Franky, bin grad über deinen Part gestolpert. "Ein emotionaler Romantiker war ich aber schon immer, wenn auch früher eiskalt!" Als Empath würd ich mich ebenso beschreiben, der sich in andere Menschen ebenso einzufühlen vermag und hierbei doch auch ansprechend wirkt, dass man verstanden wird.. mag auch sein, dass ich jahrelangem psychologischen Umfeldern ausgesetzt gewesen bin nicht zuletzt in Form meiner besserer Hälfte. Aber das eine mal zerbrach es, als ich bemerkte, dass sie auf eine therapeutische Distanz zu mir gewechselt war. Vielleicht auch nur dem Scheine, lässt sich schwer beurteilen. Nur seinerzeit kam es mir vor, dass Wildfremde mir gegenüber mehr Vertrauen auffassen würden als eben sie. Kurz zuvor hatte ich ihr gestanden, über Jahre hinweg gespielt zu haben. Wir führten eine Wochenendbeziehung, womit es einfach war, die Gegenwart auszusparen. Aber instinktiv, sie stand zwischen mir und dem Wetten. Theoretisch stand sie aber auch zwischen mir und meinen Geschwistern. Also entschied ich mich für die Geschwister(meine Mutter) und das Wetten. Wenn ich jetzt lese, dass Spielen zunächst koordiniert abläuft, aber dann irgendwann Hirnareale benetzt, welche das Uferlose alsbald zum Vorschein kommen lassen, dann finde ich mich hierin wieder. Die Notwendigkeit, es so zu vertun, der Destruktive zu frönen. Und dies mit einer Widerholungskadenz, die mich erschauerte, die ich aber stets hinzunehmen bereit war..
Ich bin ein Schreiber von Haus aus, mit durchaus lesenswerten Ansätzen. Vor 5 Jahren habe ich in Coproduktion mein erstes Werk herausgebracht - ohne ISBN aber doch mit einem gewissen kuenstlerischem Widerhall. Vor zwei Jahren schrieb ich für eine lowbudgetproduktion ein Drehbuch und wir schafften es sogar, den Film für eine Vorstellung in ein Kino zu bekommen. Wenn ich jetzt dieses hier und jetzt so verfasse, morgens um 3:31, wäre ich vor einer Woche noch im Ergebnisticker der NBA gehangen. Entweder relaxt, wenn eine "Siegesserie" begleitet wurde, hätte diesen Bericht, bzw. allgemein zu einer Thematik Stellung bezogen und diesen verfasst, um dann irgendwann meinen Tipp als richtig wahrzunehmen. (Der Zeitfaktor bei dergleichem streckt sich aber schier ins Unendliche. Sa Morgens um 9 der Beginn bishin in die Nacht, zwischendrin eben zwei drei Texte, die punktuell von einer gewissen Qualität vermuten lassen, es aber angesichts der verstrichenen Zeit mitnichten sind) Im Falle einer Niederlagenserie, in die jede Serie bis dato nur allzu bald mutierte, hätte ich diesen Bericht ebenso fertigzustellen vermocht. Die gedanklich schreiberische Ablenkung zur Aussparung der Reue, was aber nochmehr Zeit verschlungen hätte, als eben bei kleinen, überschaubaren Siegeserien. Ich konnte und könnte also mit Leichtigkeit diesen Text verfassen und weiter wetten. Vor etwa 2 Monaten kostete mich dieses eine wertvolle und förderliche Freundschaft, als dass ihm wiederholtermaßen, trotz Mahnung auffiel, dass ich nicht ganz bei der Sache wäre, bei dem was ich schriebe...
Und so folgte der Androhung die Konsequenz, er brach jeden Kontakt ab. Zuvor war noch im Raum gestanden, mich beim Aufbau einer Homepage zu unterstützen, aber ich sagte immer nur dem Scheine nach zu. Es war aber auch die Interaktion mit ihm, so wertvoll ob vielerlei (psychologischer wie auch sonstiger) Erkenntnisse, die natuerlich sehr zeitintensiv gewesen und mich daher auch störte. Jetzt bin ich frei und wozu nutzte ich sie, die Miese vom Sommer zu veranstalten. Mit Ansage, vermutlich auch Ausdruck einer Marter. Bin nicht mit allen Lebensentscheidungen, dem Umgang mit anderen Menschen, meinerseits wirklich glücklich und das Wetten bietet sich als vorzügliche Geiselung an. Da war ich wohl auch der kalte Empath, wobei dieser auch ein Stückweit in meiner Vita verankert ist, was ich aber letztlich nicht kurierte, sondern durch das Wetten manifestierte, aber nur Ausdruck fand im direkten Nahbereich. Im Fernbereich bin und war ich stets empathisch unterwegs, nur eben bis zu einem gewissen Punkt und dann die Flucht, wenn es zu nahe ging. Aus vermutlicher Angst, dass erkannt wird, dass ich doch nicht der bin, für den ich gehalten werde (möchte). Durch das Wetten mutiert man sowieso zu einem Widerspruch, der von anderen zwar nicht verstanden, aber dennoch wahrgenommen wird.. die Konstanz im Wesen fehlt.
