das Quatsch, denn selbst wenn es im Urlaub nicht schneit, sind ein paar Winterstiefel nicht verkehrt, man kann sie immernoch gebrauchen.
Ja, man könnte sie aber auch erst dann bei Bedarf kaufen.
Dummerweise macht mein Kopf da dann immer einen Staatsakt draus.
Früher habe ich nichtmal mit der Wimper gezuckt, wenn ich den Gegenwert versenkt hatte. 'Unnötige Nebenkosten' waren aber absolut inakzeptabel. Es ist schwer für mich, das abzustellen, auch wenn es nicht mehr ganz so extrem ist.
Bin ich nicht allein, ist es deutlich einfacher. Normale Leute treffen eine Entscheidung, also muß sie richtig sein. Da denke ich dann nicht soviel drüber nach.
Ja, ich habe meinen Zugriff auf Geld auch eingeschränkt, an größere Summen zu kommen wäre für mich etwas umständlich, aber nicht unmöglich. Mir geht es gut so, ich möchte nicht mehr als nötig mit Geld zu tun haben, auch wenn das nach außen manchmal komisch wirkt.
Das Leben in der Ehe ist nochmal eine andere Nummer, ich habe die Karte und den Brief mit dem Pin heimlich weggeworfen, es wäre mir aber nicht unmöglich, an das Konto meines Partners ranzukommen, solange ich als Bevöllmächtigter drinstehe. Und das tue ich, ich konnte mich da nicht rausreden.
Zum Glück habe ich beruflich nicht mehr mit Geld zu tun. Ich traue mir nicht mehr, als ich für den Alltag muß, auch wenn es wahrscheinlich kein Problem wäre.