Nur einzelnen Personen, meine Mutter zum Bsp., die sieht und sah nur den unterstützenden Empathen in mir, im Vergleich zu meinem Vater, ergo kann das mit dem Wetten und mir gar nicht weiter gediehen sein, man dürfte ja ausser dem Wetten niemand anderen mehr sehen, aber dieser Spagat ist moeglich. Gestern, als ich noch bei meinen Brüdern weilte, da spürte ich eine Kraft, eine Widerstandsfähigkeit, mich zu beweisen, auch deshalb, ihnen Stütze zu sein, aber tatsächlich, in meiner neuen Heimat, mißt sich dieses an Tatsächlichkeiten, was auch ermattet. In 30 min geht mein Wecker, 1 h später der Zug und die Arbeit ruft. Habe gestern so gut wie nichts für die anstehende Fortbildung geschafft, aber bin um 20 Uhr ins Bett, daher jetzt schon wach geworden. Schade nur, heute nicht frei zu haben. Habe mich jetzt wieder müede geschrieben und der Text an sich wirkt auch zusammenhangslos, wenngleich er für mich einen roten Faden bedeutet.
Eines vielleicht noch, die Gesprächstherapie bei mir, da bin ich tendentiell austherapiert. Ich weiss, welche Antworten zu geben sind. Ahnte, in welche Richtung ich geführt werden sollte und gab die passenden Antworten. Deswegen ist es wohl auch leicht, diese im Kontext dieses Forums aufzuführen, wobei, jetzt, in dieser Aufarbeitung hier, entsteht doch ein Mehrwert. Die Rädchen verbinden sich anders. Dies alles zunaechst dem Gefühl nach erschafft ein anderes Verständnis, das Verstehende eilt hinterher.. Synchronizität vom letzten Samstag, als ich während einer Wette in der Pampas herumpilgerte und mir jemand begegnete, ob er für mich beten dürfe. Hierauf hätte ich ja sagen können, dass meine Wette gewinnt, aber geistesgegenwärtig sprach ich eine viel dringlichere Sache an. Er hatte die ganze Zeit einen verschmitzten Grinser im Gesicht, er betete auch laut und ich sah mich schon vorsichtig um, wo denn die versteckten Cameras seien, aber liess es dann letztlich über mich ergehen.
So oder so war es eine feine, nachtrügliche Erfahrung gewesen. Eine Art Katharsis, die aber nur den Stein zum Anstoss gab, denn anderes, wie jetzt eben auf der Couch zu sitzen, um mich herum die ganzen Fortbildungsblätter nebst der Erkenntnis, diese bis nae Samstag aufzuarbeiten. Allerdings zwei freie Tage dazwischen, aber auch 2 Nachtdienste. Es wird nicht einfach, aber es nicht machbar, genauso wieder einen Tag nicht zu wetten. Man muss immer nur einen Tag bestehen. Und heute ist es der 9. Tag. Am ersten Tag fand ich euch..
PS: das fehlende Wetten verklärt die tatsächliche Leere, die es zu füllen gilt. Dieser Satz gefiel meiner Therapeutin besonders gut. Aber diese Leere auszuhalten.. da hätte sie mich festnageln müssen, was ich nur dem Scheine nach getan hätte. Konnte ich doch aufzeigen, dass ich mit dem Schreiben vollauf ausgelastet gewesen bin und auch soziale Kontakte pfleg(t)e, die allerdings nur dem kalten Empathen in mir geschuldet sind. Austherapiert, alle Antworten existieren bereits, man braucht sie nurmehr zu leben. So der Wecker bimmelt seit 8 Minuten, wünsche einen feinen Tag ;-)
Wieviel Entwicklung mich das Wetten schreiberisch gekostet hat, aber ja, eine Erkenntnis unter vielen dieser Woche... Das Leben verleiht wahrlich viele Chancen, wenngleich man vermeint, diese nicht zu verdienen, solange man sich selbst nicht verzeiht, auch nur ein Mensch mir Fehler und Schwächen zu sein, der aber gewillt ist, diese anzugehen und nicht auf der Opferrole zu verweilen und weiterin Wetttäter zu sein..